"Das kannst du nicht wissen!"
„Und du meinst das wirklich ernst?"
„Warum sollte ich es nicht ernst meinen?"
„Weiß nicht. Vielleicht sagst du das nur, weil du weißt, dass ich einen Dachschaden habe und nicht willst, dass ich etwas Dummes mache, weil es mich kränken würde, wenn du lügst?"
„Du bist Menschen gegenüber wirklich sehr misstrauisch, oder?"
Fragend zuckte Lando mit den Schultern. Lustlos rührte er in seine Weetabix, während er irgendwie versuchte, den prüfenden Blick Carlos' standzuhalten. Aber wie bei jedem anderen Menschen auch gelang es ihm gegenüber dem Spanier nicht. Lando spürte regelrecht, wie seine Ohren rot wurden und er sich lieber schnell einen Löffel Weetabix in den Mund schaufelte, obwohl er nicht mal Hunger hatte.
„Du hast wirklich Talent, Lando. Damit kannst du was Großes erreichen, wenn du auf die richtigen Schulen gehst. Hast du nach deinem Abschluss schon eine Idee, wohin du gehen willst?"
Bewusst hatte Carlos nicht weiter auf seine vorherige Frage nachgebohrt. Lando hatte augenblicklich eine Abwehrhaltung eingenommen und er war sich sicher, dass es einen Grund geben musste, wieso Lando Menschen so misstraute. Aber er wollte sein heutiges Glück auch nicht überstrapazieren. Immerhin hatte er Lando dazu bekommen, eine ganze Müslischüssel voller Weetabix, eine Banane und einen Apfel zu essen. Wahrscheinlich mehr, als der Junge in den letzten Tagen an einem Tag zu sich genommen hatte.
„Ich kann nicht studieren."
„Warum nicht? Gibt es in England nicht das Graphikstudium?"
„Doch, sicherlich gibt es das. Man kann sogar nach seinem Bachelor of Arts seinen Master in Kommunikationsdesign, Mediendesign oder visueller Gestaltung machen."
„Du hast dich also schon mit den verschiedenen Möglichkeiten befasst? Wieso glaubst du dann, dass du nicht studieren kannst? Ich bezweifele nicht, dass du eine hervorragende Auffassung von visueller Gestaltung hast."
„Niemand weiß, dass ich so zeichnen kann. Du bist der erste, der diese Mappe gesehen hat. Und außerdem ist studieren viel zu teuer. Das kann ich meinen Eltern doch nicht zumuten. Sollte es gut laufen, bin ich in sechs Semestern durch. Wenn nicht, können es auch mal sieben, acht Semester werden. Es ist besser, wenn ich mir nach meinem Abschluss irgendwo eine Arbeit suche. Am besten mit wenig menschlichem Umgang."
Dass Familie Norris sicher nicht zu den ärmeren Menschen gehörte, war Carlos schon beim ersten flüchtigen Besuch aufgefallen, obwohl er Lando an diesem Tag ja nur vor der Tür abgesetzt hatte. Nun war er aber schon ein paar Tage bei Landos Familie und er hatte sich umschauen können. Zwar wusste er nicht genau, womit Adam sein Geld machte, aber es war offensichtlich, dass er seiner Familie damit einen sehr guten Lebensstandard finanzieren konnte. Wieso also sollten Landos Eltern ein Studium nicht zahlen können? Wenn er sich richtig erinnerte, hatte Cisca ihm doch auch erzählt, dass Florence was mit Pferden machte. Und so ein Hobby war bekanntermaßen auch nicht günstig.
„Carlos?"
„Si?"
„Darf ich dir Fragen stellen?" Und wieder versuchte Lando, einer Situation aus dem Weg zu gehen, welche diesem offensichtlich unangenehm war. Carlos hatte keinen blassen Schimmer, wieso sich der Teenager gegen ein Studium sträubte oder es nicht mal in Erwägung zog, es seiner Familie zu sagen. Er wusste nur, dass er Lando keineswegs drängen wollte. Vielleicht sprach der Junge ihn noch von allein darauf an.
„Sicherlich darfst du das. Aber vorher muss ich noch was wissen."
„Was?"
„Isst du deine Weetabix noch auf und liegt dein Bein noch bequem? Wir können sonst auch auf das Bett umziehen, wenn das besser für dich ist."
Hektisch schüttelte Lando den Kopf. Unter keinen Umständen würde er Carlos zusätzlich bedrängen. Für sein armes Herz war es fast schon zu viel gewesen, als der Ältere einfach seine Beine auf den Schoß gelegt hatte. Lando war froh, dass er sich in der Zwischenzeit, in welcher Carlos die Mappe durchgeblättert hatte, halbwegs hinbekommen hatte, sich und seinen Körper zu kontrollieren. Es bekamen nicht viele Menschen mit, aber manchmal hatte er wirklich Hummeln im Hintern, welche nur noch wilder wurden, wenn Situationen geschahen wie Carlos' Aktion mit seinen Beinen.
„Ich mag eh nicht mehr. Du kannst die gerne Weetabix aufessen."
Ob Carlos ihn auch zu fett fand? Wollte dieser deswegen die restlichen Cerealien essen? Krampfhaft versuchte Lando, diesen Gedanken nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Nicht einmal hatte Carlos etwas Negatives über seinen Körperbau gesagt. Aber dafür kannten sie sich ja auch nicht wirklich. Die paar Tage, die der Spanier nun bei ihnen war, hatten sie nicht sonderlich viel geredet, da er die erste Zeit ja alles abgeblockt hatte.
Er hätte nur die Banane essen sollen. Das hätte vollkommen gereicht. Oder vielleicht den Apfel. Aber niemals solch eine Menge, wie er es getan hatte. Und wie sollte er diese zusätzlichen Pfunde wieder loswerden? Sport fiel wegen seiner körperlichen Gebrechen aktuell aus. Sollte er sich übergeben, wenn es keiner mitbekam? Aber so wirklich großartig war dies auch nicht. Regelmäßig hatte er das jetzt nicht gemacht, aber so zwei-, dreimal und jedes Mal war es widerlich gewesen.
„Hör auf, Lando."
Erschrocken zuckte dieser zusammen, blinzelte verwirrt und schluckte hart, als er Carlos direkt in die Augen blickte.
Der Blick des Älteren war ernst, mahnend. Aber auch sorgenvoll? Vielleicht etwas ängstlich? Aber wieso?
„Du bist nicht zu dick. Du könntest für dein Alter und deine Größe gerne etwas mehr auf den Rippen haben. Dein Frühstück war spärlich. Wie bei einem kleinen Spatzen. Aber ich freue mich sehr, dass du etwas gegessen hast."
Ertappt senkte er den Kopf, griff zum Saum seines Pullovers und zupfte unruhig am Saum. Carlos war es also doch aufgefallen? Was würde der Spanier denn jetzt noch mehr Schlechtes von ihm denken? Nicht genug, dass er ein Mobbingopfer war, jetzt wusste Carlos auch, dass er Probleme mit seinem Körper, mit seinem Aussehen hatte. Aber das war dem Älteren sicher schon bei ihrem ersten Treffen aufgefallen. Immerhin war er ein mickriger, nicht sonderlich hübscher Junge, der weder Muskeln noch irgendetwas Ansehnliches an sich hatte. Seine Mom sagte zwar immer, dass er ein schönes Lächeln hatte – wenn er mal lächelte – und wirklich großartige Augen. Aber irgendwie zählte diese Meinung nicht wirklich. Immerhin war es seine Mom, die das sagte, und das war wohl unter Umständen normal und erwartbar.
„El pequeñuelo."*
„Hm?"
„Du wolltest mir Fragen stellen?" Lächelnd nahm Carlos die Schüssel Weetabix an sich und ließ sich diese genießend schmecken. Tatsächlich kannte er diese Cerealien bis zu seinem Besuch in England gar nicht. Und genauer genommen hatte er diese erst vor wenigen Tagen kennengelernt, nachdem Cisca ihm erzählt hatte, dass diese Cerealien zu Landos Lieblingsmüsli gehörten.
„Wie alt bist du?"
„22."
„Oh. Du bist fünf Jahre älter als ich?"
„Si."
„Was machst du beruflich?"
„Ich studiere."
Augenblicklich hob sich sein Fokus und Lando schaute noch interessierter. „Was studierst du?"
„Wirtschaftspsychologie."
„Das hört sich schwer an."
Schmunzelnd nickte Carlos. Für ihn selbst war es nicht schwer, da er sich ja bewusst für dieses Studium entschieden hatte. Aber für Außenstehende war es tatsächlich schwer und sehr komplex.
„Wie lange studiert man das?"
„Sechs Semester."
„Und wie lange musst du noch?"
„Wenn alles funktioniert, bin ich nächstes Jahr fertig."
Beeindruckend musste Lando nicken. Carlos war zwar älter, aber trotzdem ja noch jung und schloss nächstes Jahr einfach mal sein Studium ab. So weit war er noch lange nicht.
„Du bist in Spanien geboren?"
„Si. In Madrid."
„Hast du Geschwister?"
„Eine ältere und eine jüngere Schwester."
„Verheiratet?"
„No."
„Freundin?"
„No."
„DU bist Single?" Es kam vielleicht etwas schockierender, als Lando geplant hatte. Aber dass Carlos keine Frau bzw. Freundin hatte, überraschte ihn wirklich.
„Und das überrascht dich so sehr?"
„Schon", druckste Lando verlegen.
„Wieso?"
„Na ja ... du ... du ... ähem ... Du siehst doch voll gut aus. Sollten da die Frauen nicht Schlange stehen?"
„Selbst wenn sie es tun würden, hätten sie keine reelle Chance."
„Nicht? Weil du erst dein Studium beenden willst?"
„Nein, weil sie das falsche Geschlecht haben."
Carlos konnte sich nicht vorstellen, dass es gesund sein konnte, wie Lando von jetzt auf gleich seine Gesichtsfarbe ändern konnte. Nachdem es wenige Sekunden gedauert hatte, bis der junge Brite die Bedeutung hinter seiner Aussage verstanden hatte, war dieser erst knallrot und im nächsten Augenblick kalkweiß geworden. Auch bildete sich Carlos ein, dass sich Lando verkrampfte.
Vergeblich versuchte er, den Blickkontakt aufrechtzuerhalten, doch Lando weigerte sich, indem er den Kopf zur Seite drehte und sich fest auf die Unterlippe biss.
Mehr denn je tat es Carlos weh zu sehen, wie sehr Lando litt. Hatte dieser Junge nicht schon genug Probleme?
„Du-du ... bist ... bist ..." Seine Stimme war kaum ein Wispern, aber irgendwie schaffte es Lando auch nicht, seiner Stimme Festigkeit zu verleihen. Dass Carlos keine Freundin hatte, war schon eine Tatsache gewesen, die ihn gefreut hatte. Aber wirklich Erwartungen hatte er hinter diese Aussage auch nicht gesteckt, war er doch bezüglich Verliebtsein vollkommen unerfahren. Nur weil er für Carlos schwärmte, war er ja nicht in diesen verliebt.
„Ich bin schwul."
„Okay."
Mehr nicht? Abwartend blickte Carlos auf den Jüngeren, aber auch nach weiteren Minuten blickte ihn Lando nicht an, gab auch kein weiteres Wort von sich. Vielmehr erweckte der Brünette den Eindruck, wieder in seine Gedanken abgetaucht zu sein.
Seufzend stellte Carlos die Schüssel mit dem restlichen Weetabix auf den Tisch und legte sehr behutsam seine Hand auf die Beine von Lando, bekam darauf auch sofort eine Reaktion. Wie ein verschrecktes Reh guckte ihn der Brite an. Pure Verzweiflung, Unsicherheit, aber auch Angst spiegelte sich in den Augen des Teenagers wider.
„Stört es dich? Hast du damit Probleme?"
„Nein!"
„Was ist es denn?"
„Nichts!"
„Lando ..."
„Sie haben es dir gesagt, nicht wahr??!"
Erschrocken zuckte er mit dem Kopf zurück, hatte er doch nicht mit diesem Ausbruch gerechnet. „Wer hat was gesagt?"
„Meine Eltern. Sie haben dir erzählt, dass ich schwul bin, oder? Und deswegen sagst du das jetzt. Du willst mich nur auf der sicheren Seite wissen, mir Sicherheit geben, weil ich selbst nicht darauf klarkomme und eine dumme, verklemmte Jungfrau bin. Weil ich mit meinem Aussehen noch nie jemanden an meiner Seite hatte. Ich hatte noch nie einen Kuss, geschweige denn sexuelle Erfahrungen, und meine Eltern wissen das, weil sie in meinem Tagebuch gelesen haben. Sie haben dir gesagt, du sollst auf guten Freund mit mir machen, damit ich mich dir öffne?"
Schluchzend wischte sich Lando die Tränen vom Gesicht, aber es war wie ein Kampf gegen Windmühlen, da ständig neue Tränen herunterliefen. Verzweifelt schüttelte er immer wieder den Kopf.
„Wie-so bist du wirklich hier?"
„Lando, es ist nicht, wie du es dir zusammenreimst."
„Doch! Du ... du studierst. Aber du bist hier? Bei mir. Bei einem fremden Jungen. Kannst du dir einfach so frei nehmen? Was haben dir meine Eltern geboten, damit du herkommst und Zeit mit mir verbringst?"
Was geschah nur im Kopf dieses Jungen? Woher kamen diese Unsicherheit und das Misstrauen? Jetzt war nicht der Zeitpunkt, um sich näher damit zu befassen. Vorerst musste er schauen, dass er Lando beruhigte.
„Ich bin hier, weil ich es wollte."
Schniefend schüttelte Lando den Kopf. Wer verbrachte freiwillig Zeit bei und mit ihm?
„Ich hätte zu Hause bleiben können, das stimmt. Als dein Dad angerufen hat, hätte ich höflich ablehnen können und wäre mit dem Thema durch gewesen. All die Wochen habe ich auf eine Nachricht von dir gehofft. Irgendwann dachte ich mir, dass du kein Interesse hast, mit mir zu schreiben. Und glaub mir, Lando, ich habe das verstanden. Ich war ein fremder Mann, der dir einfach seine Handynummer gegeben hat. Schon damals habe ich gesehen, welche Probleme du im Umgang mit Menschen hattest. Und trotzdem hatte ich gehofft, du würdest meine Hilfe annehmen."
Schniefend zog Lando die Nase hoch, während er kaum realisierte, dass Carlos seine Beine wieder hinunterschob, nur um wenig später in dessen Arme gezogen zu werden. Erschrocken über diese Aktion hatte er keine Chance, sich zu wehren. Aber wollte er das überhaupt? Eigentlich nicht. In den Armen von Carlos fühlte er sich wohl, weswegen er sich auch einfach schluchzend in dessen Hoodie krallte und versuchte, sein lautes Weinen in diesem zu ersticken.
„Ich wollte zu dir. Schon im Freizeitpark hast du mich nicht mehr losgelassen. Es war nicht nur, weil ich dich beschützen wollte oder vieles in dir erkannt habe, was mir auch passiert ist. Deine Aura, dein Wesen ... Irgendwas hat mich einfach dazu veranlasst zu handeln. Es stand für mich gar nicht zur Debatte hierherzukommen, als der Anruf kam. Die Angst war aber sehr groß, weil ich nicht einschätzen konnte, wie du darauf reagieren würdest."
Tief in seinem Inneren spürte Lando, wie ihm die Nähe und die Wärme von Carlos beruhigten. Seine aufgewühlten Gefühle kamen langsam zur Ruhe und er schloss gequält die Augen, als die letzten Tränen verebbten. Aber wenn er gedacht hatte, komplette Ruhe vor seinen Gedanken zu haben, so täuschte sich Lando. Aber er hatte einfach keine Kraft, sich wieder mit all den negativen, wirren Gedanken zu beschäftigen.
„Me-meine Eltern haben dir wirklich nichts erzählt?"
„Nein. Sie haben das vom Mobben erzählt. Das wusste ich aber schon. Ansonsten haben sie nichts gesagt, was in deinem Tagebuch steht. Ich wollte das aber auch nicht, weil es mich nichts angeht."
„Und ... und wieso weißt du, dass ich schwul bin?"
„Du hast es mir selbst gesagt."
„Was?!" Ruckartig löste er sich aus der Umarmung und sah Carlos aus einer Mischung aus Angst, Panik und Verwirrtheit an.
„Als Fernando und ich dich nach Hause gefahren haben, hast du alles Negative aufgezählt, was dich in den Augen der vier Idioten zu einem perfekten Mobbingopfer macht. Unter anderem eben auch die Tatsache, dass du mit Mädchen nicht viel anfangen kannst. Natürlich hieß das für mich nicht direkt, dass du schwul bist. Du hättest auch bisexuell sein können, pansexuell. Da gibt es einige Orientierungen. Aber als du eben so stark darauf reagiert hast, als ich sagte, ich bin schwul, habe ich eins und eins zusammengezählt. Und du hast es in deinem kleinen Anfall ja auch bestätigt."
Lando wurde verdächtig warm. Verlegen senkte er den Kopf, spürte, wie sein Gesicht ganz heiß wurde. Da hatte er seine Eltern einfach einer Sache beschuldigt, für die diese diesmal wirklich nichts konnten. Aber er hatte selbst auch vergessen, dass er Carlos und Fernando damals so einige negative Stichpunkte genannt hatte, die ihn einfach zu einem potenziell perfekten Mobbingopfer machten.
„Na komme her, Kleiner." Schmunzelnd öffnete Carlos die Arme und war vielleicht ein wenig überrascht, dass Lando wirklich sofort zurück in seine Arme flüchtete. So richtig hatte er noch nicht darüber nachgedacht, weswegen der Teenager scheinbar keine Probleme mit Körperkontakt zu ihm hatte. Aber es war Carlos mehr als recht, dass Lando die Nähe von sich aus suchte und offensichtlich auch genießen konnte.
„Du ... du bereust es wirklich nicht, dass du hierhergekommen bist? Dass du mir deine Handynummer gegeben hast?"
„Nein. Ich bereue es nicht."
„Und dein Studium? Kannst du so lange wegbleiben? Du bist schon ein paar Tage hier. Bekommst du wegen mir Ärger?"
Die Gefühlswelt von Lando musste wirklich anstrengend für diesen selbst sein. Carlos konnte sich nicht mal vorstellen, wie schwer es für jemanden sein musste, ständig im Konflikt mit sich selbst zu stehen und alles zu hinterfragen. Hinzu kamen diese unfassbare Zurückhaltung und Unsicherheiten, das nicht vorhandene Selbstwertgefühl.
„Bitte mach dir keine Gedanken, Lando. Ich bekomme keinen Ärger. Ein paar Tage kann ich mir schon frei nehmen. Ich kann auch mal ein halbes Jahr aussetzen, wenn ich möchte."
„Und du verbringst deine freie Zeit mit einem Teenager?"
„Ja. Ich habe dir damals angeboten, für dich da zu sein, wenn du mich brauchst. Und ich glaube, du hast gemerkt, dass ich dies ernst gemeint habe. Ich weiß vielleicht nicht immer, was in deinem Köpfchen vorgeht, aber du kannst deinen vielen Gedanken mitteilen, dass ich gerne hier bin. Und ich bin noch immer bereit, dir zu helfen, wenn du mich lässt."
Wieso fiel es ihm bei Carlos so viel leichter, diesem zu glauben? Und wieso suchte er wie selbstverständlich den Körperkontakt zum Älteren?
In seinem Kopf herrschte ein heilloses Chaos und er sollte sich damit auseinandersetzen, aber die warme, breite Brust von Carlos war viel zu schön, als sich weiter unnötige Gedanken zu machen. Der fast schon vertraute Geruch des Älteren lullte ihn genauso ein wie das stetige Kraulen seines Nackens. Lando spürte zwar eine Müdigkeit, wollte sich anfangs auch noch wehren, aber sein Körper war ein kleiner Verräter, so dass er nur noch merkte, wie ein Kuss auf seine Haare gedrückt wurde, bevor ihn das Traumland wieder in Empfang nahm.
TBC ...
*„Kleiner."
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