Kapitel 20

~ Jey, es geht endlich weiter! Das Kapitel ist etwas kurz, aber das nächste folgt demnächst.^^

Lukas war immer noch sauer. Was dachte Ella denn bitte von ihm? Er hatte sie und sich selbst hier rausbringen wollen, das war sein einziges Ansehen. Er hatte sie nicht zurückgelassen und das hatte er bei Nummer 5 eigentlich ebenso wenig vorgehabt. Aber er sorgte sich um Ella eben mehr, da sie Franziska oder Mark einfach immer hilflos ausgesetzt wäre. Nummer 5 konnte sich wenigstens noch selbstständig bewegen. Lukas seufzte leise und hielt an. Er fühlte sich in diesem Moment recht sicher, denn außer seinem leisen Atmen war kein einziges Geräusch zu hören. Er beschloss, sich etwas auszuruhen und seine Gedanken zu ordnen. Es war absolut unverzeihlich gewesen, Ella einfach so zurückzulassen. Lukas fuhr sich durch die verschwitzen blonden Haare und starrte die Wand gegenüber an. Hatte er sich den Weg, den er genommen hatte, gemerkt? Als er plötzlich irgendetwas in seiner Hosentasche spürte, wurde er abgelenkt. Verwundert zog er das geknickte Foto von Mark und dessen Kumpel heraus. Das hatte er ja vollkommen vergessen. Und noch etwas anderes fand sich in seiner Hand wieder: das durchsichtig – blaue Ding, das auf dem Boden gelegen hatte, als er Ella befreit hatte. Neugierig hielt sich Lukas den Gegenstand näher vors Gesicht. Dann erkannte er, worum es sich handelte. Sicher war es das Glasauge, welches ursprünglich für Ella vorgesehen war. Wenn er es ihr zurückbrachte, dann müsste sie wenigstens nicht mehr mit dem Tuch im Gesicht herumlaufen. Wenn er überhaupt den Weg zurück zu der Stelle fand, an der er sie hatte stehen lassen. Lukas rappelte sich auf, verstaute Foto und Glasauge wieder in seiner Hosentasche und versuchte, sich auf den Rückweg zu konzentrieren. Er irrte eine Weile umher, war sich aber bald sicher, sich auf dem richtigen Weg zu befinden. Immer wieder blieb er stehen, um zu lauschen und sich zu orientieren. Plötzlich blieb Lukas erneut stehen – er erstarrte mitten in der Bewegung. Hatte er gerade ein Geräusch gehört? Oder hatte er es sich nur eingebildet? Ein paar Sekunden vergingen, die er angespannt lauschte, aber als nichts zu hören war, wiegte sich Lukas in Sicherheit. Er schlich weiter, an einer angelehnten Tür vorbei. Er wendete ihr keine Aufmerksamkeit zu, da er eher mit hören beschäftigt war, so dass er nicht sah, wie sich eine Gestalt aus der Dunkelheit des Raumes dahinter löste. Plötzlich trat ihm jemand die Beine weg und er viel nach vorn auf die Fliesen. Gerade bevor er auf den Boden knallte, reagierten Lukas Reflexe und er streckte die Hände aus, um sich aufzufangen. Das verminderte den stechenden Schmerz, der plötzlich seinen Körper durchzuckte, jedoch nur wenig. Eilig drehte er sich um und blickte direkt in Franziskas wutverzerrtes Gesicht. „Na sieh mal einer an!", sagte sie und funkelte ihn an. Ihre Stimme war voller Wut und die folgenden Worte schleuderte sie ihm vorwurfsvoll ins Gesicht. „Du warst das du kleiner Bastard! Du hast Mark niedergeschlagen!" Die machte einen Satz auf ihn zu, gleichzeitig rutschte Lukas über den Boden ein Stück zurück. „Dafür wirst du leiden Nummer 14!", spuckte sie aus und sprang einer Raubkatze gleich auf ihn zu und riss ihn damit wieder auf den Boden. Die Grünhaarige schien vollkommen außer sich und legte ihre blassen Hände um Lukas Hals. Dann drückte sie zu. Er schnappte erschrocken nach Luft und wollte sich ihrem Griff entwenden, aber Franziska hatte ihre spitzen Knie auf seinen Armen platziert und drückte ihn mit ihrem ganzen Gewicht zu Boden. Er hatte keine Chance, zu entkommen. Schwarze Punkte und ein leichtes Flimmern füllten Lukas Sicht. Er zappelte noch einmal hilflos, dann fühlte er, wie seine Sinne schwanden. Kurz bevor er in Ohnmacht fiel ließ Franziska ihn plötzlich los. Lukas schnappte nach Luft und füllte seine Lungen. „Ich bin noch nicht fertig mit dir!", zischte Franziska, ehe sie ausholte und ihre Faust in sein Gesicht krachten ließ. Nun wurde Lukas doch ohnmächtig und die Grünhaarige packte ihn am Fuß, um ihn hinter sich her davon zu schleifen.  

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