3. 1.
Ava - im Frühsommer zuvor
Schnell hastete ich nach Hause und schob den Kloß immer weiter und weiter den Hals hinunter. Dabei biss ich so fest auf meine Lippen, bis ich bereits einen eisernen Geschmack im Mund spüren konnte. Ich wollte nicht glauben, was heute passiert war, und dabei war das noch nicht einmal das Schlimmste gewesen. Seit Wochen hatte es Stephanie, meine ehemals beste Freundin Steph, auf mich abgesehen. Der heutige Tag setzte dem Ganzen eines drauf – und das vor der gesamten Schule.
Mit Schwung stolperte ich durch die Haustüre und biss mir auf die Zunge, da die Tür gegen die Wand krachte. Verdammt, hoffentlich ist Mum nicht zu Hause.
»Hallo, wer ist da? Ava? Aston? Seid ihr das?«, rief sie von der Küche aus. Mist, so viel zu meinem Wunschdenken.
»Ja, ich bin's Mum. Tut mir leid, der Wind hat die Tür zu heftig aufgestoßen.«
Rasch – für meine Verhältnisse zumindest – schlüpfte ich aus den Schuhen und steuerte zielgerichtet auf die Treppe zu, die nach oben führte. In mein Zimmer, in meine Höhle, in meinen sicheren Hafen. Doch Mum hatte andere Pläne und erschien am Treppenabsatz, als ich noch nicht einmal die Hälfte der Stufen bewältigt hatte.
»Was ist denn mit dir passiert«, keuchte Mum und als ich mich umdrehte, hatte sie die Hand auf ihre Brust gelegt. Ein Bild der Verwirrung.
»Hab mich beim Essen angekleckert. Nichts weiter.«
Mein Zimmer, mein Zimmer, nur noch ein paar Stufen, redete ich mir gut zu, meine Mutter wollte jedoch nicht lockerlassen.
»Und bist dabei kopfüber in dein Essen gefallen?«, fragte Mum strenger und ich sah, wie sich die Hand in ihrer hellrosanen Bluse verkrampfte. »Waren das wieder die Leute aus deiner Schule? Soll ich den Direktor anrufen? Das kann doch so nicht weitergehen.«
»Nein, Mum, bitte. Lass es, ich komme schon klar, danke.«
Sie sah nicht überzeugt aus, was ich verstehen konnte, da ich ein trostloses Bild abgeben musste. Mein Shirt und meine Haare waren mit roter Spaghetti Sauce bekleckert und ich hatte den bösen Verdacht, in meinen Haaren oder am Rücken sogar Nudeln zu finden.
»Bitte Mum, lass es gut sein. Ich brauche nur etwas Ruhe«, flehte ich ein weiteres Mal, was ihre stoische Miene eine Spur erweichte.
»Na schön, das eine Mal lasse ich es denen noch durchgehen. Sollte wieder etwas vorfallen, bin ich in deiner Schule. Damit du es weißt.«
Folgsam nickte ich. Was mir nicht schwerfiel, da nur noch eine Woche Schule war. Nur eine einzige Woche, in der ich diese Martyrien über mich ergehen lassen musste, und das, was heute passiert war, war nur ein Teil des großen Ganzen. Seit jener Nacht hassten mich die Geschwister von Sam – nein, wahrscheinlich die ganze Familie. Sogar einige aus meiner Schule, die mit ihm oder den Geschwistern befreundet waren, hassten mich jetzt, und sie machten kein Geheimnis daraus. Jeder gab mir die Schuld, wie ich mir selbst.
Trotzdem tat es viel mehr weh, das alles, die Schuldgefühle und den Hass, von anderen zu hören, auf ihren Mienen zu lesen und zu wissen: Ja, ihr habt Recht. Wenn das noch nicht reichte, halfen sie mit anderen Mitteln nach. Einige Male war zum Beispiel unser Garagentor mit eindeutigen Schriftzügen verunstaltet gewesen, genauso wie mein Spind in der Schule. Zum Glück half mir mein Bruder jedes Mal beim Abdecken mit Farbe, was wir meist schweigend hinter uns brachten. Nun ja, ich mehr schlecht als recht, aber Aston war dabei jedes Mal ziemlich flott. Dabei waren ›Hau ab‹, ›Mörderin‹, ›Freak‹ oder ›Schlampe‹ noch das Netteste, was ich bisher gelesen hatte.
Daher nein, ich würde die Schule oder die Leute darin nicht vermissen, wenn die High-School endlich hinter mir lag, denn somit würde auch dieser Terror aufhören. Die Frage war nur, ob es im Herbst im gleichen Ton weitergehen würde. Immerhin konnte ich davon ausgehen, einige von ihnen an der gleiche Uni hier in der Stadt zu sehen.
Ich hatte in den letzten Wochen mit niemanden meine Pläne besprochen, da ich meist abseits saß, um nicht gemobbt zu werden oder mit niemandem reden zu müssen. Die einen hassten mich, die anderen sahen mich mitleidig an, und jene, die noch immer meine Freunde hatten sein wollen, um mir beizustehen, waren bald von mir vergrault worden. Ich war einfach nicht mehr gesellschaftskompatibel und je eher das die anderen bemerkten, desto leichter für sie und für mich.
Schwerfällig schleppte ich mich die letzte Stufe hoch, den schweren Rucksack noch über den Schultern, und sonnte mich bereits in der glückseligen Einsamkeit.
Mum hielt mich noch einmal auf. »Ava?«
»Ja, Mum?«, fragte ich zurück und fühlte mich genervt, weil sie nicht einfach die Frage stellte, anstatt vorher meinen Namen als Frage zu formulieren. Wo war der Sinn dabei? Mein Blick fiel durch die Sprossen des Treppengeländers auf Mum, die auf ihre Armbanduhr sah.
»Heute ist doch Donnerstag. Solltest du dich nicht auf den Weg zu Dr. Bennett machen?«
Ach ja, mein lieber Therapeut, der mich mit diesem verständnisvollen, leichten Lächeln ansah und sich jedes Wort, jede Silbe aus meinem Mund notierte, obwohl ich fast nichts sagte. Schon gar nicht über meine Gefühle oder Dinge, die in mir vorgingen. Trotzdem behauptete er, mich verstehen zu können, was so was von verkehrt war, denn niemand konnte mich oder das, was ich durchmachte, verstehen. Ich verstand es ja nicht einmal selbst. Außerdem versprach er mir, es würde mit der Zeit besser werden. Er war der Meinung, dass alles irgendwann heilte, und so würde es auch bei mir sein. Von wegen. Ich war kaputt, und das in mehr als nur einer Hinsicht.
»Fühl mich nicht so gut, ich lege mich ins Bett«, antwortete ich kurzangebunden und in einem Tonfall, aus dem sie hoffentlich heraushören konnte, dass ich darüber nicht diskutieren würde.
In meinem Zimmer angelangt, knallte ich die Tür hinter mir zu und sperrte ab. Etwas, das ich früher nie getan hatte. Warum auch – ich war ein Sonnenschein gewesen, hatte keine Gründe gehabt, allein sein zu wollen.
Als ich mich umdrehte und mich mit dem Rücken gegen die Tür lehnte, fiel mein Blick direkt auf den Spiegel, der an die Schranktür gegenüber montiert war. Meine Haare waren wegen der Soße stellenweise rot, genauso wie mein hellblaues Top. Die Farbe würde ich nie mehr rausbekommen. Mit einem Kloß im Hals zog ich mir das Shirt über den Kopf und pfefferte es durch das Zimmer Richtung Wäschekorb. Klarerweise ging das Kleidungsstück meilenweit daneben und landete auf dem Boden neben meinem Bett. Klassisch!
Beinahe hätte ich deswegen laut aufgelacht - oder geheult. So genau war das nicht auszumachen. Ein paar Mal atmete ich tief ein und aus, um mich zu sammeln, und wischte die tränenfeuchte Spur von meinen Wangen. Ich würde damit aufhören, jetzt und sofort: Wegen dieser Aasgeier würde ich nicht mehr heulen. Ich hatte genügend andere Dinge, die ich beweinen konnte, nachts in meinem Bett, bevor mich die Träume hinfort nahmen, um mir kurze Zeit Frieden zu schenken. Solange, bis ich von Albträumen geweckt wurde, meist mit feuchten Augen. Tränen der Ungerechtigkeit, des Verlusts, Tränen der Scham und vor allem der Schuldgefühle, die mich immer begleiteten, mich erdrückten und aufzufressen drohten.
Unwillkürlich schüttelte ich den Kopf, um meine Gedanken freizubekommen, und widmete mich meinem nächsten Projekt: schmutziges Shirt. Ich bückte mich umständlich, um das Ding wieder hochzuheben, dabei sah ich aus dem Augenwinkel unter dem Bett eine Packung Haarfärbemittel. Ich holte es hervor und setzte mich auf die Bettkante.
Vor einem Jahr wollten meine ex-beste Freundin Stephanie und ich uns zu Halloween die Haare schwarz tönen, hatten aber erst zuhause bemerkt, eine permanente Farbe und nicht bloß eine Tönung erwischt zu haben. Mit meinen hellgrauen Augen hätten die schwarzen Haare einfach Bombe zum Halloweenkostüm für die Party einer Freundin ausgesehen. Aber eine permanente Farbe, die langsam rauswachsen musste? Meine Mum hätte einen Anfall bekommen. Wahrscheinlich würde sie auch heute noch ausrasten, doch das war mir inzwischen egal. Nachdenklich ließ ich die Packung in meinen Händen hin und her rollen, bis ich kurz entschlossen aufsprang und mich in mein angrenzendes Bad einsperrte.
Eine dreiviertel Stunde später hatte ich die Haare gefärbt und bürstete mit den Fingern durch die feuchten, dunklen Strähnen. Dabei fiel mein Blick wieder auf mein Spiegelbild. Durch die Feuchtigkeit war der dünne, dezente Eyelinerstrich, den ich am Morgen gesetzt hatte, verwischt und wirkte dadurch viel dicker und intensiver.
Kurz hielt ich in meiner Bewegung inne und betrachtete dieses fremde Mädchen im Spiegel. Verschwunden waren der sanfte Ausdruck, das freundliche helle Braun und das schlichte Make-up, um nicht aufzufallen. Vor mir stand eine harte Person mit langen, schwarzen Haaren, stark schwarz geschminkten Augen zu einer hellen Augenfarbe. Ich fühlte mich wie in einer Rolle. Nein, falsch, es sah aus wie eine Maske - eine Maske, die ich tragen konnte, die mir Schutz bot und die ich nicht mehr absetzen wollte. Plötzlich fühlte ich mich wieder stark und nicht so armselig und verloren wie seit dem Unfall.
Noch immer in Gedanken über diese neue Möglichkeit, läutete mein Handy. Seit Monaten rief mich außer meiner Familie niemand mehr an, dennoch hob ich wie im Reflex ab, ohne nachzusehen, wem die Nummer gehörte.
»Hallo?«, fragte ich, was zwar nicht sehr originell war, aber in diesem einen Wort lag mehr Schärfe, als je über meine Lippen gekommen war. Während ich wartete, sah ich weiterhin das Gesicht dieser fremden Person im Spiegel an. Feuchtigkeit tropfte langsam von meinen Haaren, auf den BH und das Dekolleté, was mich nicht kümmerte. Nicht nur mein Aussehen hatte sich verändert, sondern auch meine Haltung, mein Auftreten. Und wie ich gerade festgestellt hatte, auch mein Reden.
»Ava?«, ertönte eine weibliche Stimme aus dem Handy.
Okay, meine Anruferin war ebenfalls nicht die Originellste. Früher hätte ich wohl lächelnd drauflos gequatscht, höflich gefragt, wer da wäre und normal geredet. Aber ich war nicht mehr normal, und langsam wurde ich argwöhnisch. Wollte mir jemand einen Streich spielen – schon wieder? Wer sonst aus meinem früheren Leben hatte meine Handynummer und fragte, ob ich es wäre, als würde ich etwas Idiotisches antworten?
Da ich in den letzten Monaten gelernt hatte, Angriff war die beste Verteidigung, tat ich genau das und meine neue Maske half mir dabei, hart zu klingen, um die Wort zu unterstreichen. »Hör mal zu. Ich habe keine Ahnung, wer da dran ist, und, ehrlich gesagt, keine Lust, das herauszufinden. Also lach dich jetzt einfach schlapp oder erzähl deinen Freunden von deiner tollen Verarsche. Lass. Mich. In. Ruhe!«
Ich hatte bereits fast das Gespräch beendet, als die Stimme hastig dazwischenrief: »Nein, warte! Ich bin es, Lourdes. Ganz ruhig, du musst nicht deine Klingen wetzen.«
Lourdes, Lourdes, fragte ich mich selbst, bis es plötzlich in meinen Gehirnwindungen ›Klick‹ machte und ich fast tonlos »Lourdes!«, ausstieß, was mit einem »Ja, genau, Lourdes«, quittiert wurde.
Ich hatte Lourdes seit mehr als einem Jahr nicht mehr gehört, geschweige denn gesehen. Sie war vor zwei Jahren nach der High-School an die Uni in San Francisco gegangen, statt in Reno zu studieren, wie es viele taten. Auch ich hatte vor zu bleiben und an diese Uni zu gehen. Wobei ich keinen blassen Schimmer davon hatte, was ich studieren wollte.
Lourdes war mit Jordan, dem älteren Bruder von Sam, zusammen gewesen und dabei hatten wir uns angefreundet. Aber als sie auf die Uni gegangen war, hatte sie nicht nur mit Jordan Schluss gemacht, sondern ich hatte schließlich immer weniger von ihr gehört, obwohl wir zu Beginn noch öfter telefoniert hatten. Nach meinem Unfall war der Kontakt vollkommen abgerissen, was zum größten Teil meine Schuld gewesen war.
Wusste sie darüber Bescheid oder warum rief sie an? Die zweite Frage stellte ich ihr laut.
»Ich weiß, wir haben lange nicht telefoniert, was mir leidtut, aber ich war froh, von zuhause weg zu sein. Doch mit dir habe ich mich gut verstanden, daher wollte ich dich fragen, ob du Lust hättest, hier zu studieren? Meine Freundin hat abgebrochen. Wir haben uns eine Wohnung geteilt und nun hätte ich ein freies Zimmer. Lust darauf?«
Sprachlos. Ich war tatsächlich vollkommen sprachlos und musste mich auf den Wannenrand setzen. So sehr verwirrte mich ihre Frage, obgleich sich auch sofort Freude empor schlängelte. Ich musste vielleicht gar nicht in Reno studieren, wo mich alle kannten, mit dem Finger auf mich zeigten. Bei ihr könnte ich ein neues Leben beginnen, eine neue Rolle spielen.
Sofort kamen Zweifel auf und dämpften meine Euphorie.
»Wie bist du auf mich gekommen? Du wirst doch sicherlich viele Freunde haben. Warum fragst du ausgerechnet mich? Was soll ich dort? Ich dachte immer, dass ich in Reno studieren werde wie meine Eltern, wie später Aston«, gab ich etwas lahm zu bedenken, wobei meine Stimme zum Ende hin immer leiser wurde.
Am anderen Ende der Leitung hörte ich ein tiefes Einatmen, als würde das Nächste, was sie mir zu sagen hatte, nicht leicht für sie sein.
»Weißt du, es hat damals einen Grund gegeben, warum ich nach San Francisco geflohen bin. Ich hab dir das nie erzählt und will es auch jetzt nicht tun, aber ich wusste, dass ich von dort weg muss, um mir hier etwas Neues aufzubauen. Weg von den Leuten dort, weg von Jordans Familie. Ich weiß zwar nicht, was du durchmachst, aber ich kann mir vorstellen, dass sie nicht nett zu dir sind. Vielleicht würde es dir guttun, für eine Weile dort wegzukommen. Denk darüber nach.«
»Danke, das ist wohl die Unterreibung des Jahrhunderts. Vielleicht hast du Recht«, überlegte ich laut und fühlte mich noch immer verdattert, über ihr Angebot, wie über ihre Andeutungen. Sie hatte keine Ahnung und trotzdem wollte sie mir helfen. Noch einmal bedankte ich mich bei ihr, bis mein Gedankenkarussell sich wieder verlangsamte.
»Ich werde darüber nachdenken, wirklich. Danke. Aber ... wieso? Wie ...«, stotterte ich und konnte einfach keine richtige Frage formulieren.
Als spürte sie es, gab sie mir die Auskunft, nach der zu fragen ich nicht im Stande war. »Aston hat mich angerufen.«
***
Nach dem Telefonat ging ich zurück in mein Zimmer, saß einige Zeit auf der Bettkante und starrte verwirrt und gerührt auf mein Handy. Ein wenig war es zwar ein Davonlaufen vor Problemen – das war mir bewusst – anderseits war das Angebot zu verlockend, um es abzulehnen. Ich musste das auch meinen Eltern begreiflich machen. Aston würde klarerweise hinter mir stehen. Er war schließlich derjenige, der das alles eingefädelt hatte. Mein kleiner, verträumter Bruder, der immer so tat, als bekäme er nichts rund um sich und von der Welt mit. Obwohl meine Kehle erneut etwas eng wurde, schluckte ich die Tränen der Rührung vehement hinunter und lächelte. Statt Skateboarden und Computerspiele hatte Aston doch einiges mehr im Kopf, nur zeigte er das ungern. Kleines Äffchen!
Aston war schon seit langer Zeit mein kleiner Affe. Aber so nannte ich ihn heute nur noch, wenn wir unter uns waren. Schon seit damals, als wir einen Sommer lang heimlich die Planet der Affen-Filmreihe aus den Siebzigern gemeinsam gesehen hatten und er gar nicht mehr aufhören wollte, davon zu reden. Obwohl ich ihn böse angeguckt hatte, wann er davon zu plappern begann und unsere Eltern in der Nähe waren. Sie hatten uns die Filme ausdrücklich verboten, weil wir in ihren Augen dafür zu klein gewesen waren. Aber ehrlich? Gerade das, was verboten wird, ist doch für Kinder am interessantesten.
Also tat ich, was meine Pflicht als große Schwester war. Ich hatte einen Weg gefunden, die Filme heimlich aufzutreiben. Es konnte ja keiner ahnen, dass Aston so begeistert auf sie reagieren, und danach ständig darüber quatschen wollen würde. Die Filme selbst waren für mich enttäuschend und gewöhnungsbedürftig gewesen. Eher lächerlich mit den total unechten Affenkostümen. Immerhin hatte sich der Spitzname Äffchen bis heute gehalten und zauberte uns immer noch ein Lächeln auf die Lippen. Selbst jetzt, nachdem sich alles andere geändert hatte.
Wenn man vom Teufel spricht - soeben hörte ich Aston die Treppen raufpoltern und mit Mum reden. Wobei er ihre Fragen eher rufend beantwortete, weil er es wohl eilig hatte, in sein Zimmer zu kommen. Wahrscheinlich, um beim nächsten Online-Computerturnier irgendeines gerade angesagten Ego-Shooters mitzuspielen. Dazu musste er an meiner Tür vorbei. Schnell hievte ich mich hoch und humpelte in den Flur hinaus, genau in dem Moment, als er vorbeigehen wollte. Mit großen Augen sah Aston mich an, lächelte dann aber, nachdem er meine Tränen – eindeutige Freudentränen – sah. Schneller, als er blinzeln konnte, warf ich mich auf meinen jüngeren Bruder und umarmte ihn fest.
»Danke, danke. Mein kleines Äffchen«, flüsterte ich und küsste sein ganzes Gesicht, obwohl er sich lachend versuchte zu befreien.
»Iiih, hör auf damit, bevor ich noch voller Ava-Sabber bin. Ist ja schon gut. Habe ich gern gemacht.«
~*~
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top