☆>Vier<☆
I want to see where the sirens sing
Hear how the wolves howl
Sail the dead calm waters of the Pacific
Nightwish - Wanderlust
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Am nächsten Morgen klingelten neben meinem Bett drei Wecker, genauer gesagt hatte ich drei gestellt, doch nur zwei gaben zu der gewünschten Zeit auch wirklich Geräusche von sich. Beim dritten war die Batterie leer, wie gut, dass ich vorgesorgt hatte.
Während ich gähnend in der Wohnung herumtapste, drehte ich sämtliche Heizungen runter und stöpselte überflüssige Elektrogeräte aus.
Meinen Kühlschrank hatte ich bereits in den letzten Tagen so gut wie möglich geleert, so dass sich außer ein paar ewig haltbaren Nahrungsmitteln nichts mehr darin befand.
In Gedanken versunken schob ich mir den letzten Löffel Müsli in den Mund, spülte die Schüssel kurz ab und trank den Rest der Milch direkt aus der Packung.
Es war wirklich ungewöhnlich, dass ich morgens noch so viel Zeit hatte, bevor ich die Wohnung verließ. Ich duschte ein letztes Mal unter der heimischen Dusche, zog mich an und warf die letzten Utensilien in meine schwarze Reisetasche, die inzwischen eine gefühlte Tonne wog.
Da ich mir nicht sicher war, wie auf so einer Tour die Wäschefrage geregelt war, hatte ich meinen halben Kleiderschrank mitgenommen. Eigentlich schwachsinnig, denn wenn es keine Zwischenstopps in Waschsalons geben würde, müssten die Mitglieder der Crew, die die ganze Tour mitmachten, ja mit einem Schrankkoffer reisen. Trotzdem fühlte ich mich wohler, wenn ich für alle Eventualitäten gerüstet war.
Für das Outfit des Tages hatte ich in den hintersten Ecken meines Kleiderschrankes gewühlt und dort noch einige Schätzchen aus meiner Goth-Phase zu Tage befördert. Ich würde den Jungs erst mal einen gehörigen Schrecken einjagen.
So kam es, dass ich neben meinen obligatorischen Springerstiefeln über meiner Leggins eine rote Netzstrumpfhose und einen kurzen Rock trug, der mit seinen Ketten und Lackeinsätzen eigentlich keine Fragen offenließ. Dazu trug ich ein geschnürtes Samtoberteil in schwarz und rot und entsprechendes Make-up.
Als ich mich so im Spiegel betrachtete, zweifelte ich kurz, ob das Ganze die beste Wahl gewesen war, so war ich zuletzt mit sechszehn herumgelaufen und entweder hatte sich mein Geschmack einfach nur geändert, oder ich hatte ihn erst entwickelt. Für die ‚Schwarze Nacht' in der ‚Großen Freiheit 36' war die Klamotte definitiv passend, aber für einen Auftritt bei Tageslicht?
Ich verdrängte den Gedanken, man konnte ja nicht immer nur Jeans und T-Shirt tragen. Ich zückte kurz mein Smartphone und machte ein Foto von mir im Spiegel.
Meinst du, ich gefalle den Jungs so?
Schrieb ich Sherin, versah meine Frage mit einem Smiley mit Heiligenschein und schickte das Bild auf die Reise.
Die Antwort kam prompt.
Du bist echt gestört! *lol*
Zufrieden grinsend verstaute ich mein Handy in meiner Umhängetasche und wuchtete die Reisetasche auf meine Schulter.
***
„Was ist denn das hier für eine verdammte Scheiße?", fluchte ich, während ich probierte meine Handtasche auf die Gepäckablage zu hieven. Das Teil bewegte sich keinen Zentimeter, entweder war ich zu klein, oder die Tasche zu schwer. Wahrscheinlich war es beides in Kombination. Ich war nahe dran, einfach einen weiteren Platz im Flugzeug zu belegen, als ein Paar Hände mir zur Hilfe kam.
„Geh mal zur Seite", befahl eine angenehm dunkle Stimme und ich sah überrascht zu dem Besitzer der Stimme auf.
Der Kerl, der nun, nachdem ich einen Schritt beiseite getreten war, meine Tasche lässig verstaute war ungefähr zwei Köpfe größer als ich und hatte lange dunkle Haare, die ihm bis kurz über die Schultern reichen mussten, wenn er keinen Zopf trug. Passenderweise war er komplett in schwarz gekleidet.
„Danke", sagte ich schnaufend und ließ mich auf meinen Sitz fallen.
„Frauen", spöttelte mein Retter und ließ sich auf dem Sitz neben mir nieder, nachdem er auch seine Tasche weggeräumt hatte.
„Ihr solltet wirklich lernen, Taschen zu packen, die ihr selbst tragen könnt."
Jetzt hatte ich die Gelegenheit einen längeren Blick auf sein Gesicht zu werfen und erstarrte kurz.
„Tragen konnte ich die Tasche, nur sie auf 2,50m hochzuwuchten gestaltete sich schwierig", entgegnete ich stockend und zog, um meine Unsicherheit zu überspielen, eine kleine Wasserflasche aus meiner Jackentasche.
„Wie heißt du eigentlich?", fragte ich nun vorsichtig und nahm einen Schluck.
„Thomas", entgegnete mein Gegenüber und ich verschluckte mich prompt. Hustend versuchte ich Luft zu holen, während er schnell aufgesprungen war und mir den Rücken klopfte.
Er grinste breit, als ich wieder Luft bekam.
„Den Effekt habe ich häufiger auf Frauen", bemerkte er grinsend und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
Kopfschüttelnd betrachtete ich ihn. Die hohe Stirn, die Nase, die Augen und die leichten Grübchen, die sich auf seinen Wangen abzeichneten, selbst der Bart, den Thomas trug... Dieser Thomas war Tuomas, dem Keyboarder von Nightwish, wie aus dem Gesicht geschnitten. Selbst ihre Stimmen klangen ähnlich.
„Weißt du eigentlich, dass du..."
„...Dass ich einem gewissen Keyboarder sehr ähnlich sehe?", beendete Thomas feixend die Frage.
„Ja, weiß ich. Ich bin mit Tuo aber weder verwandt, noch verschwägert", nahm er meine nächste Frage vorweg.
„Aber befreundet", schloss ich aus der selbstverständlichen Art, wie Thomas den Spitznamen des Musikers gebrauchte.
Er zuckte nachlässig mit den Schultern.
„Man lernt sich zwangsläufig kennen, wenn man aussieht wie eineiige Zwillinge und aus der gleichen Branche kommt."
„Echt, was machst du?"
„Eventmanagement hauptsächlich für Rockbands", antwortete er. Ich musterte ihn noch einmal ungläubig.
„Und du bist dir wirklich sicher, dass du und Tuomas zwei unterschiedliche Menschen seid?"
Natürlich war meine Frage nur rhetorisch, denn um mich zu verarschen sprach Thomas zu gut Englisch und vor allem ohne Akzent. Anstatt zu antworten zog dieser allerdings nur ein Foto aus seinem Portemonnaie und reichte es mir.
Es war keins der typischen Fotos, die entstanden, wenn man sich mit einem Prominenten fotografieren ließ. Es zeigte zwar Thomas und Tuomas in einer typischen Pose, doch man sah auf den ersten Blick, dass sich auf dem Bild nicht nur zwei sich ansonsten unbekannte Menschen hatten ablichten lassen. Auch wurden auf dem Bild doch einige Unterschiede sichtbar.
Tuomas kannte ich zwar von unzähligen Fotos, die Sherin mir gezeigt hatte, ihm einmal die Hand geschüttelt hatte ich auch schon, als die komplette Band zu einem Interview bei uns in der Redaktion eingeladen gewesen war, aber ich hatte die Ausstrahlung vergessen, die der Finne hatte.
Auf dem Bild in direktem Vergleich mit Thomas wurde deutlich, dass das ‚Original' wesentlich zurückhaltender wirkte als sein ‚Zwilling'.
Ich gab ihm das Foto zurück.
„Unglaublich." Lächelnd steckte er das Foto zurück.
„Und du bist auch ein Fan?", fragte er dann neugierig. Ich wiegte unbestimmt den Kopf.
„Von der Musik schon."
Thomas nickte wissend. „Aber kein Tuomas-Groupie, wie schön. Wie heißt du eigentlich?"
Wie peinlich, da quetschte ich ihn aus und hatte mich noch gar nicht vorgestellt.
„Ich bin Elif", holte ich eilig das Versäumte nach.
„Freut mich. Und was machst du in Köln?"
„Ich bin beruflich dorthin unterwegs. Ich schreibe für ‚Sounds of Eden' und mache eine Reportage."
Wenn man das so sagte, klang das viel harmloser als das, was mir noch bevorstand. Für vier Wochen mit vier Kerlen in einem Bus eingesperrt zu sein, klang Reportage einfach zu nett.
„Reportage?", hakte Thomas da auch schon nach.
„Über wen denn, darfst du mir das sagen?"
Bedauernd schüttelte ich den Kopf.
„Tut mir leid, Berufsgeheimnis."
Das Keyboarder-Double zuckte wieder mit den Schultern und grinste.
„Okay, dann verrate ich dir auch nicht, welche Band ich derzeit manage."
~~~~~
Dank Thomas wurde der Flug nach Köln kurzweiliger als ich gedacht hatte.
Berufsbedingt redeten wir viel über Musik, da er aber auch aus London stammte, tauschten wir uns über die nettesten Bars und Kneipen aus. Erstaunlicherweise besuchte er mit seinen Freunden häufig Bars, in denen auch Sherin und ich regelmäßig anzutreffen waren, trotzdem waren wir uns dort noch nie über den Weg gelaufen.
Kurz bevor das Flugzeug im Kölner Flughafen landete, tauschten wir noch Handynummern aus und verabredeten, bei Gelegenheit zu telefonieren. Ganz der Gentleman trug Thomas mir noch meine Tasche raus, dann trennten sich unsere Wege.
Nachdem ich mich durch das Gewühl in der Flughafenhalle gekämpft hatte, steuerte ich die Bushaltestelle an und warf nochmals einen Blick auf den zerknitterten Zettel, auf den ich mir die Buslinien und Abfahrzeiten notiert hatte, um zu dem Hotel zu kommen, in dem ich mit dem Manager der Band verabredet war.
Mein Flug war gegen elf Uhr angekommen und ich hatte noch fast drei Stunden Zeit, bis ich im Hotel auf der Matte stehen musste. Da mein Magen dank des etwas mageren Frühstücks schon wieder begann zu knurren, würde ich auf dem Weg wohl noch einen Zwischenstopp einlegen und eine Kleinigkeit essen.
Als der Bus kam, stieg ich ein, machte mich mit meiner Tasche auf einer freien Sitzbank breit, sah aus dem Fenster und lauschte den Leuten, die sich um mich herum unterhielten.
Ich war zum ersten Mal in Köln und mochte den leichten Dialekt mit dem die Leute sprachen.
Nach knapp zehn Minuten kam der Bus an einer Haltestelle zum stehen, die direkt gegenüber einem italienischen Restaurant lag, also sprang ich auf und schlüpfte gerade noch rechtzeitig aus der Tür, bevor sie sich zischend hinter mir schloss.
Da es noch recht früh war, war das Restaurant so gut wie leer, aber da der Salat, der in einer Theke in der Mitte des Raums zur Selbstbedienung auf hungrige Abnehmer wartete, sehr gut aussah, setzte ich mich und bestellte eine Portion Nudeln. Mein Handy legte ich neben mich auf den Tisch und wie erwartet, begann es keine zwei Minuten später zu vibrieren. Sherin hatte mir eine SMS geschickt.
Hey Süße. Bist du gut in Kölle angekommen? Wann triffst du die Jungs? Da ein gewisser Keyboarder sich immer noch nicht gemeldet hat, reservier mir den Sänger. ;)
Grinsend antwortete ich ihr.
Ja, danke, ich bin gut angekommen. Ich hatte nette Gesellschaft im Flugzeug... :P
Ich überlegte kurz, dann hängte ich das Foto von Thomas und mir an, das ein freundlicher Fluggast von uns geschossen hatte.
Thomas hatte mich zwar getadelt, als er erfuhr, dass ich mit dem Foto eine Freundin neidisch machen wollte, hatte aber brav Portrait gestanden.
Ich schickte die SMS ab und keine zehn Sekunden später begann mein Handy zu klingeln.
„Ja?", fragte ich unschuldig in den Hörer.
„Was macht Tuomas in einem Flugzeug nach Köln?!"
Sherins Stimme überschlug sich fast.
„Ich habe keine Ahnung was Tuomas dort machen könnte, aber Thomas war beruflich unterwegs nach Köln."
Ich erzählte ihr kurz, dass ich genauso auf das Double reingefallen war wie sie.
„Wahnsinn", schnaufte sie in den Hörer.
„Wenn wir aufgehört haben zu telefonieren, muss ich mir das Bild noch mal genauer ansehen. Hast du die Jungs denn eigentlich schon getroffen? Wo bist du gerade?"
„Im Moment stärke ich mich grade für die Stunde der Wahrheit. Ich soll in zwei Stunden am Hotel sein und mich mit dem Manager treffen. Keine Ahnung, wie es dann weitergeht", schloss ich gleichgültig.
Sherin lachte.
„Jemand besseres hätte Pitt gar nicht für den Artikel finden können. Dieses Tagebuch wird ein knallharter Tatsachenbericht, völlig unbeeindruckt davon, dass der Sänger so eine Zuckerschnitte ist."
„Ich glaube sowieso nicht, dass Pitt so etwas vorschwebte wie: ‚Liebes Tagesbuch, heute hat Liam drei Sekunden mit mir gesprochen. Er wollte wissen, wie mir der Kaffee schmeckt, den es im Hotel zum Frühstück gab. Er ist ja soooooooo niedlich!'"
Den imaginären Tagebucheintrag quietschte ich mit einer Art Kleinmädchenstimme, was mir einen schrägen Blick der Bedienung einbrachte, die in diesem Moment meine Nudeln servierte.
Ich kümmerte mich nicht weiter darum, schließlich hatte die Frau mich schon aufgrund meines gewagten Outfits skeptisch gemustert.
Am anderen Ende der Leitung kicherte Sherin fröhlich vor sich hin.
„Aber verlier dich nicht in den technischen Beschreibungen des Equipments, das die Band benutzt, nur weil dich One Direction null interessieren."
„Das wirst du schon zu verhindern wissen, ich setze dich mit ins CC, wenn ich Pitt in einer Woche meinen ersten Entwurf schicke."
„Das will ich dir auch geraten haben! So, ich muss Schluss machen. Tino lässt dich lieb grüßen und sagt, dass er dir bei Bedarf gern ein paar Stücke aus seinem CD-Fundus zukommen lässt, bevor das Popgedudel deine Gehirnzellen weichkocht."
Ich schmunzelte. Das war typisch Tino.
„Wenn ich Bedarf an Cannibal Corpse haben sollte, sage ich Bescheid. Ansonsten richte ihm aus, dass mein geliebter Ipod mich wohl vor einem derartigen Schicksal retten wird."
Sie lachte hell auf.
„Mach ich. Pass auf dich auf Süße!"
***
Als ich mich schließlich dem Hotel näherte, zweifelte ich doch etwas an meinem Outfit. Manchmal tat ich doch etwas unüberlegte Dinge.
In meinem Trotz war ich gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass ich mich dem Manager irgendwie als professionelle Journalistin verkaufen musste. Wenn er jetzt ein humorloser Geldsack war, würde mein Gothic-Outfit wohl nicht gut ankommen. Mit schlechtem Gewissen sah ich an der Fassade des Hotels hoch. Sehr nobel, der Laden. Ich würde einfach noch einmal schnell auf die Toilette flitzen und mein Outfit ändern.
Als ich in die Lobby trat, steuerte ich sofort die Rezeption an. Zu allem Überfluss dominierten in der Einrichtung auch noch vor allem Cremetöne, was mein schwarzes Outfit noch unterstrich und dafür sorgte, dass die an mir vorbeigehenden Menschen mich unverhohlen musterten.
„Entschuldigung, könnten Sie mir sagen, wo ich die Toilette finde?", fragte ich die Hotelangestellte.
Diese zog ihre bleistiftdünnen, perfekt gezupften Augenbrauen leicht in die Höhe, musterte mich von oben bis unten und setzte dann ein falsches Lächeln auf. Als sie meine Tasche sah, schien ihr zumindest klar zu werden, dass es sich bei mir um einen Gast handelte.
„Natürlich. Sie gehen da vorne rechts und dann ist es die zweite Tür links."
„Danke."
Ich drehte mich um und steuerte die angegebene Richtung an. Ich kam jedoch nicht weit, da plötzlich ein blonder, langhaariger Mittvierziger auf mich zusteuerte.
„Elif Westerman?" Ich nickte.
„Hallo, ich bin Frank Hansen. Nenn mich einfach Franky, das tun von der Crew alle." Mit einem strahlenden Lächeln schüttelte er mir die Hand.
„Hi, ja, ähm, ich bin Elif, dann bitte auch ‚Du'."
Ich war sehr erleichtert, dass es sich bei Frank Hansen ganz offensichtlich nicht um einen Schlipsträger handelte. Er war recht groß und sein Bauchansatz verriet, dass sein Lieblingssport wahrscheinlich eher aus Bierglasheben als aus Joggen bestand.
Er trug dunkle Lederschuhe und eine verwaschene Jeans, sowie ein schwarzes T-Shirt mit einem dunklen Sakko darüber.
Ich musste grinsen als das Sakko etwas beulte und man erkennen konnte, dass ich sich bei dem schwarzen T-Shirt um ein Metallica-Shirt handelte, dessen Logo durch das Sakko verdeckt wurde.
„Ist das deine Tasche?", fragte er nun und deutete auf das schwarze Monster neben mir.
Ich nickte verlegen.
„Ich wusste nicht, ob ich die Möglichkeit haben würde zum Waschen."
Er grinste wissend.
„Also hast du einfach den ganzen Kleiderschrank eingepackt? Kenn ich von meiner Frau."
Seine blauen Augen musterten mich väterlich.
Dann pfiff er einen Pagen heran.
„Bringen Sie das Gepäck der Dame bitte in Zimmer 318."
Der junge Mann in meinem Alter, den man passend zur Einrichtung in eine todhässliche helle Uniform gestopft hatte, nickte und schulterte mit einem hörbaren Keuchen meine Tasche.
„So, und wir beiden Hübschen fahren jetzt in den Club und du lernst die vier Chaoten kennen."
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Halli Hallo Hallöle
Na seid ihr schon gespannt auf das erste treffen?
Was glaubt ihr, wird passieren wenn Elif auf die vier Chaoten trifft?
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