Kookie

Kaum hat Yoongi die Küchentür hinter sich geschlossen, rastet Tae voll aus. "Er hat gesagt, er findet dich heiß! Und er geht mit dir nach Hause?? Was zum Henker hab ich verpasst???"

"Also... Namjoon wollte Karten spielen und Yoongi wollte aber schon los, um seinen letzten Bus zu kriegen und da tauchte plötzlich Hobi auf und meinte, dass du erzählt hast, dass ich ein Gästezimmer hab und auf einmal war es beschlossen, dass Yoongi bei mir pennt", rattere ich die Kurzfassung herunter.

"Wie gut, dass wir uns darüber unterhalten haben!"

"Wieso überhaupt?"

"Weiß nicht, wir sind irgendwann mal in der Schule auf das Thema 'bei Freunden Übernachten' gekommen. Achso, willst du nicht auch noch tschüss sagen, bevor du mit Yoongi verschwindest?" Tae wackelt mit den Augenbrauen und ich leiere die Augen.

Im Keller stelle ich mich zeitgleich mit Namjoon neben Yoongi, der gerade mit Hobi labert. "Hey. Wir gehen nach Hause, Namjoon", verkünde ich.

"Was? Jetzt schon? Tae auch?", fragt Jimin hinter uns besorgt.

"Nein, Kookie und Yoongi", sagt Tae. Er setzt sich auf Jimins Schoß und lässt sich von ihm den Bauch kraulen.

"Achsooo", sagt Jimin mit zweideutiger Stimme.

"Ok. Ich wünsch euch 'nen guten Heimweg", meint Namjoon und begleitet uns nach oben, um die Haustür hinter uns zu zu schließen.

In peinlicher Stille laufen Yoongi und ich nebeneinander her. Verzweifelt sucht mein Gehirn nach einem Gesprächsthema. "Brauchst du eine Zahnbürste?"

"Nö."

"Okay."

Wieder folgt eine unangenehme Gesprächspause. Drei Blocks später setzt er unser Gespräch plötzlich fort. "Du fändest es bestimmt toll, wenn ich deine benutze."

"Was?"

"Du solltest mal auf deinen besten Freund hören und dich endlich trauen, mit mir zu flirten."

Entsetzt bleibe ich stehen. Er hält neben mir an und packt mich grob am Kinn, damit ich zu ihm runterschaue.

"Ist es noch weit bis zu dir, Jeon Jeongguk?" Mir laufen heißkalte Schauer über den Rücken, als er meinen Namen mit seiner tiefen Stimme raunt.

"Ähm, nein."

"Gut. Ich will endlich ins Bett."

"Mit dir", vervollständigt mein versautes Hirn seinen Satz. Ich möchte am liebsten sterben vor lauter Peinlichkeit, aber Yoongi geht einfach weiter, als wäre nichts und zieht mich mit sich, bis ich in meinen Garten abbiege.

An meiner Haustür tritt er ganz nahe an mich heran und haucht mir in den Nacken, sodass ich eine Gänsehaut kriege. "Verführst du mich endlich? Oder soll ich das machen?", flüstert er mit seinem heißen Atem in mein Ohr, bevor er ein bisschen daran knabbert.

Ungewollt keuche ich leise. Was soll denn das? Ich will das eigentlich nicht, aber ich kann mich weder zurückhalten noch gegen ihn wehren.

"...e-erstmal reingehen...", stammele ich.

"Okay."

Mit zitternden Händen brauche ich eine gefühlte Ewigkeit, um den Schlüssel ins Schloss zu fummeln.

"Probleme beim Einlochen? Das macht nichts, ich kann das gut", murmelt Yoongi hinter mir. Das klingt sehr zweideutig und das ist sicher auch genau so gemeint.

Kaum habe ich die Haustür aufbekommen, schiebt er mich nach drinnen. Dort rückt er mir wieder auf die Pelle und haucht mir Küsse auf den Hals.

"Y-yoongi... B-bist du betrunken?"

"Quatsch. Waren doch bloß drei Bier. Denkst du echt, ich vertrag nur so wenig?"

"N-nein..."

So peinlich. Ich kann nicht einmal mehr ordentlich reden, weil er mich so aus der Fassung bringt.

"Gut. Und jetzt gehen wir ins Bett. Wo ist dein Zimmer?"