𝘻𝘸𝘰̈𝘭𝘧 [IN ÜBERARBEITUNG]
Der erste Schritt in meinem Plan ist, mir Mut anzutrinken. Mein genialer Plan beginnt also mit einem königsblauen Bikini und dem Cocktail-Pool. Dort hat es nämlich eine Bar und da werde ich eine Runde Drinks in mich schütten, bis ich richtig peinliche und nervtötende Dinge machen kann, ohne dabei rot anzulaufen oder einigermassen gepeinigt zu wirken. Eigentlich bedeutet das, dass ich betrunken noch dümmere Ideen habe, als im echten Leben, also sehen wir ja, wie das herauskommen wird.
Das einzige Problem bei meinem Plan: Ich werde nicht so schnell betrunken. Meine Cousinen und ich haben uns bei Familienfeiern immer ein wenig Alkohol gegönnt, während unsere Eltern dann irgendetwas Teures in einem schicken Restaurant essen gegangen sind. Irgendwann haben sie dann länger gebraucht oder haben angefangen, uns alleine zu lassen, weil Blake, mein ältester und bester Cousin schon sechzehn und damit genug um auf uns alle aufzupassen geworden ist.
Damit hat die Trinkerei begonnen und als ich dann sechzehn geworden bin, hatte ich schon einen Magen, der einige Whiskey-Shots vertrug. Traurig, aber wahr. Und jetzt definitiv ein Problem.
Während ich dann also in Hotel-Schlappen in Richtung des Cocktailpools latsche, wird mir bewusst, wie leise es eigentlich schon geworden ist. Aus einigen Zimmern kann man gedämpfte Gespräche hören, aber ich bin erst ein, zwei Menschenwesen über den Weg gelaufen.
Zehn Minuten später stehe ich also in meinem Bikini vor der Cocktailbar. Es ist zwar schon ein wenig spät für die meisten und ich bin alleine hier draussen, einmal abgesehen von der Frau, die hinter dem Tresen steht. Ich lächle sie mitfühlend an, weil sie mir jetzt dabei helfen muss, mich abzufüllen. Sonst könnte sie hier nämlich einfach ruhig herumchillen, ohne eine nervige Studentin vor sich zu haben.
»Einen Aviation und einen Swimming Pool Cocktail bitte«, bestelle ich, nachdem sie mich vielleicht fünf mal gefragt hat, was ich möchte, ich aber mit der Aussicht viel zu beschäftigt gewesen bin.
Das meiste ist zwar in Dunkel gehüllt, doch der Mond strahlt extrem hell, sodass ich die dunkelgrünen Baumspitzen, vereinzelte, rostige Laternen und eine Menge Wiese und Blätter, die im Wind wehen, sehen kann. Es wirkt ein wenig magisch und es ist fast schon schade, dass es hier niemanden hat, denn die Aussicht ist tatsächlich fantastisch. Aber andere Leute sind ja nicht mein Problem.
Oder zumindest nicht alle. Daran denke ich auch, als die Brünette die beiden Drinks vor mir abstellt und mich mit fragendem Blick mustert. Sie ist vielleicht zwei Jahre älter als ich und hat wundervolle blaue Augen. Ihre Lippen sind knallrot angestrichen, was bei den meisten schlampig gewirkt hätte, ihr aber tatsächlich gut steht. Bemerkenswert.
»Warten Sie auf jemanden?«, erkundigt sie sich, als ich ein wenig zu lange auf den violetten Deink starre. Ich habe seit Ewigkeiten keinen Aviation Cocktail gehabt. Vielleicht ist das ja die Zeit, inder ich endlich meine Cocktail-Erfahrungen auffrischen kann.
»Nope. Ich...nein.«
Und weil ich diesmal nicht warten werde, bis sie mich mitleidig betrachtet, schnappe ich mir die beiden Getränke, wobei es um einiges komplizierter ist, nichts auszuleeren, wenn man in einen Pool steigen möchte. Also stelle ich die Getränke auf dem Beckenrand ab und gleite grazil in den Cocktailpool.
Ich liebe diesen jetzt schon. Das türkisblaue Wasser glänzt im Mondlicht ebenfalls um eine Spur heller als sonst. Von Innen sind Lichter angebracht, die ein wenig Wärme ausstrahlen. Das Wasser ist etwa gleich warm wie die Aussentemperatur, was mich zufrieden seufzen lässt. Vierundzwanzig Grad sind vielleicht nicht so viel für die meisten, aber es ist noch immer Herbst und da ist das Ganze eine komplett andere Geschichte.
Nachdem ich einige Minuten in dem kniehohen Wasser geplanscht habe, erinnere ich mich an meine Mission. Betrinkt dich, Page.
Also schnappe ich mir den Aviation Cocktail, welcher eine angenehme Mischung aus Likör, Limonade und Gin darstellt. Er ist total erfrischend und genau das, was man braucht, wenn man sich einfach nur entspannen möchte. Es ist genau das, was ich in diesem Moment brauche.
Dann teste ich den Swimming Pool Cocktail. Die bekannte, cremige Mischung von Kokosnusscreme, Ananassaft, Rum und Wodka lässt mich beinahe genüsslich aufseufzen. Ich schliesse meine Augen und der Geschmack zergeht so schön auf meiner Zunge, dass ich lächeln muss. Das ist die bessere Version einer Piña Colada. Wenigstens lassen Getränke einen niemals runter. Oder Alkohol.
Ich weiss gar nicht, wie lange ich schliesslich im Wasser bin und abwechslungsweise an meinen Getränken nippe. Irgendwann hieve ich mich schliesslich raus und bestelle einige Shots, die ich an der Baar leere, schliesslich habe ich sowieso nichts besseres zu tun. Schlafen wird überbewertet. Das kann ich auch während der Schulzeit machen. Meine Vorlesungen beginnen sowieso nicht so früh am morgen und sonst kann ich auch schwänzen. Das kümmert sowieso niemanden.
Und das ist der Moment, indem die Frustration in mir überschwappt. Ich bin höchstens ein wenig beschwipst und ich habe keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich habe keine Ahnung, wie ich noch zu Meggies Vorsingen kommen soll. Denn die Zeit läuft. Sie läuft mir offensichtlich aber auch einfach davon. Und ich habe noch nichts erreicht.
Wenn ich so weitermache, werde ich auch nichts erreichen. Und dann mache ich, was sonst total unhöflich wäre. Ich lehne mich über die Bar und schnappe mir einfach eine Flasche Whiskey. Vielleicht sollte ich etwas noch essen, bevor ich Alkohol in meinen Magen schütte, aber dafür bin ich zu wütend auf mich selbst und auch auf diese Party.
Verzweiflung ist da definitiv auch zu spüren. Ich spüre sie nämlich. Ich habe einfach keine Lust mehr auf meine deprimierenden Gedanken. Mit dieser Einstellung schraube ich dann die Flasche auf, was mir einen beinahe schon entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht der Brünette von der Bar einbringt.
Ich zucke jedoch nur mit den Schultern und gehe wieder in Richtung Pool. Diesmal setzte ich mich allerdings nicht rein, sondern ich lasse meine Füsse einfach darin baumeln. Ein bisschen Abkühlung für diese Freunde schadet bestimmt nicht.
Tatsächlich hat der Whiskey irgendwann ein wenig Wirkung. Ich spüre, wie die aufgekommene Anspannung aus meinen Muskeln weich und mein Kopf langsam ein wenig benebelt wird. Gerade, als ich die Flasche erneut an meinen Mund ansetzten möchte, wird sie sanft aus meinen Fingern geschält.
Hmmm...wer das wohl ist?
Auf jeden Fall möchte ich noch betonen, dass ihr die Antwort möglichst bald erhalten solltet - ich plane nämlich grosses und die offizielle Ankündigung wird im nächsten Kapitel stattfinden!
Also lasst mich wissen, wie ihr das Kapitel gefunden habt ☺️
Wir lesen uns hoffentlich sehr bald wieder, bis zum nächen Mal ✨
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