15


Am nächsten Tag holte mich Sacros ab. Es war noch sehr früh und doch fühlte ich mich so ausgeschlafen wie lange nicht mehr. Dieses Bett hatte wahre Wunder bewirkt und mir den erholsamsten und schönsten Schlaf beschert.

Als Sacros an meiner Tür klopfte, war ich schon fertig angezogen und bereit, Ceszia entgegenzutreten. Ich wusste, dass das Treffen noch vor dem Frühstück angesetzt worden war. Wie ich nun vermutete, wollte Ceszia wohl alle Angelegenheiten, die nichts mit ihrer Geburtstagswoche – oder was auch immer das war – zu tun hatten, so schnell wie möglich aus dem Weg schaffen.

„Und? Freust du dich schon?", fragte Sacros mich, während wir an einigen Wachen vorbeiliefen, auf dem Weg zum Treffpunkt. Ich war mir nicht sicher, wo dieser sein würde, aber fragte auch nicht nach. Ich entschied, mich überraschen zu lassen.

„Worauf genau?"

Er zuckte mit den Schultern. „Na ja, darauf, die Königin persönlich zu treffen. Es ist immer recht amüsant, die Reaktionen auf ihre Person mitanzusehen." Sein Grinsen ließ mich die Stirn runzeln.

„Hast du sie denn schon oft getroffen?", fragte ich dann.

„Dreimal. Also nicht mal annähernd so oft wie Thoan oder Jerasq. Wobei die beiden auch schon seit einer ganzen Weile nicht mehr hier waren." Na klasse, ich würde also die Neue sein. Die, die überhaupt keine Ahnung hatte, wie sie sich in Gegenwart der Königin verhalten sollte. Woher denn auch? Ich machte das schließlich zum ersten Mal. Und ich fragte mich, ob ich lieber hoffen sollte, dass es auch bei diesem einen Mal bleiben würde.

Als Sacros schließlich vor der wohl am meisten verzierten Doppeltür, die ich bisher in diesem Palast gesehen hatte, stehen blieb, wusste ich, dass nur diese Schwelle mich von einer Begegnung mit Ceszia trennte.

Doch bevor Sacros die Tür öffnen konnte, ertönte ein tiefes 'Guten Morgen' hinter uns. Thoan und Jerasq standen da. Wie auch ich hatten beide ihre Sachen von gestern an, was mich tatsächlich etwas entspannte.

„Na los, bringen wir's hinter uns", meinte Thoan und wie auf Befehl drückte Sacros schließlich die Klinke nach unten.

Ich ließ die drei vorgehen und hielt mich dicht an sie. Wir betraten einen riesigen Saal, der vollkommen leer war, abgesehen von den Treppen am anderen Ende, die zu einem Podest führten, auf dem ein tiefschwarzer Thron platziert war. Er stand stark im Kontrast zu den restlichen vorherrschenden Farben des Saals, denn die Wände waren silbern und weiß gehalten. Dieser Thron war wie gemacht für einen mächtigen, furchteinflößenden Herrscher.

Doch als mein Blick auf die Gestalt auf dem Thron fiel, musste ich ein überraschtes Aufkeuchen zurückhalten.

Ein Mädchen, vielleicht gerade mal etwas älter als Yilana, saß dort aufrecht auf ihrem materialisierten Reichtum und sah zu uns hinab. Ihr Blick war ausdruckslos und so konnte ich nicht deuten, was ihr durch den Kopf ging, als wir uns den Treppen näherten.

Als wir fast am Ansatz angekommen waren, erhob sie sich und kam in Begleitung einer jungen Frau, die die ganze Zeit an ihrer Seite gestanden hatte, zu uns herunter.

Es dauerte eine Weile, bis sie schließlich vor uns standen.

Ceszia trug wunderschönen, aufwendig gestalteten Kopfschmuck und hatte hochgesteckte, schwarze Haare, die perfekt zu ihrer Erscheinung passten. Ich hatte nicht erwartet, dass sie so jung sein würde – im Gegenteil - doch irgendwie machte sie das noch viel einschüchternder, als sie es auch so wäre. Die Macht, die in jeder ihrer Bewegungen, in jeder Geste und jedem Blick deutlich zu spüren war, reichte aus, um mir zu beweisen, dass man sie nicht nach ihrem Alter beurteilen sollte.

Als meine drei Begleiter eine kurze Verbeugung andeuteten, tat ich es ihnen sofort nach.

„Königin", begrüßte Thoan sie. „Es ist uns wie immer eine Ehre, hier sein zu dürfen."

Als Ceszia daraufhin doch tatsächlich lächelte, wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Die ganze Zeit über hatte sie so emotionslos gewirkt, dass ich gar nicht so schnell mit solch einer Wendung gerechnet hatte.

„Thoan. Es freut mich, dass ihr da seid. Ihr bleibt doch für das Fest, oder?" Ihrem Ton nach zu urteilen, war die Frage reine Höflichkeit. Sie wusste, dass wir da bleiben würden. Sie wusste, dass niemand ihre Einladung ausgeschlagen hätte.

„Aber natürlich", entgegnete er mit äußerst charmantem Unterton.

Nun wandte sich Ceszia auch an Sacros und Jerasq und begrüßte beide jeweils mit einem kleinen Nicken. Als ihr Blick schließlich auf mich fiel, trat Sacros einen Schritt zur Seite, um mich vollends den Fängen der Königin zu überlassen.

Als sie mich einfach nur betrachtete und nichts sagte, bekam ich das starke Bedürfnis, den Kopf zu senken. Doch dann musste ich an Kiranis Worte denken. Ich durfte ihnen nicht zeigen, dass ich eingeschüchtert war. Ich würde keine Schwäche offenbaren. Auch nicht vor der Königin.

Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Sacros Thoan einen Blick zuwarf. Und ich war mir sicher, dass es ein besorgter war.

„Du musst das Mädchen sein, das allein durch ihre Existenz so viel Chaos gestiftet hat", sagte Ceszia schließlich und legte den Kopf dabei etwas schief. Bei ihrer direkten Feststellung musste ich schlucken.

„Ich mag solche wie dich. Du bist furchtbar schön, mit deinem Auftreten erweckst du den Eindruck von Unschuld, von Reinheit. Und während niemand dir mehr zutraut, steckt doch so viel mehr in dir. So viel mehr Dunkles. Ist es nicht so?" Ihre Augen, die sich in ihrer Farbe kaum von der des Throns unterschieden, schienen tief in meine Seele sehen zu können. Mir kam es vor, als hätte sie in den letzten Sekunden mehr über mich in Erfahrung gebracht, als ich es in meinem ganzen Leben geschafft hatte.

„Trifft das nicht auf uns alle zu? Ich glaube nicht an pure Unschuld und Reinheit", antwortete ich. Ihr Lächeln wurde breiter.

„Wie recht du doch hast. Ich freue mich schon, dich heute als meinen Gast begrüßen zu dürfen und dich in deinem Kleid zu sehen. Es wird dich perfekt repräsentieren."

Darauf erwiderte ich nichts, sondern nickte nur höflich. Bisher war sie zwar etwas eigen gewesen und vielleicht etwas direkt, doch viel umgänglicher, als ich sie mir vorgestellt hatte. Ich war positiv überrascht. Und wenn ich ganz ehrlich war, ich würde nichts dagegen haben, noch das ein oder andere Gespräch mit diesem Mädchen führen zu dürfen. Ich stellt mir diese Konversationen äußerst interessant vor.

Kaum wandte sich Ceszia von mir ab, trat Sacros einen Schritt nach vorn und begrüßte ihre Begleiterin. Sie war hübsch. Ihr blondes Haar fiel in sanften Wellen über ihre Schultern und die feinen Gesichtszüge verliehen ihrer Person etwas Zartes.

„Sacros, schön, dass du mal wieder vorbeischaust", sagte sie und dieser erwiderte ihr Lächeln.

Thoan und mir nickte sie lediglich zu, doch verlor dabei nicht für eine Sekunde ihren freundlichen Gesichtsausdruck.

Erst als sie bei Jerasq ankam, der ihr genau gegenüber stand, konnte ich das kurze, fast nicht dagewesene Zögern aufschnappen. Jeder von uns beobachtete die Szene, die sich vor uns abspielte und obwohl sich die beiden Zeit ließen, sich zu betrachten, wagte es niemand, noch nicht einmal Ceszia, sie dabei zu unterbrechen.

„Jerasq", sagte die junge Frau schließlich und neigte auch bei ihm leicht den Kopf.

Der Glyth dagegen hatte keine wirkliche Freundlichkeit für sie übrig. Stattdessen blieb sein Ausdruck genau so ausdruckslos wie sonst immer.

„Jiva." Obwohl er sich ihr gegenüber so distanziert verhielt, ja, fast schon so, als könnte er sie nicht ausstehen, schwang doch so eine Wärme, so eine Sanftheit mit, als er ihren Namen aussprach.

Und da wusste ich es. Es war diese Frau, die verantwortlich für die ewig anhaltende Kälte in Jerasqs Augen war.

Nun entschied sich die Königin wohl doch, der angespannten Atmosphäre, die sich plötzlich gebildet hatte, ein Ende zu setzen.

„Nun, lasst uns über euer Anliegen reden. Wie kann ich euch weiterhelfen?", fragte sie und sah dabei ausschließlich Thoan an. Offensichtlich wusste sie, wer hier das Sagen hatte.

Während Thoan den Zettel aus dem Dacium hervorholte und ihn Ceszia überreichte, konnte ich einfach nicht anders, als Jiva und Jerasq weiterhin zu beobachten. Sie sahen sich nicht an, doch Jivas verrutschtes Lächeln und die zur Faust geballte Hand von Jerasq sagten so viel über die beiden und ihre Gefühle aus.

Was war nur zwischen ihnen vorgefallen?

„Ja, das ist wirklich von mir. Also, jedenfalls habe ich es geschrieben", erklärte Ceszia nach einem Blick auf den Zettel und das Geschriebene. Sie war also die Verfasserin. Kein Wunder, dass die Schrift so wunderschön war, was anderes traute ich ihr gar nicht zu. Schon damals im Dacium war es das Erste gewesen, was mir aufgefallen war.

„Das dachten wir uns bereits. Die Frage ist nun, wer dich darum gebeten hat, das zu tun?", wollte Thoan wissen. Ich hielt den Atem an, denn nun würde ich hoffentlich irgendetwas erfahren, was mir helfen würde, mehr zu verstehen.

Ceszia sah auf und schien offensichtlich zu überlegen, ob sie Thoan seine Frage beantworten sollte oder nicht. Ob sie so etwas wie einer Schweigepflicht unterlag? Oder war es womöglich ein Deal, den sie eingegangen war für diesen Zettel? Möglicherweise waren wir hier einfach nur bei einer Sackgasse angekommen.

„Es ist schon eine Weile her. Eathiran kam vorbei und bat mich, ihm einen Gefallen zu tun", erzählte sie. Eathiran? Wer zur heiligen Recáh war das?

Sacros seufzte, während Thoans Kiefer sich sichtlich anspannte. Ich erwartete eine Erklärung und die blieb mir auch nicht lange verwehrt. Denn in genau diesem Moment drehte sich der weißhaarige Glyth zu mir um und sah unnachgiebig auf mich herab.

„Hörst du, Allyra? Deine kleine Waldbekanntschaft hat schon im Dacium versucht, dich zu sich zu holen." Verdammt. Er sprach von Nescans Mörder. Er war Eathiran.

Was hatte das nur zu bedeuten? Warum hatte er versucht, mich zu sich zu holen? Und wenn er das gewollt hatte, was hatte ihn dann im Wald davon abgehalten? Das machte keinen Sinn. Was hatte ihn dazu gebracht, seine Meinung zu ändern? Vielleicht war es Thoan, der ihm in die Quere gekommen war. Doch andererseits war dieser nicht mit uns im Wald gewesen.

„Oh, du kennst auch schon Eathiran? Das ist interessant", sagte Ceszia und das Leuchten in ihren Augen verriet mir, dass sie es genoss, all das mitbekommen zu können.

„Ja, sie kennt ihn, weil sie nicht in der Lage ist, sich an Anweisungen zu halten", entgegnete Thoan mit zusammengekniffenen Augen.

„Ach, Thoan." Ceszias Ton enthielt eine schelmische Note. „Sonst sind dir die Widerspenstigen doch auch lieber." Ich war mir nicht sicher, ob sie mich mit dieser Aussage gerade verteidigt hatte oder nur auf einen offensichtlichen Flirt mit einem Glyth aus war. Diese Königin war definitiv anders als die scheußliche Kreatur, die ich mir vorgestellt hatte. Um genau zu sein, vermutete ich, dass sie hinter all der Fassade einfach nur ein ganz normales, junges Mädchen war, das ebenfalls kindische Schwärmereien entwickeln konnte. Der Unterschied war nur, dass ihr in ihrem Alter bereits klar war, dass es schlicht und einfach nur Schwärmereien waren. Nicht mehr und auch nicht weniger. Ich war sicher, dass Ceszia nichts über ihr Reich stellen würde. Auch nicht die Liebe.

„Sonst sind die Widerspenstigen auch nicht in Gefahr", setzte er hinzu und brachte die Ernsthaftigkeit der Situation wieder zurück.

„Was hat er dir dafür geboten?", mischte sich nun Jerasq zum ersten Mal ein. „Für die Magie?"

Ceszia lachte leise auf. Ob sie das alles amüsierte?

„Offensichtlich genug", antwortete sie und keiner wagte es, weiter nach zu haken.

Egal wie freundschaftlich und nett sie mit uns umging, sie war immer noch die Königin Eleiwyrs. Und das durfte man niemals vergessen.

°•°•°•°•°

Als ich wieder in meinem Zimmer war, musste ich aus irgendeinem Grund an Viano denken. Ein schlechtes Gewissen durchflutete mich, als mir bewusst wurde, wie lange es her war, dass ich das letzte Mal an ihn gedacht hatte. Ich fragte mich, was er zu all dem sagen würde, was er mir raten würde. Sicher würde er erstmal völlig ausflippen, wenn ich ihm erzählte, dass ich im Palast der Königin übernachtet hatte. Und dann würde er mich wahrscheinlich fragen, ob ich übergeschnappt war, dass ich nicht schon lange versucht hatte abzuhauen. Wir hatten uns nie endgültig voneinander verabschiedet und wenn ich ehrlich war, beschäftigte mich dieser Umstand immer noch. Vielleicht würde ich Thoan früher oder später darum bitten, mich ein Mal ins Dacium gehen zu lassen, um Viano wiedersehen zu können. Oder ich würde vorbeikommen, wenn ich alle Fragen und die ganzen Problem geklärt haben und endlich bereit sein würde, mich von den Glyth zu lösen.

Ich war noch völlig in meine Gedanken vertieft, als es an der Tür klopfte und Yilana, nach meiner Aufforderung hereinzukommen, ins Zimmer trat.

„Hallo Allyra, wie war dein Morgen?", fragte sie und kam lächelnd auf mich zu. In den Händen hielt sie eine schwarze Box, die mit silbernen Verschnörkelungen verziert war. Eine ebenso silberne Schleife rundete das Ganze ab. Sie stellte sie neben mir auf dem Bett ab und sah mich dann an.

„Er war...interessant. Ich habe die Königin kennengelernt und Jiva", erzählte ich und betrachtete dabei jedoch die Box. „Was ist das?"

„Das habe ich bereits gehört, Ceszia soll recht begeistert von dir sein." Ich zuckte nur mit den Schultern und lächelte dabei einseitig. Ich konnte nicht einschätzen, ob ich einen guten Eindruck bei ihr hinterlassen hatte. Allzu viel hatten wir ja auch nicht miteinander gesprochen. Aber wenn ich es hätte zugeben müssen: Innerlich freute ich mich über Yilas Worte.

„Darf ich?", fragte sie und deutete auf das Bett. Sofort nickte ich, woraufhin sie sich zu mir setzte. „Das hier", sagte sie dann und schob die Box näher zu mir hin. „Das ist dein Kleid für heute Abend. Mach es auf, ich will es sehen! Nur Ceszia und Jiva, aber auch nur weil sie ihre engste Vertraute hier ist, sehen vorher die Kleider, die die vielen Schneider kreieren. Schließlich müssen diese ja erst abgesegnet werden."

Yila schien völlig aus dem Häuschen zu sein und brachte mich damit zum Lachen. Ich zog die Box auf meinen Schoß und öffnete sie. Ich holte das Kleid hervor und mein Herz machte einen aufgeregten Sprung.

„Wow", hauchte Yila neben mir.

Ceszia hatte behauptet, dass das Kleid mich perfekt repräsentieren würde. Und die Königin machte offensichtlich keine leeren Versprechungen.

Es war schwarz und langärmlig und würde mit Sicherheit bis an den Boden reichen. Der Stoff war sanft, seidig und unfassbar hochwertig, da musste ich mich auch nicht großartig mit so etwas auskennen, um das feststellen zu können. An vielen Stellen würde nur wunderschöne Spitze meine Haut bedecken, die sich in Schnörkeln über das gesamte Kleid zog und nur meine intimsten Stellen würden vollends verborgen bleiben. Der Rückenausschnitt würde etwa die Hälfte meines Rückens freilegen, stattdessen würde jedoch kein Dekolleté vorhanden sein. Als hätte Ceszia gewusst, dass ich keine großen Ausschnitte mochte. Dieses Kleid würde sich an mich schmiegen, meine weiblichen Rundungen betonen, nur um dann in leichten Wellen abzuklingen. An den Schultern und an der Taille waren silberne und polierte, feine Ketten angebracht, die jeweils eine handbreit lang waren und an mir hinabfallen würden. Das und auch andere kleine Details, wie die silbernen Enden der Ärmel, die Zentimeter für Zentimeter mit dem Schwarz, das darauf folgte, verschmolzen, gaben dem Kleid das gewisse Etwas.

Es war wunderschön.

„Ich glaube, ich habe noch nie etwas so Schönes gesehen", schwärmte Yilana und legte sich dabei eine Hand auf die Brust, als würde es ihr schwerfallen zu atmen. Mir ging es genauso.

„Das habe ich nicht erwartet. Ich meine, ja, ich dachte nicht, dass Ceszia mir ein hässliches Kleid geben würde. Aber das ist dann doch was anderes...das übertrifft so einiges..."

Yilana grinste über beide Ohren. „Du wirst heute Abend alle Blicke auf dich ziehen, Allyra. Pass auf, dass dich die ganzen Bewunderer nicht überrennen!"

Obwohl ich wusste, dass sie übertrieb, musste ich über diese absurde Vorstellung lachen. Ich würde auffallen, das war mir klar, nun, da ich dieses Kleid vor mir sah. Dennoch würde ich nicht versuchen, mich allzu bemerkbar zu machen, stattdessen würde ich einfach nur das fantastische Essen genießen, von dem Yila geschwärmt hatte, und hoffentlich die schöne, vielleicht sogar sorgenfreie Zeit genießen. Denn spätestens morgen Mittag würden wir wieder auf dem Weg zu Thoans Anwesen sein. Und all diese Eindrücke, die ich hier sammelte, würden zu Erinnerungen werden.

„Hast du heute Abend Zeit oder musst du bei irgendwelchen Vorbereitungen anwesend sein? Du würdest mir eine riesige Freude machen, wenn du vor dem Fest zu mir kommen und mir helfen könntest, mich fertig zu machen", sagte ich zu Yila und sah, wie sich ihr Gesicht noch mehr aufhellte – falls das überhaupt noch möglich war.

„Ich werde auf jeden Fall vorbeikommen! Ich lasse es mir doch nicht entgehen, dich als erste in diesem Prachtstück zu sehen."

Ich freute mich auf diesen Abend. Endlich mal würde ich vielleicht für einige Stunden alles vergessen können.

Doch wenn ich mir einen schönen, entspannten Abend ausmalte, beschlichen mich auch Zweifel. Ich versuchte zwar, sie so gut wie möglich zu verdrängen, um mir die gute Laune und Ausgelassenheit nicht nehmen zu lassen, aber sie waren dennoch da.

Denn ich hatte in diesem Leben nun mal nicht so viel Glück. Nicht genug, um einen schönen, spaßigen und erholsamen Abend erleben zu können, wenn ich es am dringendsten brauchte.

Aber war das vielleicht wirklich ein Geschenk des Schicksals? Ein kleiner Trost für all die Probleme, in denen ich bis zum Hals drinsteckte?

Ich hoffte es. 

◇◇◇

Sooo Freunde, das Fest kommt näher hihi. Freuen wir uns? Jaaa, das tun wir! 

Hoffe, ihr hattet wieder Spaß! Bis zum nächsten Kapitel :') 

Karo ♥

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