Chapter 26: Finally back in the pack

Währenddessen streifte Jeongin durch den schützenden Wald. Er war auf den Weg zurück zu seinem Rudel. Der verwandelte Werwolf konnte den vertrauten Geruch seines Rudels schon von weitem riechen. Wie sehr er den Geruch vermisst hatte. Sein Beschützerinstinkt wurde geweckt, sobald er noch stärker den Geruch in seine Nase lies. Dann sah er die ersten Werwölfe. Sie liefen direkt auf ihn zu, hatten die Ankunft des Werwolfs schon meilenweit gerochen. Einer der ersten, die auf ihn zuliefen, war Minho, der sichtlich erleichtert war, dass Jeongin wieder zurück gekehrt war. Alleine schon Minho zu sehen, hob seine Laune. Er hatte seinen Freund in seiner Zeit außerhalb des Rudels vermisst. „Es freut mich dich wieder zu sehen. Komm, gehen wir zum Alpha. Dein Vater hat dem Rudel erzählt, dass du auf einer Reise warst wie abgesprochen." Jeongin lief mit Minho durch den vertrauten Abschnitt des Waldes, in dem das Rudel sich gerne aufhielt, weil es so weit weg war von der Zivilisation. Hier draußen verirrten sich nicht viele Menschen.

Minho lies aber nicht nur Freude aus sich ausströmen und mit jedem Baum, an dem sie vorbei trotten, konnte Jeongin die Schuld in Minho rausriechen. „Es tut mir Leid, dass ich so feige war, dich damals nicht gerettet zu haben und du deswegen so schlimmes Zeugs mit Chan machen musstest." Jeongin war fuchsteufelswild auf Minho, weil er nicht für ihn gekämpft hatte, obwohl das seine Aufgabe war. Als loyales Rudelmitglied musste er für jeden Werwolf kämpfen. Stattdessen hatte er die Flucht gewählt. „Ich sollte dich an meinen Vater verpfeifen für deinen Fehler, doch ich will nicht, dass du deinen Platz hier verlierst. Auch wenn du mir manchmal richtig auf den Sack gehst, so würde ich dich vermissen", knurrte Jeongin leise. Minho wurde ganz warm ums Herz. Das war das Netteste, was Jeongin ihm jemals erzählt hatte. Jeongin gab nicht zu, dass er jemanden gerne hatte. Das unterlag seiner Würde als Werwolf. „Ich hab dich auch lieb, Alphawölfchen."

Jeongins Vater war erleichtert seinen Sohn wieder zu sehen. Er erkundigte sich nach seinem Wohlergehen und erfreute sich wegen Chans Erleiden in der Vollmondnacht. „Der Mistkerl hat es nicht anders verdient", knurrte sein Vater, sein ganze Schnauze vibrierte wegen der Geste. Er zog die Lefzen hoch und entblößte seine langen Fangzähne. Jeongins Vater verspürte so viel Hass für Chan. In seinem gelben Augen loderte ein mörderisches Feuer. „Ich werde mich um Jeongin kümmern und ihn auf den neusten Stand bringen, Alpha", meinte Minho. „Mach das."

Die beiden jungen Werwölfe liefen durch den Wald und redeten mit den anderen Rudelmitgliedern. Nach dem großen Wiedersehen liefen Minho und Jeongin zu einem kleinen Bach, an den sie oft saßen, wenn sie sich von der Jagd ausruhen wollten. Der frische Geruch des Wassers war eine Wohltat für die Beiden. Es beruhigte sie. „Mein Vater sah so aus, als würde er Chan töten wollen", bemerkte Jeongin nachdem er sich auf den laubbedeckten Waldboden gesetzt hatte. Minho lies sich auf einen Felsen nieder, der etwas höher gelegen war, als der Waldboden. „Meiner Meinung nach hätte er ihn töten sollen, anstatt ihm dem Biss zu geben. Chan verdient es nicht nach so etwas zu leben. Es macht mich so rasend!" Wie Jeongins Vater fing an Minho zu knurren und seine Ohren an seinen Körper anzulegen. Er wollte Chan bestrafen, für das was er mit dem Alphasohn gemacht hat. Jeongin spürte keine Wut mehr, wenn er an Chans leidenden Gesichtsausdruck denken musste, den er an seiner Vollmondnacht gesehen hatte. Die qualvollen Schreie des jungen Mannes waren seine Genugtuung. Er fühlte sich einfach nur toll, wenn er daran dachte, dass Chan durch diese Schmerzen monatlich durchgehen musste. „Keine Sorge. Chan hat für den Unfall bezahlt", sagte er düster.

Da sie am aktivsten in der Morgen- und in der Abenddämmerung waren, ruhten sie sich in den restlichen Stunden aus. Sanftes Mondlicht weckte Innie auf. Er befand sich mitten im Wald auf den Boden. Verwirrt schaute er sich um. Wie war er hier hergekommen? Er war doch auf Chans Schoß und war kurz davor mit ihm Sex zu haben. Dazu war es aber nicht gekommen, sonst würde er nicht hier in der kalten Nacht aufwachen. „Channie?", fragte er leise. Er spürte Angst in sich. Der Wald war so gruselig nachts. Der junge Werwolf richtete sich auf und schaute sich nach seinem geliebten Chan um. Dieser war nicht. Dafür lag ein schlafendes Tiere bei ihm. „Hey....", sagte Jeongin mit dünner Stimme. Minho, der oft bei Jeongin in der Nähe schlief, hatte den anderen Geruch gewittert. Er öffnete seine gelben Augen auf. Sie hoben sich gefährlich von der Dunkelheit ab. 

Innie bekam es noch mehr mit der Angst zu tun. „Ist alles okay? Ich bin's Minho", flüsterte der Betasohn und richtete sich nun auch auf. Er hob sein schweren Körper vom Waldboden und saß da. Auch in seiner sitzenden Position war er gefühlt zwei Meter groß und richtete noch mehr Panik in Innie aus. Minho, der böse Mann. Er war ein Werwolf, wie er. Innie erinnerte sich an allen bösen Sachen, die er zu ihm und Chan gesagt hatte. Minho, wegen dem er Alpträume hatte. „Geh weg", sagte Innie panisch. Jeongin richtete sich auf und trat vom Werwolf zurück. Er wollte jetzt unbedingt zu Chan zurück. Er konnte ihm die Angst nehmen, in den er mit ihm kuschelte. Chan würde seine Angst wegküssen können. „Ich will zu Channie", wimmerte Jeongin, während er weiter von Minho zurück trat. Minho stand nun auch komplett auf und überragte den kleineren Innie um Längen. Innie rannte weg.

„Channie!", wimmerte er durch die Nacht. Orientierungslos lief er durch den dunklen Wald. „Ich brauche dich!" Innie kannte sich nicht im Wald aus und stolperte sehr oft über Felsen und Geäst. Dabei schlug er sich das Knie blutig. Außer Atem blieb Innie stehen, legte die Hände um sich und wimmerte weiter Chans Namen. Er fühlte sich verloren. 

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