Kein Rest vom Schützenfest

"Camila!", schreit mich eine Stimme an. Ich fahre zusammen und schmeiße mir die Bettdecke über den Kopf. "Waaaa-aaah!", rufe ich müde und vergrabe mich in meinem Bett. "Camila wach auf!", ruft Marian. "Marian lass mich schlafen sonst bleibe ich für immer klein!" Sie zieht erbarmungslos die Bettdecke weg. Ich habe nun eine Phobie gegen Nachtkleider und trage nun nur noch Shorts und ein Shirt. "Was?!", frage ich genervt. Sie hat ihr Nachtwächterkostüm an und sieht geschockt aus. "Die Mine! Dort sterben viele und als die Arbeiter streiken wollten, hat Gisborne einen umgebracht und jedem verboten ihnen Essen oder einen Unterschlupf zu gewähren und sie sind alle arbeitslos.", schildert sie. "Und ich nehme an du willst dass ich ihnen jetzt was zu essen bringe weil du Edward gesagt hast dass du stricken warst und nun nichts vorzuzeigen hast. Schon gut. Ich bringe den Arbeitern was.", ich stehe auf und gehe zu meinem Kleiderschrank. "Ich liebe dich Camila!", sagt sie und küsst mich auf die Wange. "Ja. Ja heb dir das geknutsche für meinen Bruder auf!", ägere ich sie. "Wie bitte?!", fragt sie empört. Ich steige in eine Hose. "Nun ja... Ich sehe wie deine Blicke an ihm haften du brauchst es nicht zu leugnen. Und jetzt raus mir dir! Geh stricken!" "Ich mag ihn gar nicht! Das essen für die Leute steht vor deiner Tür.", sagt sie und geht beleidigt raus. Ach ja.... Die Liebe..... Igitt..... Ich hasse Hochzeiten. Aber gut. Ich schnappe mir das Essen und Edwards Pferd und reite zu der Mine. Ich sehe eine Gruppe aus ungefähr 14 Leuten. Sie stehen um ein paar Gräber. Ich bleibe vor ihnen stehen und werfe ihnen das Essen zu. Ich hoffe echt dass sie mich nicht durch meine Maske erkennen...... Neeeiiiiin. "Essensrationen. Ihr dürft uns nichts geben. Das hat Gisborne verboten er..mm Er hat überall seine Spione.", redet ein junger Mann doch ich höre ihm nicht zu und trabe schon weg. Als ich durch eine Baumreihe will, schießt Gisborne aus dem Gebüsch und zieht sein Schwert. Mein Pferd erschreckt sich und bäumt sich auf sodass ich runterfalle. Am liebsten hätte ich ihn angefaucht aber..... Nun ja wenn ich das täte würde er mich, Marian und Edward umbringen also...... Nein. "Nichts tut einem Wohltäter besser als eine schöne Tragödie." Ich rappel mich schnell auf und beruhige mein Pferd. "Wo ist dein Anführer?", fragt er. Ich lege den Kopf schief. Wen meint er? "Wo ist Robin Hood?" Ach ja. "Oder bist du alleine?", fragt er lächelnd und kommt einen Schritt näher. "Ist sich Robin Hood gut genug dafür seine eigenen Missionen selbst durchzuführen? Hm? Du bist ein Wort karger Mann.... Nun ja ein schmaler Mann aber das macht nichts... Ich werde deine Stimme schon hören wenn du um dein Leben bettelst." Dann tritt er noch einen Schritt vor und schneidet mir ins Handgelenk. Sofort kommt Blut raus. "Nicht einmal ein Ouch? Ein Ouch kostet nichts sag doch wenigstens Ouch." Ich rolle die Augen und schlage ihn an den Kopf. Doch das bringt nicht viel er stürzt sich auf mich und wir fallen eine kleine Böschung hinab und fallen 5 Meter direkt in einen See. Verdammt! Mein Herz beschleunigt sich und ich versuche schnell an das Ufer zu schwimmen doch ich höre Gisborne schon hinter mir. Ich werde nach hinten gerissen und festgehalten. Dann trägt er mich aus dem Wasser und ich versuche mich zu wehren. Ich trete nach ihm doch ich treffe ihn nicht. "So.... Wer bist du?!", fragt er und legt eine Hand auf meine Maske. Gut Camila.... Jetzt oder nie.... Ich trete ihn in sein gutes Stück und renne weg als er aufschreit. Idiot! Ich renne auf den Weg, Gisborne direkt hinter mir. Doch da sehe ich mein Pferd entlang galoppieren. Ich renne auf es zu und schwinge mich auf es. "Du entwischst mir nicht kleiner Mann!", brüllt Gisborne mir nach. Als ob ich ein Mann wäre mein Gott! Denk doch mal nach?!
Zuhause angekommen wasche ich mich und lasse meine Wunde von Marian säubern. "Du musst vorsichtiger sein!", tadelt sie mich. "Ja tut mir leid...." Es klopft an der Tür und Edward macht auf. "Sir Guy.", stellt er fest. "Kommt herein." Mein Puls geht auf 180. Hat er mich gesehen. Ich blicke auf meine langen nassen Haare. "Was soll ich tun?!", flüstere ich Marian zu. Edward kommt zu uns hoch. "Vater.", sagt Marian. Edward blickt auf meine Wunde. "Oh.... Du hast dich verletzt." Ich schüttle den Kopf. "Das ist von einem Splitter an der Tür." "Lass mal sehen.", sagt er und greift nach meinem Arm. "Nein nein das ist nichts. Was will Gisborne hier?", frage ich. "Ich weiß es nicht. Kommt mit. Wir gehen runter." Ich werfe mir einen Bademantel über und knote ihn zu. Die Seide streichelt meine Haut. Wir gehen nach unten und ich setze mich an den Tisch und esse einen Apfel. Guy steht am Kamin. "Sir Guy was verschafft uns die Ehre?", fragt Marian ihn. Ich schmunzele. Sie hasst ihn. Er wirft mir einen Blick zu und sagt : "Ich werde heute zugegen sein wie Ihr sicher erwartet habt. Und selbst vielleicht auch vorhattet. Aber wie dem auch sei ich dachte dass das meine Frage nicht sonderlich überflüssig machen würde.", fängt er an. "Wo zugegen?", fragt Marian. "Bei den Festlichkeiten des Sheriffs.", antwortet er. "Ah.", macht Marian. Ach stimmt! Es ist ein Bogenschießwettbewerb und wer gewinnt bekommt einen silbernen Pfeil. Eine Pause entsteht in der in meinen Apfel kaue. "Was ist Eure Antwort?", fragt er sie. "Vergebt mir Sir Guy ich habe Eure Frage noch nicht verstanden.", lächelt sie. Er blickt auf den Boden. "Ich Bitte Euch mit mir als meinen Gast auf das Fest zu gehen." Ich kann mir ein schmunzeln nicht verkneifen. "Ich fürchte ich bin keine gute Begleitung ich bin.... Müde." Er atmet aus. "Ihr schämt Euch wegen der Haare. Das hab ich mir gedacht. Ich habe ein Geschenk für Euch. Es ist ein Tuch." Er gibt ihr eine Schatulle. "Ihr könnt-" "Ich hatte nicht genug Schlaf das ist alles.", unterbricht sie ihn. "Ihr schlagt mir diese Bitte ab?", fragt er. Ich halte mir die Hand vor den Mund um nicht laut loszulachen. "Marian ist müde. Sie musste gerade Ca-" "Ihr habt recht es ist wegen der Haare.", unterbricht Marian ihn rasch damit er mich nicht verrät. Ungewollt oder nicht. "Also..... Werdet Ihr kommen ja?", fragt er nach. Ich pruste los und schäle meinen Apfel. "Ihr seid total lächerlich und Euer Image ist jetzt sowieso am Arsch Sir Guy!", sage ich und blicke von meiner Arbeit auf. Alle mustern mich. Guy geht einen Schritt auf mich zu. "Eure Haare.... Sind nass...", stellt er fest. "Vom waschen.", rede ich mich raus. Er nickt langsam und setzt zu was an. "Ja ich werde kommen Sir Guy.", unterbricht Marian ihn. Er blickt sie an. "Gut. Es wird ein interessanter Tag. Der Sheriff ist überzeugt dass er Robin Hood anlocken wird. Er hat einen silbernen Pfeil als Preis ausgesetzt. Es wird nicht funktionieren. Er lässt jetzt Lakaien seine Verbrechen ausführen, ich bin heute morgen erst einem begegnet.", erzählt er. "Einem Outlaw?", frage ich nach. "Oder ein verkleideter Bauer. Ich werde ihn finden er ist gezeichnet, ich habe ihn am Arm verletzt." Edward sieht mich entgeistert an. Ich lächle zurück. "Ich war zu gnädig ich hätte ihn töten sollen. Er war eh zu nichts zu gebrauchen er war schmal, klein und dürr. Er kann wahrscheinlich nicht mal einen Holzbalken anheben..... Also... Ich werde Euch eine Kutsche schicken. Guten Tag." Sein Blick fällt auf mich. "Mylady." Ich schnappe nach Luft. Sag mal! Edward öffnet die Tür. "Sir Guy!" Er geht raus. Edward schließt die Tür und ich husche nach oben. "Du bist mir eine Erklärung schuldig junge Lady.", sagt er. "Och." "Du warst das nicht wahr?" "Die Menschen hatten Hunger! Das sind Angehörige der unglückigen Arbeiter sollen wir tatenlos zusehen?", frage ich während ich die Treppe raufgehe. "Was? Hälst du dich jetzt etwa für Robin Hood?", fragt er mich. Ich gehe in mein Zimmer und schließe die Tür. "Geht es darum? Stehst du in Konkurrenz mit deinem Bruder?" "Ich habe vor ihm angefangen den Menschen zu helfen das ist kein Konkurrenzkampf!" "Wann hast du angefangen?" "Vor drei Jahren!" Eine Pause entsteht. "Ich kenne dich überhaupt nicht was?" "Ach komm schon!" "Vater ich...." Ich belausche wie Marian ihrem Vater auch die Wahrheit. Ich höre wie sie streiten und werfe mich auf sein Bett. Kurz darauf höre ich ein poltern. Ich gehe aus meinem Zimmer und sehe Marian am Boden von der Treppe liegen. "Was ist passiert?!", rufe ich geschockt. "Ich bin die Treppe runter gefallen!", sagt sie mit schmerzverzerrter Stimme. "Ich hole eine Heilerin!", rufe ich Edward noch zu, dann bin ich schon aus der Haustür.
"Der Fuß ist verstaucht.", sagt Petrisha, die Heilerin. "Ich empfehle für eine Woche das Bett, dann dürfte alles wieder gesund sein." "Danke Petrisha.", sagt Edward. Sie geht. "Camila du musst für Marian gehen!", sagt Edward plötzlich." Marian liegt auf dem Sofa und nickt. "Klar. Wohin?", frage ich. "Zu dem Fest." Ich lehne mich etwas zurück und schnappe nach Luft. "Nein! Nie im Leben gehe ich mit diesem Vollarsch dahin!", schimpfe ich. "Camila bitte! Zieh dich um wir haben nur eine halbe Stunde bis zum Fest, dann kommt die Kutsche von Sir Guy! Und bitte, zeige dich von deiner besten Seite!", Edward schickt mich die Treppe rauf in mein Zimmer. "Bitte Edward! Ich- Mein Tag war von vorne rein sofort schrecklich!" Doch dann wird meine Zimmertür schon zugemacht. Ich sammle mich kurz und sehe in meinen Kleiderschrank. Na schön also ich darf nicht so toll aussehen wie Marian am besten etwas kurzes aber nicht zu kurz.... Hoffentlich bin ich ihm peinlich! Genau! Ein rotes Kleid! Ich ziehe es an und betrachte mich im Spiegel. Sehr schön! Aber.... Darin sehe ich noch nicht einmal hässlich aus.... Es wird reichen. Ich käme meine Haare durch und ziehe mir hohe Schuhe an. "Camila, die Kutsche ist da!", ruft Edward. Ich gehe nach unten. "Wieso tust du nicht einmal was man dir sagt? Wieso ziehst du ein rotes Kleid an?", fragt er. "Du stichst heraus!" "Ich will ihm peinlich sein. Ich werde ihm den Abend sowas von vermiesen!" "Camila du siehst in dem Kleid einfach nur wunderschön aus!", sagt Edward. Seine Stimme war sonst wütend auf mich wegen des Nachtwächters aber eben war sie weich. "Na komm!", Aha jetzt klingt sie wieder hart. Als wir vor der Kutsche stehen, bleibe ich kurz stehen und halte Edward am Arm fest. "Weißt du noch kurz bevor Robin in die Schlacht zog wurde ich krank! Sarah die Köchin pflegte mich sie war immer fröhlich aber eines Tages ist sie nicht gekommen. Der Arzt der kam erzählte mir dass ihre Tochter schwer krank war und das schon seit langer Zeit! Als du schliefst, besuchte ich Sarah und gab ihrer Tochter meine Medizin." "Sehr edel aber wenn du jetzt erwischst wirst!" "Sarah war zutiefst gerührt dass mir ihre Welt nicht gleichgültig war! Das beschloss ich dass ich auch in die Schlacht ziehen könnte! In die Schlacht gegen die Armut!" "Sir Edward, Mylady, Sir Guy wartet!", sagt der Kutscher. Ich sträube mich doch ich steige ein. Wir fahren eine halbe Stunde und als wir in Nottingham ankommen, gehen wir auf den großen Marktplatz. Dort ist ein Podium mit 5 Hauptsitzen. Davor ist ein Steg gebaut was ungefähr 20 Meter lang ist. Am Ende des Stegs ist eine Zielscheibe. Edward und ich warten am Anfang des Stegs. Gisborne und der Sheriff steigen auf den Steg und kommen die 20 Meter auf uns zu. Sie reden intensiv miteinander weshalb sie uns noch nicht bemerkt haben. Als sie uns erreichen, sieht Gisborne mich an und wirkt verblüfft. "Camila?", fragt er. "Mylord.", Presse ich heraus und mache einen leichten Knicks. "Denkt an Lebra Gisborne haltet Euch fern.", sagt der Sheriff und geht auf das Podium. "Darf ich mit Euch alleine reden?", fragt er mich. "Aber sicher." Wir gehen gemeinsam in die Burg hinein. "Wieso seid Ihr hier?", giftet er mich an. "Ich hab mir das nicht ausgesucht ja? Marian hat sich den Knöchel verstaucht und kann nicht laufen deshalb hat Edward mich hier her geschickt!", sage ich im gleichen Ton. Er atmet geschafft aus. "Na. Toll..." Ich schnaube. Wieso denn jetzt na toll?! Bin ich so scheiße oder was?! Ich kann auch gleich gehen du Arschloch! "Hey ich wäre auch gerne an einem anderen Ort!", gebe ich zurück. "Wieso denn nicht? Dann würdet Ihr mich nicht mehr so nerven und jetzt kommt, wir müssen zum Sheriff.", sagt er und geht einen Gang entlang. "Wie ich nerve?!", laufe ich ihm nach. "Ja und wie!" Man was für ein Tempo hat er bitte drauf?! Wenn er einen Schritt macht mache ich zwei und ich muss quasi hinterher rennen. "Tut mir leid ich kann auch nichts dafür dass ich hier hin geschleift wurde!" Er bleibt stehen und ich laufe in ihn rein. Ich reibe mir meine Nase. Er mustert mich. "Na schön. Ich habe keine Lust mich zu streiten also lassen wir das einfach ja?" "Vorübergehend.", sage ich mit zusammengekniffenen Augen. "Gut. Ein schönes Kleid. Sehr gewagt aber schön." Er geht weiter und ich eile ihm hinterher. "Ich kann es Euch ja leihen wenn Ihr wollt." "Oh ich denke es steht Euch besser. Ich lehne ab!" Ich rolle die Augen. Du würdest eh nicht reinpassen ich bekomme kaum Luft in diesem Ding und muss jetzt auch noch rennen! Plus die hohen Schuhe! "Könntet ihr bitte nicht so rennen?! Meine Schuhe sind so hoch und ich- Ach scheiße-" Ich stolpere "-knicke um." "Könntet Ihr bitte die Klappe halten? Ihr mögt zwar größer wirken aber mein Nacken tut trotzdem vom runtergucken weh." Dennoch drosselt er das Tempo. Als wir endlich am Podium angekommen sind, setze ich mich neben ihn und verschränke die Beine. Gelangweilt sehe ich auf die Zielscheibe. "Ihr habt es den Schurken unter euch zu verdanken dass ich gezwungen bin, neue Sicherheitsvorkehrungen einzuführen. Die Schuldigen haben etwas gegen Sicherheit, denn die Schuldigen haben etwas zu verbergen." Ich gähne. "Also. Ich erwarte uneingeschränkte Kooperation." Ein Mann wird von ein paar Wachen auf den Steg gebracht. "Kein Mann darf seinen linken Arm mit Stoff bedecken." Dem Mann wird der linke Ärmel abgerissen. Gisborne beugt sich vor. Der Arm ist unversehrt. Alle Männer heben ihre Ärmel hoch und der Sheriff sagt : "Oh und.... Genießt das Fest! Danke." Edward schaut mich besorgt an. Mein Herz klopft. Sie suchen aber nach einem Mann und nicht nach einer Frau.... Immerhin. Kurz darauf bekommt ein Junge einen Bogen in die Hand gedrückt, zusammen mit einem Pfeil. Ein Sprecher verkündet: "Tritt vor Fort, Sohn von Fort." "Keine Spur von Robin Hood.", murmelt der Sheriff Gisborne zu. "Er ist ein Feigling.", murmelt dieser zurück. Ich schlage wütend meine Augen nieder. Robin ist kein Feigling! Kurz darauf schießt Fort und trifft das Ziel. Zwar nicht in die Mitte aber er trifft. "Euer Michael der rote ist hoffentlich ein Gewinnertyp! Ich will den silbernen Pfeil nicht verlieren." "Aber wenn mein Mann gewinnt dann, gehört er doch sicher mir.", wirft Gisborne ein. "Wenn Robin Hood auftaucht und gewinnt, dann werde ich ihn hängen und behalte den Pfeil. Ich bewege mich unruhig auf meinem Stuhl. "Und wenn nicht, wird euer Mann gewinnen und gibt ihn mir zurück.", erklärt der Sheriff. Raffiniert! Wirklich raffiniert! Hätte von mir kommen können. "Verstehe.", sagt Gisborne leicht enttäuscht. Ein Diener kommt zu mir und bietet mir einen Apfel an. "Danke.", sage ich und nehme mir den Apfel. "Habt ihr zufällig ein Messer für mich, womit ich meinen Apfel schälen kann?", frage ich Guy. Wortlos gibt er mir eins. Dann sagt er doch : "Schneidet Euch nicht!" Ich beschäftige mich mit meinem Apfel während die Teilnehmer schießen. Plötzlich lehnt Gisborne sich zu mir rüber. "Es heißt dass man an einer Apfelschale sieht wen eine Frau heiratet." "Ach?", frage ich. "Die Schale bildet den ersten Buchstaben seines Namens.", fügt er hinzu. Ich schaue auf die Form. Es formt sich zu einem halbem G. Ich lasse die Apfelschale fallen. Sie landet auf dem Boden und ich beuge mich vor. "Oh." "Der nächste Teilnehmer ist Michael der Rote.", ruft der Verkünder. "Ah. Er wird Euch beeindrucken.", sagt Gisborne und legt seine Hand auf mein Handgelenk um meine Aufmerksamkeit zu erbeuten. Mein Handgelenk ist nass. Verdammt! Meine Wunde muss die Verbände durchgeblutet haben. Mein Herz geht sofort auf 180. Ich schneide mir unbemerkt mit dem Messer in meine Handfläche. "Ich hab mich geschnitten.", sage ich. "Der Arm?", fragt er weiter. "Nein. Meine Hand. Seht Ihr? Mein Ärmel ist voller Blut." Ich zeige ihm meine Handfläche wo inzwischen Blut herausquillt. Hat er es geschluckt? Man bin ich gut! Gut Camila werden wir nicht zu überschwänglich.... Michael zielt und schießt doch ein Mann rennt auf den Steg. Michael erschreckt sich und schießt an den äußeren Rand des Roten Feldes. Der Mann der auf den Steg gerannt ist, rennt nun auf uns zu. Er kommt keuchend an und kniet nieder. Er hustet und zeigt in eine Richtung. "Ich glaube er will das wir ihm folgen...", ratet der Sheriff. Er und Guy lehnen sich vor. "Die Miene!", japst der Mann. "Die Miene?", fragt der Sheriff. "R- R- Robin Hood!", ruft der Mann wieder. "Robin Hood.... Mhmm....." "Feuer!", ruft der Mann noch mal. "Robin Hood, Mine, Feu- WACHEN, SOLDATEN!", rafft es nun auch endlich der Sheriff. Lass mich raten. Robin will die Miene in Brand setzen? Er ist doch dumm! Guy und der Sheriff rennen zu ihren Pferden. Sie und viele Soldaten reiten aus Nottingham raus. Ich sehe beunruhigt zu Edward. Wir beide stehen auf und reden leise. "Was wollte Gisborne von dir?",fragt er. "Er hat nur gefragt warum ich und nicht Marian hier ist. Es ist alles gut.", beruhige ich ihn. "Ich komme gleich wieder." Ich gehe in die Burg um meine Hand zu waschen. Ich gehe den Gang entlang doch plötzlich höre ich hinter mir ein : "Mylady." Ich drehe mich um. Ein Junge, vielleicht ein Jahr älter als ich, steht mit einem Bogen hinter mir. Allerdings ist der Bogen auf mich gerichtet. "Es geht sehr schnell. Ich bin ein guter Schütze." Er kommt näher. Ich starre ihn verwirrt an. Wieso will er mich umbringen?! Moment mal! Ich kenne den Jungen doch! "Dein Vater ist in der Miene untergekommen oder?", frage ich ruhig. "Woher wisst Ihr das?" Ich blicke auf den Boden. "Das ist jetzt wohl unwichtig.... Aber ich weiß dass er dich sehr geliebt hat. Jeder wusste wie gefährlich es war in der Miene zu arbeiten." "Ich hab ihm davon abgeraten!", wirft er ein. Der Junge weint fast. "Er wollte dich ernähren. Und deine Mutter." "Euer Geliebter wusste dass sie nicht sicher war." Geliebter? Gut.... Egal.... Wer auch immer... "Dein Vater wusste es sicher auch." Nun zittert er leicht. "Ich werde Euch töten! Er soll wissen was Verlust bedeutet ich will dass er leidet!" WER DENN BITTE?! "Und dein eigenes Leben ist der Preis?" "Gisborne hat es nicht anders verdient!" Beinahe hätte ich losgelacht. Nun ja... Ich hätte losgelacht würde er nicht mit meinem Bogen auf mich richten würde. Gisborne mein Geliebter. Nein danke! "Deine Mutter verliert zum zweiten Mal den Mann in ihrem Haus. Willst du auch dass sie leidet?" "Ich muss doch etwas tun!", weint er. "Ich kann nicht einfach zusehen!" "Wenn du den Sheriff wirklich verletzten willst, musst du den silbernen Pfeil gewinnen! Du bist doch ein guter Schütze! Gewinne ihn! Schmelze das Silber ein und mache Münzen daraus. Ernähre davon deine Familie! Oder erschießt du lieber ein wehrloses Mädchen." Ich warte noch 2 Sekunden, dann drehe ich mich langsam um und gehe genauso langsam den Gang entlang. Plötzlich steht Robin am Ende des Ganges. "Camila?", fragt er sanft. "Besser zu spät als nie hab ich recht? Sorg dafür dass er den silbernen Pfeil gewinnt!" Dann gehe ich weiter. Ich haste zum Bad und stütze mich an dem Waschbecken ab. Dann atme ich erstmal durch und schließe die Augen. "Alles in Ordnung bei Euch?", fragt eine weibliche Stimme. Ich fahre zusammen und öffne meine Augen. Ein junges Mädchen steht vor mir. Sie ist vielleicht ein Jahr älter als ich. Sie hat braune, lockige Haare und ist ein klein wenig pummlig. Aber nur ein wenig. Sonst ist sie ganz hübsch. "Ja danke. Ich hab mich nur geschnitten. "Wie heißt du?", frage ich während ich mir meine Hände wasche. "Meg... Du bist Camila nicht wahr? Die Schwester von Robin Hood..." "Ja genau.... Ich warne dich am besten gleich.... Wenn du mit mir rum läufst, wirst du nicht gleich an den Pranger gestellt, aber man wird dir weniger vertrauen." "Das macht mir nichts.... Wieso seid Ihr mit Gisborne hier?" "Ich bin.... Unfreiwillig hier..." "Hat er Euch gezwungen?" "Nein.... Es ist eine lange Geschichte.... Tut mir leid Meg ich muss gehen. Man vermisst mich schon ganz bestimmt." "Natürlich... Du bist überall bekannt... Wenn nicht gerade als Robin Hoods Schwester, dann vielleicht als die kleine, dünne Schönheit, die immer gut drauf ist und jeder mag. Man kennt dich einfach..." Ich sehe sie schief an. "Komm doch mit... Du bist mein Gast..." "Ich dachte Ihr wärt ein Gast.... Bekommt Ihr keinen Ärger?", fragt sie mit großen Augen. "Ach.", ich winke ab. "Und bitte, nenn mich Du oder Camila ja? Ich hasse es wenn man Ihr zu mir sagt. Und wenn Gisborne einen Grund mehr hat mich zu hassen, ist mir das vollkommen recht. Und jetzt komm!" Wir gehen zum Podium und ich setze mich auf Gisbornes Stuhl und Meg sich auf meinen. Der Verkünder ruft : "Der nächste Schütze ist Rohan, Sohn von Damm." Der Mensch hat eine Kapuze über den Kopf und ich erkenne dass es Robins Figur ist. Er zielt und trifft ins Rote. Alle klatschen. "Bravo!", schreit der Sheriff der auf das Podium tritt. Robin verbeugt sich. "Robin Hood! Ergreift ihn!", ruft Gisborne. Robin springt von dem Steg in die Menschenmasse. Er geht kurz darin unter doch die Soldaten haben ihn und bringen ihn auf den Steg. Dann wird seine Kapuze weggezogen und Rohan kommt zum Vorschein. Ich bin so erleichtert dass ich mich im Stuhl zurücklehne. Ich lächle vergnügt. Dann sehe ich Robins Beine unter dem Steg. Nun ja.... Wer krabbelt denn sonst unter einem Steg? Ich stehe auf und Gisborne sieht mich an. Ich nehme den Pfeil und steige auf den Steg. Dann gehe ich zu Rohan. Der Verkünder ruft wieder : "Sieger beim Fest des Sheriffs und Gewinner des silbernen Pfeils, ist Rohan, Sohn von Damm." Ich lächle Rohan an, der mein Lächeln erwidert und gebe ihn den Pfeil. Dann wende ich mich an Guy. "Entschuldigt mich.... Ich muss schnell nach Hause um mich um Marian zu kümmern. Tut mir leid." Er nickt nur und ich renne aus Nottingham raus, in den Wald. Ich suche meinen Bruder. Plötzlich rieche ich Feuer und renne darauf zu. "Hier ist es zu gefährlich...", höre ich Will zögerlich sagen. "Für uns? Oder für ihn?", fragt Robin. Für SIE!", wirft Will ein. Oh... Haben sie nun ein Mädchen unter sich? Ich höre stille. "Das hab ich mir fast gedacht... Wie ist dein Name? Dein richtiger Name?", fragt Robin leicht kichernd. "Safie.", sagt eine Stimme. Nur noch ein kleiner Hügel! "Aber ich werde lieber Jack genannt!" "Jack....", wiederholt Robin. "Also.... Mit deinem Wissen hast du uns geholfen Little John das Leben zu retten. Dafür stehen wir in ewig in deiner Schuld. Hat jemand was dagegen wenn sich uns eine Frau anschließt?", fragt Robin. Stille. Ich trete über den Hügel. Alle bemerken mich und Robin schießt einen Pfeil auf mich doch ich springe zur Seite! "Ey!!!!! Ich bins doch nur! Und ich hab euch belauscht! Wo ist sie?", frage ich. "Camila! Ich hätte dich fast umgebracht!", ruft Robin schockiert. "Auf mich wurde heute schon mal ein Pfeil gerichtet.... Ist alles halb so wild.... Also.... Jack.... Wirklich toll dass endlich mal eine Frau mitmischt!", freue ich mich und wende mich einem Mädchen zu. Sie hat schwarze, ganz kurze Haare und ist braun. Sie hat braune, große Augen aber Klamotten wie ein Junge. Man hätte sie auch als Jungen durchgehen lassen. Sie lächelt mir zu. "Camila du siehst hinreißend aus!", ruft Will. Ich lächle ihn an. "Hey! Das ist meine Schwester klar?!", mischt sich Robin ein. "Ihr seid Geschwister?", fragt Jack. "Ich bin adoptiert.", erkläre ich. "Jack kannst du eigentlich kochen?", fragt Much. "Ich bin eine üble Köchin!", ruft sie. "Ich auch! Ich mag sie! Sie ist so wie ich!", lächle ich. "Na gut... Dann lasst uns gemeinsam essen!", sagt Robin. Allan stöhnt auf. Er sitzt auf dem Boden und sieht nicht gerade gesund aus. "Was hat er denn?", frage ich und knie mich neben ihn. "Ach ignoriere ihn einfach. Er hat so eine komische Wurzel gegessen!", lacht Will. Ich taste seine Brust ab und haue einmal drauf. Allan spuckt etwas aus. "Ist das die Wurzel?", frage ich und sehe etwas schwarzes. Alle lachen und nicken. "Danke.", sagt Allan und versucht aufzustehen. Ich helfe ihm dabei. "Ich muss gehen. Da es allen gut geht und ich zuhause erwartet werde. Also Leute lasst es euch schmecken!" Dann gehe ich zurück nach Hause.

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