𝘢𝘤𝘩𝘵𝘶𝘯𝘥𝘷𝘪𝘦𝘳𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

Die Luft in der blöden Metallkiste ist zum schneiden, als sich die Türen öffnen. Und ich bin verdammt froh, endlich entkommen zu können. Ich renne praktisch raus und in meinen Augen schimmern bestimmt die Tränen. Ich habe Brexon noch nie so richtig singen gehört. Klar, ich habe viele Singles gehört. Ich habe viele Aufnahmen von Konzerten gesehen. Ich habe miterlebt, wie er live Gitarre gespielt hat.

Aber nur seine Stimme? Nur die Emotionen? Auch wenn ich es hasse, das zuzugeben; langsam verstehe ich, wieso der Kerl ein Star ist. Ein Sänger. Ich gebe mir Mühe, meine Gefühle möglichst gut zu verstecken. Ich möchte nicht, dass Brexon denkt, dass dieses kleine Ständchen irgendetwas zwischen uns verändert hätte. Er hat die Sache verdorben und das für eine Tussi namens Bethany.

Ich atme tief durch und verschliesse mich so gut, dass ich selbst eine Stunde später noch gut darin bin, Brexon zu ignorieren. Er hat sich Bethany zur Seite geholt und die beiden unterhalten sich leise. Also hat er anscheinend immer noch nicht kapiert, dass sie eine blöde Hexe ist, die nichts auf die Reihe kriegt. Ich sitze entfernt von ihnen, weil ich gekränkt bin und mich selbst nicht in die Position bringen will, wo ich in der Reichweite wäre, Beth zu schlagen, das aber nicht tue, weil sich sowas nun einmal nicht gehört.

Also klebe ich stattdessen an meinem Handy und scrolle durch Instagram. Die beiden sollten sich doch Honig ums Maul schmieren und trotzdem dämlich bleiben. Ich kann ja nur schon glücklich sein, dass ich bald verschwinden darf. Ich brauche nur noch die Dinge, die mir von dem Trottel verschrieben worden sind. Dann bin ich weg vom Fenster.

Das einzige, was ich mich wirklich wundert, ist, ob Brexon es tatsächlich mit seinem Gewissen ausmachen kann, so ein schlechter Bruder zu sein. Aber ja, nicht mein Problem. Der Kerl ist komplett verrückt.

»Meinst du, Süßer?«, dringt Bethanys säuselnde Stimme zu mir hindurch und ich spare mir die Mühe, mit den Augen zu rollen. Die Frau ist so eine Hexe. Ehrlich. Und dumm noch dazu. Wie kann man mit so wenigen Hirnzellen auf die Welt kommen? Falls sie überhaupt welche hat...

»Hör mal, Beth, die Sache ist ernst. Es geht um meine Schwester, okay? Da können wir Details nicht einfach aus den Augen lassen«, antwortet Brexon entnervt und diesmal verdrehe ich meine Augen tatsächlich. Selbst Schuld, wenn er jemanden wie sie einstellt. Da hat er sich den Mist selbst wachsen lassen.

»Komm schon Brex, das ist doch so glasklar, dass...«, setzt Beth ein weiteres Mal an, doch sie wird von dem Tölpel unterbrochen, der einen Arzt darstellen sollte. Der Blödmann hat es ja nicht einmal auf die Reihe gebracht, meine Wunde anständig zusammen zu nähen.

»Sie können gerne die Medikamente abholen«, informiert er den Rockstar, der sofort aufsteht und von Bethany weggeht, um zu mir zu kommen. Er hält das bekritzelte Papier in den Händen und sieht mich mit einem undefinierbaren Blick in den Augen an.

»Schaffst du es, die Sachen selbst abzuholen oder soll ich mitkommen?«, will er wissen und zerstört die kleine Hoffnung in mir ein weiteres Mal. Gott, ich weiss gar nicht, wieso ich überhaupt etwas von dem Typen erwarte. Es ist doch offensichtlich, dass er nur auf meinen Gefühlen herumtrampelt. Ich sollte nicht von ihm erwarten, dass er plötzlich wegen mir und meinen Emotionen mit mir spricht.

»Habe ich dich jemals gebraucht, um mir ein paar Medikamente zu holen?«, gebe ich nur kalt zurück und stecke mir mein Handy in die Hosentasche, während ich ihn beleidigt anfunkle. Wie kann er nur so tun, als wäre niemals etwas zwischen uns passiert?

Ich meine, ja klar. Er ist ein Rockstar. Ein Frauenheld. Aber das mit uns ist doch keine normale Geschichte gewesen!

»Peanut-...«, setzt Brexon an und seufzt ein herzzerreissendes Seufzen, welches mich beinahe zusammenzucken lässt. Zu dumm, dass ich ihm seinen Scheiss nicht mehr abkaufe.

»Fahr zur Hölle«, murmle ich einfach und reisse ihm das Papier aus den Händen, wobei es schön zerknittert und dazu schenke ich ihm noch ein zerknirschtes Lächeln. Es wäre so schön, ihn jetzt mit einem Stuhl zerschlagen zu können.

»Oh, Hun, was ist denn mit dir passiert?«, will Bethany mit einem triumphierenden Grinsen wissen, während ich wutentbrannt an ihr vorbeistampfe. Diese Schlampe. Ganz ehrlich, es reicht mir langsam mit ihr. Also bleibe ich stehen und drehe mich mit einem gefälschten Lächeln zu ihr um, während meine Augen sie vermutlich erdolchen.

»Keine Ahnung, Schätzchen. Ich bin halt nicht so wie du in der Prostitution gewesen also muss ich Kerle auch nicht mit meiner gefälschten Aura bezirzen. Ausserdem solltest du dringend Mal Schauspiel-Kurse nehmen, weil deine Dummheit wirklich so fest durchdringt, dass ich mich frage, wieso überhaupt irgendjemand annehmen könnte, dass du etwas taugst!«, blaffe ich sie an und balle meine freie Hand zur Faust. Ich weiss gar nicht, wer eine Ohrfeige eher verdient hätte. Sie oder Brexon. Vielleicht auch ich, aber wer wird das schon wissen?

Bethany klappt der Mund auf und sie sieht mich durch ihre offensichtlich angeklebten Wimpern empört an. Oh bitte, sie soll sich nicht so aufspielen.

»I-ich besorge mir einen Anwalt und verklag dich!«, brüllt sie beinahe schon und ihr Kopf wird richtig rot, was mir ausnahmsweise ein richtiges Grinsen abverlangt.

»Das machst du lieber nicht, Hun«, äffe ich sie nach. »Denn ich kann mir einen ausgezeichneten Rechtsbeistand leisten, der dich zerquetschen würde wie eine Fliege.«

Damit zeige ich ihr meinen Mittelfinger, weil sie bestimmt nicht in der Lage ist, meine Worte richtig zu deuten und mache mich endgültig aus dem Staub. Ich habe genug von Bethany und ich habe auch genug von Brexon. Der Kerl spielt nur mit meinen Gefühlen und das tut selbst meinem kalten Mini-Herz weh.

Tja, nur habe ich die Rechnung da nicht mit dem Rockstar gemacht. Denn sobald ich im Lift bin und die Türen dabei sind, sie zu schliessen und mich endgültig aus seinem Leben zu streichen, flitzt er noch in den Lift hinein und sieht mir mit seinen intensiven, dunkelbraunen Augen mit den blauen Sprenkeln an. Seine Haare sind zerstrubbelt, ganz so, als wäre es sich während meines Mini-Streits mit Bethany mehrmals durch die Haare gefahren.

Und das Schlimmste dabei? Er sieht ungefähr so aufgewühlt aus wie ich.

Das ist ja mal ausgesprochen gut gegangen...🤣

Was haltet ihr von Bethanys und Pages kleinem Streit 🤔😅😂?

Und was wird wohl als nächstes geschehen...?

[DOPPEL-UPDATE 1/2]

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top