Festival der Schmerzen

"Guten Morgen Sonnenschein.", lächelt Marian. "Oah Marian du hast an Montagen so eine abartige Energie!", schimpfe ich. Sie lacht auf. "Du musst zur Schule aber da dein Bein ja nicht zu gebrauchen ist, darfst du zuhause bleiben." Ich drehe mich auf den Bauch. "Ja Mama." Mein Bein hat einen 12 cm großen Schnitt der erst einmal verheilen muss. Ich habe nun wieder Schule denn meine herrlichen Ferien sind nun vorbei. Leider. "Soll ich dir irgendwas bringen?", fragt sie. Ich hebe meinen Kopf. "Moment! Ich darf zuhause bleiben und du weckst mich so früh?!", schreie ich sie an. "Ja. Also gut ich gehe zur Burg. Ich schließe die Tür ab ja?" Ich grummle etwas unverständliches und lasse mich zurück ins Bett fallen. Sie geht aus der Tür. "Da hat man einen Tag frei und was passiert? Man wird geweckt! Ich wünsche dir grauenhafte Albträume Marian!", rufe ich ihr hinterher. Sie steckt den Kopf wieder rein. "Nun ja dann kann ich ja Guy holen gehen.", neckt sie mich. Ich werfe ein Kissen nach ihr doch sie verschwindet schnell wieder. Ich schließe die Augen und schlafe wieder ein.

Ich wache durch einen lauten Knall auf und sehe mich in meinem Zimmer um. Ich sehe wie jemand durch das Fenster klettert. Ich schreie auf doch dann sehe ich dass es ein Soldat ist. Ich schreie auf und er schreit auf und ich schmeiße Kissen und Gegenstände nach ihm. Die Tür wird aufgerissen und ich sehe Guy davorstehen. Hinter ihn sind noch mehr Wachen. "Was soll das?!", schreie ich alle an. Ich atme tief durch. "Camila. Tut mir leid aber du hast die Tür nicht aufgemacht und sie war abgeschlossen deshalb haben wir sie aufgebrochen. Wir dachten die Outlaws sind hier drinnen.", erklärt Guy während er die Männer raus scheucht und die Tür zuschließt. "Mein Gott!" Ich lege mich wieder hin. "Was wollt ihr?", frage ich müde. "Euer Vater ist immernoch auf Reisen und ich wollte nicht dass Ihr alleine hier seid, deshalb wollte ich Euch ins Schloss bringen.", sagt er. Ich schlage so gut es geht meine Beine aus dem Bett und ziehe mein Kleid runter. Ich ziehe meinen Morgenmantel, der aus Seide ist, um mich und schnappe mir meine Krücken. Dann stehe ich vom Bett auf. "Nein mir geht es gut hier.", keife ich ihn an. Er sieht nach unten. "Bitte, streitet nicht mit mir. Packt Eure Sachen, Marian ist schon auf der Burg. Ich bringe Euch hin." Ich rolle unbemerkt die Augen und stöhne : "Na gut! Ich brauche 10 Minuten." Dann geht er raus. Schimpfend, ziehe ich mich an und achte darauf, dass der Stoff meine Wunde nicht berührt, packe meine Sachen und humple zur Tür. Ich habe in der einen Hand meine Tasche und in der zweiten versuche ich mich auf der Krücke zu balancieren. Sobald Guy das sieht, schickt er zwei Männer die mein Gepäck nach unten tragen. Ich gehe mit den Krücken die Treppen runter und als ein Soldat mich helfen wollte, schlage ich mit einer Krücke nach ihm um ihn zu sagen, dass er weg gehen soll. Dabei verliere ich allerdings mein Gleichgewicht und ich falle den Rest runter. Lachend und doch vor Schmerz windend, liege ich auf dem Boden. "Geht es Euch gut?", fragt Guy besorgt. "Ja.", lache ich und stehe mit seiner Hilfe auf. Mein Pferd ist schon beladen und er hebt mich darauf. Es tut weh, doch wir reiten nach Nottingham.

Ich sitze bereits in meinem Gemach und warte auf mein Gepäck. Ich hätte es ja auch getragen aber Guy meinte, dass er das Krankenhaus heute nicht mehr aufsuchen will. Tz. Als ob mir jeden Tag diese Missgeschicke passieren! .... Naja gut ich gebe es zu... Ich bin ein Stück tollpatschig aber nur ein Stück! Es klopft an. "Die Tür ist offen.", sage ich und streiche meine Decke glatt. Erneut kommen Guy und eine Wache rein. Die Wache hat mein Gepäck in der Hand. "Hier Eure Sachen. Dorthin." Guy weist den Soldaten an wo er das Gepäck hinstellen soll. Ich sehe mir den Soldaten näher an und erkenne dass es Robin ist! Ich weite meine Augen. Er stellt alles vor mir ab. "Camila?", fragt Guy der es bemerkt haben muss dass ich aufgeregt bin. "Es ist nichts passiert. Stell sie bitte da hinten ab, vor dem Bett." Robin zwinkert mir zu und stellt es ab. Er steht mit dem Rücken zu Guy, weshalb er nichts mit bekommt. Robin will schon gehen doch Guy sagt scharf : "Warte." Mein Herz beschleunigt sich. Robin steht nun hinter Gisborne und ich muss fast laut loslachen als ich die beiden sehe. "Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?", fragt Guy. "Nein nichts danke.", lache ich leicht. Guy schickt Robin mit einer Kopfbewegung weg doch Robin steckt den Kopf ins Zimmer. "Camila... Seit einiger Zeit" "Ich wollte mich vor dem Abendessen ausruhen.", unterbreche ich ihn. "Hört mich an. Bitte!" Robin äfft ihn stumm nach und ich lächle leicht. "Stimmt etwas nicht?", fragt Gisborne iritiert. Ich schüttle lächelnd den Kopf. "Ich bin nur nicht ganz auf der Höhe das ist alles" Guy sieht nach hinten doch Robin zieht schnell den Kopf zurück. Dann wendet er sich mir wieder zu. "Seit unserem Einverständnis bin ich in Gedanken ständig bei Euch. Wisst Ihr ohne Euch." Er kommt auf mich zu und ich stehe auf. "Bin ich nicht mehr erfüllt." "Bitte Sir Guy ich möchte jetzt ungern darüber sprechen.", ich schaue auf den Boden. "Bitte. Schickt mich nicht weg." Er reicht mir eine Hand die ich zögerlich ergreife und er zieht mich sanft zu sich. "Wir sollten mehr Zeit miteinander verbringen." Oh gott nein! "Damit wir uns gegenseitig verstehen." Ich kotze. "Ich möchte Euch besser kennen lernen." Ich dich nicht! "Tut mir leid ich kann nicht..." "Camila.", er unterbicht mich. Er legt einen Arm um meine Hüfte und zieht mich mehr zu sich. Er neigt seinen Kopf um mich zu küssen doch ich lege eine Hand auf seinen Arm und drücke ihn leicht weg. "Kommt zu mir." Ich schaue nach einem Fluchtweg doch da ist keiner. Kann ich es auf mein Bein schieben? Ne ich beweg mich ja nicht... Dann entscheide ich mich zu sagen : "Ich... Ehm... Bitte nicht jetzt." Es ist zwar nicht dass was ich wollte, nein am liebsten hätte ich geschrien : "EINE SPINNE!" oder ich hätte ihn auf den Fuß getreten, aber ich wollte gerade keine Aufruhe. Doch es ist trotzdem effektiv. Er lässt mich los und ich gehe zum Bett. Robin muss alles mit angesehen haben. In solchen Sachen ist er echt penibel und ich wette dass er Guy nun eine reinhauen möchte. Doch Gisborne steht nur enttäuscht da und sagt aus einer Mischung aus Wut und Trauer : "Vielleicht denkt Ihr wenigstens darüber nach." Dann geht er aus dem Raum. Ich lege eine Hand an meinen Kopf und massiere die Schläfen. Ich gehe ins Bett und schlafe sofort ein.

Am nächsten Tag möchte ich gerne Meg besuchen. Sie müsste in der Küche sein also ziehe ich mich schnell an und humple mit meinen Krücken zum Burghof. Ich gehe gerade die Treppen runter, da kommen Gisborne und der Sheriff mir entgegen. Eine Frau kommt in den Hof gerannt. Moment ist das nicht... Alice? Das ist Alice und soweit ich weiß John's ehemalige Ehefrau. Sie schreit : "Mein Sohn! Mein Sohn er ist in Eurem Kerker!" Sie fällt auf die Knie. "Schafft diese Frau hier weg!", ruft der Sheriff und zwei Wachen kommen angestürmt. "Er wurde heute morgen in Locksley verhaftet er ist nur ein Kind Mylord!", ruft sie verzweifelt. "Was meint sie denn?", fragt der Sheriff Guy. Ich gehe ein paar Stufen runter um sie besser zu verstehen. "Es geht um den Bogenbauer und seinen Jungen. Sie unterstützen die Outlaws.", erklärt Guy. "Ah und das ist die Mutter des Kindes?", fragt der Sheriff nach. "Hm.", murrt Guy. "Ah... Haha... Och kommt habt doch Mitleid! Gisborne..." Der Sheriff und Guy gehen die Treppen runter auf Alice zu und ich gehe auch weiter runter. "Wir sollten ihr erlauben ihren Sohn zu sehen! Welch habgierige Mütterliche Sorge! Naja... Sie erregt sicherlich Mitgefühl. So ein hübsches Gesicht. Hm?" Ich sehe zu einem Baum wo viele Leute angekettet sind. Wieso sind da so viele Leute? Ist das etwa Will?! Wir sehen uns in die Augen und ich schlage mir meine Hand vor die Stirn. Idiot. "So ein Gesicht sollte respektiert werden aber hinter diesem hier" Der Sheriff greift Alice ins Haar und zieht ihren Kopf nach hinten. "Versteckt sich Täuschung und Untreue! Also... Schafft sie weg! Werft sie zu ihrem Sohn und dem Fassbinder. Wenn ein fauler Apfel in der Familie ist, dann muss das ganze Fass büßen!" "Sheriff! Sie..." Ich bemühe mich die Treppen runter zu gehen. "Sie hat nichts damit zu tun!" Womit überhaupt? "Alice?" Ich schaue ihr ins verängstigte Gesicht während sie weg gebracht wird. "Camila hilf mir bitte!", ruft sie verzweifelt. "Bitte Mylord ist das wirklich nötig?!" Der Sheriff wendet sich zu mir. "Oh ja das ist es. Gisborne? Sorgt dafür dass der Gefangene spricht!" Damit geht der Sheriff. "Welcher Gefangene?", frage ich Guy. "Solltet Ihr nicht das Bett hüten?", fragt er mich stattdessen. "Guy. Alice ist eine gute Freundin von mir bitte sagt es mir!" Er sieht mich an. "Ihr Junge und ein Freund von ihr wurden heute morgen von mir verhaftet. Sie machen Bögen für Euren Bruder.", erklärt er. Meine Augen weiten sich. "Und wieso sind so viele Gefangene hier?" Er sieht auf den Boden. "Guy?", frage ich lautstark nach. "Heute findet ein Exempel statt... Ein Festival der Schmerzen. Es ist erschaffen worden damit die Bauern an ihre Pflichten erinnert werden. Sie müssen Steuern zahlen und inzwischen ist der Kerker voll." Ich starre ihm mit offenem Mund an. "Festival der Schmerzen? Folter?" Ich drehe mich um und krücke weg. Er folgt mir. "Geht weg!", rufe ich ärgerlich über meine Schulter im laufen. "Ihr könnt nicht vor mir weg laufen Ihr seid nicht schneller als ich." Ich verdrehe die Augen. "Die Leute haben nichts zum geben also wie sollen sie ihre Steuern zahlen?", frage ich. "Dann müssen sie eben mehr arbeiten!" "Was macht Ihr hier?! Ihr gehört ins Bett!", ruft einer meiner Ärzte. Er steht am anderen Ende des Ganges und starrt mich an. "Verdammt!" Ich drehe mich um und versuche wegzurennen doch Guy hält mich am Arm fest. "Ich bringe sie gerade dahin keine Sorge!" Dann zieht er mich in Richtung Zimmer. "Das ist diabolisch und das wisst Ihr!", zische ich ihn an. "Seid froh dass Ibr es nicht mit erleben müsst! Ich habe den Sheriff überredet dass Ihr nicht dabei sein könnt wegen Eurem Bein. Ihr müsst das Bett hüten!" Ich schnaube und wir sind bald da. Ich schließe meine Tür auf und gehe hinein. Dann setze ich mich auf mein Bett. "Braucht Ihr noch was?", fragt Guy. Ich schüttle den Kopf und er geht raus. "Camila?", fragt eine vertraute Stimme. Robin tritt hinter einem Schrank hervor. "Robin! Du musst den Sheriff aufhalten! Er hat vor noch heute ein Exempel zu -" "Ich weiß ich bin schon dabei keine sorge meine süße.", sagt Robin und lächelt mich beruhigend an. "Dann kann ich also beruhigt schlafen?", frage ich. Er nickt. "Super. Weil momentan kann ich nicht viel als Nachtwächter ausrichten." Ich deute auf mein Bein. "Keine Sorge Schatz ich bringe alles in Ordnung." Er geht zur Tür und bleibt davor stehen. "Ach und Camila... Halte dich von Gisborne fern!" Dann geht er raus. "Wie denn du Penner? Ich muss ihn heiraten!" War das jetzt ein Selbstgespräch? Naja egal.

Ein lauter Knall reißt mich aus meinen Gedanken. Ich stehe auf und schaue aus meinem Fenster. Die Stadt ist leer. Gerade findet das Festival statt aber das kann nicht der Grund sein. Ich humple nach draußen und folge dem Lärm bis an das Stadttor. Es kommt vom Tor denn es ist zu und verschlossen. Jemand versucht es aufzumachen mit einem Rammbock. "Im Namen des königs!", höre ich und das Tor geht auf. Guy steht mit mehreren Wachen und einem Wagen dort. Er zückt sein Schwert. Hat er etwa das Tor aufgetreten? Ich bin beeindruckt. "Camila? Was macht Ihr hier?", fragt er. "Ich bin dem Lärm gefolgt... Wieso....?" Ich schaue an ihm vorbei. Seine Mine wird dunkel und er ruft : "Zur Burg zurück Leute! Los!" Dann rennen alle an mir vorbei. "Und Camila? Ach nichts Guy ich muss nur an Krücken zurück zur Burg humpeln. Ja das ist vielleicht schön!", rede ich im Dialog. Dann mache ich mich auf zur Burg.

Robin hat alle befreit und Alice, ihr Sohn und Luke ziehen weg aus Locksley. John tat es zwar weh, seinen Sohn zu verlassen doch es musste sein. Inzwischen ist Edward wieder da und Marian und ich können wieder nach hause. Das ist gut denn ich brauche Abstand zu Guy. Das wird mir alles etwas zu... Harmonisch mit ihm! Ich meine ich werde höchst wahrscheinlich mit ihm mein restliches Leben verbringen... Es sei denn ich bringe mich um oder haue ab... Aber das ist auch scheiße! Naja wir werden sehen...

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