PROLOG

 "Es ist nicht genug, die Gerechtigkeit an seiner Seite zu haben, es ist entscheidend stark genug zu sein, um sie zu verteidigen."

Ich fühlte mich erniedrigt, wie ich hier tief unter den belebten Straßen Londons auf diesem viel zu großen Stuhl in der Mitte des eisigen Gerichtssaals saß. Die Kälte, der Abstand zu den Richtern und das leise Getuschel waren schlimm genug, aber dieser Stuhl... der war es, der mich am meisten störte. Ich fühlte mich darin so klein, wie eine Puppe. Und vielleicht war ich das für sie auch. Eine willenlose und unbedeutende, leblose Hülle. Ich war hier um eine gerechte Strafe für all die Lügen, zu erhalten, dass hatten sie gesagt.

Was für ein Blödsinn das alles war. Ich hatte die Geschichte dieses Jungen doch nur mit ein paar Details ausgeschmückt, das war es eben, was die Leute lesen wollten. Es war min Job.

Dass ich nun hier saß, meine Verhandlung direkt nach der eines ehemaligen Todessers, das war eine absolute Frechheit! Alleine dafür würden sie büßen, für diese Erniedrigung!

Ein Räuspern. „Miss Kimmkorn?", es war die Hexe mittleren Alters, mit dem kastanienbraunem Haar, die zu mir sprach. Sie leitete die Verhandlung. Abschätzig blickte ich zu ihr hinauf, setzte mich ein wenig aufrechter hin und schob die Brust raus. Sollten sie sehen, dass sie mir nichts antun konnten.

„Ich werde nun das Urteil des Rates verkünden!", sie blätterte durch einen Stapel Pergament und zog eine Seite daraus hervor. Erneut räusperte sie sich, dann: „Auf Grund von Verbreitung von Unwahrheiten, Rufmord und der dem Ministerium nicht vorliegenden Registrierung als Animagus, sind wir zu dem Urteil Verstoß aus der magischen Welt gekommen. Miss Rita Kimmkorn wird von fortan ohne die Hilfe von Magie in der Welt der Muggel leben müssen." Erneut griff sie nach etwas, das auf ihrem Rednerpult lag. Mit entsetzen musste ich feststellen, dass es mein Zauberstab war, den man mir beim Betreten des Raumes abgenommen hatte. Wut brodelte in mir hoch und ich wollte protestieren, doch es war bereits zu spät. Mit einem Knacken, dass mir einen Schauer über den ganzen Körper jagte, zerbrach sie meinen Zauberstab. Der winzige Zauberer zu ihrer Rechten, der auf seinem Stuhl stehen musste, um das Pult überblicken zu können, griff nach dem Holzhammer und schlug damit zweimal auf das Pult. Das Urteil war besiedelt.

Das konnten sie doch nicht tun! Das konnte nicht wahr sein! Noch immer brodelte die Wut in meinem Inneren, doch ich brachte kein Wort über die Lippen. Widerstandslos ließ ich mich aus dem Raum führen. Mein Hals kratze, hinter meinen Augen brannten die Tränen. Nein! Ich richtete mich ein wenig auf. Sie konnten mich nicht brechen! Diese Genugtuung würde ich ihnen nicht geben! Ein teuflischer Plan nahm in meinem Kopf Gestalt an. Ich würde sie alle in den Ruin treiben! Das hatten sie davon! Rita Kimmkorn würde nicht einfach kampflos aufgeben!

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