Kapitel 9
Ich wischte mir meine Tränen mit meiner Hand schnell weg. Ich durfte nicht weinen, ich musste stark bleiben. Für Newt und die anderen. Nachdem ich mich wieder erhob und etwas Bewegung in meinen eingeschlafenen Arm brachte, ertönten hinter meinen Rücken leise Geräusche. Sofort lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich war mir nicht wirklich sicher, ob ich mich umdrehen sollte. Schließlich blieb ich einfach nur still stehen und lauschte den Geräuschen, sie wurden von Sekunde zu Sekunde lauter.
„Minho? Brenda?", rief ich in einem lauten, fragenden Ton doch ich bekam keine Antwort. Augenblicklich drehte ich mich um und sah einen Crank vor mir, welcher mich nur dreckig angrinste und auf mich zu rannte. Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass es ein Crank war. Letztendlich nahm ich meine Beine in die Hand und lief so schnell es ging vor ihm davon.
Gerade noch so konnte ich ihn abhängen. Aufatmend lehnte ich mich gegen die Mauer eines zerstörten Gebäudes. „Thomas!", hörte ich plötzlich jemanden rufen und erkannte Brendas Stimme. „Ich bin hier!", schrie ich laut zurück, woraufhin ich keine Rufe ihrerseits hören konnte. Ich entfernte mich von der Mauer und ging mit langsamen Schritten einen kleinen Weg entlang, der durch eine dunkle Gasse führte. Die Ähnlichkeit der zerstörten Stadt und eines Labyrinths war nicht zu übersehen.
Gründlich sah ich mich überall um und brachte erneut nur ein lautes „Brenda!", aus mir heraus. Einige Sekunden später stieß ich mit einer Person zusammen und schrie vor Schreck laut auf. „Ganz ruhig, ich bin's nur.", flüsterte Harriet und griff nach meiner Hand. „Du hättest dich wirklich nicht noch leiser anschleichen können?", fragte ich sarkastisch und drückte sanft ihre Hand in meiner. Sie schüttelte den Kopf. „Dort hinten sind Aufpasser, wir dürfen nicht laut sein. Komm, wir gehen zu den anderen.", gab sie leise zurück und führte mich den weiteren Weg entlang zu Brenda und Minho.
Dort angekommen nahm Brenda mich kurz in den Arm und Minho klopfte mir auf die Schulter. „Mutiges Kerlchen.", meinte er schmunzelnd und ich grinste ihn an. Doch mein Grinsen verschwand, nachdem ich einen Schuss hörte und sah, wie Minho vor meinen Augen zu Boden fiel. Einer der Männer stand mit einem geringen Abstand hinter uns und traf Minho mit seiner Pistole am Arm. Harriet und ich halfen ihm sofort wieder auf und Brenda nahm ihre Waffe aus der Jackentasche und hielt sie gezielt auf den Mann. „Du willst mich nicht töten, Kleines. Ich bin nur hier, um euch zu helfen.", sagte der große, breit gebaute Mann und zwang sich ein Lächeln auf. „Nein, Sie haben Recht. Ich töte Sie nicht, aber ich lasse mir von Ihnen auch nicht helfen.", antwortete Brenda und blickte zu uns. „Lauft und passt auf Minho auf!", rief sie uns zu. Augenblicklich kam der Mann näher und Harriet und ich packten Minho an, um davon zu laufen. Er war nicht gerade leicht, doch es funktionierte. Ich wusste nicht, wohin wir liefen. Ich konnte nur sehen, wie Brenda uns schnell nach lief und den Mann abhing.
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