Die Rückkehr des Königs Teil 1
"Camila?" Ich drehe mich um. Ich stehe auf dem Hof und war in Gedanken. Edward steht bei unserem kleinen Gemüsegarten und arbeitet. Guy ist auf unseren Hof gekommen und kommt auf mich zu. Hey? Wieso sieht er denn so strahlend aus? Wieso lächelt der Penner denn so? Hab ich wieder Schokolade im Gesicht? Man Marian hat doch gesagt es ist sauber! "Sir Edward.", grüßt Guy auch ihn. Nun steht Guy vor mir. "Es gibt gute Neuigkeiten. Etwas dass-" Guy hält inne. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Guy lächelt und sagt : "Nein." Er kommt auf mich zu. "Was soll das?", rufe ich erschrocken und denke er will mich angreifen. Dann wirft er mich über seine Schulter, hat etwas zu viel Kraft dabei und ich rolle ihm über seine Schulter weg. Ich mache also quasi einen Rückwertssalto und stehe nun auf den Füßen. "Sir Guy?", fragt Edward aufgebracht. Guy schaut verwirrt. "Eh... Bitte Verzeiht. Ich war wohl etwas zu stürmisch." Dann kommt er wieder auf mich zu. "Kommt Ihr mit mir nach Locksley?", fragt er. "Warum?" "Da ist etwas was Ihr sehen solltet." Ich sehe unsicher von Guy zu Edward.
Kurz darauf bin ich in Locksley Manor. Wir stehen in einem Raum vor mehreren Kisten. "Ich will Euch das hier zeigen. Er fasst in eine Kiste hinein und hat unendlich viele Münzen in der Hand. "Meinen Reichtum." "Wieso? Ich... Ich bin nicht sicher was das bedeutet...", stammle ich mit einer bösen Vorahnung. "Es bedeutet einfach alles! Es bedeutet dass ich etwas zu bieten habe! Wohlstand, ich kann für Euch sorgen. Ich habe Macht, die der Sheriff und ich mit King... Prince John noch weiter ausbauen werden. Es bedeutet dass ich ein Mann, edler Abstammung bin Camila." Er hält mir eine Hand hin. Zögerlich gehe ich in seine Richtung. "Das Erbe der Gisbornes ist mit stolz erfüllt." Er führt mich zu der Kiste. "Ich bin froh dieses Erbe weiter zu führen... Mit Euch... Als meiner Frau." Ne! Ich werde dir sicherlich keine Kinder schenken du Arschloch! Naja... Das ist er ja inzwischen auch nicht mehr... "Irgendwas ist geschehen?" Ich sehe ihm in die Augen. Er lächelt leicht. "Der König ist zurück.", stelle ich fest und kann dabei nicht verbergen dass ein wenig Enttäuschung darin steckt.
Ich mache mich auf den Heimweg und steige auf mein Pferd. Mein Bein ist zum Glück inzwischen geheilt aber es hat 2 Wochen gedauert und es bleibt leider eine kleine Narbe. Guy steht neben meinem Pferd und diesmal blickt er zu mir auf. Er streichelt kurz mein Pferd, lächelt mich an und geht dann wieder zurück ins Haus. Ich reite los und sehe Robin zwischen den Wäscheleinen. Ich blicke ihn traurig an und reite weiter.
Nach 10 Minuten bin ich zuhause angekommen und trainiere mit einem Stock. Ich übe Techniken an einem Pfahl aus. Es ist schon Abends aber die Luft ist noch warm. "Mir wäre es lieber wenn du nicht mehr in unser Haus gehst bis es... Nun ja... Wieder uns gehört.", höre ich Robins Stimme hinter mir. "Guy wollte mir mein zukünftiges Vermögen als Lady Gisborne zeigen.", erzähle ich ohne mit meiner Übung aufzuhören. "Wie? Er hat dir ein paar Wertsachen gezeigt und du hast eingewilligt die Hochzeit stattfinden zu lassen?", fragt Robin. "Ich habe keine Wahl. Ich habe versprochen ihn zu heiraten wenn der König zurück kehrt." "Unter Druck." "Ja unter Druck. Ich musste Loyalität beweisen um mein Leben und das von Edward und Marian zu retten." "Und das Versprechen zu das man genötigt wird ist kein richtiges Versprechen.", Robin stützt sich an einem Pfahl ab. "Was soll ich tun? Meinst du Guy wird lächeln und mich freigeben wenn ich die Hochzeit absage? Wenn er wüsste dass ich ihm verraten habe und dass ich der Nachtwächter bin, würde er gewalttätig werden und nicht nur mir gegenüber. Auch Edward und Marian." Er stößt sich wütend ab und geht 4 Meter weiter. Dann ruft er sauer : "Es ist immer das gleiche!" "Was?", frage ich. "Du änderst nichts daran und benutzt die beiden als Ausrede!" "Die beiden brauchen mich!" "Nein du brauchst sie Camila! Denn wenn sie nicht wären, wärst du gezwungen dich zu entscheiden!", schreit er. "Sehr gut dann treffe ich eben eine Entscheidung! Ich entscheide mich für die Ehe mit Gisborne. Ist es das was du hören wolltest?" "Ich finde eine Lösung!", sagt er sanft. "Und welche?" "Ich werde aufdecken dass er ein Lügner und ein Verräter ist! Dann musst du ihn nicht heiraten!" Robin Bitte mach es mir nicht noch schwerer als es schon ist!" "Aber du liebst ihn nicht Camila!", schreit er. "Aber er hat seine guten Seiten!", schreie ich zurück. "Ja genau! Seine Rückseite!" "Ich glaube seine Gefühle für mich sind echt und er bietet mir Wohlstand und Sicherheit!" "Wie bitte Wohlstand?! Du bist doch der Nachtwächter du solltest doch Gisborne bestehlen und es den Armen geben! Und nicht selbst Reichtum anhäufen!" Tränen schießen mir in die Augen und ich schließe sie, damit keine Träne heraus kullert. "Sag mir nicht was ich tun soll bitte!" "Robin!", höre ich Edwards stimme. Er steht im Türrahmen und hat uns beobachtet. Robin hatte mich im Leben noch nie soangeschrien, wirklich noch nie! Nun kullern schon die ersten Tränen. "Sieh mich an, Schatz. Ich finde eine Lösung!" Robin streicht mir die Träne weg und nimmt mich in den Arm. Ich stoße ihn weg. Edward ist inzwischen rausgekommen. "Robin! Merkst du nicht dass du Camila verärgerst?!" Ich gehe ins Haus hinein und treffe Marian. "Hast du geweint?", fragt sie. Ich schüttle den Kopf. Edward kommt rein. "Ich muss Mörten aufsuchen. Kommt ihr zurecht?", fragt er. "Hast du denn einen Plan?", frage ich. "Der Sheriff hat einen. Er wird nicht riskieren seinen Stuhl in Nottingham zu verlieren. Ich glaube er hat vor King Richard zu töten. Ich muss handeln... Mörten ist mir und dem König über Loyal." "Und meine Hochzeit?", frage ich heiser. "Ich werde damit fertig werden. Ein Mann muss seinen König schützen. Er muss für ihn kämpfen." "Wenn ich dich und den König beschützen könnte, würde ich es tun." "Ja ich weiß." Dann lächle ich leicht zu Marian. "Ich habe sowieso meinen eigenen Plan." "Wie? Als Nachtwächter?", fragt Edward. Ich lächle auf den Boden. "Ein letztes Abenteuer. Etwas was mir die Ehe.... Vielleicht... Etwas erträglicher macht." Edward stellt sich vor mich. "Du und Marian... Ihr seid mein ein und alles... Das wisst ihr." "Ich heirate einen Mann den ich nicht liebe... Es gibt schlimmeres im Leben." Ich schlucke den Kloß in meinem Hals runter. "Und ich bin froh und wirklich stolz, dass ich dich meinen Vater, und dich meine Schwester nennen kann.", richte ich mich auch an Marian.
Es wird Zeit für mein letztes Abenteuer...
Kurze Zeit später in Locksley Manor :
Ich schleiche um das Haus von Guy herum und schalte zwei Wachen aus. Kurz darauf bin ich im Haus und vergewissere mich leise, ob Guy auch im Wohnzimmer ist. Nachdem ich nachgesehen habe, schleiche ich mich nach oben und gehe in das Zimmer mit seinem Vermögen. Dann packe ich das Geld einer ganzen Kiste in einen Beutel. Zwei würde ich nicht packen, das wäre zu schwer für mich. Plötzlich höre ich wie jemand ruft : "Sir Guy! Der Nachtwächter!" Mein Herz beschleunigt sich auf das dreifache und ich schnappe mir meinen Beutel und renne zur Tür. Schnell verschließe ich sie. Guy versucht sie aufzumachen doch es gelingt ihm nicht. Verdammt! Was soll ich jetzt machen? "Mach schon auf! Du sitzt in der Falle!", knurrt Guy. "Holt mir eine Axt! Ihr zwei bewacht die Fenster falls er rausspringt!" Verdammt die Fenster! Ich renne zu ihnen doch zwei Wachen stehen darunter. Guy schlägt mit der Axt gegen die Tür. Er zerkackt eine Holzdiele von der Tür und sieht mich dadurch an. "Wollen wir ein bisschen spielen Nachtwächter? Plötzlich saust etwas durch die Luft und jemand fragt : "Darf ich auch mit spielen?" Robin! "Locksley! Ich habe Neuigkeiten für dich! Ich heirate Camila." Er geht die Treppen runter also mache ich die Tür auf. Robin ist mit seiner Bande im Eingangsbereich und er richtet einen Pfeil auf Guy. Guy lacht. "Ich werde an dich denken wenn ich sie zum Ehebett führe!" Wie bitte?! Verfluchter Penner als ob ich mit dir schlafe!" Ich trete ihm in den Bauch und er fliegt die Treppen runter. Ich folge ihm und steige über ihn hinweg. Gisborne boxt mich in den Magen und ein eiserner Schmerz, noch viel schlimmer als der Schnitt am Bein, durchfährt mich. Er musste ein Messer oder etwas ähnliches in der Hand gehabt haben. Ich sacke gegen einen Pfosten. Robin stürzt zu mir, tritt Gisborne ins Gesicht und nimmt mich in seine Arme. Dann stützt er mich und schon sind wir aus dem Haus raus. "Wir teilen uns auf in 3-er und 2-er Gruppen. Ihr wisst wo wir uns treffen!", sagt Robin. Dann rennen wir in den Wald hinein. Der Schmerz ist plötzlich weg. Vielleicht war es ja nicht so tief? Ich laufe nun einige Meter hinter Robin und schnaufe sehr. Er bleibt auf einem kleinen Hügel stehen. "Wozu sollte das gut sein?", fragt er. "Diese Nachtwächter Geschichte wird doch noch dein leben kosten!" "Es sind meine letzten Tage als Nachtwächter. Wenn ich in Locksley lebe, werde ich nicht weiter machen können." "Du musst nicht zurück nach Locksley! Wie gesagt und heiraten musst du ihn ebenfalls nicht!" "Ich habe keine Wahl!" "Doch! Das wollte ich dir gerade sagen! Ich habe einen Zeugen! Ich habe mit dem Arzt gesprochen er wird reden. Also Gisbornes Arzt, während er krank war. Ich habe ihn gefunden und er ist bereit auszusagen! Er hat ihn nicht behandelt! Gisborne war nicht da. Er war im heiligem Land." "Und das wird er öffentlich bezeugen?", frage ich mit einem Hoffnungsschimmer in meiner Stimme. Robin nickt. Ich lächle. "Danke! Ich weiß nicht wie ich dir danken soll!" Ich falle ihm in die Arme. "Na gut Schatz. Komm jetzt wir müssen weiter!" Er rennt weiter doch plötzlich ist da wieder dieser Schmerz. Ich stöhne und falle zu Boden. "Camila?", höre ich Robin ängstlich rufen. Er rennt auf mich zu und hebt mich auf seine Arme. Er trägt mich irgendwo hin und ruft : "Much! John!" John kommt zu uns und nimmt mich Robin ab. "Ich hab sie! Ich hab sie." Ich stöhne wieder schmerzerfüllt auf. "Gisborne hat sie verletzt! Am Bauch!", erklärt Robin. "Die Wunde ist nicht tief es ist nichts ernstes.", stammle ich. Jack redet irgendwas doch ich höre sie nicht. Ich werde irgendwo abgelegt. Jack reinigt meine Wunde mit Wasser. "Das ist eine Schnittwunde. Was hatte er für eine Waffe?" "Einen Dolch.", sage ich schnell. "Spürt Ihr das?", fragt Jack und drückt auf meiner Wunde rum. Ich schreie auf. Sie reden irgendwas doch ich verstehe nichts. Robin drückt mir irgendwas an die Lippen und ich trinke einfach. "Es wird wehtun. Bist du tapfer?", fragt Jack. Ich nicke. "Fang an!" Sie macht irgendwas und irgendwann fängt sie an zu nähen. Mir bleibt nichts anderes übrig als zu schreien. Robin hält meine Hand. Nachdem sie fertig ist, setzt Robin sich irgendwo hin und Jack fragt : "Alles gut?" Ich nicke. "Tut mir leid." "Was denn?", frage ich. "Ich hätte nicht gedacht dass du so tapfer bist." Ich lächle sie an. Jack erwidert es und geht dann raus. "Also. Die schlechte Nachricht ist dass du eine Stichwunde hast. Aber die gute ist, dass du den Mann der es war nicht heiraten musst." Ich lache leicht auf. "Wie geht es weiter?", frage ich. "Wenn der König in Nottingham ist, dann trete ich in Erscheinung. Er wird mich anhören, er vertraut mir! Ich werde den Fall da legen, dann wird der Arzt alles bestätigen, und Gisborne ist erledigt.", erklärt Robin. "Wird er hängen?", frage ich und ja ich gebe es zu! Ein ganz kleiner trauriger Unterton hat sich eingeschlichen. Robin muss ihn gehört haben denn er sagt : "Ja. Camila! Dieser Mann hat versucht den König umzubringen! Er will dich zu einer Ehe zwingen und er hat dich mit einem Dolch verletzt!" "Dennoch werde ich erhängen nie befürworten!", widerspreche ich. Robin schüttelt den Kopf. "Was?", frage ich. Er hält kurz inne, dann redet er : "Du empfindest etwas für ihn." "Er ist ein menschliches Wesen." "Da bin ich mir nicht sicher. Du interessierst dich für ihn!", unterstellt er mir. Ich lache leicht auf. Gisborne? "Er hat das gesagt! Und er hatte recht nicht wahr?" "Oh bitte!", winke ich ab. "Heute Morgen als du gewusst hast, dass du ihn heiraten musst, hattest du dich mit deinem Schicksal abgefunden! Und seinen guten Seiten! Und seinen echten Gefühlen!" "Ich wollte mir selbst Mut machen!", widerspreche ich. "Aber wieso?! Diese ganze Nachtwächter Geschichte ist doch-" "Moment! Ich mache das gleiche was du machst nur etwas intelligenter!" Er steht auf. "Du hättest deine Lektion schon längst lernen müssen! Immer wenn du losziehst wirst du verletzt, oder abgestochen oder verheiratet!" "So stehst du also zu mir? Jeder unterstützt mich mehr als du es tust!" Er geht weg und ein Stich macht sich in meinem Bauch breit. "Camila, du solltest schlafen!", sagt Jack. Ich nicke und schließe die Augen. Kurz darauf bin ich eingeschlafen.
Ich wache auf. Ich sehe mich selbst auf der Steinliege liege. Ich reibe mir die Augen. Ich liege immernoch da. Robin kniet neben mir. "Es tut mir so leid! Ich liebe dich meine kleine Schwester!", weint er. "Robin! Komm raus, wo bist du denn?", höre ich nun den Sheriff rufen. Robin blickt auf und stürmt nach draußen. Ich möchte ihm gerne nach, aber ich kann nicht. Ich kann nicht aus dem Höhleneingang! Bin ich tot?
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