𝘢𝘤𝘩𝘵𝘶𝘯𝘥𝘴𝘦𝘤𝘩𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

»Du siehst besser aus«, meint Brexon zu mir, kurz nachdem Audrey den Raum verlassen hat, um Blake suchen zu gehen.

Die Stimme des Rockstars klingt rau und er sieht unendlich erschöpft aus. Unter seinen Augen sind tiefe Ringe zu sehen und ich vermute mal, dass ich nicht viel besser aussehe. Viele blaue Flecken sind zwar verblasst, aber es wird wohl ein Weilchen dauern, bis sie nicht mehr sichtbar sein werden.

»Dankeschön«, antworte ich und schenke ihm ein halbherziges Grinsen. Er seufzt allerdings nur und setzt sich auf einen Stuhl, der direkt gegenüber meiner Bettkante ist.

»Wir müssen reden«, stellt er klar und fährt sich durch seine schwarzen Haare. Seine braunen Augen mustern mich und sehen dabei so dumpf aus, dass die blauen Sprenkel ihren Glanz beinahe verloren haben.

»Ja. Wahrscheinlich schon.«

Ich spiele mit dem Saum meines Oversize-Pullovers herum, den mir Blake mal mitgebracht hat. Brexon mustert das Kleidungsstück schweigend, verliert aber kein Wort darüber. Ich nehme mal an, dass er sich bewusst ist, von wem das Kleidungsstück kommt und dass dieser bestimmte jemand mein Cousin ist.

»Ich hasse Beth mehr als du es vermutlich tust und ich möchte auch nicht viel über sie sprechen, aber wir machen es jetzt, okay?«

Ich nicke, froh darüber, dass wir endlich dasselbe über die Hexe denken.

»Ich wusste nicht, dass sie seine Cousine ist. Zachary hat den Nachnamen Coldwell nie benutzt. Es ist der seines Vaters, aber sie haben ein richtig mieses Verhältnis, also wundert es mich nicht, dass er sich mit dem Namen seiner Mutter vorstellt.«

Das macht Sinn. Und es erklärt auch, wieso man Beth und Zach nicht direkt miteinander verknüpfen konnte.

»Bethany - nun ich weiss nicht mehr so genau, wieso wir ausgerechnet sie gewählt haben. Es hat sich einfach so ergeben.«

Er stösst ein gequältes Lachen aus und die Härte und der Schmerz in dem Laut machen mich beinahe fertig.

»Ich bin unendlich dämlich, nicht wahr? Du hast mir immer gesagt, dass sie nichts Gutes im Sinn hat und ich habe erst viel zu spät an ihr zu zweifeln begonnen.«

Ich lege Brexon sanft eine Hand auf den Arm, worauf er regelrecht zusammenzuckt. Allerdings nimmt er meine Hand schliesslich sanft in seine und platziert einen hauchzarten Kuss auf meinem Handrücken.

»Du hättest das nicht wissen können, Brexon. Du wolltest deiner Schwester helfen. Und jetzt hast du auch noch eine Komplizin von ihrem gestörten Ex aus dem Weg geräumt.«

Brexon zuckt mit den Schultern und sieht mich aus seinen wunderschönen Augen so unendlich müde an.

»Ich wollte ihr helfen, da hast du recht. Aber ich hätte dich beinahe dabei verloren, Page und das bringt mich um den Verstand. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass ich dafür verantwortlich bin.«

Tränen glänzen in seinen Augen und ich muss schlucken, weil mein Herz sich bei diesem Anblick unglaublich schmerzhaft zusammenzieht. Dazu hat er noch meinen richtigen Namen benutzt und dazu kommt es nur, wenn Situationen zu ernst oder schlimm für Peanut sind.

»Du bist dafür nicht verantwortlich. Zachary und Bethany sind es. Ja, du hättest ihr vielleicht nicht vertrauen sollen, aber du warst verzweifelt und jeder macht mal Fehler. Das ist okay und das ist menschlich und wenn du es nicht tun würdest, Brexon, dann müsstest du dir eher Sorgen machen. Man kann nicht perfekt sein. Man kann höchstens sehr nahe an die Perfektion kommen, aber das ist es dann auch schon gewesen.«

Brexon seufzt und ich kann so etwas wie Zustimmung in seinen Augen erkennen.

»Ich wollte dich ausserdem nicht anlügen. Ich habe an diesem Tag nicht gearbeitet, aber zuvor schon. In der Nacht zumindest und ich bin tatsächlich an einem neuen Album dran. Dich anzulügen war mit Abstand eines der Schlimmsten Dinge, die ich getan habe und das tut mir leid, Peanut.«

Ich nicke und bedeute ihm fortzufahren.

»Bethany hat gesagt, dass der Kerl auf dem Terrain ist und sich vielleicht in unsere Handys eingehackt hat, also wäre es nicht gut, dir mit einer Nachricht mitzuteilen, dass Aud in Gefahr schwebt. Nun, sie hat zwar nicht gelogen, dass er dort gewesen ist, aber sie hat es auf die Reihe gekriegt, mich wegzusprerren - genau wie all meine Mittel. Dazu hat sie dich auch noch von dem Haus weggelockt. Ehrlich gesagt wünschte ich, dass du nie dorthin zurückgegangen wärst. Dann wäre die Polizei zwar nicht gekommen, aber dann wärst du nicht so übel verletzt worden.«

Ich schüttle meinen Kopf und versuche Brexon einen strengen Blick zuzuwerfen.

»Was wäre wenn's bringen doch jetzt auch nichts mehr. Ausserdem bin ich froh, dass Audrey und Blake mehr oder weniger unversehrt davongekommen sind. Deine Schwester hat schon genug durchgemacht und das wissen wir beide. Dass er die Telefonleitungen bei mir Zuhause abgewürgt hat und den beiden das Handy irgendwie hat hacken lassen, ist nur einer von vielen Gründen, weshalb ich froh bin, dass ich gekommen bin. Ich will gar nicht wissen, wie das Ganze sonst geendet hätte.«

Brexon nickt, aber er stimmt mir nicht ganz zu. Ich weiss nicht wieso, aber ich nehme es ihm nicht übel, dass er mein Wohl so sichtlich ein wenig über das seiner Schwester stellt.

»Ich bin übrigens auch nicht wütend auf dich. Auch wenn ich gerne wissen würde, wieso du ausgerastet bist. Audrey hat sowas in der Art angedeutet.«

Brexon schnaubt und wird rot, während seine Augen meine plötzlich meiden.

»Als deine Eltern gekommen sind, sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt. Du hast mir ja erzählt, wie sie mit dir umgegangen sind. Ich weiss nicht, ob sie damit aufgehört haben, seit es dir so schlecht gegangen ist, aber jedenfalls hoffe ich mal, dass sie nicht wieder zurück in dieses Arschloch-Muster fallen.«

Er räuspert sich, um wieder das Thema aufzugreifen.

»Jedenfalls habe ich mir verdammt noch mal riesige Sorgen gemacht, als ich gehört habe, was sie erzählt haben und dann hat dein Cousin mir auch noch ein paar andere Dinge erzählt, die deine Eltern freundlicherweise in der Gegenwart von Bethany ausgelassen haben. Als ich draussen war, wollte ich nur noch zurückgehen und sie erwürgen. Ehrlich. Ganz zu schweigen davon, was ich Zachary antun wollte und noch immer möchte.«

Ich beisse mir auf die Lippe, um nicht zu lächeln. Sein Beschützerinstinkt ist irgendwie süß. Auch wenn er dadurch ein wenig machohaft wird.

»Aber du wirst ihnen doch hoffentlich nichts Dummes tun?«

Brexon schweigt einige Minuten lang und ich befürchte schon das Schlimmste, als er langsam seinen Kopf schüttelt.

»Nein. Werde ich nicht. Dein Cousin mag vielleicht ein Riesenarschloch sein, weil er sich so an Audrey ranschmeisst, aber er hat in einer Sache recht.«

Ich ziehe meine Augenbrauen fragend in die Höhe. Mir ist gar nicht bewusst gewesen, dass Blake jemals in irgendeiner Art und Weise Recht haben könnte.

»Teilweise lohnt sich Rache nicht, wenn der Preis, den man dafür zahlen müsste, der Verlust der Person ist, die man niemals verlieren möchte. Ich würde ihnen gerne die Hölle heiss machen, aber ich möchte nicht auch im Gefängnis landen und dann wieder von dir getrennt sein.«

Die blauen Sprenkel beginnen plötzlich wieder zu leuchten und es fühlt sich an, als würde dadurch auch ein Stück meiner Seele endlich wieder Licht haben. Hoffnung.

»Ich werde dich beschützen, Page und das kann ich nicht tun, wenn ich dich aus den Augen verliere und Dummheiten anstelle.«

Und das war auch schon das letzte Kapitel für heute ☺️

Meinungen zu Brexons Reaktion?

Oder zu dem Kapitel allgemein?

Ich freue mich schon auf nächste Woche, auch wenn ich Page & Brex noch nicht loslassen möchte...
Aber immerhin wird es dann mit Audreys Geschichte weitergehen! Und der Titel davon ist: 💗 SHAPE MY SOUL 💗

Ich hoffe. dass euch die Lesenacht gefallen hat, wir lesen uns am nächsten Donnerstag wieder. Bleibt gesund und habt ein tolles Wochenende💙

PS: Wer schaut GNTM und welche sind eure Favoritinnen?

[LESENACHT 3/3]

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