𝘥𝘳𝘦𝘪𝘶𝘯𝘥𝘧𝘶̈𝘯𝘧𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

Meine Augen füllen sich sofort mit Tränen, weil mir ausgesprochen klar ist, was diese Reaktion zu bedeuten hat. Und zwar nichts Gutes. Ich kann nicht einordnen, was genau geschehen ist, aber dass Brexon etwas zu verbergen hat, liegt so klar in der Luft, dass es mir wortwörtlich den Atem raubt. Scheinbar läuft es wunderbar.

"Es ist nicht, was du denkst-", setzt er an, doch ich bin bereits einige Schritte nach hinten gestolpert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es überhaupt wirklich ertrage, die Wahrheit zu hören, wenn mich seine stille Information schon innerlich umbringt.

"Peanut, bitte hör mir zu, ich-", versucht er es erneut, doch ich unterbreche ihn, indem ich meine Hand hebe.

"Lass gut sein. Es war eine dumme Frage und ich hätte sie nicht stellen sollen. Genau genommen hätte ich nicht einmal kommen sollen."

Ich blinzle die Tränen mit aller Macht zurück, doch ich kann nichts dagegen tun, dass meine Augen immer heftiger brennen und ich dringend an die frische Luft möchte.

"So habe ich das nicht gemeint. Komm schon, Peanut. Das ist wichtig und ich möchte, dass du die Wahrheit kennst. Es ist wirklich nicht das, was du dir gerade denkst. Bitte."

Eigentlich interessiert es mich nicht sonderlich, was er noch hinzuzufügen hat, denn mittlerweile bin ich mir nicht sicher, ob der innerliche Schaden noch grösser werden kann. Wieso müssen eigentlich immer die Leute, die mir am wichtigsten sind, auf meinem Herzen herumtrampeln?

Doch was mir leider im Weg steht, ist das bitte, welches der Rockstar hinterherschiebt. Es ist so fragil und verzweifelt, dass ich einfach bleiben muss. Ich schätze mal, dass ich nur noch hoffen kann, dass Brexon meine Seele nicht zerschmettert.

"Können...können wir irgendwo hin, wo wir unsere Ruhe haben?", fragt er leise und seine Stimme hört sich dabei unglaublich dünn und zerbrechlich an. Ich nicke, weil ich meiner eigenen nicht traue.

Brexon führt mich zu einem kleinen Balkon, der eine schöne Aussicht auf den Park hinter dem Gebäude bietet. Die Baumkronen leuchten im Dunkel und die Zikaden zirpen, was sie eigentlich gar nicht tun sollten oder zumindest nicht in dieser Lautstärke. Nicht, wenn es beinahe Winter ist.

Es herrschen einige Momente Stille zwischen uns, ehe der Rockstar sich genug gesammelt hat, um nicht mehr so aufgeschmissen und verloren zu wirken, wie er es vorher getan hat. Scheinbar hat er sich seine Worte zurecht gelegt.

Ich verschränke meine Arme ein wenig nervös und seufze schliesslich.

"Ich muss erst einmal damit anfangen, dass dieser Song über dich ist. Ich ... ich habe einfach nicht darüber nachgedacht und ihn angefangen zu spielen, weil ich dich zuerst nicht gesehen habe und gedacht habe, dass du noch nicht da bist."

Ich runzle meine Stirn verwirrt und mein Herz hört augenblicklich auf, so unangenehm zu ziehen.

"Wieso hast du dann so reagiert, als ich dich danach gefragt habe?"

Brexon zuckt niedergeschlagen mit den Schultern und fährt sich anschliessend durch die Haare.

"Weil ich nicht wollte, dass du ihn so hörst. Ich wollte ihn dir auf eine besondere Art zeigen, dich dabei genau sehen und dir nahe sein."

Brexon holt tief Luft, nur um sie dann durch ein bitteres Lachen wieder auszustossen.

"Ich wollte, dass du den Song magst, Peanut. Ich wollte nicht, dass du mich danach nicht einmal mehr richtig ansehen kannst."

Mein Herz bleibt stehen und in meinem Magen explodiert etwas Lebendiges - ähnlich wie ... Schmetterlinge - , während mein Körper sich anfühlt, als stünde er unter Flammen.

"D-du denkst, dass ich den Song nicht mag?", wispere ich leise und lege ihm dabei eine meiner plötzlich zitternden Hände an die Wange. Es gibt zwar unglaublich viele Dinge, die noch zwischen uns stehen, aber ich möchte nicht, dass Brexon denkt, dass ich dieses Lied nicht für absolut fantastisch halte.

"Du hast doch so reagiert oder etwa nicht?"

Mein Atem stockt und ich schliesse meine Augen, während ich versuche, die richtigen Worte zu finden, um meine Gefühle beschreiben zu können.

"Ich habe so reagiert, weil ich dachte, dass er nicht über mich ist. Ich dachte, dass dieses absolut wundervolle, melodische, faszinierende Meisterwerk nicht über mich ist und es hat mir mein Herz ein wenig gebrochen, Brexonkitten."

Ich schenke ihm ein aufmunterndes Lächeln und er schmiegt seine glühende Wange endlich gegen meine Hand, während er einen erleichterten Laut von sich gibt.

"Du hast mir Angst gemacht, Petite. Ich wollte nämlich, dass du ihn magst. Ich habe ihn nicht nur über dich geschrieben. Ich habe ihn auch für dich geschrieben."

Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, während ich versuche, nicht all zu dämlich zu wirken. Ich habe so viel Schlechtes als Erklärung erwartet, dass das Gute an der ganzen Situation mich förmlich in die Wolken hebt.

"Ich-...es tut mir leid, dass ich etwas anderes erwartet habe", seufze ich also, während meine Augen sich in dem Braun-Blau seiner verlieren. Ich wollte eigentlich nicht so misstrauisch gegenüber Brexon sein, aber diese Emotion ist so etwas wie mein ständiger Begleiter, also kann ich nicht wirklich etwas dagegen tun.

"Es ist schon okay. Vor allem beweist es mir aber etwas, was wir dringend ändern müssen."

Ich ziehe meine Augenbrauen fragend in die Höhe, während sich Neugier in mir breitmacht.

"Ach ja? Was denn?", will ich wissen. Der Rockstar schenkt mir jedoch nur ein aufrichtiges Lächeln, welches seine hinreissenden Grübchen offenbart. Gott, ich bin so verliebt in sie, das ist gar nicht normal.

"Dass wir uns zu wenig vertrauen. Weil wir zu wenig übereinander wissen."

Ich schürze meine Lippen und runzle meine Stirn. Ich stimme ihm vollkommen zu, auch wenn ich mich frage, wie er es denn genau anstellen möchte, dass wir uns mehr vertrauen.

"Also schlage ich einfach vor, dass wir uns etwas erzählen, was wir vorher niemandem erzählt haben."

"Auch wenn schon so gut wie alles über dich im Internet steht?"

Brexon zuckt mit den Schultern. "Im Internet findest du Gerüchte. Fassaden. All die Dinge, die es auf den Galas gibt, die du vermutlich besucht hast."

Natürlich ist das so. Es wäre ja auch dämlich, seine Identität an das Internet zu verkaufen. Das heisst zwar nicht, dass vieles davon per se nicht stimmt, es heisst einfach, dass es meist nicht die volle Wahrheit ist. Die volle Geschichte.

"Willst du anfangen?", fragt Brexon nun. Ich nicke, während ich versuche, an etwas zu denken, was er noch nicht über mich weiss. Dann atme ich tief durch und benetze meine Lippen.

"Okay. Ich bin bereit."

Seid ihr bereit 🤔🤭?
Haha tut mir leid für die Frage, ich musste sie einfach stellen 🤣

Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat, lasst gerne Meinungen und Kommentare da 😊

Wir lesen und hoffentlich bald wieder, bis dann 🥰

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