#7 - follow your heart and dance your way (Prinzessin1710)

0. Allgemeines

„Follow your Heart and Dance your Way #Wattys2016" ist der Titel der nächsten zu rezensierenden Geschichte, die von Prinzessin1710 geschrieben wurde. Sie hat derzeit (Stand 10.08.16) 11 Kapitel, Prolog miteinberechnet, und ist in der Kategorie Romantik zu finden. Ich würde den Titel übrigens stimmiger finden, wenn er „follow your heart and dance your way" lauten würde. Denn diese zufällig großgeschriebenen Worte machen den Eindruck von einem verschrobenen Englisch.

In der Geschichte geht es um Samantha und Abigail, zwei Mädchen, die mit ihrem Leben nicht zufrieden sind und dessen einziger Halt die Musik und das Tanzen zu sein scheint. Während Samantha aus ihrem schrecklichen Heim floh, um ein neues Leben anzufangen, wird Abigail aufgrund ihrer Sexualität zu Hause rausgeschmissen. Die Geschichten der beiden Mädchen vereinen sich und verbinden sich zu einem roten Faden, der letztendlich in einem Knoten der Gefühle zusammenfindet. Mann, wie poetisch.

Das ist das, was uns in der Geschichte versprochen wird, in den acht Kapitel, die ich gelesen habe, erfüllt sich jedoch nur der Teil um Samantha, während man Abigails „Rausschmiss" im Klappentext schon beinahe als großen Spoiler ansehen kann. Aber mehr dazu im eigentlich Punkt.

Ich muss sagen, der Klappentext ist vielversprechend, auch wenn er nicht von der Autorin an sich kommt, sondern von Grinsekatze_015 geschrieben wurde. So etwas gibt es natürlich häufiger und kann auch etwas in die Irre führen. Hier hat er mich sogar dazu animiert, in die Geschichte zu klicken, denn die Story klang spannend und anregend zu lesen. Allerdings hat mich die Schreibeise der Autorin selber dann abgeschreckt.

1. Klappentext

Wie bereits angemerkt, ist der Klappentext qualitativ sehr hochwertig und sehr ansprechend, um die Geschichte zu lesen. Einzig zu bemängeln habe ich eben, dass man schon einen gewissen Teil der Geschichte kennt, nämlich das Abigail von zu Hause rausgeschmissen wird, obwohl das in der Story an sich relativ spät erst passiert (bis Kapitel 8 ist davon nämlich noch nichts zu sehen und die Kapitel sind nicht unbedingt kurz). Das wäre an sich mein einziger Kritikpunkt.

Allerdings ist es auch nicht unbedingt so, als hätte die Autorin hier das Recht, sich mit der Arbeit eines anderen zu schmücken. Es ist ein bisschen Click-Bait-Syndrom, denn durch den doch hochwertigen Klappentext hat man das Gefühl oder eher die Ahnung, die Autorin würde einen ähnlichen Schreibstil haben, den sie leider nicht hat. Daher nehme ich die Punkte für diese Kategorie aus der Endpunktzahl raus.

4 von 5 Punkten.

2. Cover

Das Cover ist im Gegenteil zum Klappentext schon sehr dürftig. Es scheint so, als wäre es nur ein Foto von einem T-Shirt oder ähnlichem, dazu kein Titel und kein Autorenname vorhanden. Ich habe es schon öfter angesprochen: Wenn man selber keine Cover erstellen kann, dann findet man hier auf Wattpad hunderte Cover – und Premadebücher, die das anbieten. Warum also nicht dort anfragen anstatt so ein einfaches Bild zu benutzen?

Der einzige Pluspunkt ist, dass das Motiv etwas mit der Story zu tun hat.

Noch 2 von 5 Punkten.

3. Story

Die Story muss ich sagen gefällt mir ganz gut. Es ist eine girlxgirl Geschichte, was nicht jedermanns Geschmack ist, aber selbst wenn die beiden Mädchen nur Freundinnen sein würden, würde sie mi gefallen. Ich persönlich finde es recht originell, diese beiden komplett verschiedenen Leben aufeinanderprallen zu lassen, die durch eine Sache verbunden sind. Natürlich, gab es dieses Prinzip schon oft, doch hier finde ich es gut benutzt, man bekommt die Eindrücke, wie die beiden leben und wie sie zurechtkommen und so weiter.

Es hat mir also gefallen, das wollte ich damit nur ausdrücken.

Die ganze Geschichte spielt in fiktiven Städten, das denke ich zumindest, doch trotzdem wirkt die Story von der Autorin sehr durchdacht und ich habe bis jetzt nicht das Gefühl gehabt, dass sie irgendwo einfach nur kopieren würde.

Dafür gibt es also schon mal gute Punkte.

Einziger Kritikpunkt den ich hierbei habe, ist, dass der im Klappentext angesprochene Rausschmiss so ewig auf sich warten lässt. Wenn man so einen wichtigen Punkt für die Geschichte im Klappentext anspricht, dann erwartet man als Leser, dass man diesen auch recht früh zu lesen bekommt. Das ist hier nicht der Fall und das wird dann aber auch die Spannung in diesem Punkt nehmen, wenn er denn endlich kommen sollte.

12 von 15 Punkten.

4. Charaktere

Samantha ist bisher keine Mary-Sue und darüber bin ich wirklich glücklich. Ich schätze sie als eine sehr willensstarke Person ein, eine, die auch mal die Zügel in die Hand nehmen kann. Sie bleibt nicht still sitzen, wenn ihr was gesagt wird, sondern kann auch mal aufspringen und den Mund aufmachen. Sie ist das komplette Gegenteil von Abigail in dem Sinne.

Sie ist nämlich leise, schüchtern und verschlossen. In ihrem Elternhaus nicht geliebt und unter Druck gesetzt, findet sie ihren einzigen Fluchtpunkt in der Musik, vordergründlich im Tanzen. Sie lebt dadurch ihre inneren Gefühle aus. Sie ist aber auch eine Person, die sich nicht gegen andere stellen will. Sie sagt nichts, als ihre Eltern sie so mies behandeln, sie lässt es mit sich durchgehen und so weiter. Ihre Schwäche besteht also darin, dass sie einen sehr schwachen Willen hat, den die Autorin hier auch wunderbar rüberbringen kann.

Alles in allem bin ich mit den beiden Personen sehr zufrieden, ich empfinde sie selber als Menschen, denen man auch in der echten Welt begegnen könnte und das ist gut so. Selbst wenn ich sie jetzt persönlich nicht leiden könnte, könnte ich damit der Autorin auch nur wieder einen Pluspunkt geben,

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sie dafür die Nebencharaktere alle in eine Rolle steckt und ihnen nicht die Chance gibt, sich ebenfalls zu entfalten.

Mrs. Black ist eine böse, alte Schrapnelle, Aileen und Katharina sind folgsame, kleine Hunde, Mrs. Lawrence ist die gemeine Lehrerin, die keiner leiden kann, Mr. Bloomfield, der nette Direkter, den man mögen muss und und und. Also, daran kann man noch arbeiten, denn besonders durch seine Nebencharaktere kann man die Geschichte noch lebendiger erscheinen lassen.

Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

5. Schreibstil

Achja, der erste Punkt, der wohl sehr negativ ausfallen wird. Es ist nicht die erste Geschichte der Autorin (zumindest hat sie noch zwei weitere auf ihrem Profil) aber ich kann sagen, dass sie noch sehr unerfahren ist. Wo man beim Klappentext noch auf eine gut geschriebene Romanze vorbereitet wurde, wird man mit dem Prolog genauso schnell wieder von seinen Erwartungen in die Feuergrube gestoßen.

Der Schreibstil ist wirklich schlicht und einfach langweilig. Die Ansätze von Orts – und Personenbeschreibungen sind da, leider fallen dabei Details sofort weg. Es wird auf Augen – und Haarfarbe, manchmal nur auf Kleidung eingegangen, bei Gebäuden nur die grobe Einrichtung. Das ist schade, denn an sich mag ich die Story eigentlich. Allerdings wurde es mir einfach zu anstrengend sie zu lesen.

Denn eine Geschichte kann noch so gut sein, wenn der Schreibstil wirklich so lieblos und dann auch noch voller Fehler ist, dann kann man sich daran nicht mehr erfreuen.

Mein Tipp wäre hierbei: Lies dir selber vor, was du geschrieben hast, aber laut. Dann wirst du selber merken, was daran nicht stimmt, wo es noch viel Luft nach oben gibt. Das gilt übrigens für alle, die das hier lesen und ebenfalls Geschichten schreiben.

2 von 10 Punkten.

6. Ausdruck

Beim Ausdruck ist es wieder dasselbe, wie beim Schreibstil. Die Ansätze sind da, wurden aber leider vernachlässigt. Manchmal werden Hauptsätze aneinander gereiht bis zum geht nicht mehr, manchmal kommt es mir so vor, als würde die Autorin Nebensätze im Sommerschlussverkauf zum halben Preis bekommen haben.

Von beiden entweder zu viel oder zu wenig, aber nicht richtig. Da fehlt einfach noch das gewisse Händchen für.

Auch ist der Wortschatz bis auf ein paar wenige Ausnahmen erschreckend gering. Kaum bis gar keine Fremdwörter oder Umschreibungen, dabei würden diese doch den Lesefluss in meinen Augen noch mal stärken.

Ein großes Manko der Autorin scheint die wörtliche Rede zu sein. Ich habe sie bisher nicht wirklich gut eingesetzt gesehen, denn du schreibst entweder mit einem Gänsefüßchen, mit beidem, oder gar keinem. Und wenn du mit beidem schreibst, dann kann man trotzdem nicht erkennen, wer denn nun redet, denn meistens reihst du Gesprächsfetzen einfach nur so aneinander, dass es aussieht, als würde eine Person gerade für drei reden.

Da würde ich dir ganz dringend einen Betaleser empfehlen der davon Ahnung hat und der dir dann dabei auch helfen kann, das richtig einzusetzen. Denn so, wie es jetzt ist, würde jeder Deutschlehrer und jeder Autor weinend in einer Ecke liegen.

Und du redest manchmal im Fließtext mit deinen Lesern. Warum? Das stört das Lesen ungemein, zumal du auch keine Abgrenzung benutzt, was du jetzt sagst und was zur Geschichte gehört. Sowieso gehören Autorenkommentare nicht in den Fließtext, das stört einfach nur. Pack sie ans Ende oder an den Anfang, aber nicht mittendrin.

Hier würde ich auch wieder empfehlen laut zu lesen und dabei versuchen zu erkennen, wo es zu viel und wo zu wenig ist. Denn dann kann man hier auch wieder ganz schnell Punkte gut machen.

2 von 10 Punkten.

7. Rechtschreibung

Ich bin ja ehrlich und sage deshalb auch, dass die Rechtschreibung nicht grottig ist, sondern einfach nur...einfach. Sie größtenteils in Ordnung.

Was aber einfach auffällt, sind die vielen, fehlenden Wörter oder Buchstaben, die den Lesefluss unterbrechen. Es ist nicht so, als würde bei 1000 Wörtern mal ein Fehler sein, sondern eher auf 20 Wörter zwei Fehler. Das ist einfach zu viel und kann ebenfalls mit konzentriertem, laut vorlesen behoben werden.

3 von 5 Punkten.

8. Kapitellänge

Dieser Punkt ist mit der vollen Punktzahl gesegnet, denn die Kapitel sind lang. Und wenn ich lang sage, dann meine ich das.

Ich bin immer noch schlecht im Schätzen aber ich würde schon mindestens 4000 Wörter pro Kapitel sagen? Vielleicht sogar mehr. Der Prolog hat als einziges Kapitel bisher etwas weniger, das stört aber nicht.

Für meinen persönlichen Geschmack sind mir die Kapitel sogar etwas zu lang. Da könnte man auf die Hälfte reduzieren, dann hätte man wirklich genug. Aber wie gesagt. Persönlicher Geschmack, den ich nicht in die Bewertung miteinfließen lasse.

5 von 5 Punkten.

9. Erzählperspektive/Grammatik

Wenn es deine Absicht war, deine Leser mit deiner Erzählperspektive soweit zu verwirren, dass sie ihre komplette Existenz anzweifeln, dann hast du das geschafft. Ich weiß echt nicht, was das sein soll. Ich-Perspektive mit einer Mischung des auktorialen und personalen Erzählern, Wechseln der Zeitformen in drei Wörtern und irgendwo war sicherlich auch mal ein Plusquamperfekt versteckt.

Du hast also absolut keine Ahnung, was du da getan hast, richtig? Gut, denn ich habe es auch nicht. Wieder sollte ein Betaleser Abhilfe verschaffen können.

Grammatik ist dann auch wieder so ein Punkt. Du hast wie zuvor auch richtige Ansätze, aber die versaust du dir damit, dass du mehr Kommafehler hast, als es Mitglieder in der kaiserlichen Armee Roms gab. Oder so ähnlich. Du setzt Kommas noch recht willkürlich – oder gar nicht – und das zeigt mir, dass du im Deutschunterricht nicht so richtig aufgepasst hast. Unendlich lange Sätze reihen sich aneinander wie nichts Gutes und wenn ein Punkt vorkommt, dann kommt es mir eher so vor, als wäre das ein reiner Glückstreffer, wenn dieser mal richtig gesetzt ist.

Betaleser, meine Liebe, Betaleser.

2 von 15 Punkten.

10. Logik

Achja, meine Lieblingskategorie. *hust*

Zwar wurde der Rekord unserer lieben Alina-Sue mit 1000 Wörtern Logikfehlern nicht gebrochen, aber 529 ist auch schon so eine Zahl für sich.

- Das ist entweder ein Insider, den ich nicht kenne, oder die Autorin hat nicht aufgepasst, als sie den Kapitelnamen geschrieben, denn bei Kapitel drei steht zweimal statt dem Wörtchen 'two' nämlich 'zwo'. Also entweder die höchste Form des Denglischen oder ein Fall von Nichtaufpassen wohin man tippt. (Englische Kapitelnamen btw)

- Die liebe Samantha läuft im Spätwinter draußen rum und ihre Hände fangen an, bereits lila zu werden. Da stellt sich mir doch zurecht die Frage: Ist sie ein medizinisches Wunder oder warum kümmert es sie einen Scheiß?

- Sam hat 100€ Erspartes über und überlegt, wie lange sie wohl damit auskommen wird, wenn sie damit Essen und Trinken kauft. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sie „einige Tage" überleben wird. Ja, hat sie denn einen super extravaganten Lebensstil oder wieviel gibt die bitte aus? Bei mir zu Hause, mit zwei Personen, geben wir für einen Wocheneinkauf an die 60 Euro aus. Und Samantha ist alleine, kann also folglich nicht ganz so viel Essen, wie zwei Personen. Wenn sie also sparsam wäre – was sie als Heimkind, welches nie viel Geld hatte, sowieso sein sollte – dann würde sie damit zwei Wochen auskommen können. Allerdings gibt sie ihr hart erarbeitetes Geld ja auch gefühlt an jeder Bar und jedem Bistro aus. Wenn ich nur 100€ hätte, die reichen müssen, damit ich essen und trinken kann, dann würde ich eben keine teure Currywurst mit Pommes und Cola am Imbiss kaufen, sondern eher eine Packung Brötchen mit einem Becher Quark oder Frischkäse, das würde dann für einen Tag reichen. Aber wer bin ich denn schon.

- „Doch sollte ich irgendwann pleite sein wird betteln für mich keine Option sein lieber verhungere ich oder gehe dafür arbeiten." -  Diesen Satz habe ich eins zu eins aus dem Text kopiert, denn da habe ich mir nur gedacht: Wat? Wenn sie kein Geld mehr hat, verhungert sie lieber, als zu betteln? Und geht erst dann dem Gedanken nach, dass sie ja arbeiten könnte? Okay, mein erster Gedanken in so einer Situation wäre wohl, ich muss mir was suchen, um Geld zu verdienen. Meinetwegen, wenn ich nichts finde, frage ich bei Supermärkten und Bäckern nach altem Obst und Brot nach, was sowieso nicht mehr verkauft wird. Aber bloß nicht betteln, man könnte ja überleben. Hä?

- Der PC-Raum im Hotel ist ein Hochsicherheitstakt und mit vierhundert Schlössern und einem Netz aus Laserstrahlen gesichert, oder wat? Sie bekommt ein Rubbellos (!), um die Tür zu öffnen und ein weiteres, um sie wieder zu verschließen. Wenn es eh so schwer ist, in den Raum zu kommen, warum dann noch diese merkwürdige Anmeldung. Man könnte meinen, in diesem Raum werden Akten der CIA gelagert.

- Die Angestellte am Schalter lässt einfach so die Daten von Samantha löschen. Erstens darf sie das alleine nicht entschieden, sondern müsste den Chef des Ganzen fragen. Zweitens ist es sowieso verboten diese Daten aus den Banken zu nehmen. Aus Sicherheitsgründen müssen Hotels immer aufführen können, wer bei ihnen wann eingecheckt und ausgecheckt hat, das ist einfach so geregelt. Das Samantha fragt, ob man ihre Daten löschen kann, würde für mich schon eher suspekt auffallen. Und zu Fragen führen. Es wäre sicherer für sie, wenn sie das nicht fragt.

- BTW heißt es Kennzeichen bei einem Auto, nicht Kennzahl, zumindest ist mir dieser Begriff noch nie unter gekommen.

- Die Leute aus der Taxizentrale dürfen auch nicht einfach random Leuten wie der Mrs. Black sagen, wo Taxi Nummer so und so hinfährt. Schon gar nicht, wenn sie nicht wissen, worum es geht.

- Der Bahnhof dieser ausgedachten Stadt hat echt nur zwei Gleise? Fahren da nur zwei Züge durch, oder was? Ich kenne das selber, aber Bahnhöfe von Städten haben mindestens vier Gleise, die Bahnhöfe von kleinen Pupsdörfern vielleicht nur zwei. Da „Hier bitte vergessenen Namen einfügen" – City kein Dorf ist, ist das auch wieder so ein Punkt für sich.

- Ich bin mir nicht sicher, wie weit Samantha mit dem Zug fährt, aber sie bezahlt 80€ für eine Karte, nur für Hinfahrt und das ohne Sitzplatzreservierung? Bist du noch nie Zug gefahren, oder was? Ich musste letztens erst zwei Stunden fahren, auch ohne Reservierung, Hin – und Rückfahrt und habe 'nur' 40€ bezahlt. So lange die beiden Städte nun nicht eine Entfernung von Wismar bis nach München haben, ist das sehr unrealistisch.

- Du hast zwischen den Sichten der beiden Mädchen eine Zeitverschiebung der höchsten Art drin. Das muss nicht schlecht sein, allerdings hast du es hier echt nicht gut umgesetzt. In Kapitel was-weiß-ich wird Abigail von der grünäugigen Fremden aufgefangen und erst gefühlt hundert Kapitel später wird das auch aufgeklärt. Eh, das hat mich echt gestört.

- Abigail ist ein Mensch, wie jeder andere und jeder Mensch, egal ob Kind oder Erwachsener, hat seine eigene „Zündschnur". Und die Behandlung, die Abigail durch ihre Eltern erfährt, ist nicht gerade gut für diese Schnur. Aber du willst mir trotzdem versuchen weißzumachen, dass sie nie zum Jugendamt gegangen ist oder dass der Arzt oder die Sprechzimmerhelferin, zu der sie geht, bei denen sie sicher des Öfteren mal ausweint, nie was getan haben? Das, was ihre Eltern machen, ist schon Misshandlung und da Abigail selber nicht den Mut aufbringt, was zu sagen, würde der Arzt das aber machen. Also da noch eine Erklärung einbauen, warum sie denn immer noch so lange bei ihren Eltern ist, denn in einem Heim oder bei einer Pflegefamilie würde es  ihr wesentlich besser ergehen.

- Der Justin aus der Bar scheint auch nicht der Hellste zu sein. Er unterhält sich mit Sam darüber, dass er sich mit seinen Eltern nicht versteht und will sie förmlich dazu anstiften, ihn denn zu fragen, warum das so ist, obwohl er nicht darüber reden will. Wat?

- Und sie kennen sich gefühlt zwei Stunden aber umarmen sich beim Abschied bereits? Er könnte auch irgendein Pedo sein, würde sie ihn dann immer noch nett finden? Sam erschien mir zuvor nicht so naiv und leichtgläubig, dass sie diesen fremden Dude einfach mal umarmt.

- Und der unnötige Oppa, der ihr den Weg zeigt, bekommt eine unnötige Geschichte, weil...? Man kann es nämlich auch übertreiben.

- Uhhhh, Justine....Uhhhhh! Ja, ich weiß, er heißt Justin, aber du hast einmal Justine geschrieben und das fand ich witzig, sodass ich jetzt ein Bild eines Transsexuellen in meinem Kopf habe.

- Der Direktor der Schule lässt sie einfach alleine diesen Test machen, obwohl dieser wichtig ist, damit sie eingestuft werden kann? Er weiß nicht, wer dieses Mädchen ist und kann auch nicht wissen, dass sie kein Handy zum Spicken hat, trotzdem würde er sie nicht alleine lassen. Entweder er muss einen Lehrer da lassen oder er beaufsichtigt sie selber.

- Es ist sicherlich gewollt von dir, weil wegen Atmosphäre und so, aber nach einiger Zeit gingen mir diese fröhlichen, bunten und lustigen Namen echt aufn Sack. (Colorful City, Herr Bloomfield, Doktor Happy ._.)

- „Ich sieze meine Schüler alle, bei dir mache ich auch keine Ausnahme." Ja, ne, ist klar. Wenn man jemanden siezt, dann benutzt man nicht die Anreden du und dir, sondern Sie und...Sie. Ihnen, Euch und so was eben. Aber immer großschreiben.

- Und wieviel Essen die beiden denn bitte immer? Ne ganze Pizza, ne Packung mit Tagliatelle plus drei Colas und drei Mezzos? Zwei Bratwürste, Pommes rot-weiß, zwei Colas und Currywurst? Bei dem Konsum an Essen ist es ein Wunder, dass die beiden keine fetten Weihnachtsgänse sind. (BTW die Kosten ey, Samantha wollte doch auf ihr Geld achten, oder nicht? Dafür wirft sie es aber ziemlich schnell aus dem Fenster. Die 13 Euro noch was, die sie für Pommes und so ausgegeben hat, hätte sie knapp drei Tage ernähren können, nur mal so.)

- Das ist jetzt kein Logikfehler, aber muss Sam sich unbedingt neben Abigail setzen? Du hast so wenige Klischees verarbeitet, dass ich doch gehofft habe, dass du dieses ebenfalls auslässt. Es wäre eine wirklich schöne Abwechslung gewesen, wenn Love Intrest  #1 und #2 nicht nebeneinander sitzen müssen. Naja.

- Woher soll Sam wissen, wer „Mrs. McKenzie" ist? Hat sie telepathische Kräfte und weiß deshalb, wen die Lehrerin meint?

- Mrs. Lawrence ist ja mal die übelste Furie. Sie lässt zu, dass Abigail in der Klasse gemobbt und gehänselt wird und benotet Sam an ihrem ersten Tag in der Klasse zu einem Test mit einem Thema, welches sie wahrscheinlich noch nie hatte? Das darf sie glaube ich gar nicht und könnte dadurch ihren Posten verlieren. Sowieso immer diese Lehrer die Kinder zu hassen scheinen. Die haben sich echt in ihrer Berufung falsch entschieden.

Es sind die vielen kleinen Dinge, die dir hier die Punkte nehmen, das siehst du wohl selber.

3 von 10 Punkten.

39 (43) von 85 (90) Punkten.

Es ist wirklich schade, das muss ich sagen. Du verschenkst so viele Punkte durch deine mangelnde Rechtschreibung, Grammatik und Erzählperspektive, wobei natürlich Ausdruck und Schreibstil auch nicht das Gelbe vom Ei sind. Denn an sich ist deine Geschichte gut und deine Charaktere sind gut ausgearbeitet, aber ich würde sie so, wie sie jetzt ist nicht weiterlesen wollen. Dafür ist es einfach zu anstrengend, diese Geschichte zu lesen, das muss ich leider sagen.

Aber wenn du mehr darauf achtest und vielleicht die mangelnden Dinge mit meinen Tipps ausbesserst, dann könntest du schon mehr haben. Mehr Leser sowieso, denn ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele abgesprungen sind, weil es ihnen auch zu anstrengend wurde.

Es rezensierte für Sie,

Roiben.

Es fügte lustige Gifs für Sie ein, 

(eine müde) Illara

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