Chapter 3: Unstoppable in the forest
Nachdem Minho und Jeongin in den Tiefen des sicheren Waldes gelaufen waren und kein von menschenerzeugtes Licht zu ihnen durchdrang, verwandelten sie sich. Als Reinblutwerwölfe konnten sie sich zu jeder Zeit verwandeln und behielten ihre Erinnerung nach der Verwandlung. Halbblutwerwölfe hatten da nicht so großes Glück. Sie waren gezwungen sich nur in Vollmondnächten zu verwandeln und vergaßen am nächsten Tag, was sie in der letzten Nacht gemacht hatten. So konnte es sein, dass sie irgendwo im Wald aufwachten, blutüberströmt und mit desorientierten Gedanken. Jeongin hatte es schon öfters miterlebt. Nur zu gut, dass er als Reinblutwerwolf geboren wurde. Ein Privileg, was nur die wenigsten Werwölfe erleben durften.
Jeongin morphte sich in eine große Bestie mit schwarzen Fell. Lange schwarze Krallen, die jedem Lebewesen eine tiefe Fleischwunde reißen könnte, spitze Reißzähne und Fangzähne so lang, dass sie unter den Lefzen aufblitzten. Augen so gelb und mit Mordlust gepackt. Harte Muskeln spannten sich unter seinem dichten Fell. Eine drei Meter große Kreatur, das Spitzenraubtier des Waldes. Minho verwandelte sich ebenfalls. Er besaß grau-braunes Fell und war nicht so muskulös wie Jeongin. Minho besaß aber eine Ausdauer, wenn es um Jagen ging, als würde er in seinem Leben nichts anderes machen als durch den Wald zu rennen. Außerdem war er sehr flink und überquerte jedes Hindernis mit Leichtigkeit. In ihrer wirklichen Form spürten sie die ganze Kraft und die tiefe Mordlust, die sie als Menschen nur in kleiner Menge gespürt hatte. Jeongin war bereit zu Jagen.
Sie preschten über den dunklen Waldboden, wirbelten Tannenzapfen und Geäst vom Boden auf, während der Mond über ihnen am Himmel stand. Jeongin übernahm die Führung, Minho wagte es nicht sich vor den schwarzen Werwolf zu drängen. Der braungraue Werwolf hatte seinen Spaß mit Jeongin aber wenn es ums Jagen geht, mischte sich er nie ein. Er hörte auf Jeongin wie auf den Alpha, so war es immer Jeongins Entscheidung, wo sie jagten und wie sie jagten. Der Alphasohn schätzte dabei Minhos Flinkheit und plante sie perfekt in die Jagd ein, während er seine Muskelkraft einbaute. Zusammen waren sie ein gutes Team, was schon das eine oder andere Opfer gejagt hatte. Sie hatten die Erlaubnis für ihren Alleingang von dem Alpha bekommen, der sah, wie talentiert Minho und sein Sohn waren. Ihnen müssteman nichts mehr beibringen wie die anderen Jungwölfe.
„Hey, Minho? Lust auf eine Hetzjagd, solange wir zu unserem Opfer rennen? Du versuchst mich zu fangen und wenn du gewinnst, dann darfst du später die Führung übernehmen. Wie wäre es?", fragte Jeongin. Wenn er ein Werwolf war, sprach er Oktaven tiefer, sodass seine Stimme ganz rauchig wurde. „Klingt gut", meinte der Betasohn. Jeongin verschnellerte sein Tempo, jagte durch die dichten Tannen. Minho nahm sofort die Jagd auf. Angetrieben von seiner Mordlust flogen seine Pfoten nur über das dunkle Geäst. Es war das erste Mal, dass sie sowas machten und Jeongin fand, dass es sehr viel Spaß machte. Dem Alphasohn gab es einen Kick, wenn er einen hungrigen Werwolf ihn nachjagte. Da fühlte er sich gleich wie ein Beutetier. Er bellte erfreut durch die Nacht.
Jeongins Bellen war sein Ansporn sich noch mehr in die Sache reinzusteigern. Er stellte sich vor, dass vor ihm ein leckerer muskulöser Jogger war, der vor ihm wegrannte. Dadurch wurde seine Mordlust ausgetrickst und er konnte schneller rennen. Minho war so dicht an Jeongin, dass er fast schon sein schwarzen buschigen Schweif mit den Zähnen packen konnte. Der Alphasohn spürte die Nähe des Betasohns und legte noch einen Zahn zu. „Ich hab dich gleich", knurrte Minho erfreut. Seine gelben Augen blitzten erfreut. „Das denke ich nicht", erwiderte Jeognin und sprang über ein paar Felsen. Hier war zwar Minhos Gebiet, aber sein Fell war so dunkel, dass der Betasohn ihn mit den bloßen Augen nicht gut erkennen konnten. Er musste sich alleine auf seine Nase verlangen. Im Zickzack über die Felsen springend, weichte Jeongin den Betasohn mühelos aus. Jeongin lies die Felsen hinter sich und erreichte eine eher lichtere Gegend. „Du bist echt flink", knurrte Jeongin anerkennend. Der schwarze Werwolf drehte den Kopf leicht zu ihm, um zu sehen, wo genau Minho sich befand. Dabei rannte er weiter. Erneut drang Bellen aus seiner Kehle.
„Jeongin!"-, rief Minho auf einmal entsetzt, doch es war zu spät. Jeongin hatte nicht gesehen, dass er sich nun auf dem Highway befand und ein Truck volle Kanne auf ihn prallte. Jeongin hatte sich so sehr auf den graubraunen Werwolf geachtet, dass er seine Aufmerksamkeit nicht nach vorne gerichtet hatte und dem Auto so seine Schutzlosigkeit offenbart hatte. Winselnd fiel Jeongin auf den geteerten Weg. Seine Werwolfform löste sich auf und er lag als Mensch da. Die Scheinwerfer des Autos zeigten, dass Jeongin sich am Kopf verletzt hatte. Panisch tänzelte Minho am Waldrand vor sich her. Jeongin war verletzt und er konnte nicht einfach so zu ihm. Er sollte zu ihm eilen und ihn in den sicheren Wald rennen aber er war so überfordert mit der Situation, dass er dort blieb wo er war. Jetzt wo er gesehen hatte, was dieses Auto seinem besten Freund angetan hatte, spürte er Angst in sich. Die Menschen waren gefährlich und auch wenn sie die Spitzenraubtiere des Waldes waren, so könnten Menschen sie immer noch umbringen, wenn sie nur wussten wie. Minho jaulte leise, er hoffte, dass Jeongin einfach aufstand und dass es nicht so schlimm war, wie aussieht. Der Alphasohn blieb aber liegen. Der Betasohn war so überfordert, dass er zu feige war, über die Straße zu donnern und Jeongin aufzugabeln. Stattdessen folgte er seinen Fluchtinstinkt und lief zurück in die sichere Dunkelheit.
Der Name 'Roadkill' bezieht sich auf angefahrene Tiere, die im englischen als 'Roadkill' bezeichnet werden. Trotz Jeongins Werwolfdasein kann er immer noch verletzt werden
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