𝘧𝘶̈𝘯𝘧𝘶𝘯𝘥𝘧𝘶̈𝘯𝘧𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]
»Ich habe nicht so eine schlimme Geschichte wie du, aber es ... es ist die Geschichte, wie ich zu mir, dem Rockstar geworden bin.«
Brexon fährt sich durch die Haare und schluckt, während seine Augen meine finden. Im Dunkeln leuchtet das Blau in ihnen noch heller als sonst. Wie kann man nur so wunderschön sein?
»Es gibt viele Gerüchte. Die klassischen Geschichten mit den YouToube-Erfolgen und all dem Müll. Aber eigentlich sind sie alle nicht wahr.«
Der Rockstar leckt sich über die Lippen und seine Gesichtszüge verhärten sich. Ich lege meine Hand beruhigend auf seine, damit er weiss, dass ich für ihn da bin.
»Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht magst«, meine ich. Brex schüttelt jedoch nur seinen Kopf und richtet seinen Blick in die Ferne.
»Doch. Ich muss, Page. Diese Geschichte...ich hasse mich teilweise selbst dafür.«
Ich runzle meine Stirn verwirrt, sage jedoch kein Wort dazu. Er braucht vielleicht einfach ein wenig Zeit, um die richtigen Worte zu finden. Ich muss ihm genügend Freiraum und Zeit dafür lassen. So wie er es für mich auch getan hat.
»Ich-...als ich noch ein Teenager gewesen bin, hat uns Dad verlassen. Er und Mom haben sich nicht mehr vertragen und sich deshalb scheiden lassen. Er ist danach einfach gegangen und wir hatten den Spass, uns selbst finanzieren zu müssen.«
Brexon stösst ein bitteres Lachen aus und mein Herz zieht sich vor Schmerz zusammen. Ich habe eine Vorahnung, dass es vielleicht gar nicht wahr ist, dass meine Geschichte schlimmer ist als seine.
»Jedenfalls hat es damit geendet, dass Mom als Krankenschwester immer gearbeitet hat, vor allem während der Nachtschichten, weil sie da aus irgendeinem beschissenen Grund mehr Geld gekriegt hat. Sie war nachts also nie Zuhause und tagsüber hat sie geschlafen.«
Brexons Hände verkrampfen sich und seine Augen schimmern in einem glasigen Glanz, während er in seinen Erinnerungen schwebt.
»Audrey und ich haben angefangen, idiotische Dinge anzustellen. Wir sind in die falschen Kreise geraten und haben die falschen Leute getroffen. Audrey hat als Erste kapiert, dass das dumm ist. Ich-...«
Der Rockstar stockt und seine Stimme bricht, genau wie auch ein kleiner Teil meines Herzens. Ich hasse, dass ihm etwas zugestossen ist, was ihn so zerstört hat.
»Ich habe angefangen, betrunken mit meiner Gitarre durch die Gegend zu schleifen. Sie war das einzige, was ich noch von Dad hatte. Von der Zeit, als noch alles halbwegs okay war. Bevor wir so zerbrochen sind.«
Brexon holt tief Luft und seine Augen finden meine wieder. Tränen glänzen in ihnen, begleitet von Schmerz und Reue.
»Ich habe so viel gespielt, als ich betrunken und high war, dass das gar nicht mehr an irgeneine Art von geistigen Verstand grenzt. Eines Tages hat mich dann dieser Typ gefunden. Er hat Kontakte gehabt. Unfassbar fucking viele Kontakte.«
Ein erneutes Lachen, welches so bitter ist, dass es mich beinahe zerreisst.
»Ich war jung, naiv und ein beschissener Tölpel und habe mich darauf eingelassen. Hätte ich nicht tun sollen. Audrey hat den Kerl kennengelernt und er stalkt sie nun.«
Mein Herz setzt aus, während die Worte einsickern. Der Typ, welcher Brexon berühmt gemacht hat, stalkt seine Schwester. Und ich dachte, dass mein Leben kompliziert wäre...
»Sie hatten eine Beziehung, die Gegen alle Regeln der Vernunft verstossen hat. Genau deshalb ist sie ja so verdammt tragisch ausgegangen. Er ist damit nicht klargekommen.«
Und dann hat er sich wohl in einen bekloppten Psychopathen verwandelt. Das Schlimmste an der gesamte Geschichte ist dabei ja noch, dass sie nicht einmal vorüber ist.
»Ich habe mich sofort selbstständig gemacht. Ich hatte schon ein wenig Geld und genug Sachverständnis um meine Musik selbst produzieren zu können. Nicht, dass das nicht komplett dumm von mir gewesen wäre. Mittlerweile habe ich alles, was auch gut so ist. Alleine im Musikbusiness geht man unter. Man wird zerrissen, zerfressen und von den Medien zerstört.«
Ich lehne meinen Kopf an Brexons Schulter, um ihm wenigstens ein wenig Trost zu schenken. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schlimm das für ihn gewesen sein muss.
»Ich wollte mit der Musik aufhören. Ich wollte es wirklich, Peanut. Ich habe mein Leben so lange gehasst, das kann man sich gar nicht vorstellen.«
Einen Moment lang herrscht Stille zwischen uns, ehe ich den Mut zusammenkratze und frage.
»Wieso hast du es nicht getan?«
Brexon zuckt mit den Schultern. »Wegen vielen Dingen. Dem Geld, das wir so dringend brauchten. Dem Ruhm, der mir wenigstens ein wenig Selbstwertgefühl heraufbeschwören konnte.«
Er hält inne, fährt jedoch einige Sekunden später wieder fort. »Wegen Audrey. Sie wusste, dass mir die Musik und das Adrenalin, welches ich damit verbinde, unglaublich viel bedeuten. Sie wollte meine Fans nicht gegen mich aufhetzen.«
Nicht so wie ich...
»Sie hat mich davon überzeugt, dass wir den geistesgestörten Idioten eher loswerden, wenn wir die nötigen Mittel dazu haben. Ausserdem wussten wir, dass er ihr keinen Schaden zufügen würde, wenn sie neben mir im Rampenlicht wäre.«
Das macht Sinn. Auch wenn es nicht wirklich funktioniert hat.
»Deshalb sind einige meiner Songs solcher Schrott. Der Artikel, den du geschrieben hast, hat all die Lieder niedergemetzelt, die es ohnehin nicht Wert waren. Die die ganze Aufmerksamkeit nicht verdient hätten, weil sie nur mit einem Haufen Druck, Nikotin und Alkohol geschrieben worden sind.«
Ich schlucke tief und Brexon legt seine Arme um mich, um den Trost zu finden, den er dringend braucht.
»Ich habe mir ein Tattoo stechen lassen, um Audrey zu beweisen, dass sie bei mir sicher ist und sie nicht verletzt wird.«
Er deutet auf seine Schulter, auf der eine winzige Krone und das Wort noble steht.
»Es ist die Bedeutung unserer Namen. Brexon« -er deutet auf die Krone- »und Audrey« -er legt seinen Finger über das Wort noble.
»Ich möchte den Scheisskerl endlich mal loswerden, verstehst du? Dass er noch immer irgendwo da draussen ist, geht mir einfach auf die Nerven.«
»Man wird ihn finden, Brexon. Er kann sich nicht ewigs vor der Polizei oder irgendwelchen Detektivdiensten verstecken.«
Brexon seufzt und nickt. »Ich weiss. Ich wünschte einfach, dass es sich nicht schon so lange hinziehen würde. Irgendwann verliert man die Hoffnung einfach und man muss sich mit der Realität befassen, verstehst du?«
Ich nicke ebenfalls. Ja, das verstehe ich absolut. Und die Realität ist teilweise einfach das Schlimmste am gewissen Situationen.
Ein neues Kapitel für euch, gewünscht von @Annna9053 ❤️
Das war nun Brexons und Audreys Geschichte...(haha das klingt so dramatisch 😂)
Habt ihr das erwartet?
Wie hat es euch gefallen?
Und macht Brexons Verhalten jetzt mehr Sinn🤔😊?
Okaaaay und nun dazu, wie es weitergeht...
Also es gibt 2 Möglichkeiten:
1. Am Donnerstag 1-2 Kapitel
2. Am Freiatag eine Lesenacht (also etwa 3 Kapitel im Stundenabstand zB 19:00/20:00/21:00 Uhr), weil ich da mehr Zeit habe als am Do-Abend...
Schreibt mir gerne in die Kommis, was ihr bevorzugt und dann lesen wir uns im Verlauf der Woche wieder 💗
OH UND NOCH ETWAS; VIELEN VIELEN DANK FÜR DIE 18K Reads und die 2K Sternchen! Ihr seid einfach zu toll für diese Welt 🥰
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