#15 - The Stuff of Heartache - Die Sonnenverehrer (IFindYourPlotholes)


0. Allgemein

Wie einige vielleicht mitbekommen haben, geht es hier mehr oder weniger schleppend voran. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich arbeite und sehr wenig Freizeit habe. Und wenn ich welche habe, würde ich diese gerne in meine eigenen Bücher stecken (die aufgrund von Schreibblockaden und Prokrastination des Todes nicht vorangehen, aber das ist ein anderes Thema). Aber jetzt schaffe ich es ja, mal wieder eine Rezi zu tippeln.

Das Werk, welches ich heute rezensieren werde, ist „The Stuff of Heartache – Die Sonnenverehrer" von IFindYourPlotholes, die ich einfach kurz mit IFi ansprechen werden. Ich habe mit Absprache der Autorin bis einschließlich Kapitel 15 gelesen und beziehe mich dabei auf den Stand des 18.01.2017.

1. Klappentext

Der Klappentext ist für Wattpad-Verhältnisse in meinen Augen sehr hochwertig. Auch wenn ich immer noch nicht so ganz mit der Bezeichnung „WaldClan" warm werde, die sich durch das ganze Buch zieht. Aber da hat sich die Autorin bestimmt was bei gedacht, obwohl ich Waldclan stimmiger finden würde.

Es wird nicht zu viel verraten, man kann die Hauptcharaktere – Jeatar und Snädis – erahnen und was sie durchmachen werden auch. Für Snädis, eine „Präzisionstöterin" steht nämlich fest, dass Jeatar ihr erster werden soll. „Der Erste, den sie töten wird."

Ich finde mit diesem Satz hätte der Klappentext enden sollen. Er ist stark formuliert und mach auf jeden Fall sehr viel Lust auf diese Geschichte. Stattdessen folgen noch zwei Sätze, die mir leider etwas zu viel verraten, besonders der erste. Aber das kann die Autorin natürlich selber am besten beurteilen.

4 von 5 Punkten.

2. Cover

Das Cover ist leider so gar nicht mein Fall. Es wirkt recht lieblos, da es – verbessere mich, wenn ich falsch liege – mit der Wattpad-CoverApp gemacht wurde. Es ist lediglich ein Bild eines krümeligen Herzens, noch dazu sind Titel und auch Autorenname nicht wirklich optimal zu erkennen. Wenn ich einen Tipp geben dürfte: Wende dich doch an Zwergenschmiede. Sie macht wunderbare Cover und wenn du dich beeilst, musst du nicht einmal lange warten.

2 von 5 Punkten.

3. Story

Wie bereits gesagt wurde, Snädis, eine Präzisionstöterin, hat Protagonist Jeatar dazu auserwählt, ihn als ihren ersten zu töten. Natürlich findet dieser das eher weniger toll. Als Snädis dann auch noch die Königin des WaldClans angreift und nur einen mytseriösen Zettel mit dem Symbol des Inneren Kreises dalässt, lässt Jeatar das gar nicht mehr aus sich sitzen. Er will Snädis und ihrer Mentorin Tzara das Handwerk schlagen.

Bis zum 15. Kapitel gefällt mir die Geschichte schon sehr gut! Dieses Buch habe ich auch in meine private Bibliothek verfrachtet und werde es auf jeden Fall auch weiterlesen, wenn IFi es wünscht, gebe ich ab Kapitel 16 gerne noch immer mal wieder ein kleines Feedback.

Das Buch fährt mit einem starken Einstieg ein und – obwohl sie selber sagt, dass 1-15 nicht zu ihren Schwächen gehören – sind die nachfolgenden Kapitel ebenfalls sehr stark. Die Charaktere haben alle ihren Platz, sie verraten kleine Details, aber nicht zu viel und man fragt sich, was genau in Snädis Kopf wohl vor sich geht, während sie immer wieder eine neue Überraschung aus dem Ärmel zaubert.

Mich haben die Sonnenverehrer auf jeden Fall in den Bann gezogen. Die Autorin verspielt auch keine Zeit damit, die Situationen lange zu erklären, sondern steigt bereits in Kapitel 3 mit voller Action ein, was mir sehr gut gefällt.

Ich bin auf jeden gespannt, was weiter mit Snädis und Jeatar passieren wird und wie lange ihr Katz und Maus Spiel noch anhalten wird, bei welchem man nun nicht genau weiß, wer nun wen jagt.

15 von 15 Punkten.

4. Charaktere

Hauptcharakter ist Jeatar, ein Sonnenverehrer. Er ist nicht unbedingt das, was man sich unter einem Kämpfer vorstellt, geschweige denn einem Helden. Er ist ein notorischer Zuspätkommer, hat wohl manchmal eine zu große Klappe und ist – wie IFi ebenfalls schon im Klappentext anmerkt – klüger, als es gut für ihn wäre. Er ist jeden Falls, dadurch, dass er ein Außenseiter und auch irgendwie keiner ist, sehr sympathisch und man kann sich mit ihm gut identifizieren.

Snädis ist eine etwas verrückte junge Frau, deren Gedanken man wohl nicht immer ganz nachvollziehen kann. Sie ist Mitglied der Präzisionstöter, wieso und wann sie denen beigetreten ist, weiß man noch nicht genau (oder ich habe es vergessen, wenn ja, dann Schand-Talle über mein Haupt), sie ist auf jeden Fall begabt darin, in den Schatten zu verschwinden und wiederaufzutauchen. Deshalb sind die Präzisionstöter auch eine Untergruppe der Schattenläufer. Sie ist auf jeden Fall bisher mein Liebling. Ich habe eine kleine Schwäche für solche Charaktere, bei denen man sich einerseits fragt, was mit denen falsch gelaufen ist, allerdings auch gespannt darauf ist, was sie als nächstes machen. (Ich liebe die Szene beim Inneren Kreis mit ihr, btw ;D)

Dann wären da noch Milay, die Heilerin und Freundin von Jeatar, in welche er wohl ein kleines bisschen verschossen ist. Jeatars Bruder Raidar, eine notorische Nervensäge, der immer mit seinen Muskeln und seinen Skills angeben muss. (Umso besser, dass er von Snädis fertiggemacht wird!) Königin Parvati und ihr Prinzgemahl Alessio, die beide nicht gerade gut aus Jeatar zu sprechen sind, sind wohl die oberste Macht. Dann hätten wir noch Morphy, einen Chemiker und Kifferling aus Überzeugung. Und natürlich Tzara, Snädis' Mentorin, die über die Magie von Kälte und Eis verfügt.

Ich mag jeden dieser Charaktere. Sie sind verschieden, haben Tiefe, Stärken und Schwächen, und besonders Jeatar ist jemand, der nicht einfach nur da ist, sondern als Prota auch etwas tut, und denkt.

Die Autorin hat auf jeden Fall ein Händchen für besondere Charaktere.

10 von 10 Punkten.

5. Schreibstil

Der Schreibstil der Autorin ist... speziell, würde ich sagen. Er ist schnell, dann wieder langsam und auf die Atmosphäre getrimmt, in der nächsten Szene ist er wieder voller Witz. Er lässt sich angenehm lesen und passt auch zu der Geschichte, die IFi dort aufbaut, allerdings muss ich sagen, dass ich ab und an bei einigen Wörtern die Augen verdrehen musste. Auch wirken die ersten Kapitel, wenn man sie mal mit dem Prolog vergleicht, noch sehr holprig. Die richtige Atmosphäre kommt auf jeden Fall auf und auch kann man sich gut in die Szenen hineinversetzen, aber etwas ist mir immer too much gewesen.

Ich vermute: Die ersten Kapitel sind schon alt. Die Autorin hat sie geschrieben, als sie noch jünger war und hat sich einfach weiterentwickelt. Denn wenn ich in eines ihrer anderen Werke blicke, dann sehe ich dort nicht diesen holprigen Stil. Dort ist es gefestigt.

Da kann man also noch arbeiten, die ersten Kapitel etwas überarbeiten.

7 von 10 Punkten.

6. Ausdruck

Wie ich bereits gesagt habe, sind ab und an ein paar Wörter enthalten, die nicht so ganz in Szene, in die Atmosphäre passen. Da wir leider nicht wissen, in welche Zeit man diese Geschichte einordnen kann, kann ich schlecht sagen, ob diese nun aus zeittechnischen Gründen falsch sind, oder weil sie die Szene einfach falsch machen. Den selben Tipp wie zuvor gebe ich hier auch: Eine Überarbeitung dürfte hier Abhilfe schaffen.

Allerdings kann die Autorin wunderbar starke Szene schreiben, besonders welche, in denen eine Schein-Action passiert, beispielsweise in Kapitel 3 und 4. Schein-Action aus dem Grund, weil es eine Actionszene oder eher eine Kampfszene ist, aber trotzdem die Umgebung, die Gedanken und auch die Taten der Charaktere nicht zu kurz kommen. Besonders die „Unterhaltung" von Raidar und Snädis war wunderbar in Szene gesetzt.

7 von 10 Punkten.

7. Rechtschreibung

An der Rechtschreibung habe ich nicht sehr viel auszusetzen. IFi kommt auf jeden Fall besser damit zurecht, als so manch ein anderer Schreiberling hier auf Wattpad. Ein paar wenige Schnitzer haben sich trotzdem eingeschlichen, die passieren aber jedem, selbst mir. Diese paar Fehler können zwar schnell ausgebessert werden, allerdings gab es dann dort auch so Dinge, die den Lesefluss für einen kurzen Moment unterbrochen haben. Schade.

4 von 5 Punkten.

8. Kapitellänge

Die Kapitel haben eine wunderbare Länge. Es sind zwar auch einige dabei, die etwas kürzer sind, als der Durchschnitt, aber dies kann man in der Überarbeitung sicherlich verbessern. Oder man wirft ein paar Kapitel zusammen, die etwas kürzer sind.

Weil nicht alle Kapitel schön lang sind, sondern auch ein paar kleine darunter sind, gibt's einen Punkt Abzug.

4 von 5 Punkten.

9. Erzählperspektive/Grammatik

Es gibt sowohl für Jeatar als auch Snädis die personale Erzählperspektive, die die Autorin gut umsetzt. Wieder die wenigen Schnitzer bei Rechtschreibung und Ausdruck, aber die haben wir ja schon durchgesprochen. Auch die Zeitformen wurden gut eingehalten.

Bei der Grammatik habe ich lediglich anzumerken, dass ab und an ein paar Kommas meiner Meinung nach falsch gesetzt wurden.

13 von 15 Punkten.

10. Logik

Ich muss ja beichten, dass ich das Buch gelesen und mir keine Notizen dazu gemacht habe. Ja, Schande über mich und meine Kuh, ich bin ein schlechter Mensch.

Allerdings wäre es mir aufgefallen, hätte IFi hier ein riesiges Plothole eingebaut – und ihr selbst wohl, sonst würde sie sich nicht selbst „Ich finde deine Logikfehler" nennen. Wenn mir etwas auffällt, dann teile ich es der Autorin sofort mit!

Bis jetzt aber habe ich gar nichts zu meckern, selbst wenn einige Handlungen unlogisch erscheinen, schmeißt IFi immer eine gute Erklärung hinterher, die meinen erhobenen, mahnenden Finger sofort auf den Boden drückt. Ich bin also bisher zufrieden.

10 von 10 Punkten.

Insgesamt sind das dann 76 von 85 Punkten.

„The Stuff of Heartache – Die Sonnenverehrer" hat ein hohes Potenzial, welches noch nicht vollends ausgeschöpft wurde. Mit etwas mehr Arbeit wird auch der Anfang wirklich und hundertprozentig fesselnd, sodass IFi noch mehr Leser anlocken kann.

Meine Votes hat sie immerhin schon mal. Und mal schauen, wie lange ich brauche, um auf den neuesten Stand zu kommen.

Es rezensierte für Sie,

Roiben.

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