No. 1

( a m e r i c a )

SOMEDAY YOU WILL FIND YOUR PLACE IN THE WORLD "
Tessa

"Was könntet ihr euch vorstellen später mal zu werden?" Fragte Niko. "Ich meine, irgendeine Vorstellung müsst ihr ja haben. In einem Jahr gehen wir schließlich alle aufs College." Er schob seinen leeren Pizzakarton weg und griff nach seiner Wasserflasche, welche Tristan ihm gegeben hat.

Lange überlegen musste ich nicht, da ich es schon so ungefähr wusste. "Ich könnte mir vorstellen Journalistin zu werden, dann könnte ich über Stars, wie Katy Perry oder The Weeknd berichten. Vielleicht auch über BTS." Schwärmte ich vor mich hin.

Das wäre wahrhaftig ein Traum, der gar nicht mal so unvorstellbar ist. Vielleicht frage ich Großvater, ob ich für ihn arbeiten kann. Seine Firma ist weltbekannt und sehr erfolgreich, da wäre ein Platz für mich perfekt. Ich glaube auch nicht, dass er etwas dagegen hätte.

"Modedesignerin ist mein Traumberuf." Das wusste ich, aber das müsste jeder von uns wissen. Christelle plant schon seit der fünften Klasse jeden einzelnen Schritt zu ihrem Ziel einer der bekanntesten Modedesignerinnen zu werden hinaus und redet fast jeden Tag davon. Sie sammelt allerlei Modezeitschriften und lässt sich von ihnen zu neuen Kleidungsstücken inspirieren.

"Was wollt ihr eigentlich noch machen bevor wir aufs College gehen?" Fragte nun Tris, der einen Arm um Christelle gelegt hat. Diese sieht allerdings nicht so begeistert davon aus.

"Backpacking!" Niko sprang plötzlich auf und zappelte komisch mit seinen Beinen und Armen, als wäre er high oder so was. "Niko, was machst du da für'n Scheiss?" Tris schaute ihn angewidert an und schüttelte mit dem Kopf. "Stopp! Was soll das?"

Christelle fing an zu kichern, während sie weiter an ihrem Wasser nippte. Tristan war so lieb und gab uns allen eine Wasserflasche, er selber flößte sich jedoch weiterhin Whisky ein. Doch bei ihm machte ich mir wenig Sorgen, denn er verträgt viel. Verdammt viel.

Nun war ich die, die ihn zum aufhören bringen wollte, da dies einfach nur übertrieben creepy aussah. Also schnappte ich mir eins der dunkelblauen Kissen hinter mir und bewarf ihn damit. "Ich wollte euch doch nur meine Bergsteigerkünste demonstrieren!" Protestierte er, setzte sich schmollend wieder hin und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Ich seufzte, wie ein kleines Kind.

Ich mag Niko, vielleicht sogar ein kleines bisschen mehr als Tris. Aber im betrunkenen Zustand verhält er sich wie ein fünfjähriges Kleinkind, welches seinen Lolli nicht wieder bekommt, weil es frech war. Und das nervt, vor allem wenn man als einzige nicht betrunken ist und sich um die anderen kümmern muss.

Doch als ich genauer über seine Idee von vorhin nachdachte, fand ich, dass sie gar nicht mal so schlecht war. Wir alle hatten viel zu wenig von der Welt gesehen und Backpacking wäre eine super Gelegenheit, dies zu ändern. Auf Bergen rum klettern nicht unbedingt, aber reisen und Orte erkunden schon. "Das sollten wir tun!" Sagte ich und klatschte begeistert in meine Hände.

"Was?" Fragte Christelle. "Backpacking!" Gab ich von mir und beobachtete Christelles Gesichtszüge, die sich zu einem Lächeln verzogen. Ich wusste, dass ihr die Idee auch gefällt.

"Warum sitzen wir dann noch vor uns herum gammelnd auf dem dreckigen Fußboden, wenn wir mit all dem Geld welches wir besitzen eine Weltreise machen können?" Fragte sie und stand auf. Ein bisschen wackelig versuchte sie auf ihren Beinen zu stehen, indem sie sich an der Säule zu ihrer linken festhielt.

Niko machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch Tris fiel ihm ins Wort. "Der Boden ist nicht dreckig! Dorian hat ihn extra noch gesäubert bevor ihr gekommen seid. Guck doch wie er glänzt!" Ich konnte darüber nur lachen. Tristan liegt sehr viel Wert auf Sauberkeit, deshalb verstehe ich auch nicht ganz, warum er tagelang die gleichen Socken anzieht.

"Weltreise oder nicht?" Niko schaute fragend durch die Runde. Weltreise ist ein bisschen zu viel verlangt, oder nicht? "Vielleicht sollten wir mit Südamerika anfangen oder so. Wir müssen uns ja nicht direkt durch die Weltgeschichte arbeiten."

Tris und Christelle stimmten mir mit einem kurzen Nicken zu. Niko war nicht so ganz begeistert von meiner Idee, weshalb ich meinen Arm in seine Rippen rammte. "Aua! Meine fresse, dann eben nicht! Wäre doch spannend gewesen nach Frankreich oder Korea zu reisen!" Er machte eine kurze Pause und trank einen Schluck, um sich zu besänftigen. „Wann wollen wir denn los?"

"Am besten sofort!" Ich schaute Tris verwundert an. Jetzt? Wir haben doch noch gar nicht gepackt, geschweige denn irgendetwas geplant! "Was ist mit unseren Sachen?" Fragte Christelle.

Tristan schüttelte mit dem Kopf. "Dafür bleibt keine Zeit. Die kaufen wir uns einfach irgendwo, wenn wir sie brauchen. Chanel und Dolce &Gabbana wird es schon geben, keine Sorge." Er lachte, als wäre es für ihn ein Spaß oder so, aber ich habe keine Lust, mich im Auto umziehen zu müssen.

„Habt ihr eure Portmonees dabei?"Christelle und ich nickten, doch Niko war sich mal wieder nicht sicher. "Glaub schon." Er durchsuchte seine Hosentaschen, bis er eine Gold schimmernde Karte aus seiner Arschtasche hervorholte.

"Die wird reichen." Meinte er und grinste. "Ja das wird sie." Tristan fing ebenfalls an zu grinsen, da er ganz genau wusste, dass das Geld auf Nikolais Kreditkarte für mehrere Jahrzehnte ausreichen würde. Sein Vermögen ähnelt schließlich dem von Bart Bass.

Tristan und Nikolai erhoben sich beinahe zeitgleich von ihren Plätzen auf dem Marmorboden. Na dann wollen wir mal!
Tris lief gleich zum Telefon auf den Tresen und betätigte einen Knopf, nachdem er Niko warum auch immer auf den Fuß trat. Dieser verzog keine Miene und stand weiter in der Gegend rum.

Christelle exte den Rest ihres Wassers und zerkleinerte die Plastikflasche in ihren kleinen, zierlichen Händen. Sie hatte immer noch ein kleines Lächeln auf ihren Lippen und hielt sich angespannt neben Niko auf, der sich müde die Augen rieb.

Das kann mal was werden, wir vier in Südamerika? Womit wollen wir überhaupt reisen? Das ist mir irgendwie alles viel zu spontan.

Nachdem auch ich mich aufrichtete ,fuhr ich mir seufzend über meine Stirn und strich mein blaues Oberteil glatt. „Dorian, sag dem Chauffeur, er soll die Limousine Vorfahren und benachrichtige die Eltern von Christelle, Nikolai und Tessa. Sag ihnen, wir haben eine lange Reise vor uns." Tris legte das Telefon wieder zurück und haute mit der glatten Handfläche auf den Tresen.

Ich zuckte zusammen, was Niko bemerkt haben muss, da er anfing zu lachen. Sehr lustig Niko. Er bekam meinen schönsten Finger präsentiert, woraufhin er zwar verstummte, aber dennoch ein verschmitztes Lächeln auf seinen dünnen Lippen trug. Christelle hingegen schmunzelte nur und schnappte sich geschickt ihre Zuckerwatten ähnliche Handtasche vom Sofa.

„Gehen wir?" Wollte Tris wissen, der das ganze Theater aufmerksam zu verfolgen schien. Ohne etwas zu sagen trottete ich auf ihn zu und klopfte ihm sanft auf die Schulter, er nickte auf meine Geste hin und spazierte voraus in den Fahrstuhl hinein.

Nach seiner auffordernden Handbewegung, ihm zu folgen, nahmen auch wir drei kleinen Schweinchen Platz in dem geräumigen Fahrstuhl.

Keiner machte einen Mucks, während wir den Fahrstuhl hinunterfuhren und in die vor dem Penthaus parkende Limousine einstiegen.

Eine geräumige Limousine, um in Südamerika umherzuziehen. Perfekt ,oder etwa nicht? Meiner Meinung nach etwas zu übertrieben, ein normales Auto hätte auch gereicht, aber da meine anderen drei Freunde es lieben, die Vorteile aus ihrem Geld rauszuziehen und es anderen unter die Nase zu reiben, ist eine Limousine natürlich ein Muss.

Ich bin ja auch reich, nur ich bevorzuge es, es eher unauffällig zu halten. So ziemlich- „Wohin geht denn die Reise?" Unterbrach der Chauffeur meine Gedankengänge.

Wir schauten uns alle fragend an, da wir dies gar nicht besprochen hatten. Wohin geht's zu erst?

„Venezuela?" Schlug ich vor.
„Oder Kolumbien?" Fragte Christelle etwas leiser, als hätte sie Angst, jemand hätte was dagegen.

„Spanien!" Sagte Niko beschlossen, woraufhin Tris sich mit seiner Hand gegen die Stirn schlug. „Spanien liegt in Europa, du Spast!"

A/N : Ich weiß, mein Schreibstil ist nicht der Beste. Es braucht einfach die nötige Liebe.

xoxo -B

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