Kapitel 1

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Neben mir knisterte der Ofen. Flammen schlugen nach oben und erwärmten das Wohnzimmer meiner Eltern angenehm. Aber ich hatte gerade keine Nerven dafür, die tanzenden flammen zu bewundern. So sehr ich das Feuer auch mochte, jetzt musste ich mich auf etwas wichtigeres konzentrieren. Ich wandte meinen Blick vom Ofen ab und starrte auf die grelle Mattscheibe meines PC's. Genauer gesagt, auf die E-Mail meiner ehemaligen Lehrerin; die mir auf meine Anfrage hin einige Jobvorschläge zugesandt hatte. Dabei jagte ein Bürojob den nächsten.

Ich hatte langsam die Vermutung, das diese Lehrerin mich gar nicht wirklich wahrgenommen hatte, sonst hätte sie mir sicher personifizierte Vorschläge gemacht.
Völlig entnervt löschte ich diese unnütze Mail und loggte mich aus meinem Account.

Diese Jobsuche würde mir noch die letzten Nerven kosten. Meinen Abschluss hatte ich mit Bravour gemacht, doch kein Job sagte mir zu.

So entschloss ich mich, das Ganze für heute ruhen zu lassen, und noch ein wenig über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Ich hinterließ meiner Mutter eine kurze Nachricht, in der ich ihr mitteilte, was ich vor hatte.

Ich zog mir einen dicken Mantel an, schließlich schneite es draußen bereits, machte mich auf den Weg. Den kurzen Weg zur Ortsmitte legte ich schnell zurück. Ich hatte ein wenig Geld eingepackt, denn so konnte ich mich endlich auf die Suche nach Weihnachtsgeschenken für meinr Liebsten machen.
Meiner Meinung nach konnte man damit nie früh genug anfangen. Ich mochte unseren Weihnachtsmarkt, er war klein, aber total schön. Ich mochte das ländliche schon immer besonders, da ich mich dort immer willkommen fühlte. Nachdem ich in der Großstadt mein Abitur gemacht hatte, genoss ich jetzt wieder die Stimmung im Dorf. Als ich nach kurzer Zeit auf dem Markt ankam, staunte ich nicht schlecht. Der ganze Marktplatz war weihnachtlich geschmückt.

Kaum war ich am ersten Stand angelangt, entdeckte ich etwas perfektes für meine Freundin, die weggezogen war. Ein kleiner, handgeschnitzer Elch aus Holz. Die ältere Dame hinter der Theke lächelte mich freundlich an. „Gefällt Ihnen der Elch?" "Ja, sehr sogar." lächelte ich freundlich zurück. „Wie viel kostet er denn?" „Sieben Dollar." sagte die Dame. Ich zog einen Geldschein aus meinem Portmonee. Die Dame nahm ihn, packte den Elch ein und gab mir mein Wechselgeld. Ich verabschiedete mich und schlenderte weiter, immer auf der Suche nach süßen Geschenken. Nach gut zwei Stunden hatte ich noch einen warmen Wollschal für meinen Vater und eine Seife für meine Mutter.

Zufrieden ging ich noch zu einem Essensstand und holte mir eine Bratwurst und einen Glühwein. Mit meiner Beute auf dem Stehtisch vor mir, aß ich die Wurst und trank etwas. Schon nach kurzer Zeit gesellte sich eine Frau zu mir. Sie hatte langes, dunkelbraunes Haar und einen heißen Kakao in der Hand. „Hey. Kann ich mich zu dir stellen?" Ich nickte bloß, da ich gerade Würstchen im Mund hatte. „Danke." Sie stellte den Kakao ab. Ich schluckte den Rest Würstchen herunter und sah die Frau an. Sie schien das nicht weiter zu stören, denn sie beobachtete mich ebenfalls. „Also erst einmal; Hallo Catherine." perplex sah ich die Frau an. „Wo-woher kennen sie meinen Namen?" „Ich kenne viele Namen, Catherine. Ich weiß auch viel über Sie, zum Beispiel, dass sie lieber Cathy oder Cat genannt werden, dass sie auf Jobsuche sind. Zufälliger Weise habe ich ein Jobangebot für sie habe." die Frau klang enspannt, ebenso wie ihre Körpersprache absolute Ruhe ausstrahlte. Ich starrte sie immer noch an.

Da ich keinen Ton heraus brachte, redete sie einfach weiter. „Wir wissen alles über Sie, Catherine. Wir wissen auch von Ihrer Gabe. Wir wollen Sie für uns gewinnen, denken Sie darüber nach." Sie hatte ihr Stimme gesenkt. „Und wer genau sind 'wir'?" fragte ich leise nach.
„Wir sind S.H.I.E.L.D." sagte sie, ebenso leise. „Nun denn, wenn du noch Fragen hast, werden diese in der Mail wohl geklärt." meine Gegenüber wurde kurz still.
"Auf wiedersehen." Mit diesen Worten ließ sie mich stehen und verschwand in der Menge. Verdutzt sah ich ihr nach. Wer zum Teufel sollte S.H.I.E.L.D sein? Und woher wissen sie von meinem Fähigkeiten?

Und vor Allem: Wieso wollen sie mich? Über diese Fragen nachdenkend ging ich nach Hause zurück. Ich schloss die Haustür auf und sah den Zettel noch auf dem Tisch liegen. Mom und Dad waren also noch nicht zu Hause. Ich beschloss, nach zu prüfen, ob die Frau recht hatte, und mich in meinem Account eine E-Mail erwarten würde, und fuhr meinen PC hoch.
Nach kurzem warten klickte ich auf das Postfach und mir sprang die Mail entgegen.

Absender: S.H.I.E.L.D.

Ich klickte auf das Fester und überflog sie. Was ich da las, konnte ich beim besten Willen nicht glauben!

~Kaati

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