𝘯𝘦𝘶𝘯𝘶𝘯𝘥𝘴𝘦𝘤𝘩𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

»Audrey hat übrigens noch etwas anderes erwähnt.«

»Ach ja? Was denn?«, will der Rockstar wissen und mustert mich neugierig, während ich mich frage, ob ich tatsächlich sagen soll, was ich denke. Er sieht endlich wieder stückweit lebendig aus und ich will die halbwegs gute Laune nicht aus ihm saugen.

»Den Medienrummel«, murmle ich allerdings, werde aus irgendeinem unerklärlichen Grund rot und senke den Kopf.

Brexon seufzt und hebt mein Kinn sanft an, damit ich ihm in die Augen sehe.

»Ich habe den Medien nicht viel verraten, aber es hat Fotos gegeben. Aus den Hotel, aus dem Park, aus dem Hochhaus. Ist ja logisch, da Bethany sich darum gekümmert hat. Ich habe versucht, den Fragen möglichst aus dem Weg zu gehen, weil ich nicht etwas sagen wollte, womit du nicht einverstanden bist. Ich kann nicht einfach über dich hinweg solche Dinge entscheiden, verstehst du? Und ich konnte auch nicht sagen, dass du meine Freundin bist, denn vielleicht möchtest du es gar nicht sein, wenn dir meine Berühmtheit vielleicht erst jetzt richtig auffällt.«

Ich sehe den Rockstar ungläubig an und für meinen Moment frage ich mich wirklich, ob ich vor mir den Kerl habe, der er sonst immer ist. Vor fünf Minuten hat er noch gesagt, dass er mich beschützen möchte und jetzt ist er dazu bereit, sich aus meinem Leben zu ziehen, wenn mir das besser passt?

»Hast du den Verstand verloren?«, will ich verdutzt wissen, während ich mit meiner Hand Brexons umschliesse und sie sanft drücke.

»Wieso sollte ich das wollen? Du bist ein wundervoller Mensch. Ich bin süchtig nach dir und es ist schon beinahe tragisch, wie sehr ich dich vermisst habe, als ich hier im Krankenhaus aufgewacht bin und du mich nicht angerufen hast, sondern mir nur geschrieben hast. Einmal ganz davon abgesehen, wie sehr ich deinen Anblick liebe. Oder dein Herz. Oder dich. Ich liebe dich, Brexon und ich möchte nicht von dir getrennt sein. Komm gar nicht erst auf die Idee so einen Müll jemals wieder vorzuschlagen, okay?«

Ich hole mühsam Luft, weil ich mich so in die Sache hineingesgeigert habe und mich beschleicht schon ein schlechtes Gewissen, als ich Brexons Gesicht sehe. Sein Mund ist aufgeklappt und formt ein stummes O. Okay, ich hätte meine Stimme definitiv nicht so erheben müssen. Ich kann schön spüren, wie die Röte sich vor Scham erneut in mein Gesicht schleicht und möchte meine Hand Brexons entziehen, um mein Gesicht verdecken zu können, aber er lässt sie nicht los.

»Kannst du das wiederholen?«, haucht er leise und seine Augen strahlen mit einem Mal heller als die Sonne, während sich seine Lippen zu einem echten Grinsen verziehen.

»Welchen Teil genau?«, will ich halb stotternd wissen, während ich einfach nur verwirrt bin. Wieso sieht er so glücklich aus, wo ich ihn doch förmlich zusammengestaucht habe?

»Du hast vorher gesagt, dass du mich liebst. Du hast das zuvor noch nie gesagt. Kannst du...kannst du einfach-...«

Brexon stockt und mit einem Mal bin ich ein wenig sprachlos, weil ich das gar nicht bewusst gesagt habe.

»Ich liebe dich«, wiederhole ich also langsam und blicke ihm dabei tief in die Augen.

»Ich liebe dich, Brexon Canyon Dillon. Ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen und meiner ganzen Seele und ich weiss nicht einmal, ob Liebe das, was ich für dich empfinde, genug gut beschreibt. Du bist praktisch meine gute Laune. Du hast mir gezeigt, wie schön das Leben sein kann, auch wenn die Situation immer total verkorkst gewesen ist.«

Brexon sieht so sprachlos aus, dass mir förmlich mein Herz schmilzt. Die Freude und das Glück in seinen Augen strahlen heller als die Sterne am Firmament.

»Wie lange schon?«, will er wissen, wobei seine Stimme von all den Emotionen total rau klingt. Ich zucke mit den Schultern und kann die Röte, welche sich in mein Gesicht schleicht, nicht verhindert.

»Ein kleiner Teil von mir hat dich vermutlich geliebt, als du dafür gesorgt hast, dass Trisha kein Hackfleisch aus mir macht und mich gefragt hast, ob ich genug esse. Oder ob ich überhaupt esse oder so etwas in der Art. Danach sind dir immer wieder neue Bruchstücke meiner kaputten Seele verfallen und du hast sie wie Puzzlestücke zusammengefügt, sodass ich mich durch dich endlich vollkommen fühle.«

Ich senke den Blick ein wenig und beisse mir aus die Lippen, weil ich mir nicht sicher bin, wie Brexon mit diesem Haufen an Worten umgehen wird. Ich habe diese verletzliche Seite von mir so lange unter Verschluss gehalten, dass es wirklich schwer ist, sie zu offenbaren. Vor allem, wenn vor mir die Person sitzt, die für mich auf der gesamten Welt am allerwichtigsten ist.

Brexon entgegnet nichts und als ich meinen Blick wieder hebe, um zu sehen, ob er mich nun auslachen wird, entdecke ich nur Wärme in seinen Augen. Zuneigung. Liebe.

Ich weiss gar nicht, wer sich zuerst in Bewegung setzt, aber plötzlich sind wir uns beide unfassbar nahe und Brexon legt mir seine Hände an die Wangen und hält mich behutsam fest, als wäre ich die kostbarste Sache dieser Welt.

Meine Hände habe ich in seinem dichten Haar vergraben, während unsere Nasenspitzen sich berühren und sich unser schwerer Atem verschmischt.

»Ich liebe auch dich, Page. Du hast gar keine Ahnung, wie viel es mir bedeutet, dass du mich auch liebst«, haucht Brexon an meine Lippen, während seine so sündhaft verkrustet sind, dass es mich all meine Mühe kostet, nicht reinzubeissen und sein süßes Blut schmecken zu können. Gott, ich bin so psychopathisch geworden.

Aber wenigstens löscht Brexon jeden meiner Gedanken aus, als er seine Lippen auf meine presst, mich liebkostet und mich beinahe verschlingt, während die Welt um uns ins Schwanken gerät, bis nur noch wir beide existieren. Wir küssen und küssen und küssen uns und hören nicht einmal damit auf, um Luft zu holen, weil es fast so scheint, als würde ich durch ihn hindurch atmen und er durch mich.

Ich habe ihn schon so oft geküsst, aber noch nie ist es so gewesen. Es fühlt sich beinahe an, als würde ich ihn zum ersten mal küssen. Ihn zum ersten Mal spüren und seinen süß-herben Duft zum ersten mal in mir aufnehmen.

»Und ich habe mich schon gefragt, wieso es plötzlich so still in diesem Zimmer geworden ist«, reisst uns irgendwann eine Stimme aus dem unwiderstelichen Rausch, in welchen wir gefallen sind.

Ich ziehe mich beim Klang dieser Stimme so schnell von Brexon weg, dass ich beinahe nach hinten kippe. Der Rockstar umschlingt als Antwort darauf einen Arm um meine Hüfte und setzt mich wieder auf.

Was mir unter dem forschenden Blick meiner Eltern unendlich viel bedeutet.

»Brexon, das sind meine Mom und mein Dad. Mom, Dad, das ist mein Freund, Brexon«, stelle ich die drei atemlos einander vor, während ich hoffe, dass mein Haar nicht so zerzaust wie Brexons ist und meine Lippen nicht ganz so geschwollen sind wie seine. Und da habe ich noch nicht einmal mit dem lüsternen Glanz in seinen Augen angefangen.

»Wir kennen uns schon. Vor dem Prozess haben wir ihn ausgequetscht«, gibt Dad schmunzelnd zu, worauf mein Blick ungläubig zu Brexon wandert. Welcher das Ganze nur mit einem Schulterzucken quittiert.

»Mom, du kannst das unmöglich zugelassen haben!«, zische ich, weil ich weiss, dass sie viel penibler ist, wenn es um Manieren geht.

»Entspann dich, Page. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass er gar nicht so übel ist. Zumindest, wenn er nicht gerade dabei ist, dir die Zunge in den Hals zu stecken.«

Sie verzieht das Gesicht zu einer Grimasse, als würde sie ernsthaft überdenken, ihn jemals als gar nicht so übel erachtet zu haben.

»Nun, jedenfalls wollten wir dir sagen, dass du nach Hause gehen kannst. Also in deine Wohnung. Die Ärzte haben es offiziell als ungefährlich betrachtet, wenn du auf die Dinge achtest, welche sie dir verodnet haben.«

Mom sieht Dad an und die beiden führen wieder mal stumme Gespräche - die einzige öffentliche Seelenverwandtschaftsbekundigung, welche die Welt jemals von ihnen sehen wird - ehe ihr Blick wieder auf mich fällt.

»Nun, wenn du irgendetwas brauchst, kannst du uns ja anrufen. Oder wenn du endlich mal beschliesst, irgendetwas Anständiges zu studieren.«

Dad grinst mich an, als wäre das ein Insider und ich runzle verwirrt die Stirn, während sich irgendetwas in mir regt. Egal sie wenig ich mich normalerweise auch mit ihnen verstehe - sie haben mir und den Dillons in den letzten Tagen unheimlich viel geholfen.

»Ihr könntet auch mitkommen und wir irgendwo könnten gemeinsam Abendessen oder so«, schlage ich daher vor. Mom legt den Kopf schief.

»Es tut mir ja wirklich leid, Page«, setzt sie an, »aber wenn du so aussiehst, gehe ich mit dir nicht einmal in eine Müllhalde, geschweige denn in ein Restaurant«, tadelt sie, worauf ich mir ein Lachen nicht verkneifen kann.

»Das habe ich auch gar nicht gemeint. Wir könnten Pizza oder so bestellen. Und ihr könntet meinen gesamten Freundeskreis vielleicht ausserhalb eines Verhörs kennenlernen.«

Ich sehe die Antwort in ihren Augen, bevor sie zustimmen. Denn auch wenn sie es nicht gerne zugeben - jeder in dieser Familie hat eine Schwäche für Pizza und könnte dazu niemals Nein sagen. Dass sie zu mir in die Wohnung kommen und die Leute, mit welchen ich abhänge, kennenlernen können, ist nur ein Nebenprodukt, welches sie vermutlich nicht unbedingt als schlecht erachten würden.

Page hat Brexon E N D L I C H ihre Liebe gestanden...ehrlich gesagt habe ich ja vergessen, dass das nie geschehen ist, bis mir irgendwann beim Überarbeiten aufgefallen ist 😂

Habt ihr das Kapitel gemocht?

Meinungen zu dem Medienrummel und Brexons Reaktion dazu?

Ich freu mich auf jeden Fall schon, dass wir uns im nächsten Kapitel (dem allerletzten vor dem Prolog 😱) wieder Lesen 💗

[LESENACHT 1/3]

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