𝘴𝘦𝘤𝘩𝘴𝘶𝘯𝘥𝘻𝘸𝘢𝘯𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

Vielleicht hat meine Kleiderwahl damit zu tun, dass ich Brexon aufregen möchte. Vielleicht damit, dass er mich nervt. Vielleicht damit, dass er meinen Ärger verdient hat.

Aber jedenfalls suche ich mir aus meinem kleinen Notfallkoffer ein weisses Kleid, welches enganliegend ist und mir bis zur Mitte reicht, aus. Es hat einen V-Ausschnitt, der nicht einmal so tief ist, dafür aber einen Schlitz bei dem rechten Bein, damit ich mich noch bewegen kann und absolut hinreissend aussehe. Dazu habe ich mir noch schwarze Ralph & Russo Heels ausgesucht, die wirklich perfekt sind - und das nicht nur von der Höhe. Sie sind bequem und wunderschön verziert, so wie das die italienische Marke eben mit ihren Schuhen macht. Die Kirsche auf dem Sahnetörtchen ist aber noch immer meine Lederjacke, die mich umwerfend aussehen lassen wird.

Ich schlage ihn mit seinen eigenen Mitteln...

Ich schminke mich mit einer guten Portion Lidschatten und Mascara, um meine Augen zu betonen. Um noch gefährlicher und unerreichbarer auszusehen. Kindisch, ich weiss. Aber mein Charakter geht gerade ziemlich mit mir durch, also kann ich meinen gesunden Verstand nicht auftreiben.

Ich seufze meinem eigenen Spiegelbild entgegen und starre auf meine Haare. Was soll ich mit denen am besten anstellen? Das volle Braun passt frisiert irgendwie nicht zu meinem Outfit, wenn ich es zusammenbinde. Egal wie. Zöpfe sind zu brav. Ein Dutt zu elegant. Ein Pferdeschwanz zu ... steif. Also lasse ich meine Haare, welche mir Gott sei Dank glatt über die Schultern fallen, offen, auch wenn ich sie vorher noch einmal schön durchkämme, ehe ich einige Male durch sie hindurch fahre, damit sie nicht komplett plattgedrückt aussehen. Nun sind sie ein wenig verwuschelt und ... besser. Passend. Sexy.

Weil ich mich so schnell fertig gemacht habe, bleibt mir nun auch etwas mehr Zeit, um runterzugehen. Nicht, dass ich vorhabe, noch länger so aufgepeppt hier zu sein, aber Trisha und Audrey brauchen bestimmt noch eine Weile, und ich kann genauso gut auch unten auf sie warten.

Einige Minuten später habe ich es sogar geschafft, heil unten anzukommen, und das ohne mich zu verlaufen. Mein Hirn ist noch immer auf Hochtouren wütend auf Brexon, und das hat dazu geführt, dass ich ziemlich wütend und leicht abgelenkt geworden bin. Aber ich habe es doch noch geschafft.

Und die Kulisse sieht schon viel mehr nach einer wilden Party aus, als ich vermutet habe. Der gesamte riesige Raum ist in Neonlichter getaucht, wodurch mein weisses Kleid vermutlich besonders hell wirken wird.

Gut so. Je mehr sich der Rockstar über mich aufregt, desto besser.

An den Decken hängen zahlreiche Disco-Kugeln, welche die Licher spiegeln und reflektieren und damit noch wilder aussehen lassen. Es hat momentan noch kaum Leute auf der Tanzfläche, und wenn, dann sind es ungefähr 25-Jährige, die an ihrem Champagner nippen und Interesse an dem Gespräch mit ihrem Gegenüber heucheln, während sie vermutlich darauf warten, betrunken zu werden. Damit man aber nicht nur trinken und sich amüsieren kann, hat es noch eine Menge anderer Dinge, mit welchen man sich hier vergnügen könnte.

Oder besser gesagt einen Haufen Essen. An einer Wand der gigantischen Halle - zumindest wirkt der Raum wie eine Halle - steht ein Buffet und davor einige Tische, die alle leer sind. Hervorragend. Dann kann ich ja mal ein bisschen Essen in mich schaufeln. Wird bestimmt nicht schaden. Vor allem, seit ich sowieso noch auf Audrey und Trisha warten muss.

Also stolziere ich in Richtung Buffet, um mir die Köstlichkeiten anzusehen. Irgendwer muss diesen Schritt ja wagen. Ich verdrehe die Augen über meine eigenen Gedanken und versuche nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Die anderen haben sich schliesslich noch immer an den gegebenen Dresscode gehalten - was für Verlierer - und tragen dieselben schwarzen Sachen wie vor drei Tagen. Ich verziehe mein Gesicht. Ich könnte niemals so lange hintereinander dasselbe Zeug tragen.

Doch bevor ich noch einen weiteren Gedanken an die fehlende Hygiene von Brexons Gästen verschwenden kann, komme ich vor der langen Tafel mit den Köstlichkeiten darauf zum Stehen. Und ich muss sagen, dass mir das Wasser im Mund förmlich zusammenläuft. Anders als am Anfang hat es jetzt nicht ganz so glamurösen Schnickschack wie Hummer oder Pizzen mit den merkwürdigsten Belegen darauf, dafür hat es aber ziemlich exklusive Snacks.

Von Sandwiches ist alles dabei. Tomaten und Käse-, Kürbissalat-, gerösteter Speck und Eier- sowie auch Lachs und Zitronensandwiches sind vorhanden. Ein Haufen Fleischspiesse, die natürlich gefühlt alle einzeln zusammengelegt geworden sind, wobei es keine Kombination zwei Mal gibt, verschiedene Bruschette, Miniburger und irgendwelche Karotten- und Gurkenschnitze, die wohl Gemüsesticks abgeben sollten. Ich verdrehe meine Augen. Ist ja klar, dass die Küchenkünstler mit dem Gemüse nicht so lecker aussehende Dinge anstellen können wie mit Zeug, das Zucker oder Salz enthält. Sogar die verschiedenfarbigen Dips davor sehen besser aus als die Sticks.

Dann lasse ich meinen Blick an Eier, Würstchen und den sonstigen Hotel-Klassikern daneben weiterschweifen, ehe mein Blick auf die Süssigkeiten trifft. Wer das entworfen hat, ist definitiv ein Meister gewesen. Ich meine, Hallo? Es sieht umwerfend aus.

Cupcakes mit allen möglichen Füllungen und Farben, verziert mit kleinen Kunstwerken wie aus Marzipan geritzten Kürbissen oder Rosen, wobei es je nach Geschmack eine andere Farbe und Form hat. Originell. Daneben türmen sich Macarons und Cookies, die ebenfalls in verschiedensten Formen auftreten, von den klassischen Chocolate-Chip-Cookies über bis hin zu Apfel- und Erdbeercookies. Daneben hat es kleine Erdbeertörtchen, die nicht weniger hinreissend sind. Donuts, Blaubeer-Zitronen-Kuchen, Churros, Pecan Pie. Es hat alles.

Ehrlich, ich verstehe nicht, wieso Salziges überhaupt angeboten wird. Das isst sowieso niemand in diesem Zuckerhimmel. Und weil man am Anfang immer die beste Möglichkeit hat, von allem probieren zu können, schnappe ich mir kurzerhand einen Teller - egal wie unanständig das auch wirken mag, seit die Party nicht einmal richtig angefangen hat - und schaufle mit verschiedene Dinge auf den Teller.

Seit ich so vernünftig bin und doch noch auch das Salzige Zeug probieren möchte - die meisten Menschen sind sowieso nicht so klug und fangen bei dem Süssen an, weil es davon am Anfang sowieso viel hat, bis dann alle dort zuschlagen -, lade ich mir also zuerst einen Burger und eine Bruschetta mit Tomatenstückchen darauf. Doch das ist es auch gewesen mit meiner Vernunft, weil ich mir noch einen zweiten Teller gönne - Süsses und Salzies soll nicht vermischt werden - worauf ich dann meine Zuckerhaltigen Favoriten aussuche.

Wenn man das Essen betrachtet, ist diese Party Bar gar nicht so nervig.

Hehe ich melde mich wieder mal mit einem Kapitel, bei dem es ganz viel Essen gibt...🤤
Naja, es hat nicht wirklich viel Drama hier, weshalb ich euch schonmal verspreche, dass es im nächsten spannender weitergeht 😏

[Doppel-Update]

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