𝘥𝘳𝘦𝘪𝘶𝘯𝘥𝘴𝘦𝘤𝘩𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht, wie ich so schnell nach Hause gekommen bin. Aber fünf Minuten später stehe ich schon vor meiner Haustür. Ich habe mir den Zeit-Luxus nicht gegönnt, Beths und Brexons Kaution zu zahlen, sondern bin einfach gegangen.

Wenn ich ihr vertraut und gewusst hätte, dass sie eine Hilfe ist, hätte ich mir das vielleicht sogar anders überlegt, allerdings hat sie mir nie einen Anlass gegeben, ihr zu vertrauen. Dass Brexon da mitleidet, tut mir zwar leid, aber er hat es sich gleichzeitig auch selbst eingebrockt. Was kann ich denn dafür, dass er mir nicht gesagt hat, dass er herkommen will? Ich habe eine Karte für ihn gekauft, er hat einfach keine Ahnung davon gehabt. Pech gehabt, ist alles, was ich da noch zu sagen habe.

Ich renne praktisch aus meinem Auto und wähle gleichzeitig den Notruf, da ich mir ziemlich sicher bin, dass die Polizei besser ausgerüstet ist als ich. Dabei versuche ich noch die Sicherheitskameras in meinem Gebäude von dem Handy aufzurufen, damit ich sehe, ob ich überhaupt wagen soll, das Haus zu betreten oder ob ich draussen warten soll. Ich bin so in meine Handlungen versunken, dass ich volle Kanne in jemanden hereinrenne.

Innerlich stöhne ich schmerzerfüllt auf, denn mein halsbrecherisches Tempo ist nicht unbedingt ideal für solche Experimente, äusserlich rapple ich mich allerdings nur auf, während ich die andere Person auf die Füsse ziehe. Ich starre auf mein Handy und stelle fest, dass niemand auf den Korridoren ist, was bedeutet, dass ich problemlos hereingehen kann.

»Page?«, reisst mich eine Stimme aus meinen Gedanken, während ich mich selbst dafür verfluche, dass ich eine falsche Zahlenkombination eingegeben habe und gar nicht den Notruf, sondern eine nicht existierende Leitung am anderen Ende habe. Fuck! Fuck! Fuck!

»Du sieht schrecklich aus. Was ist passiert?«

Ich hebe den Kopf und registriere Meggie, welche mich besorgt mustert. Immerhin habe ich nicht eine komplett fremde Person erwischt.

»Kann ich dir nicht erzählen, es würde nämlich zu lange dauern. Aber du musst mir helfen, okay?«, verlange ich ausser Atem. Mir ist bewusst, dass das nicht fair ihr gegenüber ist, aber ich brauche ihre Hilfe. Die Dinge können jetzt nicht noch weiter aus dem Ruder laufen, denn das wäre eine Vollkatastrophe.

»Ja, aber-«

Ich lasse sie gar nicht erst fertig sprechen, denn ich habe es endlich geschafft, den Notruf zu wählen.

»Ich habe der Polizei angerufen. Du musst ihr nur sagen, dass bei mir in der Wohnung Leute in Gefahr sind. Und du kommst auf keinen Fall hoch, verstanden? Das kannst du nicht riskieren.«

Ich drücke ihr mein Handy in die Hand und sie scheint überfordert zu sein, allerdings nickt sie knapp und mit einem verzweifelten Ausdruck in den Augen, während sie beginnt zu sprechen und der Polizei das erzählt, was sie wissen möchte und nennt ihr dazu noch meine Adresse.

Ich nicke ihr dankbar zu, ehe ich meinen Sprint zur Wohnung wieder aufnehme. Ich weiss nicht, was genau da oben los ist, aber das Hilfe war absolut beunruhigend und ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein gutes Omen ist.

Genauso wenig wie auch meine Wohnungstür, vor welcher ein Kerl steht, der auf den Kameras nicht zu entdecken gewesen ist. Mein Herz rutscht mir in die Hose, während ich mich daran erinnere, was Leute in Filmen immer machen. Die Kamera in eine Art Dauerschleifen-Bild zu verwandeln, sodass es so aussieht, als wäre niemand da. Ich drossle mein Tempo und hoffe sehnlichst, dass der Kerl mich nicht gesehen hat, während er an meinem Schloss nestelt. Das ist eine einzige Katastrophe. Wieso war ich nur so dämlich und habe gedacht, dass ich irgendetwas anrichten könnte? Adrenalin macht offenbar keinen klugen Menschen aus mir.

Audreys Ex ist hochkriminell und hat sich diesen Plan vermutlich schon eine ganze Weile lang zurechtgelegt, sodass er kaum Schlupflöcher hat.

Doch meine Hoffnungen werden nicht erhöht und noch bevor ich mich umdrehen und verschwinden kann, hebt der Kerl den Kopf und sieht mir direkt in die Augen. Und weil mir nichts besseres einfällt, tue ich das einzige, was mir in dem Moment noch übrig bleibt. So tun, als hätte ich keinen blassen Schimmer, wer zum Teufel hier vor mir steht. Ich versuche meine Angst und das Zittern meiner Hände so gut zu überspielen wie möglich, während ich mir einen neutralen Ausdruck in die Augen lege, der sogar ein wenig neugierig wirken soll. Dann lege ich den Kopf schief und mustere Audreys Ex. Er sieht nicht mal so übel aus, aber sein Charakter löscht das alles aus. Was nützt einer verlorenen Seele schon ein gutes Aussehen?

»Kann ich Ihnen helfen?«, möchte ich wissen, worauf ich mich direkt wieder innerlich verfluche. Wieso habe ich nicht etwas sagen können, wodurch er niemals gewusst hätte, dass die Wohnung, in die er einzubrechen versucht, mir gehört?

Der Kerl stösst aber nur ein kaltblütiges Lachen aus.

»Du brauchst nicht so zerknirscht auszusehen, Page Campbell. Mir ist sehr bewusst, mit wem meine Frau lebt.«

Unbeeindruckt ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe, während in mir ein Sturm tobt. Seine Frau? Der Typ ist ja noch ein grösserer Spinner als ich jemals vermutet hätte. Aber es beunruhigt mich auch, dass er weiss, wer ich bin. Aber natürlich weiss er es. Was wäre er denn nur für ein Stalker, wenn er es nicht wüsste?

»Nun, mir ist aber nicht bewusst, wer Sie sind. Ihr Gesicht kommt mir nicht unbedingt familiär vor.«

Ich sollte den Kerl nicht siezen, aber er lässt mir ja kaum eine Wahl. Wenn ich ihn ablenke, bis die Polizei kommt, reicht das schon. Mehr muss ich gar nicht tun. Dann sind Audrey und Blake noch immer in Sicherheit. Zumindest nehme ich das mal an, denn ich weiss wirklich nicht, wieso ihr Stalker sich sonst an meiner Tür zu schaffen gemacht hätte.

»Hat es dir denn niemand gesagt? Ehrlich, das ist einfach nur traurig. Ich dachte, dass du was mit ihrem Bruder am laufen hättest? Zumindest haben das die Bilder aus dem Park so gesagt. Ich kann nicht fassen, dass Brexon und meine Frau dir nie erzählt haben, wer ich bin. Das ist einfach nur traurig. Aber ich übernehme diese Lektion gerne, wenn du schon so höflich bist.«

Er räuspert sich und holt tief Luft, um sich zu fokussieren, während ich versuche, unauffällig einige Mini-Schritte zurückzuweichen. Je mehr Abstand zwischen uns liegt, desto besser.

»Ich bin Zachary Coldwell und es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen. Da dich Audrey ja so sehr mag, erwarte ich nämlich, dass du an unsere Hochzeit kommst.«

Ich stosse einen erstickten Laut der Überraschung und Entsetzung durch und spätestens jetzt kann ich meine Gefühle nicht mehr verbergen. Das ist schlimmer als ich vermutet habe. Dieser Kerl würde Aud sogar eine Ehe aufzwingen, verdammt!

»Niemals. Du wirst Audrey niemals heiraten, verstanden?«, zische ich, während jegliche Vernunft von mir abfällt. Und das ist auch in Zacharys Augen zu erkennen, während ich mich frage, wieso er mir so bekannt vorkommt. Und auch der Nachname. Den habe ich doch schon einmal gehört, aber mir will einfach nicht einfallen, wo.

»Du hast ja gar keine Ahnung, Schätzchen«, höhnt Zachary gehässig und löst sich ein für alle Mal von der Tür, während er auf mich zuschreitet. Verdammt, verdammt, verdammt.

»Ich werde jeden los, der sich zwischen uns stellt und mit dir fange ich an. Und weisst du, was das beste an der Situation ist?», will er wissen, während er ein Sackmesser oder Gott weiss was aus seiner Hosentasche fischt. Oh Mann, ich bin sowas von geliefert...

»Du sitzt in der Falle«, beantwortet Zachary sich seine eigene Frage, während ein eiskaltes Lächeln auf seinen Lippen erscheint.

Ehmmmm das ist ja wirklich übel für Page...😱

Was wird Zachary wohl mit ihr anstellen?

Und habt ihr eine Ahnung, woher Page seinen Nachnamen kennt 😁🤔?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen zu dem Kapiten und wünsche euch allen noch einen schönen Abend 💜

Wir lesen uns bald wieder

[DOPPEL-UPDATE 2/2]

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