No. 4

( v e n e z u e l a )

BYE, I HAVE TO STUDY TO BE BETTER THAN EVERYONE I HATE "
Christelle

Ok, ich bin kurz vorm durchdrehen. Tessa meinte, dass sie eine Villa für heute Abend gemietet haben, da es Ihnen auf den Sack ginge in der Limousine eingequetscht zu schlafen, doch der Taxifahrer checkt einfach nicht, wo er lang muss!

Wir stecken schon seit einer halben Stunde im gleichen Kreisverkehr und der Taxifahrer grübelte nur und grübelte, bis er schließlich meinte, dass ich mein Geld behalten könne und am besten ein anderes Taxi nehmen sollte, da es sicherlich andere Taxifahrer gab, die besser hier in der Gegend zurecht kamen, als er.

Dennoch konnte ich es mir einfach nicht verkneifen ihm zwei zweihunderter Scheine zu zustecken. „Bitte kaufen Sie sich von diesem Geld neue Klamotten. Ihre sehen so aus, als wären sie von wütenden Waschbären zerfetzt worden." Den letzten Satz Murmelte ich vor mich hin, während ich die Autotür Aufriss und hinaus auf den Bürgersteig trat.

Ich seufzte und pustete mir eine vor mein Gesicht gefallen Haarsträhne weg. Und jetzt? Ein weiteres Mal werde ich nicht in eines dieser kleinen eckigen Bananen steigen. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten, mein Chanel Parfüm im Auto zu versprühen, doch es schien mir dann doch zu wertvoll um es für eklige Schweißgerüche zu verschwenden.

Eine Weile stand ich noch völlig ratlos auf dem Bürgersteig, bis mir die Idee kam, die Adresse einfach mal bei Karten einzugeben. Vielleicht war es ja nicht so weit, sodass ich einfach laufen könnte. Und tatsächlich, das Haus war gut zu Fuß erreichbar.

Während ich also die Straßen entlang lief versuchte ich irgendwie meine Kopfhörer aus meiner gestern gekauften Guccitasche zu holen, was mir sogar ziemlich gut gelang. Doch ein Lied auszusuchen dauerte ewig, da ich um die vierhundert Lieder auf meinem Handy hatte.

Ich entschied mich Niko anzurufen. Ein paar mal klingelte es und ich war kurz davor schon aufzulegen, doch er nahm schwer atmend ab. „Hey Chris!"

„Alles gut bei dir? Du klingst ziemlich ausgepowert, so wie du die ganze Zeit in den Hörer atmest." Er atmete immer noch ziemlich unregelmäßig, doch plötzlich stoppte er und antwortete. „Alles gut. Tris hat mich gerade in den Pool geschupst. Jedenfalls bin ich jetzt klitschnass und muss mich abtrocknen."

„Ah ok." Ich nickte mit meinem Kopf, auch wenn er das nicht sehen konnte. „Könntest du mir vielleicht für einen Moment helfen? Ich bin gerade zu Fuß unterwegs zur Villa und möchte Musik hören, doch ich kann mich irgendwie nicht entscheiden welches Lied ich hören soll." Fragte ich ihn.

Niko hat einen guten Musikgeschmack, das war auch der Grund weshalb ich ihn anrief und nicht einen der anderen beiden.

„Äh-„ Er schien zu überlegen, da er nichts mehr sagte. „Hast du das Lied Freal Luv?" Fragte er, woraufhin ich grinsen musste, denn ich hatte mehrere Lieder, die so hießen. „Von wem?" Fragte ich deshalb.

„Das von Far East moment." Einen Moment suchte ich, bis ich es fand. „Jap, ich hab's. Danke! Dann sehen wir uns gleich." „Ja, bis gleich!" meinte er nur noch, bevor er auflegte.

Ich guckte noch mal bei Karten nach der Dauer der Zeit und war überrascht. Vorhin dauerte es noch zwanzig Minuten, jetzt noch sieben. Schnell steckte ich mir meine Kopfhörer in meine Ohren und startete das Lied.

Mit schnellen Schritten lief ich die Straßen entlang, immer wieder auf mein Handy guckend, doch nach paar Minuten hörte ich auf, da ich die Villa schon auf einem großen Berg sah und dies Erinnerungen an vorhin hochstiegen ließ.

Die Außenfassade des Hauses ähnelte sehr der des Apartments von Blake und seinem Vater.

Es war schön bei Blake, sehr sogar. Wir genossen ein leckeres Mahl, guckten einen Film und stopften uns mit so viel Popcorn voll, dass ich schon Bauchschmerzen bekam. Als ich ihm das sagte, fing er an zu lachen, was zu einer Kissenschlacht führte.

Doch irgendetwas war die ganze Zeit über komisch. Die Stimmung zwischen uns war ziemlich angespannt, mal weniger mal mehr. Und ich musste immer wieder daran denken, wie sehr er mich mit seinen Worten auf der Highschool verletzt hatte. Ich gestand ihm meine Liebe zu ihm, und er? Er machte mir klar und deutlich, dass er nichts von mir wollte außer sich an mir zu Vergnügen.

Ich glaube trotzdem noch, dass er reifer geworden ist und sich geändert hat. Er hat gelernt, was Verantwortung heißt und arbeitet nun bei seinem Vater in seiner Firma.

Jedenfalls werde ich mich nochmal mit ihm verabreden, wenn wir wieder in Manhattan sind, dann kann ich mir hoffentlich ein besseres Bild zu ihm machen.

So tief in den Gedanken versunken, bemerkte ich gar nicht, dass ich angekommen war. Ich stand vor dem großen Eingang und musste anfangen zu lächeln. Irgendetwas sagte mir, dass dieses Haus für diese eine Nacht zu mieten Tristans Idee war. So groß und protzig wie es aussieht.

Ich zögerte keine Sekunde und ging zur Tür, um zu klingeln. Ein Mann in einem Anzug machte mir die Tür auf, woraufhin ich dankend nickte und meine Augen verdrehte, als der Mann sich wieder abwendete. Tristan hatte eindeutig übertrieben.

Ohne mich großartig umzusehen folgte ich den Klängen des Gelächters, welches gut zu hören war und offensichtlich von draußen kam.

Ich erblickte Tristan und einen fremden Typen auf den Liegen liegen, während Tess und Niko im Pool mit einem Wasserball spielten. Als Tristan mich entdeckte stand er auf und deutete mit seinem Kopf in die Richtung des Fremden. "Das ist Wynston. Ich habe ihn heute getroffen, als wir in der Stadt rumgelaufen sind."

"Ah." Ich nickte langsam und begutachtete Wynston, der an seinem Cocktail nippte und meine im Pool spielenden Freunde beobachtete . Er war hübsch. Seine schwarzen Haare waren etwas nass und fielen ihm ins Gesicht, sein Körper war auch ziemlich gut gebaut und seine blauen Augen kamen bei der schwarzen Badehose super zur Geltung. Ob er auch nett ist?

Ich setzte mich samt meiner Tasche auf die Liege links von ihm und drehte mich in seine Richtung. Er bemerkte einige Sekunden später, dass ich ihn ins Visier genommen hatte und drehte sich auch zu mir. Diese Situation brachte mich zum Lachen, doch er schaute mich etwas verwirrt an.

"Habe ich hier irgendetwas?" Fragte er und wischte sich mit beiden Händen über sein Gesicht. Daraufhin musste ich nur noch mehr lachen. "Nein, hast du nicht!" Sagte ich grinsend. "Oh." Er nahm seine Hände wieder weg, woraufhin ich ihm meine Hand ausstreckte. "Ich bin Christelle."

Er lächelte und schüttelte sie. "Wynston." Meine Hand zog ich wieder weg, um mein Parfüm aus meiner auf meinem Schoß liegenden Tasche rauszunehmen. "Konntest du dir es nicht verkneifen dein Lieblingsparfüm auch hier in Venezuela zu kaufen?" Tristan stand die Arme vor seiner Brust verschränkend hinter mir und grinste.

"Es riecht gut, weshalb ich es mir immer wieder kaufen werde. Egal, wo wir sind." Meinte ich, positionierte die Flasche gut in der Luft und wollte gerade den Duft auf meinem Körper verteilen, da wurde sie mir aus der Hand gerissen.

Tristan begutachtete das Etikett, bevor er die Flasche in seiner Hand wendete und den Deckel aufdrehte. "Dann würde es dich sicher nicht stören, wenn ich das hier tue." Noch bevor ich etwas sagen konnte landete der Inhalt meines teuren Parfüms im Pool. "Tristan!" Riefen ich und Tessa gleichzeitig, die schnell versuchte aus dem Pool zu klettern.

Ich sprang auf und ging auf ihn zu, um ihm einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, doch Wynston, der auch aufgesprungen war hielt mein Handgelenk fest und fing an zu grinsen. Etwas verwirrt versuchte ich mich zu lösen, doch er fuchtelte nur mit seinen Armen herum, um mir zu verdeutlichen, dass wir Tristan in den Pool schubsen sollten.

Auch ich fing an zu grinsen und zählte an meiner Hand bis drei. Auf mein Kommando drückten wir beide mit unseren Händen auf seinen Rücken, bis er ins Wasser fiel.

Triumphierend stellte ich mich an den Rand des Pools, um den grummelnden Tristan zu beobachten, doch dies erwies sich als nicht so schlau, da er beide meiner Handgelenke packte und ich auch ins tiefe, mit Parfüm vermischte Wasser tauchte.

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