𝘴𝘪𝘦𝘣𝘦𝘯𝘶𝘯𝘥𝘥𝘳𝘦𝘪𝘴𝘴𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

Sobald mein Magen gefüllt ist, kann ich mich endlich verziehen. Ich habe jetzt gefühlt fünf Schichten Schokolade in meinem Magen, und nachdem Bethany und Brexon sich entschuldigt haben, sind irgendwann Will und Trisha erschienen, denen ich den neusten Klatsch über mich und Brexon habe zukommen lassen müssen.

Das ist zwar witzig gewesen, aber auch anstrengend. Ich habe noch so viele Medikamente in meinem System, dass ich automatisch erschöpfter bin als ich eigentlich sein sollte.

Aber ich lasse das doch nicht meine Mission verderben.

»Hi, Bridger«, begrüsse ich also den treuen Rezeptionisten, der gefühlt immer arbeitet. Brexon hat ihm auch wirklich jede Schicht zuteilen müssen, was überhaupt nicht in Ordnung von ihm ist.

»Campbell«, stellt der ungefähr Dreissigjährige fest und legt seine Stirn besorgt in Furchen. Womöglich ist mein Auftritt gestern ein wenig übertrieben gewesen, selbst für meine verrückte Verhältnisse.

»Du siehst aus, als würde es dir besser gehen«, stellt er fest und seien Miene wird etwas weicher. Ich schenke ihm mein bestes Lächeln und nicke bekräftigend.

»Das tut es glücklicherweise auch. Wieso bist du eigentlich immer hier?«

Die Frage ist mir eigentlich eher ausgerutscht, doch ich habe sie nicht mehr aufhalten können. Vielleicht ist das auch gut so. Gespielt beleidigt hält Bridger die Hand vor den Mund und bedenkt mich mit einem schockierten Blick.

»Wieso? Magst du mich hier etwa nicht?«

Ich rolle mit den Augen, kann mir aber ein Grinsen nicht verkneifen.

»Natürlich mag ich dich. Es tut mir einfach leid, dass du immer die Person bist, die sich mit meinen Problemen auseinandersetzen muss.«

Bridger zuckt mit den Schultern. »Genau genommen habe ich dir ein paar mal beim Streiten zugehört und dann die heldenhafte Rettung vor der Verblutung miterlebt. Das ist irgendwie romantisch gewesen. Ist Brexon immer so oder hat er ein Auge auf dich geworfen?«

Ich kann die aufsteigende Röte in meinen Wangen nicht verhindern, egal wie sehr ich auch versuche, sie zurückzuzwingen.

»Ich weiss es nicht. Aber meine Hoffnungen tendieren schon eher in die zweite Richtung«, gebe ich kleinlaut zu. Ich weiss gar nicht, wieso ich das ausspreche. Wenn wir wieder der realen Welt ausgesetzt sind, kann es genauso gut sein, dass Brexon und ich getrennte Wege gehen werden. Ob das nun gewollt ist oder nicht.

»Ja, Süße. Meine auch. Also. Womit verdanke ich dir deinen heutigen Besuch?«

Ich versuche, nicht all zu ertappt zu wirken. Ich bin nicht ohne jegliche Hintergedanken gekommen, egal wie schön das auch wäre.

»Ich wollte dir danke sagen. Dafür, dass du mich nicht einfach hast umkippen lassen. Ehrlich, Bridger, das ist toll von dir gewesen.«

Bridger nickt und ich sacke ein wenig in mir zusammen, weil jetzt der Teil kommt, den er vielleicht weniger begrüssen wird.

»Aber das ist nicht der einzige Grund. Darf ich mir dein Handy nochmal borgen? Ich weiss, dass dich das mittlerweile womöglich nervt, aber ich muss wirklich dringend etwas mit jemandem absprechen.«

Ich lege einen hoffnungsvollen Ausdruck in meine Augen, doch Bridger seufzt nur.

»Wenn ich gefeuert werde, dann nur wegen dir, Schätzchen. Ausserdem kann man deine Freunde wirklich nicht brauchen, Page. Nur damit wir meine Meinung auch geklärt haben.«

Nun seufze ich, weil ich die Gedanken an Leslie und Meggie möglichst weit verdrängt habe, doch anscheinend ist das nicht so einfach.

»Ich wollte eigentlich meinen Cousin anrufen und ihn um einen Gefallen bitten.«

Bridger zieht seine Augenbrauen in die Höhe, sagt allerdings nichts dazu. Er sieht sich nur unauffällig um und wirft mir einen undefinierbaren Blick zu.

»Das ist das letzte Mal, Campbell. Einfach damit das klar ist. Und du behältst das für dich.«

Ich nicke brav und Bridger überreicht mir sein Telefon. Einmal mehr bin ich erstaunt über mein gutes Gedächtnis, denn mir ist wirklich nicht klar, wieso ich Blakes Nummer auswendig kenne. Diesmal stelle ich allerdings nicht auf Lautsprecher, da dieses Gespräch nicht für Bridgers Ohren gedacht ist. Wenn er nur die Hälfte hört, wird er mich nicht verstehen.

»Wer ist da?«, vernehme ich die Stimme von meinem Cousin am anderen Ende der Leitung, was meine Gedanken unterbricht.

»Blake! Ich bin's. Page. Tut mir leid, dass ich nicht von meiner Nummer aus anrufe. Ich bin noch immer auf der Party.«

Es raschelt, dann rauscht Wasser.

»Aha. Wieso denn das? Und wie geht es dir überhaupt?«

Ich seufze, weil ich wirklich keine Zeit für Small Talk habe. Ich könnte jeden Moment erwischt werden und ich will nicht, dass Bridger Konsequenzen für seine Grosszügigkeit ziehen muss.

»Hör mal, Blake, ich erklär dir das alles ein anderes Mal, okay? Ich rufe eher an, weil ich deine Hilfe brauche.«

Die Hintergrundgeräusche stoppen, offensichtlich habe ich nun seine volle Aufmerksamkeit.

»Wieso denn? Geht es dir nicht gut? Hat dir jemand was getan?«

Ich schüttle meinen Kopf, was er durch die Leitung natürlich nicht sehen kann.

»Nein. Aber kannst du mir bitte das Besucherregelment meines Quartiers schicken? Per Mail, ja? Und kannst du noch jemanden für mich suchen?«

Ich werfe Bridger einen prüfenden Blick zu, doch er scheint nach wie vor verwirrt zu sein. Gut so. Ich hoffe, er kann sich Dinge nicht gut zusammenreimen. Das wäre überhaupt nicht gut.

»Du bist komisch, Cousinchen. Aber ja, kann ich machen. Wen brauchst du denn?«

Ich räuspere mich, damit ich meine Stimme schön senken kann und nicht herumbrüllen muss.

»Bethany. Sie ist in diesem Hotel. Ich kenne ihren Nachnamen nicht, aber es wäre gut, wenn du mal schauen könntest, was es über sie so zu finden gibt.«

Ich habe diesen Teil so gedämpft gesagt, dass Bridger kein Wort verstanden hat. Ich hoffe, dass es bei Blake nicht gleich aussieht.

»Ich soll ein Mädchen für dich stalken und du kennst ihren Nachnamen nicht mal? Du bist wirklich einfach komisch, Page.«

Ich schnaube, doch ich weiss, dass Blake dasselbe Gedankensystem hat wie ich. Ich brauche nur die Sicherheit, dass Bethany keine zweiseitige Spielerin ist, ehe ich ihr vertrauen kann. Es kommt in ihrem Fall vielleicht nicht auf meine Meinung an, doch ich bilde mir trotzdem eine.

»Danke, Blake. Du tust mir wirklich einen riesigen Gefallen.«

Er hat zwar noch nicht zugesagt, aber ich weiss, dass er mich nicht hängen lassen wird.

»Was auch immer. Pass auf dich auf, Page.«

Das ist das 2. Kapitel des heutigen Abends ☺️

Was glaubt ihr, wird Blake über Beth herausfinden und wie wird sich die Situation wohl entwickeln 🤔?

[TRIPLE-UPDATE 2/3]

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