#9 - Zodiac - Sue! (anotherxrealityx)
0. Allgemein
Mit astro-wahnsinniger Geschwindigkeit (fast) begeben wir uns zur nächsten Geschichte, die wieder von anotherxrealityx stammt. „Zodiac“ heißt das gute Stück und spielt in der Kategorie Fantasy mit. In der Welt von Calesta ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Menschen haben durch ihre Sternzeichen ein angeborenes Schicksal und eine Magie der vier Elemente. Sie werden Begabte genannt.
Die Wächter von Calesta sind dafür da, den Frieden in der Welt zu wahren und nebenbei hübsch auszusehen. So was wie Promis, die aber zaubern können.
PS: Die Rezi könnte etwas kürzer ausfallen, weil a) es dieselbe Autorin wie von der anderen Geschichte ist und viele Punkte komplett gleich sind und b) die Geschichte bisher nur sechs Kapitel hat.
1. Cover
Ich hatte bereits beim anderen Cover gesagt, dass mir so große Gesichter nicht gefallen. Aber es ist auf jeden Fall ein Blickfang, das gebe ich zu.
Es hat so einen leichten, mystischen Touch und man kann auch den Tierkreis im Hintergrund erahnen. Gefällt mir. Farben sind ebenso stimmig, son blaues, astro-mäßiges Hintergrund-Sternen-Gedöns.
Titel sowie Autorenname sind gut zu lesen und damit hast du eigentlich schon alles richtig gemacht.
5 von 5 Punkten.
2. Klappentext
Der erste Absatz ist mir sofort etwas holprig aufgefallen, da würde ich – besonders beim letzten Satz – noch mal drüber gehen.
Außerdem führt Prota-chan ein einfaches Leben in Armut. Wat isn das? Ich kenne ein einfaches Leben – genug Geld für Essen und Kleidung, aber nie wirklichen Luxus – und ich kenne Armut – arm, so richtig arm! – aber einfache Armut kenne ich nicht.
Ansonsten ist es ein guter Klappentext, sprachlich recht ansprechend, fehlerfrei und er verspricht schon mal eine Geschichte, bei der nicht 08/15 OP-Sue angestakst kommt.
4 von 5 Punkten.
3. Story
Ich muss sagen, am Anfang hat mich das Ganze sehr an das Buch „Eona“ erinnert, wenn du das kennst. Da gab es ein ähnliches System, nur mit den chinesischen Tierkreisen. Auch eine Empfehlung von meiner Seite aus.
Mir ist positiv aufgefallen, dass du Spannung mit diesen leichten, unterschwelligen Fragen aufbaust (Wie ist dieses Staatssystem fehlerfrei? Warum denkt sie das nicht? Welcher Situation will sie nie wieder sehen?)
Sonst kann ich zur Story an sich nicht wirklich viel sagen, denn mehr als die Auswahlzeremonie und so eine Art Vorstellrunde war auch nicht. Deswegen gehe ich mal von meinen Spekulationen aus:
Da diese zwölf neuen Wächter alle ein Image aufgedrückt bekommen, vermute ich irgendwie, dass Evie sich dagegen wehren wird und vielleicht sogar eine Revolte damit anzettelt? Es wäre auf jeden Fall ein spannender Plottwist (Benutzung freigegeben!) und würde ihrem Charaktere sehr viel Tiefe gewähren.
Auch denke ich, dass es noch irgendwas mit dem anscheinend fehlerfreien Staatssystem und den Sklaven zu tun haben wird.
Leider kann ich natürlich ohne die richtigen Anhaltspunkte nicht wirklich was sagen/bewerten, deswegen vergebe ich hierbei 11 von 15 Punkten – bei sechs Kapitel hätte die Story entweder schon wirklich da sein sollen, oder wenigstens etwas Ahnung bzw. Foreshadowing hätte verstreut werden müssen.
4. Charaktere
Das ist ja neben der Logik mein Lieblingspunkt, weil man immer so viel dazu schreiben kann. Und hier habe ich wieder was gefunden, worüber ich mich aufregen kann.
Und zwar Evie. Dein Protalein. Wo fang ich da an?
Am besten mit dem Positiven. Sie zweifelt an sich und der Struktur und dem ganzen Rangsystem, das mag ich. Das ist aber leider auch schon alles, was ich an ihr mag.
Sie ist langweilig. Ihre Figur gab es gefühlt dreitausend Mal schon. Sie ist voll gut im Bogenschießen und Werfen, auch wenn sie sich selber nicht sehr gut darin sieht – Achtung, Mary-Sue Alarm am bimmeln!
Außerdem ist etwas zu mächtig. Blutbändigen (Katara, anyone?) soll voll schwer sein und so, aber sie hat es sich selbst beigebracht? Meh. Es wäre in meinen Augen spannender und für ihren Charakter wesentlich besser, wenn sie es lernen müsste. Und – großes Ausrufezeichen dahinter – dass sie nicht so stark dagegen ist. Sie hat es doch aus eigenem Anlass gelernt, warum also sollte sie es so sehr hassen. Ich gehe doch auch nicht in die Klarinettenschule und lerne Klarinette spielen obwohl ich das Instrument hasse.
Wenn sie schon blutbändigen kann, dann lass es sie wenigstens ein bisschen genießen. Die Macht, ein anderes Lebewesen zu kontrollieren, das Adrenalin in ihren Venen… lass sie ein bisschen machthungrig oder so sein. Damit holst du sie schon mal ein bisschen aus der Rolle der Prota-Sue raus.
Auch Missfallen hat mir, dass sie ja alles richtig machen muss? Sie ist ein Mensch, mit Fehlern, sie soll falsche Entscheidungen treffen, Konflikte auslösen, die Dramalamakeule schwingen! Macht was aus euren Protas. Lasst sie nicht immer nur lieb und nett sein. Sie müssen auch mal fies oder bitchig oder gemein oder hinterhältig sein. Aber traut euch einfach. Probiert es aus. Nicht immer ist nett und lieb auch gut.
Bei der Auswahl der Wächter war Evie übrigens komplett unten durch bei mir. Sie bildet sich ein Bild von diesen anderen Menschen anhand ihres Aussehens. Sie kennt diese Menschen nicht, weiß nicht, was sie alles durchgemacht haben, aber die, die etwas herausstechen – sei es, weil der eine etwas arrogant oder die andere wunderschön ist – werden von ihr sofort in eine Schublade gesteckt. Und irgendwie finde ich die Bezeichnung Sunnyboy in dieser Geschichte total fehl am Platz, keine Ahnung.
Evan ist so ein typischer Badboy. Von den - was weiß ich – 20 Zeilen Auftritt die er hatte, waren 19 komplettes Badboy-Material. Und das ist nicht gut. Eher andersrum. Das suckt. Er hat bisher keinen Charakter, der in irgendeiner Form spannend wäre, deswegen ist er für mich einfach nur Bädboi Nr. 300. Wie ein Pappaufsteller mit Stylerfrisur.
Emmeline und Minou sind sofort die besten Freundinnen von Prota-sue, denn wo kämen wir denn da hin, wenn sie sich nicht mit mindestens zwei „Normalos“ verstehen würde. Die kennen sich doch gerade mal 2 Minuten und sie geht mit ihnen genauso um, wie mit ihrer ach so besten Freundin Ana, an die sie, seit sie mit der Limo weggefahren ist, nicht einmal gedacht hat. Nett.
Weil du hier leider die Klischee-Keule und den Pappaufsteller-Alarm angeschaltet hast, gebe ich dir für die Charaktere nur 4 von 10 Punkten.
5. Schreibstil
Ich bin mal so dreist und verweise einfach auf die letzte Rezi.
7 von 10 Punkten.
6. Ausdruck
Ebenfalls.
7 von 10 Punkten.
7. Rechtschreibung
Like before.
5 von 5 Punkten.
8. Kapitellänge
I smell black magic.
5 von 5 Punkten.
9. Erzählperspektive/Grammatik
Ich-Perspektive dieses Mal im Gegensatz zur anderen Geschichte. Es holpert auf jeden Fall noch etwas und du hast den Gebrauch noch nicht ganz so raus, aber bis gut dabei.
Oh nein, die Grammatik wurde wieder von der schwarzen Magie eingenommen D:
12 von 15 Punkten.
10. Logik
Der Zauber wurde gebrochen! Ich darf wieder, yay.
Chrm, chrm. *Umbridge-Räuspern*
- Dein erstes Kapitel ist mal wieder der reinste Infodump! Ah, nenn es gleich Infokapitel, denn wirklich Story wird nicht erzählt
- Dieser Test soll super wichtig sein, voll schwer und alles drum und dran und dann wird er einfach nicht beachtet? Also bitte, ein paar Fragen hättest du dir doch ausdenken können, oder? So erfährt der Leser etwas über die Welt – da hättest du so viel Infos aus dem ersten Kapitel mit viel besser verpacken können – und wir können uns ein Bild davon machen, wieviel sie denn wirklich weiß
- Dann dieser Kampf gegen diese Faceless-Puppendinger. „Ich besiegte sie total schnell, denn ich, als Prota-Sue, kann alles voll gut.“ Selbst wenn es nur willenlose Dinger sind, die sie angreifen, kann sie doch auch mal etwas dabei struggeln? Immerhin soll dieser Test doch zeigen, dass sie dazu in der Lage ist, die Welt im Frieden zu halten. Wenn sie aber gegen Pappaufsteller kämpft, die sich mal einmal in der Minuten bewegen, dann könnte auch der Schmetterling, der gerade an meinem Fenster vorbeigeflogen ist, das besser machen. Und dabei hübscher aussehen.
- Bei den Simulationen der Erodien oder wie die auch immer heißen mögen, genau das gleiche Spiel. Sie hat kaum Schwierigkeiten, einzig bei dem Vogelvieh verliert sie kurz ihre Konzentration. Das Erde und Feuergebiet hingegen war echt lame. Einzig die coole Art dieser Feuergeister hat das etwas wettgemacht. Im Kampf gegen den Oktopus hat sie schon wieder mehr gezeigt, aber auch da hast du die Ansätze, dass sie vielleicht nicht das liebe, nette Mädchen ist, schnell zerdrückt. Kaum hatte sie sich gerächt, war sie sich selber angeekelt? Welp.
- Oh, naien, ein Name ist gestorben. Echt, so habe ich mich bei der Rückblende gefühlt. Lizzie hat null Charakter, ehe du sie abmurkst. Das interessiert uns dann echt nicht. Bau das mit dem Oktopus wesentlich später in die Story ein, bring mehr Erinnerungen zu Lizzie ein und das Ganze könnte mich vielleicht und eventuell sogar mitnehmen. So nicht.
- Wenn du die Leute alle unbedingt einzeln beschreiben musst, dann mach es nicht so, wie du es gemacht hast. Man sieht sofort, wer für die Geschichte im Ansatz wichtig ist, und wer nur Randfigur ist. Evan Emmeline und Amara sind die, mit deren Aussehen und Vorstellen du dir in irgendeiner Form Mühe gegeben hast, du anderen sind dann so: „Ja, die ist ne, Bitch, der isn Hipster, Sunnyboy #1 und #2, noch ne Bitch, oh eine langweilige Tusse und noch n Hipster. Wars das? Bin ich jetzt dran?“ *räusper* LAME!
- Calesta ist also voll die Welt voller Frieden und Harmonie und son stizzle, aber natürlich laufen da Kriegsgefangene rum. Weil – warum auch einen Krieg erwähnen, wenn der doch erst – wie alt war der, 30? – so um die zehn vielleicht fünfzehn Jahre her ist. Pff, interessiert doch keinen. Lieber namenslose beste Freundinnen ertränken. Macht mehr Spaß.
- Der Sichtwechsel so mitten im Kapitel war auch mehr als irritierend. (Davon abgesehen, dass sie beiden die Ich-Perspektive hatten) Du solltest das irgendwie kennzeichnen, dass wir jetzt spontan Bädboi-Sicht Nummer 300 haben. Das hätte es mir etwas erleichtert. So habe ich nämlich gedacht, dass Evie sich an die Mädchen ranmacht.
- Plötzlich heißt der Gute einmal Eron.
Hey, ich bin durch! So viel war es nicht, immerhin. Es sind aber so Dinge, die doch ins Gewicht fallen, meine ich.
Deshalb hier nur 6 von 10 Punkten.
Insgesamt kommt unsere Kandidatin also auf 66 von 90 Punkten! Applaus, Applaus!
*Talkshowstimme aus*
Es gibt wie bei deiner anderen Geschichte viele, richtige Ansätze, die alle so ein bisschen im Sand verlaufen. Das ist dann wieder etwas Meh. Aber du hast ja eh geschrieben, dass du das alles überarbeiten willst. Daher kannst du also sicher mit dem einen oder anderen von den genannten Punkten etwas anfangen.
Es rezensierte für Sie,
Roiben. (Gifs fallen weg, weil Illara nach wie vor verschollen bleibt)
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