24
Diese ganze Situation war merkwürdig. Ich war mir nicht sicher, was das Schicksal damit bezweckte, mich hier neben einem einschüchtend mächtigen Astóric und dem Mann, von dem ich seit über zehn Jahren dachte, dass er meinen Bruder umgebracht hatte, zu platzieren. Immerhin wurde mir bisher noch nicht allzu viel Beachtung geschenkt, aber ich hatte das Gefühl, dass sich das schnell ändern würde.
„Eigentlich wollte ich nur zur Hütte, ein bisschen Proviant auf den Weg mitnehmen. Dann wurde ich aber von unserer wagemutigen Allyra überrascht", erklärte Crave. Ich ignorierte den offensichtlichen Seitenhieb und wandte mich stattdessen an Eathiran. Wenn ich hier Vorwürfe bekam, dann er erst recht.
„So viel zu ›Mach dir keine Sorgen, niemand wird dich hier finden‹! Für mich sah es nämlich sehr wohl danach aus, als hätte man mich gefunden!"
Eathiran zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Woher hätte ich wissen sollen, dass einer von ihnen zu den Forkyn-Magiern gehört?"
„Zu wem?"
„Der Zusammenschluss von Magiern, die uns geholfen haben, den Zauber für die Hütte zu erstellen", antwortete Crave an Eathirans Stelle. Und ich verfluchte mich für das Ziehen in meiner Brust, als er mich dabei ansah. Er sollte das lassen.
„Nur einer von ihnen wäre in der Lage, den Zauber zu durchbrechen, ohne selbst ein Teil davon zu sein, wie wir beide es zum Beispiel sind", fuhr Eath dann fort und zeigte zwischen sich und dem Astóric hin und her.
„Großartig. Dann sag mir doch bitte noch einmal: Was war wichtiger, als hier zu bleiben und darauf zu achten, dass keiner dieser Forkyn-Magier aufkreuzt und mich bei lebendigem Leibe opfern will?!"
Bei meinen letzten Worten spannte Eathiran sich an. Damit hatte ich wohl verraten, dass ich einen Blick in das Buch geworfen hatte. Für einen kurzen, unscheinbaren Moment sah er zu Crave.
„Ich war bei Thoan."
Das nahm mir zugegebenermaßen den Wind aus den Segeln. Der Glyth hatte also nach mir gesucht?
„Was wollte er?", fragte ich nun deutlich ruhiger.
„Na, was denkst du denn?"
Ich schluckte. „Und was hast du ihm gesagt?"
„Ich hoffe, du hast ihm eine verpasst", sagte Crave dann und hob abschätzig eine Augenbraue in die Höhe. Ich trat einen Schritt zur Seite, einen Schritt von ihm weg. Und seinem Blick nach zu urteilen, entging ihm das nicht.
Eath grinste über die Worte seines Freundes. „Es war wie immer ein herzerwärmendes Gespräch zwischen Brüdern." Auch, wenn ich den deutlichen Sarkasmus heraushören konnte, blieb mir doch die Spucke weg, als ich realisierte, was er da gerade gesagt hatte.
„Brüder?!"
„Halbbrüder. Wir sollten es nicht übertreiben."
Wow. Das hatte eine Wendung genommen, die ich definitiv nicht erwartet hatte. Wie hatte Thoan ihn bezeichnet? Als flüchtigen Bekannten? Ja, ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie ein kurzes, seichtes Stechen in meiner Brustregion – zu leicht für eine Lüge, aber dennoch da – mich stutzig gemacht hatte. Jetzt kannte ich auch den Grund dafür.
„Hat Thoan etwas mit Nescans Tod zu tun?" Ich konnte diese Frage einfach nicht für mich behalten. Ich musste es wissen, musste wissen, ob ich wochenlang mit einem Mann unter einem Dach gelebt hatte, der mitbeteiligt an dem Leid war, das ich seit meiner Kindheit verspürte.
„Sie-", wollte Crave gerade etwas sagen und am Runzeln seiner Stirn erkannte ich, dass es wichtig gewesen wäre. Wichtig für mich. Aber Eath ließ ihn nicht zu Wort kommen:
„Nein. Er hat nichts damit zu tun. Er ist ein Arsch, aber an dieser Sache war er nicht beteiligt."
Erleichterung überkam mich und ich atmete aus. Es war schon genug, dass ich mich auf Eathiran eingelassen hatte und seine Hilfe in Anspruch nahm, da konnte ich getrost darauf verzichten, noch einen Punkt auf der Sünden-Liste hinzuzufügen.
Dann wechselte er das Thema und strich sich durch sein rabenschwarzes Haar. „Na gut, ich denke, erstmal trennen sich unsere Wege wieder", meinte er zu Crave.
„Ihr solltet mitkommen", erwiderte dieser jedoch. „Wo wollt ihr hin? Es ist zu gefährlich momentan. Bei uns wäre sie sicher." Wollte er mich etwa mit zu den Astóric nehmen?
Eathiran schien von der Idee ganz und gar nicht begeistert zu sein. Im Gegenteil, er funkelte Crave wütend an.
„Das geht nicht. Und das weißt du besser als ich, oder etwa nicht?" Crave schien im Gegenzug ebenfalls wenig Freude bei Eaths Worten zu empfinden. Selbst die Farbe seiner Augen schien dunkler zu werden, während er stur zu seinem Freund starrte.
Warum war Eathiran dagegen, dass wir mit ihm gingen? Nicht, dass ich allzu scharf darauf gewesen wäre, noch mehr Zeit mit Crave zu verbringen. Diese wenigen Momente hatten mir bereits mehr als gereicht. Und das alles mal außer Acht gelassen: Ich hatte sowieso nur vor, abzuwarten, bis die Gefahr sich etwas legte. Spätestens dann würde ich gehen.
„Du kannst echt pessimistisch sein, mein Freund. Dabei bin ich doch derjenige von uns, der sich mit dem dunklen Zeug wohlfühlt."
Diese Worte machten mich stutzig. Ich wurde hellhörig. Und zuerst verstand ich gar nicht, warum. Was genau mich an seiner Aussage dazu brachte, sie noch einmal in Gedanken zu wiederholen.
Dunkles Zeug.
Und dann kam mir etwas äußerst Beunruhigendes in den Kopf. Er hatte die Dunkelheit gespürt. Ich wusste, dass er in der Lage war, sie zu kontrollieren. Verdammt, er hatte sogar meine Dunkelheit gesehen.
Selbst als ich es aussprach, konnte ich es noch nicht ganz begreifen. Ich musste mir irgendetwas Blödsinniges zusammengesponnen haben, musste einfach nur nach einer Verbindung zwischen Eathiran, mir und diesem Astóric gesucht haben. Das konnte doch nicht wirklich wahr sein, oder? War das der Grund für all diese...irrationalen Empfindungen?
„Du...du bist es, oder? Der Erbe Ceraes'..." Es war nur ein Flüstern, das über meine Lippen ging, doch beide Männer hatten mich klar und deutlich verstanden. Das erkannte ich an ihren Gesichtsausdrücken. Während Craves sanfter wurde, verzog sich Eaths zu einer angespannten Miene. Das, was ich anfangs für seine Macht als Astóric gehalten hatte, hatte also eigentlich gar nichts mit seiner Abstammung zu tun. Die Dunkelheit war aus einem anderen Grund sein treuer Begleiter.
„Es sind nur Fähigkeiten, Allyra. Nicht mehr und auch nicht weniger", sagte Crave und bestätigte damit meinen Verdacht. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich behauptet, er versuchte nicht nur, mich von dem Gesagten zu überzeugen, sondern auch sich selbst. Dennoch nickte ich und schluckte angestrengt, während ich noch einen Schritt näher an Eathiran trat. Wer hätte denken können, dass ich seine Nähe mal der einer anderen Person vorziehen würde? Eath schnaubte nur verächtlich bei Craves Worten.
„Solange das so bleibt, gibt es auch kein Problem. Deswegen werden wir beide uns jetzt auf den Weg machen." Er wollte schon nach meinem Arm greifen, da hielt Crave uns erneut auf.
„Eath, hör zu. Du weißt, ich würde es nicht anbieten, wenn ich eine Gefahr darin sehen würde. Ihr solltet wirklich mit mir kommen. Das, was heute bei Ceszia passiert ist, war nur der Anfang. Außerdem...sag bloß, du hast mich nicht vermisst?" Das Grinsen, das sich daraufhin auf seine wohlgeformten Lippen legte, hätte ich am liebsten verflucht. Es war zu schön. Und ich wusste, dass ich jeder weiteren Begegnung mit ihm aus dem Weg gehen musste. Er hatte keine gute Wirkung auf mich.
Ein Blick zu Eath verriet mir, dass er langsam, aber doch nachgab.
„Wohin wollt ihr mich bringen?" Ich würde mich bestimmt nicht wieder einfach so mitschleppen und in irgendeinem Haus einsperren lassen.
„In den Norden Ociliens. Zu den Astóric. Zu uns Nachhause."
„Was würde das für mich bedeuten?", fragte ich dann vorsichtig. Ich wollte nicht direkt danach fragen, ob ich auch bei ihnen eine Gefangene sein würde. Aber das brauchte ich auch nicht zu tun. Crave verstand mich auch so.
„Wie überall wird es Dinge geben, an die du dich halten musst. Wir Astóric sind ein stolzes Volk mit strengen Gesetzen und härteren Bestrafungen. Aber du wirst die gleichen Freiheiten haben wie alle anderen auch. Niemand wird dich zu etwas zwingen."
„Ich halte das immer noch für eine schlechte Idee. Ihr wärt ein leichteres Ziel. Zu nah beieinander", wandte Eathiran ein. Aber ich konnte ihm dennoch ansehen, dass er mitgehen wollte. Sein Gewissen war es, das ihn davon abhielt.
„Warum wollt ihr mich überhaupt mitnehmen? Warum...helft ihr mir?" Das war etwas, was ich noch nicht verstanden hatte. Warum passte Eathiran auf mich auf, statt auf Crave? Mal davon abgesehen, dass Letzterer bestimmt niemanden brauchte, der auf ihn achtete, das hatte er heute bewiesen. Aber welche Bedeutung hatte ich für sie? Laut dem Buch wäre ich doch diejenige, die starb, wenn man mich ohne den Astóric den Göttern übergeben würde. Nicht Crave.
„Dein Tod würde gewisse Konsequenzen für mich haben. Und diese würde ich gerne umgehen", erklärte Crave und dieses Mal war er es, der als erster den Blick abwandte. Er sagte die Wahrheit, aber irgendetwas daran schien ihn mehr zu beschäftigen, als er mir offenbaren wollte.
Also ging es die ganze Zeit nur um ihn und sein Wohlbefinden. Alles klar. Ich war quasi der Störfaktor, der ihnen lästig am Rockzipfel hing. Das war ja wohl das Letzte, was ich sein wollte. Da ging ich lieber ins Dacium zurück und gewann ein paar Spielchen für Xoros. Vielleicht hätte ich mehr erfahren können, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, das Buch zu lesen. Aber nun würden sie es mir niemals mitgeben, nicht, wenn ich vorhatte, sie nie wieder zu sehen. Das war mir klar.
„Ich verstehe", entgegnete ich und setzte ein falsches Lächeln auf. „Ihr braucht euch keine Gedanken zu machen. Ich komme gut alleine zurecht. Aber es war trotzdem nett, euch kennengelernt zu haben."
Dann richtete ich mich direkt an Crave. „Ich würde dir zum Abschied ja gerne die Hand geben, aber den unheimlichen Typen aus der Dunkelheit, der gerade eine Feuerwand heraufbeschworen hat, fasst man vielleicht lieber nicht an."
Bevor der Astóric etwas sagen konnte, kam Eathiran an die Reihe. „Und du...danke. Ich weiß zwar immer noch nicht, was das alles mit Nescan auf sich hat, aber...du hast mir geholfen. Und dafür bin ich dir dankbar."
So, jetzt war das also auch raus. Sehr gut, ging doch fantastisch voran. Jetzt musste ich nur noch verschwinden und nie wieder an diese ganze Sache denken. Einfach so tun, als wären die letzten Wochen und Tage nie passiert. Das war die richtige Entscheidung. So sehr ich zuvor noch die Wahrheit gewollt hatte, so sehr wollte ich jetzt alles vergessen. Eine Last war ich für sie, ein Problem, das sie nicht beseitigen konnten. Eathiran hatte zuvor von meinem Stolz gesprochen. Er hatte recht. Den besaß ich und genau dieser würde es sein, der mich aus dieser verzwickten Situation herausholen würde. Ich würde ganz bestimmt nicht das letzte Stückchen Würde, das ich noch besaß, wegwerfen. Auch nicht für die Wahrheit. Nescan hätte das niemals gewollt.
Ich drehte mich um und legte wohl den Abgang meines Lebens hin. Nur, dass dieser nicht allzu lange dauerte. Kaum war ich losgelaufen, stellte sich Eathiran vor mich.
„Was zum Henker hast du vor?"
Das war eine wichtige Frage, die ich schlau angehen musste. Wenn ich ihm sagte, dass ich es noch nicht wusste, würde er mich nicht gehen lassen.
„Ich gehe zurück ins Dacium."
„Was?!" Das kam von Crave. Und sofort spürte ich, wie Eathiran sich anspannte. „Was willst du in diesem Schuppen?"
Ohne mich zu ihm umzudrehen, sagte ich: „Ich denke, das ist ganz allein meine Angelegenheit. Außerdem bin ich keinem von euch Rechenschaft schuldig."
Ich versuchte um Eath herum zu laufen, doch wieder machte er mir einen Strich durch die Rechnung. Mit erhobenen Händen versuchte er weiter auf mich einzureden:
„Jetzt warte doch mal! Willst du etwa wieder zu diesem ekelerregenden Sack gehen, der dich irgendwelche Fetzen anziehen lässt, damit er vor seinen unechten Freunden mit dir angeben kann?" Diese Worte hatten einen bitteren Nachgeschmack. Und trafen mich mehr, als sie es hätten tun sollen. Ich hatte Jahre für Xoros gearbeitet und wusste, dass er mich stets vorgeführt hatte wie eine Trophäe. Aber es von jemand anderem zu hören, war unangenehm.
Ich hielt seinem Blick stand. „Lass mich vorbei, Eathiran."
„Einen Scheiß wird er tun", ertönte es zischend hinter mir, bevor ich an meinem Arm gepackt und herumgedreht wurde. Die Wärme, die sich von der Stelle aus ausbreitete, an der er mich berührte, ignorierte ich. Es gab wichtigere Dinge, auf die ich mich in diesem Moment konzentrieren musste. Seine grauen Augen, die mich mit einer ungeheuerlichen Intensität ansahen, gehörten ebenfalls nicht dazu.
„Ich weiß nicht, von wem er spricht. Aber ich lasse nicht zu, dass du als Püppchen eines reichen Idioten aus dem Dacium endest", keifte er mit leiser Stimme, die genau so einschüchternd klang, wie er es meinte. Aber ich würde mich nicht davon unterkriegen lassen.
„Es tut mir leid, dass dein Schicksal an meines gebunden ist. Ich kann genau so wenig dafür wie du. Aber du kannst mir nicht vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe. Es ist mein Leben. Und meine Entscheidung."
„Dann such dir einen anderen Ort aus. Ich werde nicht seelenruhig dabei zusehen, wie du...du-" Er brach ab und biss die Zähne aufeinander.
„Crave", mischte sich nun Eath ein. Ein warnender Unterton schwang in seiner Stimme mit.
„Warum willst du nicht mitkommen? Woran liegt es?", fragte der Astóric dann und ich hörte, dass er sich bemühte, ruhig zu bleiben. Sein Blick war forschend, als würde er tatsächlich verstehen wollen, was zu der plötzlichen Änderung meiner Entscheidung und Laune geführt hatte.
„Es gab nur sehr wenige Menschen in meinem Leben, die mich wirklich geschätzt und geliebt haben. Von den anderen wurde ich entweder ausgenutzt, verraten oder belogen. Und ich hab's satt."
Er runzelte die Stirn. „Du denkst, wir nutzen dich aus?"
„Ich weiß es." So war es doch oder etwa nicht? Ich konnte förmlich spüren, wie Eathiran hinter mir näher kam, doch zu meiner Überraschung zog mich Crave noch näher an sich heran.
„Ja, dein Überleben ist wichtig für mich. Und meines für dich. Und wahrscheinlich ist die größtmögliche Distanz zwischen uns die beste Lösung für alle." Er machte eine kurze Pause, als würde er sich vergewissern wollen, dass ich auch wirklich zuhörte. „Zugegeben ich- ...ich habe mich vielleicht etwas ungünstig ausgedrückt. Aber abgesehen von alldem werde ich nicht zulassen, dass du dich in Gefahr begibst. Die Magier oder die Glyth würden dich innerhalb weniger Tage finden. Und du hättest keine Chance. Und nein, bevor du mir jetzt wieder irgendwelche Dinge unterstellst, dabei denke ich nicht an mich. Sondern ausschließlich an dich."
Ich schwieg, als mir klar wurde, dass er die Wahrheit sagte. Aber wenn sein Interesse an meinem Überleben nicht nur eigennütziger Natur war, verstand ich trotzdem nicht, was ihn dazu brachte, mir helfen zu wollen.
„Dir wurde dieses Schicksal genau so auferlegt wie mir, ohne, dass wir etwas hätten dagegen tun können. Und du hast es nicht verdient, schutzlos dem ganzen Mist ausgeliefert zu sein, der dich erwarten würde, wenn du jetzt gehst. Ich möchte dir helfen. Also komm mit uns mit."
Dann schweifte sein Blick hinter mich und ich wusste, dass er Eathiran ansah. Seine Kiefermuskeln spannten sich an und ich konnte erkennen, dass seine Augen sich leicht verengten. Nur für einen kurzen Augenblick, sodass ich vermutete, dass es unterbewusst passiert war.
„Und ich bin wohl nicht der Einzige, dem dein Wohlergehen nicht egal ist."
Ich senkte etwas den Kopf, als mir leichte Röte in die Wangen stieg. Ich hatte keine Ahnung, warum das ausgerechnet jetzt passierte, aber aufhalten konnte ich es auch nicht.
Was sollte ich tun? Am liebsten hätte ich aufgeschrien vor Frust, der sich unaufhörlich in meiner Herzregion anzureichern schien. Einerseits wollte ich gehen und nicht mehr zurückblicken, einfach alles hinter mir lassen und mir irgendwo einen Neuanfang suchen. Andererseits würde wahrscheinlich nichts daraus werden, wenn mich vorher Thoan oder ein magisch Begabter in die Finger bekam. Das Schlauste, was ich tun konnte, war, ihre Hilfe anzunehmen. Es ging mir sowas von gegen den Strich, auf jemanden angewiesen zu sein. Und insgeheim wünschte ich mir immer noch, ich hätte Eath einfach zur Seite gestoßen und wäre weggerannt.
Innerlich seufzte ich und sah wieder zu Crave auf. „Das nächste Mal werde ich gehen. Und auch du wirst mich nicht davon abhalten können." Das wollte ich unter allen Umständen klargestellt haben. Er sollte nicht denken, dass er auch nur den geringsten Einfluss auf mich hatte.
Ein Schmunzeln zierte nun sein markantes Gesicht. „Das werden wir noch sehen."
Ich hatte mit einer Menge gerechnet, als ich an diesem Abend mit Eath aus dem Fenster geklettert war. Dass das Ganze damit enden würde, dass der geheimnisvolle Astóric aus dem dunklen Zimmer mich dazu brachte, bei ihm und Eath zu bleiben, hatte ich jedoch ganz und gar nicht erwartet.
Und mein Gefühl sagte mir, dass das noch lange nicht alles war, was mich in nächster Zeit erwartete. Das Schicksal hatte mit Sicherheit genug auf Lager, um die Mauern aus Überzeugung, die ich jahrelang aufgebaut hatte, erschüttern zu lassen und sie dann endgültig zum Einsturz zu bringen. Ich wusste nur nicht, ob ich bereit dafür war.
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