𝘴𝘦𝘤𝘩𝘴𝘶𝘯𝘥𝘴𝘦𝘤𝘩𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

Ich weiss nicht, wie lange es dauert, bis ich endlich einen kurzen Moment für mich habe. Womöglich Stunden. Der Arzt hat gefühlte Ewigkeiten gebraucht, um mir zu erzählen, was für Verletzungen ich fortgetragen habe.

Prellungen - vor allem an den Rippen -, so wie auch ein paar Blutergüsse. Meine Schulter hat endlich Fortschritte mit der Heilung gemacht und man kann die Fäden bald rausziehen, mein Bein spricht da allerdings eine andere Sprache. Nachdem ich Schmerzmittel bekommen habe, sind meine Kopfschmerzen so gut wie weg gewesen, aber mein Bein hat sich angefühlt, als hätte es jemand in Brand gesetzt und ein wenig darauf herumgetrampelt. Der verletzte Oberschenkel musste genäht werden, was mich überrascht hat. Ich habe gedacht, dass es nur eine oberflächliche Verletzung ist.

Zu allem Übel muss ich deswegen auch noch mit Krücken durch die Gegend staksen, weil jegliche Belastung die Nahten aufreissen könnte. Irgendwann ist er fertig gewesen und das Bedürfnis nach einer Dusche ist in mir so stark geworden, dass ich Mom darum angebettelt habe, bis sie eine Krankenschwester dazu überredet hat, es mir zu erlauben. Sie hat mir geholfen, während ich im Bikini unter dem viel zu heissen Wasser gestanden habe und ich habe mir jeglichen Kommentar verkneifen müssen, dass ich mich danach sehnte, dass Brexon das tat.

Brexon. Ich habe nichts von ihm gehört und das beunruhigt mich. Auch von Audrey habe ich nichts gehört, aber wie Mom gesagt hat, ist sie bei Brexon und da ihr dämlicher Ex nun hinter Gittern sitzt, muss ich mir wenigstens keine Sorgen mehr darum machen, dass sie in Sicherheit ist. Aber mit ihr hatte ich auch nicht eine Vor-Streit-Phase, weil Bethany dauernd im Spiel gewesen ist.

Ich seufze und biege meinen Rücken durch, der mir auf unerklärliche Weise wehtut. Oh Mann, ich will ehrlich gesagt gar nicht wissen, was Zachary mit mir angestellt hat, während ich halb bewusstlos war.

»Hey«, reisst mich eine Stimme sanft aus meinen Gedanken, während ich vor dem Kaffeeautomaten stehen. Es grenzt beinahe an ein Wunder, dass Mom mir erlaubt hat, hierher zu kommen. Sie hat mir teilweise nicht einmal erlaubt, mein Glas Wasser selbst zu halten.

Ihre Bemerkung dabei ist nur gewesen, dass ich möglichst schnell wieder gesund werden soll, weil es kein gutes Licht auf die Familie wirft, wenn ich in diesem Zustand bin. Irgendwie habe ich ihr nicht geglaubt, aber etwas anderes hätte sie ohnehin niemals zugegeben.

Ich drehe meinen Kopf langsam zu der Stimme, nur um Meggie zu erblicken, die mich vorsichtig ansieht. Blake steht ein Stück hinter und hat die Augenbraue fragend in die Höhe gezogen. Ich habe ihm nämlich von unserem Streit erzählt und ich bin mir sicher, dass er sich fragt, was sie hier tut.

»Hey.«

Ich mustere sie. Meggie sieht total müde aus und auch beunruhigt und besorgt.

»Geht es dir besser?«, will sie wissen, worauf ich mir Mühe gebe, mein Gesicht nicht zu verziehen.

»Nicht unbedingt«, gebe ich zu. »Aber ich bin auch noch nicht so lange wach. Es wird mir bestimmt schon bald besser gehen.«

Das hoffe ich zumindest, denn ich habe nicht sonderlich viel Lust, noch lange hier im Krankenhaus zu bleiben.

»Ja, vermutlich schon.«

Wir verfallen in Schweigen und eine ganze Weile ist nur noch das Rattern der Kaffeemaschine zu hören.

»Möchtest du auch einen?«, frage ich sie und sehe dabei zu, wie sich der Becher füllt. Als wäre es das Spannendste dieser Welt.

»Gerne.«

Sie schluckt und wippt auf ihren Fersen, vermutlich findet sie das Ganze so unangenehm wie ich.

»Ich habe mich noch gar nicht dafür bedankt, dass du die Polizei gerufen hast«, breche ich die Stille schliesslich erneut und halte ihr den Becher hin, der eigentlich für mich gedacht gewesen ist.

»Das ist kein Ding, ehrlich. Ich meine sieh dir doch einmal an, was mit dir passiert ist. Da ist es ein Klacks, dass ich mir schnell dein Handy geliehen habe.«

Ich schüttle den Kopf und werfe ihr einen strengen Blick zu.

»Du hast mir geholfen, Meg und dafür bedanke ich mich. Ich weiss nicht genau, wann die Cops gekommen sind, aber ich bin mir sicher, dass das Ganze für mich noch schlechter ausgegangen wäre, wenn du die Polizei nicht gerufen hättest. Danke, Meggie, ehrlich.«

Tränen glänzen in ihren Augen und sie nickt, als würde sie ihrer Stimme nicht trauen können. Auch Blake sieht aus, als hätte jemand eine Zitrone in seinen Augen zerquetscht. Ich weiss gar nicht, seit wann mein Umfeld so emotional ist.

»Seh ich genauso«, meint er leise. Ich habe noch nicht mit Blake gesprochen, aber seine Augen verraten mir alles, was ich wissen muss. Die Schuldgefühle, weil er bei Aud und nicht bei mir gewesen ist. Die Erleichterung, dass ich wieder wach bin. Der Schock, weil alles so schnell den Bach runtergegangen ist.

»Ich warte im Zimmer auf dich«, meint er und wirft mir einen bedeutungsvollen Blick zu, während er Meg zunickt.

Diese wartet, bis er um die Ecke verschwunden ist und räuspert sich dann.

»Hör mal, Page, ich wollte dir noch etwas sagen. Es tut mir leid, dass ... nun das mit der Party tut mir leid. Ich weiss, dass es nicht deine Absicht gewesen ist und mir ist auch klar, dass wir eine Menge bereden müssen. Es ist ein Haufen an merkwürdiger Dinge geschehen und mir ist in den letzten Tagen klar geworden, dass ich dich als Freundin nicht verlieren möchte. Wir haben so viel zusammen erlebt.«

Sie holt tief Luft und ich habe das Gefühl, dass ich gleich in Tränen ausbreche. Meggie kann sich gar nicht vorstellen, wie viel mir das alles bedeutet.

»Mir ist klar, dass wir alles Geschehene nicht vergessen können, aber wir könnten versuchen, darüber zu sprechen und die Probleme auf der Welt zu schaffen, um dann einen Neustart zu wagen. Wäre das okay für dich?«

Meggie sieht mich unsicher an und ich muss schlucken, weil ich so gerührt und erleichtert bin.

»Das wäre mehr als okay für mich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel mir das bedeuten würde«, sage ich und meine es so. Es fühlt sich nämlich an, als würden die Dinge endlich mal gut für mich stehen.

Und damit beginnt die Lesenacht auch schon hihi 😌

Habt ihr erwartet, dass Meggie und Page sich nach dem ganzen Drama (mehr oder weniger) wieder vertragen?

Was haltet ihr davon 🤔😁?

Ich freu mich auf jeden Fall schon auf eure Meinungen, bis in einer halben Stunde 💙!

[LESENACHT 1/3]

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