~Fourtyeight~
Multi-Perspektive
Summer
Schwindel überfiel mich und mein Kopf wummerte unerträglich. Vorsichtig öffnete ich ein Auge. Sanftes Licht umgab mich, hüllte mich ein. Blinzelnd versuchte ich die Schmerzen hinter meiner Stirn zu vertreiben.
„Ein Glück, sie lebt", hörte ich eine männliche Stimme. Ich konnte sie nicht zuordnen, denn ich kannte keinen von ihnen persönlich. Mit einem Stöhnen, drehte ich meinen Kopf zur Seite. Ich lag auf einer Couch, während acht Augenpaare auf mir lagen.
„Das nenne ich mal ein Begrüßungskomitee", grinste ich und schloss meine Augen. Es war angenehmer, als mein Hirn mit noch mehr Reizen zu überfordern.
„Nein, lass sie. Ständiges Wechseln ist wie in einem überschlagenden Auto sitzen. Und glaub mir, die Kopfschmerzen sind daran das angenehmste." Es musste Ly sein, oder zumindest einer von ihnen.
„Angenehm ist nicht gerade das richtige Wort", erwiderte ich und setzte mich langsam auf. Mit geschlossenen Augen versuchte ich den Hubschrauber in meinem Kopf loszuwerden, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.
„Hier trink das. Bringt den Kreislauf in Fahrt." Eine kleine Colaflasche befand sich vor meinem Gesicht. Langsam griff ich danach und trank einen Schluck. Mein Kopf wurde wacher und zumindest das Übelkeitsgefühl verschwand.
Als auch die Schmerzen nachließen, hob ich den Kopf und schaute in die vier Gesichter vor mir. Von innen hatte ich zwar einiges mitbekommen, aber so wirklich wusste ich nicht, wer von ihnen wer war. Dennoch lächelte ich.
„Freut mich, euch endlich kennenzulernen", sagte ich glücklich. Mein Optimismus vertrieb die restlichen Beschwerden und ich fühlte mich wie neu geboren.
„Wir freuen uns auch", meinte ein blonder Typ, der nur Kirill sein konnte. „Verrätst du uns deinen Namen?"
„Ich bin Summer", antwortete ich und stand auf. Als ich mir alle genauer ansah, fiel langsam der Groschen. Zuerst ging ich auf Cynthia zu und zog sie in eine Umarmung.
„Du musst meine beste Freundin sein", trällerte ich zufrieden, ehe ich nach rechts sah und den verwirrten Typen mit blauen Haaren sah. Da er Gesprächsthema Nummer eins in meinem Kopf war, wusste ich natürlich sofort, wer er war.
„Und du mein bester Freund." Ich löste mich von Cynthia und umarmte Stenja, der völlig perplex eine Hand auf meinen Rücken legte.
„Und du bist so happy", meinte er, nahm Abstand und sah mich an, als wäre ich eine Außerirdische. Wieder lächelte ich breit.
„Ist sie auf Drogen?", fragte der Kerl neben ihn. In seinem Gesicht hatte er mehrere Tattoos.
„Alexej", rief ich fröhlich und breitete meine Arme aus. Ich zog ihn fest an mich und genoss die Wärme, die sein Körper abgab. „Sie erinnert mich an Olaf. Denn sie liebt anscheinend Umarmungen."
Entrüstet nahm ich Abstand und sah ihn mit großen Augen an. „Wer liebt keine Umarmungen?"
„Ich", sagte der blonde Typ, der unser Cousin war, mit ernster Miene. Fassungslos darüber ließ ich Alexej komplett los und warf meine Arme um den alten Miesepeter.
„Und sie tut es trotzdem", knurrte er angepisst. Steif wie ein Brett rührte er keinen Muskel, bis ich ihn wieder losließ.
„Bist du gerade Kirill?", fragte ich mit hoher Stimme, da ich Ly offener in Erinnerung hatte.
„Kannst du bitte aufhören so quietschfröhlich zu sein? Davon bekomm ich Brechreiz."
Mit großen Augen und hopsend wie ein Häschen warf ich mich erneut in seine Arme. „Wir haben uns alle gewundert, wann du zurückkommst. Ich freue mich so!", quiekte ich. Auch die anderen sahen erstaunt zu Kirill.
„Fuck, nehmt das Ding von mir weg!", knurrte er wieder mit rauer Stimme. Wieso war er so fies? Als ob ich ein Ding wäre. Innerlich verdrehte ich die Augen, aber ich wusste, dass Kirill grundsätzlich schlechte Laune hatte und es nicht an mir lag. „Ich schwöre, ich verpiss mich gleich wieder in meinen Kopf. Dann könnt ihr zusehen, wie ihr allein zurecht kommt mit diesem hibbeligen Monster."
„Okay, Summer. Kurze Pause mit den Umarmungen", sagte Stenja und zog mich von Kirill weg. „Wie wäre es, wenn du dich kurz hinsetzt und einmal tief durchatmest?"
„Okay", zuckte ich lässig mit einer Schulter und ließ mich anschließend auf die Couch fallen. Ich atmete tief durch, so wie Stenja es verlangte und sah alle nacheinander an.
„Ich finde sie niedlich", meinte Cynthia und strahlte mich freudig an, was ich ihr sofort gleichtat.
„Ist mir alles lieber als Stella", meinte Stenja und wirkte plötzlich wieder viel zu ernst.
„Stella ist gar nicht so übel. Sie kommt nur nicht so damit zurecht, dass sie in ihrem Handeln eingeschränkt wird. An sich ist sie wie Yonathan nur mit Brüsten", kicherte ich und sah, wie Kirill seine Augen verdrehte.
„Das ist mir zu viel. Sagt Bescheid, wenn sie Probleme macht oder eine andere nach vorne switcht", meinte er genervt und ging dann mit den Händen in den Hosentaschen aus dem Raum. Ich schaute ihm mit einem Schmollmund hinterher. Eigentlich hätte ich Kirill gern näher kennengelernt, aber ich wusste auch, dass für viele meine Art ein echtes Problem war.
Doch auch das konnte mir meine gute Laune nicht vermiesen.
„Seit wann ist er wieder da?", fragte ich neugierig.
„Seitdem du wie ein wild gewordener Teddybär auf Koks alle umarmst", antwortete Alexej, woraufhin ich lachen musste. Die Vorstellung war witzig.
„Sky wird sich freuen", sagte ich und wollte es ihr am liebsten sofort sagen, als ich jedoch feststellte, dass es gar nicht ging.
„Mit Sky habe ich erstmal ein Hühnchen zu rupfen", meinte Stenja wieder angepisst. „Verzieht sich einfach und hetzt mir so eine fucking Stella auf den Hals."
Ich legte meinen Kopf schief und musterte ihn. So wie er über Stella fluchte, kam es mir nicht so vor, als wäre er wirklich über sie genervt. Auch Alexej schien es zu bemerken, da er seinen Bruder ebenso skeptisch ansah.
„Was glotzt ihr so?", blaffte er. Mein Grinsen wurde breiter, dennoch winkte ich nur abwehrend ab.
„Gar nichts."
„Gut, dann guckt weg", befahl er harsch und drehte sich um. Er ging auf den Billardtisch zu und stieß die schwarze Kugel wütend an, sodass sie in eine der Taschen fiel. Wieder platzte aus mir ein Lachen heraus.
„Du weißt schon, was du gerade getan hast?", fragte ich, weshalb er sich genervt umdrehte. „Du hast Stella damit gewinnen lassen."
„Einen Scheiß habe ich! Oder siehst du sie hier irgendwo?", erwiderte er sauer. Von Sehen konnte keine Rede sein, denn wenn sie da wäre, säße sie genau wie ich auf der Couch.
„Sie ist Frust abbauen", antwortete ich mit zuckenden Mundwinkeln. Stenja zog seine Augenbrauen nach oben und schüttelte seinen Kopf.
„Interessiert mich gar nicht."
„Ich glaube aber, dass Stella es interessiert, dass sie dich eigentlich für den restlichen Abend gewonnen hat. Naja, leider ist sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt", prustete ich los. Stenja schloss seine Augen und atmete gefrustet aus.
„Kirill hat recht. Du bist ein Monster. Ein viel so fröhliches Monster!"
„Brauchst du eine Umarmung?", fragte ich, woraufhin Alexej zu lachen begann und auf mich zukam. Er sank in meine ausgebreiteten Arme, ließ sich zur Seite fallen und zog mich mit sich, sodass ich auf seinem Oberkörper lag.
„Ich mag dich, kleines Monster", sagte er und wuschelte durch meine Haare. Ich blieb einfach auf seiner Brust liegen und lauschte seinem Herzschlag.
„Ich mag dich auch", meinte Cynthia und lehnte ihren Kopf gegen meinen. Wir kuschelten beide mit Alexej, während Stenja sich den Wodka nahm und einen großen Schluck trank.
„Da kommt selbst mir fast das Kotzen", kommentierte er, als er uns so ansah, wie wir eingekuschelt alle zusammenlagen.
„Wollten wir nicht eigentlich einen Mädelsabend machen? Uns mit Süßigkeiten vollstopfen und dabei eine Ramschserie gucken?", fragte ich Cynthia, die mittlerweile die Augen geschlossen hatte und sich enger an Alexejs Seite presste.
„Ja eigentlich schon, aber hier ist es gerade auch ganz schön", antwortete sie. „Können wir ihn einfach mitnehmen? So ist es viel gemütlicher."
Ich öffnete meine Augen und sah, wie Alexej seine eine Hand mittlerweile über Cynthias Arm gelegt hatte und diesen streichelte.
„Nur wenn Stenja mitkommt", feixte ich und hob meinen Kopf, um ihn anzusehen. Er schüttelte seinen Kopf, woraufhin ich meine Unterlippe vorschob. „Mit Sky kuschelt ihr auch immer."
„Da hat sie recht", stimme Alexej mir zu.
„Bitte", flehte ich noch immer schmollend. „Den ganzen Tag war nur Streit in meinem Kopf. Ich brauche ein wenig Liebe."
„Na gut, aber solltest du mit Stella wechseln, bin ich sofort weg!"
„Okay", trällerte ich und stand auf, um Alexej am T-Shirt zu packen und ebenso in den Stand zu zerren. „Was gucken wir?"
Zwanzig Minuten später lagen wir zu viert in Skys Bett. Die kleine Lichterkette mit den Sternen funkelte über uns, während der Laptop auf Alexejs Beinen stand und irgendeine Liebesromanze lief. Ich lag mit dem Rücken an Stenja, vor mir Alexej, auf dessen Brust Cynthia lag. Stenjas Finger strichen durch meine Haare, während ich auf seinem Arm lag.
„Ich verstehe wirklich nicht, wieso die immer so ein Theater machen. Entweder wollen sie miteinander ficken oder nicht", brummte Stenja.
„Ich finde es eher schade, dass sie uns in solchen Filmen nie verraten, was nach dem ersten Kuss passiert. Sind sie dann für immer glücklich?", fragte ich. Ich selbst hatte noch nie Gefühle, denn ich war bisher ja nur in einem Kopf gefangen. Aber ich stellte es mir schön vor, wenn man wegen einer Person Schmetterlinge im Bauch bekam.
„Doch tun sie. Nennt sich Porno", erklärte Stenja lachend.
„Was ist das?", fragte ich und spürte plötzlich sechs Augenpaare auf mir.
„Wie alt bist du?", fragte Alexej zurück.
„19, wieso?"
„Und du hast noch nie etwas von einem Porno gehört oder gesehen?", hakte Stenja erstaunt nach.
„In der inneren Welt bekommt man nicht so viel mit", zuckte ich mit den Schultern. „Also sind diese Pornos die Fortsetzungen von Liebesfilmen?"
„Sowas in der Art", meinte Stenja und wirkte plötzlich überfordert. „Nur eben hauptsächlich für Männer."
Ich verstand noch immer nicht, was er mir damit sagen wollte, aber ich wollte auch nicht weiter nachfragen, da es ihm irgendwie unangenehm zu sein schien.
Wir sahen den Film zu Ende und ich verdrückte mir eine Träne, als die Musik vom Abspann begann. Das Ende war nicht traurig, dafür aber unheimlich schön. Und doch irgendwie niederschmetternd.
„Können wir jetzt die Fortsetzung gucken? Ich würde wirklich gern wissen, wie es weitergeht", sagte ich und hörte wie Cynthia kicherte. Auch Alexej stimmte in ihr Lachen ein.
„Ja, Stenja. Wieso schauen wir nicht zu viert einen Porno?", zog Alexej ihn auf.
„Pass auf, ein Porno ist einfach nur ein Film, in dem Frauen und Männer ficken. Mehr nicht", erklärte er, weshalb Röte in meine Wangen schoss. Ich dachte, ich wäre von Stellas Art bereits abgehärtet, aber mit einem Jungen über solche Dinge reden, war irgendwie etwas völlig anderes. „Herrje, wenn du so rot wirst, erinnerst du mich extrem an Sky."
„Ist das schlecht?", fragte ich unsicher.
„Nein, irgendwie seid ihr euch ähnlich", erwiderte er und zog mich fester in seine Arme. „Aber sag ihr, dass ich sie vermisse."
Sky
„Ich dich auch, Idiot", antwortete ich und drehte mich in seinem Arm, sodass mein Gesicht an seiner Brust lag. Langsam bekam ich ein Gefühl dafür, kontrollierter zu wechseln. Ich konnte die Gespräche mithören und mich notfalls mit einschalten. Als ich Stenjas bedrückten Ton jedoch hörte, konnte ich nicht verhindern nach vorne zu switchen.
Ich wollte nicht, dass er traurig war oder es ihm schlecht ging.
„Malyschka, warum hast du mich so lange alleine gelassen?" Mein Herz schmerzte von seinen Worten und mein Körper bebte von dem Schluchzen, das ich versuchte zurückzuhalten. Ich war eine so miese Freundin! Für alle Anwesenden, aber vor allem für Stenja. Ich wollte nach der Zeit, die er bei Mikhail verbracht hatte, für ihn da sein. Stattdessen war ich nur damit beschäftigt Ordnung in meinem Kopf zu bekommen.
„Es tut mir leid", wisperte ich. Stenja schlang seine Arme fester um mich und gab mir trotz allem ein Gefühl von Geborgenheit. Als mein Herz bereits vor Glück zerspringen wollte, fühlte ich auch Aljoschas Arme, wie sie mich umarmte.
„Gott, ich liebe euch so sehr", weinte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Wir dich auch, Malyschka. Wir dich doch auch", raunte Stenja leise, aber so liebevoll, dass ein Feuerwerk der Gefühle in mir explodierte. In dem Moment wurde mir bewusst, dass egal, wie viele Personen in meinem Kopf lebten, mich dennoch niemand von ihnen ersetzen konnte. Sie waren ein Teil von mir und ergänzten mich, aber sie konnten niemals meinen Platz einnehmen.
„Dich liebe ich auch, Cynthia", sagte ich erstickt und regungslos, da die beiden Russen mir kaum Luft zum Atmen gaben. Ich hörte ihr Kichern, ehe ihre Hand meine fand. Wir blieben noch einige Zeit so liegen, bevor ich meinen Kopf hob und Stenja mahnend ansah.
„Sei bitte nett zu Summer", sagte ich. „Ich glaube, sie ist aus einem Teil meiner Kindheit entstanden. In einer Zeit, wo ich so viel allein war und nur nach Liebe und Zuneigung gesucht hatte."
„Ich mag das anhängliche Monster. Daher brauchst du dir keine Sorgen machen", erwiderte er ehrlich. „Sie ähnelt dir so sehr."
„Nein, sie ist rein und unschuldig."
„Und unwissend, aber auf niedliche Weise", fügte Stenja belustigt hinzu. „Fragt sich nur wie lange noch? Jascha hat auch nicht lange gebraucht aus dir ein völlig verdorbenes Mädchen zu machen."
Ich boxte ihm mit der Faust in die Schulter, weshalb er sich diese mit einem künstlich schmerzverzerrten Gesicht rieb und lachte. Er musste mir nicht unter die Nase reiben, wie sehr Yonathan mich mit seiner Dunkelheit verdorben hatte. „Behandle sie einfach nicht wie Stella."
„Ihr zwei habt sicher eine Menge zu besprechen. Ich bringe Cynthia nach Hause", schlug Aljoscha vor und stand auch schon mühevoll zwischen uns auf. Cynthia lehnte sich nochmal zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Wir sehen uns morgen in der Uni", sagte sie, weshalb ich ihren Arm drückte.
„Danke, dass du es mit uns aushältst." Sie schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln und stand ebenso aus dem Bett auf, um anschließend mit Aljoscha mein Zimmer zu verlassen.
„Ich trete ihm in die Eier, wenn er sich nicht benimmt", zischte ich, da ich mir sofort Sorgen um Cynthia machte.
„Apropos Benehmen", sagte Stenja, warf sich auf den Rücken und sah mich vorwurfsvoll an. „Wie kannst du so eine Irre in deinem Kopf leben lassen und dann auf mich loslassen?"
„Ich habe es mir nicht ausgesucht, noch weitere Persönlichkeiten in meinem Kopf einziehen zu lassen", zischte ich und wollte ihm am liebsten an die Gurgel springen für seinen dummen Kommentar.
„Okay, aber dann halt mir die Psychopathin vom Hals", erwiderte er säuerlich. Ich setzte mich auf, denn im Liegen konnte ich weniger meine Wut ausdrücken.
„Hör auf, so über Persönlichkeitsanteile von mir zu reden! Stella ist zwar etwas eigenartig aber genauso einzigartig!"
„Mein Gott, wie du sie auch noch verteidigst, als wäre es dir sogar egal, ob ich mit deinem Körper ficken würde", stöhnte er genervt. Ich sah ihn einige Zeit nur stumm an und kaute auf meine Unterlippe, als er sich hektisch auf die Ellenbogen stützte. „Fuck, es wäre dir egal?"
„Nein! Natürlich nicht. Es wäre total seltsam, aber letztendlich wäre es nicht ich", versuchte ich zu erklären.
„Doch genau das bist du! Du, so wie du vor mir sitzt!", meinte Stenja mit lauter Stimme, setzte sich vollständig auf und nahm mein Gesicht zwischen seinen Händen. „Du bist für mich immer Sky. Du bist für mich wie meine bessere Hälfte, die ich über alles liebe."
„Ich verstehe, dass es schwer für dich ist, aber du musst lernen uns zu unterscheiden. Jede einzelne ist eine eigenständige Person mit eigenen Gedanken, auf die ich kein Einfluss habe und auch gar nicht will." Ich umfasste seine Hände mit meinen und sah ihm eindringlich in die Augen. „Gib ihr eine Chance, sich zu beweisen."
„Was erwartest du? Selbst wenn ich Stella weniger verabscheuen würde, wäre immer noch Yonathan da, der mit dir zusammen ist", sagte er, entzog sich meinen Händen und ließ mein Gesicht los. „Was willst du tun, wenn die nächste Persönlichkeit sich in Demjan verguckt und die nächste in Maxim?"
Wieder sah ich ihn nur flehend an und er verstand, was dieser Blick zu bedeuten hatte. „Er würde es auch einfach hinnehmen? Habt ihr beide euch den Kopf zu hart angeschlagen?"
„Stenja", seufzte ich entkräftet. „Nate versteht, dass meine Persönlichkeiten zwar Teile von mir sind, aber sie mich nicht ausmachen. Es sind meine Gedanken und Gefühle, die mich zu dem Menschen machen, der ich bin. Genauso ist es mit Solèa, Summer, Hailey, Mirija oder eben Stella. Ihr Handeln hat nichts mit mir zu tun."
„Du kapierst nicht, dass ihr alle nur ein fucking Gesicht habt! Ich sehe in deine fucking Augen und sehe Sky!", fluchte er mittlerweile völlig aufgelöst. Er wollte nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden, es zu überdenken. Diese Tatsache machte mich unendlich traurig.
„Kannst du nicht wenigstens für mich versuchen, zu lernen damit umzugehen? Ich habe es mir nicht ausgesucht so zu sein, aber ich möchte auch nicht, dass irgendwer darunter leiden muss."
„Doch, genau das tust du aber, wenn du uns alle um sowas bittest!" Er stand auf und blickte mit wütender Miene auf mich herab. „Jascha kann es dir vielleicht verzeihen, wenn du so denkst, weil er alles tun würde, um dich glücklich zu machen. Er akzeptiert deine Wünsche und Vorstellungen, aber ich werde nie mehr in dir sehen, als eine Freundin. Ob du nun mehr Personen bist oder nicht. Und es ist egoistisch von dir, zu erwarten, dass ich es trotzdem könnte."
Er stürmte aus meinem Zimmer und knallte die Tür schwungvoll zu. Hasste er mich nun, weil ich so kaputt war?
Weil ich in etlichen Splittern zersprungen war, von dem er nur einen Teil akzeptieren und lieben konnte?
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Summer ist schon ein Sonnenschein ☀️😂 aber selbst mir ist zu viel zu fröhlich 🤣
Meint ihr Stenja war etwas zu hart zu Sky? 🥺
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