Rewrite the five stars-Teil 1!
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Die 26-jährige Frida aus Oslo verbringt jedes Jahr die Weihnachtszeit in dem großen Hotel an der Skianlage Hallvard. Dieses Jahr wird sie auch wieder arbeiten. Doch das große Hotel namens Hallvard-Johnsen Plaza hat einen neuen Chef. Johnsen Kasper ist ein sehr reicher Norweger, man kennt ihn aus dem Fernseher. Er hatte am Anfang des Jahres das Hotel gekauft und es so vor der Schließung gerettet. Als Frida endlich dort ankommt, kann sie es kaum glauben, aber das Hotel sah von außen ganz anders aus als sie es von letztem Jahr noch in Erinnerung behalten hat. Es hatte nun einen riesigen Eingangsbereich, der jetzt gleichzeitig von mehreren Autos angefahren werden konnte. Dafür gab es den Brunnen nicht mehr, den musste man natürlich entfernen um so ein Vorbau haben zu können. Die Tür war jetzt nicht mehr eckig, sondern es war ein Rondell und drehte sich automatisch, ohne dass man gegen die Scheibe drücken musste. Es sah zumindest von außen wirklich toll aus.
Als Frida die Hotelhalle betrat, kam sie aus dem Staunen kaum heraus. Es sah so mega schön und nobel aus. Es war weihnachtlich geschmückt und was ihr sofort auffiel war der riesige Adventskalender, der an der Wand hing, es war eine komplette Wand von Decke bis zum Boden als Adventskalender bemalt. Die einzelnen Türchen waren mit Vorhängen verschlossen, wo die Nummern draufstanden. Heute war der 29.11, das hieß in 2 Tagen wird das erste Türchen geöffnet. Frida freute sich sehr auf ihre Zeit im Hallvard-Johnsen Plaza.
Da Frida mit der Arbeit erst am 01.12. beginnt, nahm sie sich vor, an diesen 2 Tagen etwas die Umgebung zu erkunden. Bis jetzt war sie immer erst hier angekommen, als es gleich schon mit dem Job losging. Dieser Ort hier war einfach wunderschön. Es hatte zur Weihnachtszeit einfach diesen Flair, den Frida noch schöner fand. Deshalb entschied sie auch, jedes Jahr wieder hierherzukommen. Auch wenn der Job als Reinigungskraft nicht ganz so toll gewesen und die Bezahlung, zwar überdurchschnittlich, aber nicht ganz so hoch war, war es für sie immer ein besonderes Erlebnis.
Pünktlich um 7:00 begann Frida am 01.12. mit der Arbeit. Sie wusste ganz genau, was und wie sie wo am besten macht, um pünktlich um 17:00 Uhr die Schicht und die für diesen Tag vorgesehene Arbeit zu beenden. Als sie die Fenster im ersten Stock geputzt hat, nahm sie ihren schweren Eimer und ging zur Treppe. Vorher holte sie aus der Putzkammer noch 10 saubere Bodenmopps. Heute musste die große Treppe gewischt werden. Das war die goldfarbene Treppe in der Mitte des Hotels, die direkt aus der Lobby in die Stockwerke führte.
Bevor sie begann, blickte sie links zur Wand, dort wo der riesengroße Adventskalender war. Türchen eins war nun geöffnet und hinter dem Vorhang sah man ein Bild, es war etwas schwer zu erkennen von hier oben, aber es sah aus wie eine goldene Treppe von der Wasser hinunter prallt, unten stand eine männliche Figur, der von oben Wasser auf den Körper fällt. Frida konnte sich im Moment nicht erklären, was das genau bedeuten sollte.
Auf jeden Fall begann sie jetzt mit dem Wischen der Treppe. Sie wischte von Stockwerk zu Stockwerk. Immer wieder liefen Gäste an den bereits gewischten Stellen vorbei. Frida lächelte immer und hob die Schultern, wenn sich die Gäste entschuldigten. Das brachte ihr aber auch nicht viel, die Stellen waren trotzdem wieder mit Fußspuren beschmiert. Als sie jetzt am Ende des 2. Stockwerks ankam, ging sie kurz in die Putzkammer, um das Wasser im Eimer auszutauschen. Als sie wieder zurückkehrte, stellte sie den Eimer neben den Treppenaufgang ans Gelände. Sie stellte jetzt das gelbe Rutschgefahr Schild mitten auf den Aufgang, mit dem Gedanken vielleicht werden jetzt die Gäste, außen herumgehen und nicht über die nassen frisch gewischten Treppen trampeln.
In einem Moment, sie wollte gerade den Eimer vom Gelände auf die Stufen heben, hängte sich der Griff ab und der Eimer fiel um. Sie sah nur noch auf den Strahl Wasser, der über das Gelände nach unten schoss. Der Blick übers Gelände zeigte einen jungen Mann in einem Anzug mit Krawatte. "OMG." Frida schrie laut. "Vorsichtttttt Halloooo?" Aber es war schon geschehen. Das Wasser fiel dem Herren direkt über Kopf und Körper. Nun biss sich Frida in die Unterlippe und kniff ihre Augen zu.
"Um Himmels willen, das tut mir so leid." Sagte Frida und rannte hinunter zu dem Mann, den sie gerade mit einem Eimer voll Wasser überschüttet hat. Der Herr trocknete sich mit seinem Mantel, der von dem Wasser nichts abbekommen hatte, den Kopf ab. Von links rannte Olav der Rezeptionist mit einem großen Handtuch zu dem Herren. "Mister, das ist uns sehr unangenehm. Du Tollpatsch!" Flüsterte er Frida zu. Der Herr nahm das Handtuch, trocknete sich so weit das möglich war, damit ab und sagte dann. "Ist schon gut, gar nicht schlimm, der Anzug muss sowieso in die Reinigung und war auch gerade auf dem Weg ins Zimmer um zu duschen. Das kann ich mir ja jetzt sparen." Er roch an seiner Jacke und warf noch was nach. "Aber mhmh, das ist eher Meister Proper statt Duschgel, aber auch OK." Frida sah peinlich berührt auf den Boden und Olav versuchte den Herren nochmal zu beruhigen und ihm ein kostenloses-Abendessen im Hotelrestaurant als Wiedergutmachung anzubieten. Aber der junge Mann bedankte sich nur dafür und sagte, dass es nicht nötig wäre, da es wirklich gar nicht so schlimm war. Er blickte Frida kurz an und lächelte ihr zu. Dann ging er zu den Aufzügen und weg war er.
"Du, du bist doch echt sowas von tollpatschig. Ich hab mich immer gefragt, warum die dich jedes Jahr wieder herholen. Ist dir nicht letztes Jahr so etwas Ähnliches passiert?" "Nein, du verwechselst mich bestimmt?" Dieser Olav war ziemlich streng. Er schimpfte immer auf alle Arbeiter. Frida kannte ihn und eigentlich versuchte sie vor allem in seiner Gegenwart immer, noch etwas genauer und sauberer zu arbeiten, obwohl sie das so und so schon sehr gut machte. Dieses Missgeschick war nun echt ungeplant. Fridas Laune war nun im Keller. Irgendwie fand sie diesen Mann echt nett. Er hätte jetzt Grund gehabt Frida beim Hotelmanager anzuschwärzen, aber er war total easy und beteuerte, dass es gar nicht schlimm war. Frida fand es aber schon schlimm, schließlich hat sie einem Gast Wischwasser übern Kopf geschüttet. Na ja, sie ging jetzt wieder nach oben, um ihre Arbeit zu beenden, beim Hochsteigen der Treppe blickte sie nochmal kurz zu dem Adventskalender und irgendwie war sie verwirrt. Aber sie hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Die Arbeit würde sich nicht von selbst erledigen.
Am Abend saß Frida in ihrer kleinen Kammer und dachte an ihren ersten Arbeitstag zurück. Eigentlich hat alles super geklappt, aber dieses Missgeschick mit dem Kübel voll Wasser kratzte noch an ihrem Ego. Aber dazu kam auch noch, dass ihr irgendwie diese Augen von dem Mann nicht aus dem Kopf gingen. Er hatte sie trotz alledem mit einem sehr liebevollen Blick betrachtet. Nun atmete sie durch und sagte zu sich selbst. "Mhh Frida, ist jetzt passiert, Augen zu und durch. Es muss ja weitergehen?" Der Blick durch die Kammer verriet ihr, dass es hier, total fad war. Absolut kein Weihnachtsflair, aber sie liebte es doch so sehr. Deshalb nahm sie sich vor morgen, vor der Schicht in die Stadt zu fahren, ein wenig Weihnachtsschmuck und einen kleinen Baum für ihre Kammer zu holen.
In der früh nach dem kleinen Frühstück welches Frida in dem Hotelspeisesaal für Mitarbeiter zu sich nahm, wollte sie gleich mit dem Shuttlebus in die Stadt fahren. Vorher musste sie aber noch die Karte für ihre Kammer austauschen, da diese irgendwie die Tür nicht versperren konnte. Als sie in der Lobby ankam blickte sie von weitem auf das zweite Türchen des Adventskalenders und sah dort ein ziemlich lustiges Bild.
Es war ein gezeichnetes Bild von zwei Personen. Die männliche trug einen Weihnachtsbaum und die weibliche Person einige Kartons oder Geschenke. Irgendwie war Frida verwirrt, diese Bilder, die sie bis jetzt hinter den geöffneten Türchen erblickte, waren, total merkwürdig. Sie blickte auch noch mal zu Türchen Nr. 1 und dort sah sie jetzt ein anderes Bild als gestern. Kopfschüttelnd verließ sie die Lobby und ging zum Bus. In der Stadt angekommen ging sie als Erstes ins Viken Julehus (Weihnachtshaus). Dort kaufte sie etwas Weihnachtsschmuck. Danach fuhr sie wieder zurück zum Hotel. Als sie aus dem Bus ausstieg, sah sie, dass es direkt an der Haltestelle einen kleinen Baumverkaufsstand gab. Sie überlegte nicht lange und ging sich dort einen kleinen Baum aussuchen.
Jetzt hatte sie aber ein kleines Problem, wie sollte sie nun die mit Weihnachtsschmuck befüllten Kisten so wie den kleinen Weihnachtsbaum von hier aus zum Hotel tragen? Sie stellte alles auf dem Gehweg ab und guckte fragend in Richtung Hotel. "Keine Chance, Frida, das bekommst du nie im Leben hin." Plötzlich sah sie den Mann, den sie gestern mit dem Eimer Wasser voll geschüttet hatte, den Weg direkt auf sie zukommen. (Gedanken) OMG, Loch gehe auf, damit ich versinken kann, ich bitte dich. Noch bevor sie überhaupt irgendwie reagieren konnte, stand er direkt vor ihr. "Ah hallo, schön sie wiederzusehen. Diesmal im trockenen Zustand." Gab er grinsend von sich. "Hee Grüß Gott ähm!" Sie blickte verwirrt in seine Augen. Er guckte abwechselnd in Fridas Gesicht und auf ihren Baum und die Kisten, die vor ihnen auf dem Gehweg lagen. "Ist das ihr Zeug?" "Ähm ja ist meins." "Soll das ins Hotel gebracht werden?" "Ähm ja, ich hab das hier gerade gekauft." "Brauchen sie Hilfe dabei?" "Ähh nein, ich meine doch aber ...!" Der Mann machte keine Anstalten und hob den Baum vom Boden auf. Frida blickte ihn mit weit geöffneten Augen an und wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte. Er warf sich den Baum über die Schulter und zeigte in Richtung Hotel. Frida lächelte und hob die Kisten vom Boden auf. Zusammen gingen sie nun zum Hotel zurück. Er trug ihren Baum und sie die vielen Kisten.
Vor dem Hotel angekommen, blieb Frida stehen und blickte zu dem jungen Mann. Er hielt ihren Baum immer noch auf der Schulter und sah sie fragend an. "Wohnen sie auch im Hotel?" Fragte er. "Ähm ja, in einer kleinen Kammer im Keller." "Ach so, da kommt man ja am besten von hinten aus dem Hof rein, stimmts?" Frida runzelte die Stirn und blickte ihn verwirrt an. (Gedanken) Woher wusste er denn, wie man zu den Mitarbeiterkammern im Hotel kam? "Ich trage den Baum einfach hinten in den Hof?" "Nein, ich schaffe das schon allein. Sie, ähm, dürfen als Gast gar nicht in den Hinterhof." "Aber mich sieht doch keiner?" "Besser nicht, der Ärger, den ich gestern mit dem Rezeptionisten Olav hatte, war mir schon zu viel." "Haha, der soll mal nicht so ein Wind machen. Das war doch erstens keine Absicht und zweitens fand ich das total lustig, gar nicht schlimm." "Mhh, das ist echt nett, aber lustig fand ich es nicht. Ich meine, ich hab Ihnen ihren schönen, teuren Anzug eingesaut." "Sagen Sie doch einfach Henrik zu mir." "Ähh mhh, aber ...!" "Bitte?" "Na gut, dann sagen Sie, ich meine du aber auch Frida." "Frida freut mich!" "Mich auch Henrik und vielen Dank für das Tragen des Baumes. So musste ich jetzt nicht zweimal hin und her laufen." "Sehr gerne Frida, ich hoffe, du schaffst es etwas Weihnachtsatmosphäre in deine Kammer zu bekommen?" Er lächelte nochmal kurz und verschwand dann im Rondell. Wieder stand Frida da und überlegte. (Gedanken) Woher weiß er das ich Weihnachtsflair in meiner Kammer errichten möchte? Dieser Mann war ziemlich merkwürdig, aber interessant und Frida musste sogar lächeln, als sie sich an seine Worte erinnerte. Ich fand das total lustig!
Als Frida nun ihre Kammer geschmückt hatte und sich für die Arbeit fertig machte. Kam ihr ein total komischer Gedanke. Sie sah das Bild aus dem Türchen 2 des Kalenders vor Augen und gleichzeitig das Bild wo, Henrik ihren Baum auf seiner Schulter trägt und sie vor ihm vollgepackt mit Kisten läuft. "Das ist doch verrückt, nein, das kann doch gar nicht sein? Ich spinne mir hier was zusammen?" Da sie sowieso in der Lobby den Schlüsselbund mit den ganzen Schlüsseln der Zimmer aus der 3. Etage holen musste, wollte sie nochmal das Bild betrachten, um sich davon zu überzeugen, dass es nur ein Zufall war, dass dieses Bild absolut an die Situation mit Henrik vor dem Hotel erinnerte.
Dort angekommen, glaubte sie, dass ihr Gehirn ihr einen blöden Streich spielt. Hinter Türchen 2, sah sie jetzt ein ganz anderes Bild als noch heute Morgen. Es war einfach ein glitzernd geschmückter Weihnachtsbaum. Dann sah sie Sander vorbeifahren. Er war einer der Zimmerpagen und Frida kannte ihn sehr gut. Sie schüttelte den Kopf und rief nach ihm. "Sander, hey Sander komm mal kurz bitte." "Mhh, was ist denn?" "Schau mal bitte hoch auf diesen Adventskalender." "Ja OK und jetzt?" "Was siehst du?" "Ähm ein Adventskalender." "Nein, hinter den geöffneten Türchen?" "Puuh hinter 1 eine Winterlandschaft und hinter 2 ein Weihnachtsbaum. Warum fragst du mich das?" "Sag mir, ändern die diese Bilder?" "Wie ändern?" "Na, ob sie, die tagsüber irgendwann verändern?" "Nein, das ist da hingemalt, das kann gar nicht geändert werden. Außer sie malern es zu." Frida schüttelt unverständlich den Kopf. "Das kann nicht sein, sie müssen das ändern." "Frida, ich muss weiter arbeiten und du solltest auch gehen, Olav steht schon da drüben und zeigt ständig auf die Uhr." "Ohh Mist, jaa meine Schicht hat schon begonnen."
Frida musste sich heute um die Zimmer der 3. Etage kümmern. Jedes Mal, wenn sie mit einem Zimmer fertig gewesen war, wickelte sie auf dem Schlüsselbund ein kleines grünes Klebeband um den Schlüssel, damit sie weiß, welche Zimmer sie gereinigt hat. Diesen Tipp gab ihr vor 2 Jahren, eine ältere Dame, die war letztes Jahr in Rente gegangen. Frida hat das dann jedes Jahr so praktiziert, weil es ein echt guter Tipp gewesen war.
In ihrer Pause setzte sie sich in die Cafeteria. Als Mitarbeiter war es ihnen nur gestattet, Pause im Speisesaal oder in dieser kleinen Cafeteria zu machen. Frida saß da und irgendwie musste sie wieder nur an Henrik denken. Nicht einmal diese merkwürdige Situation mit den Bildern vom Kalender konnte ihre Gedanken woanders hinleiten. Sie war jetzt ziemlich lange schon Single gewesen und irgendwie hatte sie in den letzten 2 Jahren, nie das Gefühl, dass es sie stört, aber jetzt, nachdem sie so zufällig diesem Kerl begegnet ist, beginnt sie plötzlich darüber nachzudenken. Dass es doch bestimmt sehr schön wäre, wenn sie wiedermal einen Partner haben würde, wenn sie wieder spürt, wie sich Liebe anfühlt.
Dieser Gedanke ließ sie nun total traurig werden. (Gedanken) Was für ein armseliges Leben führe ich eigentlich? Arbeite als Reinigungskraft in einem Hotel am Arsch der Welt. Keiner interessiert sich für mich. Ja gut, ich hab ein paar Freunde, mit denen ich auch oft was unternehme, aber was ist mit dem anderen, mit dem, was jeder Mensch im Leben braucht? Mit Liebe und Geborgenheit? Bin ich vielleicht hässlich? Oder zu dick, oder vielleicht zu dünn? Keiner interessiert sich für mich, ich bin für jeden unsichtbar ...! "Hallo Fridaaa, hörst du nicht richtig?" "Wie bitte, was ähm, ähh?" "Ich rede seit einer Minute mit dir, schläfst du da mit geöffneten Augen oder wie?" "Nein Leah, Sorry ich war gerade in Gedanken." "Kannst du bitte deine Mitarbeiterkarte an das Gerät dranhalten, ich muss kassieren? Gleich ist Schichtwechsel." "Ach ja klar, mach' ich sofort." "Danke!"
Am nächsten Tag hatte Frida erneut die Abendschicht. Obwohl ihr das Frühstück, im Speisesaal schon schmeckte entschied sie sich heute zur Konditorei im Ort zu gehen. Vorher nahm sie sich vor, in der Lobby das Bild, welches es auch sein wird hinter Türche 3 mit ihrem Handy zu fotografieren. Damit sie im Falle, das es am Nachmittag wieder ein anderes ist, einen Beweis hat, das diese Bilder verändert werden. Als sie die Lobby betrat und ihr Blick zum Kalender hoch richtete, sah sie dort ein richtig lecker aussehendes Bild.
"Mhh leckaa ein choco Cupcake." Gerade wollte sie das Beweisfoto schießen, als sie von Olav an die Rezeption gerufen wurde. "Thea müsstest du nicht schon oben in der 6. Etage den Flur Staubsaugen?" "Ähm mein Name ist Frida und nein, ich habe Abendschicht heute." "Ohh entschuldige bitte. Ich hab dich wohl verwechselt. Na kein Wunder, ich mach' seit 3 Tagen Rufdienst. Verzeihung, du kannst dann gehen." Frida nickte und verließ die Lobby. Sie fand es merkwürdig, dass gerade Olav, der so penibel war, Probleme hatte, sich Namen und Personen richtig einzuprägen. Jetzt erinnerte sie sich, dass sie erneut kein Foto geschossen hatte von dem Türchen Bild. "Na ja, beim nächsten Mal dann."
Als sie bei der Konditorei ankam, traute sie ihren Augen nicht. Beim Türöffnen, kam ihr von innen Henrik entgegen. "Ohh Verzeihung, ach du bist das Frida?" "Ähm ja, haha, ich glaube, ich bin dir jetzt ein Kaffee schuldig, oder? Dritte Begegnung in 3 Tagen." "Hahaha ja, aber den Kaffee bezahle ich." "Nein warum? Ich hab dir ein Kübel Wasser übern Kopf geschüttet, dann hast du meinen schweren Weihnachtsbaum getragen und jetzt haue ich dich mit der Tür hier fast um, also wer schuldet hier wem ein Kaffee?" "Hahaha, du bist ziemlich lustig, Frida. Ich muss echt über deine Sprüche lachen." "Mhh ja danke!" "Du, wie wärs mit 'nem Kompromiss?" "Und welcher?" "Du holst den Kaffee und ich spendiere, das was ich hier in dieser Tüte hab." "Aha und was ist da drin?" "Psst Geheimnis, aber du wirst es lieben, glaub mir." "Haha na gut, wie trinkst du dein Kaffee?" "Schwarz mit Zucker!" "Alles klar!"
Frida ging zur Theke und bestellte. "2 Kaffee zum hier trinken, schwarz bitte." "Nimm zwei Teller mit!" Rief Henrik ihr zu. "OK, bitte noch 2 Teller dazu, danke!" Als sie nun mit dem Tablett zum Tisch kam, wo Henrik sich hingesetzt hatte, blickte sie ihn verwirrt an. Sie konnte sich das einfach nicht erklären, aber Henrik holte gerade aus seiner Tüte zwei Triple chocolate Muffins heraus. Das war unglaublich, aber genau so einen hatte Frida vorher in dem dritten Türchen des Adventskalenders gesehen.
Sie ließ sich sprachlos auf den Stuhl fallen. Henrik sah sie an und fragte. "Alles in Ordnung mit dir, Frida? Du bist plötzlich so abwesend. Magst du keine choco Cupcakes?" "Doch, doch ähm!" Antwortete sie verwirrt und leise. "Mhh ich hab die schon probiert, die sind echt mega lecker." "Du sag mal, hast du den großen Adventskalender im Hotel, in der Lobby gesehen?" "Ähm ja warum?" "Hast du dir heute Morgen das Bild im dritten Türchen angesehen?" "Haha 'ne ehrlich gesagt nicht. Aber was ist denn damit?" "Ich bin, ach ich weiß es selber nicht. Aber ich sehe merkwürdige Bilder hinter den Vorhängen und wenn ich dann etwas später erneut dort hinblicke, sind da ganz plötzlich ganz andere Bilder da. Ach ich bin durcheinander. Bestimmt fehlt mir einfach der Schlaf." "Mhh kann sein ja!"
Frida und Henrik saßen in der Konditorei und aßen genüsslich ihren choco Muffin und tranken Kaffee. Sie sprachen über unterschiedliche Dinge, es wurde auch einige male laut gelacht. Dann war aber auch Zeit, dass Frida wieder zurück ins Hotel geht. Ihre Schicht würde nun bald losgehen. Sie verabschiedete sich von Henrik und betrat die Lobby. Irgendwie war sie glücklich, weil sie ja sozusagen ein ungeplantes Date mit Henrik hatte. Sie lief lächelnd durch die Lobby und ihr Blick fiel zum Kalender hoch. Kopfschüttelnd musste sie feststellen, dass sich das Bild von Türchen 3 wieder einmal verändert hatte. Sie war aber im Moment so gut gelaunt, dass sie sich weiter keine Gedanken mehr darüber machen wollte, wer ihr hier einen Streich spielte. Ob ihr Verstand oder sonst wer. Frida war alles egal, nur einer nicht und das war Henrik.
Am nächsten Tag hatte Frida frei und sie wollte den freien Tag dazu nützen, einmal das Skifahren auszuprobieren. Sie war noch nie auf Skiern gestanden. Damit sie weniger friert, zog sie sich, eine Strumpfhose, Leggins und eine Jogginghose an. Unten in der Lobby angekommen, blickte sie wie immer zum Kalender und sie schüttelte sofort den Kopf. Hinter Türchen 4 war ein Bild von einem Skilift und sofort kam ihr der Gedanke.
(Gedanken) Ja genau, ich gehe zum Skifahren und was sehe ich auf dem Bild. Zwei Personen, die auf dem Skilift sitzen. Mhh, soll das etwa Henrik darstellen? Sie legte die Lippen aufeinander und grinste. (Gedanken) Wenn es wie die Tage zuvor ist, dann sollte Henrik unmittelbar mit dem Geschehen des Bildes zu tun haben? Sie blickte sich um, ob irgendwer, den sie kennt, herumläuft, um zu fragen, was diese Person da oben auf dem Bild sieht. Aber außer Olav, der sie schon ziemlich misstrauisch anblickt, sah sie keinen. Sie geht dann einfach aus dem Hotel raus und spaziert Richtung Shuttlebus.
An der Skianlage angekommen, lieh sie sich die komplette Ausrüstung aus und ließ sich von einem Skitrainer beraten. Er zeigte ihr, die Umgebung und gab ihr einige Tipps. Kaum war sie bereit, wollte sie sich in die Reihe stellen, um mit dem Skilift hochzufahren, da sah sie einen grinsenden Henrik auf sie zulaufen. "Das ist aber schön dich hier zu treffen Frida. Ich wusste gar nicht, dass du Skifahren kannst?" "Ähh nee, ich wollte das gerade zum ersten Mal ausprobieren. Was ist mit dir, du hast aber auch nicht erzählt, dass du Skifahren magst. Obwohl, bin ich ein Dummkopf, du bist doch hier in der Hallvard Skianlage und machst Urlaub." "Haha, na ja, ganz so ist es nicht. Aber ich gehe schon sehr gerne zum Skifahren."
Henrik und Frida verbrachten gemeinsam einen wunderschönen und vor allem lustigen Tag in der Hallvard Skianlage. Frida war sich nach dem Tag definitiv sicher, dass, dass Skifahren nichts für sie war. Sie stellte sich so doof an. "Mehr Schnee als heute, hab ich nicht einmal als Kind gegessen, haha!" Sagte sie am Ende zu Henrik. Als sie vor dem Hotel ankamen, blieben sie kurz davor stehen und blickten sich an. "Ähm, ich danke dir Henrik, für den echt netten Tag." "Ja, danke auch dir. Der Tag war wirklich schön. Ich hatte großen Spaß." "Ja, das hatte ich auch."
"Hey, hör mal Frida, ähm, ich würde dich gerne morgen Abend einladen, mit mir auf eine Veranstaltung zu gehen. Sie findet unten in der Stadt im Gemeindezentrum statt. Würdest du mir den gefallen machen und mich dort hinbegleiten?" "Ähh Henrik, ich weiß nicht, ob ich das darf." "Warum solltest du es denn nicht dürfen?" "Na, weil du ein Gast des Hotels bist und ich, ja eine Mitarbeiterin." "Ach, das darf dir doch keiner verbieten. Also sag, schon begleitest du mich?" "Mhh na OK. Ich hab Frühschicht, also bin ich am Abend frei. Ja, gerne begleite ich dich." "Super, ich freue mich. Also dann wünsche dir einen schönen Abend." "Ja, das wünsche ich dir auch." Er ging ins Rondell und Frida zum Hinterhof.
Frida stand heute fröhlich und gut gelaunt auf. Sie musste heute zur Frühschicht. Sie freute sich aber am meisten, auf den Abend mit Henrik bei der Veranstaltung, zu der er sie gestern Abend eingeladen hatte. Als ihr der Gedanke an den Abend kam, musste sie auch sofort an den Adventskalender denken. Mit einer Geschwindigkeit wie nie zuvor rannte sie aus dem Keller in das Erdgeschoss, genaugenommen in die Lobby. Ihre Augen glitzerten als sie auf Türchen 5 hinaufblickte.
Hieß das, sie erhält heute einen Handkuss von Henrik? Irgendwie war sie jetzt total aufgeregt, obwohl der Blick auf die Uhr verriet, dass es noch 14 Stunden waren, bis sie sich mit Henrik am verabredeten Ort treffen würde. Enttäuscht ging sie zurück in ihre Kammer. Sie musste heute die Zimmer der 6. und 7. Etage reinigen. Das waren die Etagen, mit den teuersten Zimmern, Penthäusern und Apartments. Irgendwie hatte sie noch nie dran gedacht, in welcher Etage Henrik sein Zimmer bewohnen könnte. Sie hat ihn auch nicht danach gefragt. Aber wenn sie sich so an seinen echt teuren Anzug vom ersten Tag zurückerinnert, dann könnte sie sich schon vorstellen, dass er eventuell in einer dieser noblen Etagen wohnen könnte.
Die meisten Gäste verließen ihr Zimmer, kurz bevor das Zimmermädchen hineinkommt. Sie hatten ja den Plan wann welches Mädchen wo reinkommt im Zimmer hängen. Frida, stand jetzt vor Zimmer 7020 und klopfte an der Tür. Kurz wartete sie ab, ob sich jemand meldet. Als nichts zu hören ist, öffnet sie mit der Schlüsselkarte die Tür. Im Zimmer war es ziemlich aufgeräumt, das war wirklich nicht überall so. In den meisten Zimmern, wo Männer alleine lebten, war es oft sehr unordentlich. Dafür waren aber Zimmer, die Frauen bewohnten, sehr vollgestopft. Dort musste Frida, immer erst herumräumen, um an alle Stellen heranzukommen.
Nach ca. 20 Minuten war sie mit Zimmer 7020 fertig und fuhr mit ihrem Wagen gerade auf Zimmer 7021 zu, als ihr Pieper klingelte. Sie warf einen Blick darauf und las die Nachricht. Rezeption: sofortiger Rückruf erforderlich, Olav. Sofort ging sie zu einem der Telefone, die im Flur hingen und wählte 4-mal, die 0, um mit der Rezeption verbunden zu werden. "Willkommen im Hallvard-Johnsen Plaza, mein Name ist Olav Larsen, wie kann ich Ihnen behilflich sein?" "Hallo Olav, ich bins Frida. Ich sollte zurückrufen?" "Oh ja, du musst heute Doppelschicht machen." "Ähm, 'ne, das geht nicht. Ich bin ähm verabredet heute Abend." "Tut mir leid, das kommt von ganz oben." "Aber, aber ...!" "Wie gesagt, ich kann nichts machen. Also dann, die Leitung muss frei sein für die Gäste." Tut...tut...tut! "Boah was, ähm ohh nee. Ich hab doch die Verabredung mit Henrik. Ohh man, ich kann ihn ja nicht einmal erreichen. Was mach' ich denn jetzt bloß? Warum hab ich denn nie dran gedacht, seine Nummer zu erfragen?"
Als Frida ihre Pause machte, überlegte sie, wie sie Henrik die Nachricht zukommen lassen könnte, dass sie leider heute eine Doppelschicht machen muss und deshalb nicht, zur Verabredung erscheinen konnte. Sie wollte nicht, dass er denkt, sie hätte ihn versetzt. Dann guckte sie, zur Rezeption, sie war gerade frei. Mit schnellen Schritten lief sie dort hin und stellte sich vor den Computer. (Gedanken) Frida denk nach, Henrik ähm? Wie heißt er denn nur mit Nachnamen? Hat er dir das überhaupt je gesagt? Nein, ich glaube nicht. Dann gibt sie einfach den Namen Henrik in die Suchleiste ein, mit dem Klick auf Enter, wurde ihr klar, dass es keinen Sinn macht, denn der Computer zeigte an, dass es im Moment über 170 Henriks im Hotel gab. (Gedanken) Das war doch klar Frida, dieses Hotel hat über 7000 Zimmer und Henrik war nun auch kein seltener norwegischer Vorname. Plötzlich sah sie Olav um die Ecke kommen. "Hey, was machst du hinter meiner Rezeption?" "Ähm, ähm!" Sie fasste sich um den Finger und sagte. "Ich hab mich geschnitten, suche nach 'nem Pflaster." "Ach so, ja warte, ich gebe dir eins!" "Danke Olav." "Mhh keine Ursache."
Nun hatte sie sich zwar bei Olav herausgeredet, aber sie war keinen Schritt weiter gekommen, was die Sache mit Henrik anging. Als sie einen verzweifelten Blick auf die goldenen Treppen wirft, sieht sie ihn dort. Er kommt gerade die Treppen hinunter. Er ist aber nicht allein, sondern eine junge Frau begleitet ihn. Frida rennt sofort hinter den Kofferwagen, damit er sie nicht erblickt. Er unterhält sich mit dieser jungen Frau und sie lachen beide herzlich. Frida bleibt in Deckung und beobachtet weiter das Geschehen. Irgendwie gefällt ihr dieser Anblick gerade gar nicht. Wer war diese Frau und warum war Frida so enttäuscht? Ist sie etwa eifersüchtig? Henrik legte seine Schlüsselkarte auf die Rezeption. Olav ist etwas weiter weg am Telefon und zeigt ihm per Handzeichen, dass es OK ist.
Als Henrik und diese Frau das Hotel verlassen, rennt Frida schnell zur Rezeption, um auf der dort noch liegenden Schlüsselkarte einen Blick auf die Zimmernummer zu erhaschen. Aber Olav kommt ihr zuvor und sieht sie merkwürdig an. "Wieder du? Was ist, hast du dir erneut wehgetan?" "Ähh nein, ich ach ich muss wieder zur Arbeit." Olav guckt ihr skeptisch hinterher. Schnell wirft sie noch einen Blick auf den Kalender und enttäuscht stellt sie fest, dass sich das Bild mittlerweile verändert hat. (Gedanken) Also komisch, ich hatte doch das Bild mit dem Handkuss? Aber dieser ist doch gar nicht geschehen, das Bild ist aber nun weg? Hier war doch was nicht ganz richtig?
Sie begab sich zu den Aufzügen, dort wartete sie jetzt auf einen der Lifte. Als plötzlich ein betrunkener älterer Herr neben ihr stand und sie merkwürdig anlächelte. (Russischer Dialekt) "Sie schöne Frau, ich ein bisschen zu viel Ouzo getrunken in Hotelbar. Jetzt, ich muss schlafen gehen. Aber nix finden meine Zimmer, du helfen können alte Dimitri?"
Sie guckte ihn an und lächelte. "Haben sie ihre Schlüsselkarte zur Hand? "Ja in meine Hosentasche Moment ich holen raus." "OK also sie müssen in den 2. Stock, sie haben Zimmernummer, 2201. Ein Moment bitte. "Ragnar, hey Ragnar?" "Mhh?" Hast du Zeit, den Herren auf sein Zimmer zu begleiten. Er ist im zweiten, Zimmer 2201!" "Na klar, miss sowieso in den zweiten." "Perfekt danke dir. Also mein Kollege kommt gleich und begleitet sie nach oben." "Ohh danke schöne Frau. Bitte geben Sie mir ihre Hand." Der alte Mann nahm Fridas Hand und küsste sie." "Mhh vielen Dank, auf Wiedersehen." Jetzt stieg sie in den Lift. Dort überlegte sie und dann, wurde ihr etwas klar. (Gedanken) Der Handkuss? Die Bilder haben also doch nicht nur was mit Henrik zu tun?
Als sie während der Arbeit, in einem Moment auf ihre Uhr blickt, sieht sie das es 20:00 ist. Jetzt sollte sie sich mit Henrik treffen. Aber nachdem sie ihn vorher mit dieser Frau gesehen hatte und sich das Bild hinter Türchen 5 schon vor dem Geschehen verändert hat, dachte sie, es wird schon seine Richtigkeit haben, warum gerade sie die Doppelschicht übernehmen musste und alles heute etwas anders war, als die Tage zuvor und außerdem hat sie den Handkuss ja letztendlich von dem alten Mann erhalten. Nun fuhr sie vor das letzte Zimmer in Etage 7. Es war das größte und teuerste Penthouse mit der Nummer 7030. Nach einem kurzem klopfen, betrat sie es und sofort fiel ihr etwas auf. Im Flur stand ein Koffer, auf dem Koffer lag ein Mantel. Diesen Mantel hatte sie schon einmal gesehen. (Gedanken) OMG, das ist Henriks Mantel.
Sofort hob sie den Mantel hoch, um auf dem Koffer ein Flugetikett zu finden, wo sein Name draufstehen könnte. Tatsächlich, es war Henriks Koffer. Doch als sie seinen Namen auf dem Etikett las, fiel sie fast in Ohnmacht. Johnsen Henrik. "OMG, das kann doch gar nicht sein, oder? Ein Zufall? Nein, im Penthouse, und zwar im teuersten. Aber wer war er? Der neue Hotelinhaber hieß doch Kasper Johnsen? Wer war nun Henrik Johnsen gewesen? Sie erinnerte sich aber auch daran, dass Olav ihn an dem Tag, als das mit dem Eimer Wasser passierte, ja auch nicht behandelt hat, als ob er irgendwie der Chef des Hotels sein würde. Sie wollte es jetzt aber wissen und erinnerte sich daran, dass sie vorher gehört hat, dass Olav zu Ragnar gesagt hat, dass Arvid heute die Nachtschicht übernimmt, weil er zu seiner Mutter fahren muss. Das bedeutet unten an der Rezeption ist Arvid. Sie presste kurz die Lippen aufeinander, nahm den Mantel und fuhr nach unten.
"Arvid, kannst du mal bitte schauen, wer in Zimmer 7030 wohnt?" "Ähh warum?" "Ich hab hier den Mantel von den Herren aus dem Zimmer. Er hat ihn wohl im Restaurant liegen lassen?" "Na dann bring ihn doch einfach hoch, du bist doch oben im siebten.?" "Ne du, ich bin fertig oben!" "Ach so ja OK lass ihn dann einfach da." "Nein ähm, sag doch jetzt einfach wer in diesem Scheiß Zimmer wohnt?" "Hey, hey, schrei mal nicht so herum?" "Entschuldigung bin gestresst, hab Doppelschicht gemacht." "Ich weiß, warte mal, ich schau' mal, wem der gehört." "Danke Arvid!" "Es ist ein Herr, ähm komisch?" "Was denn?" "Hier steht nur Herr J. Henrik?" "Mhh aha, so ist das also? Deshalb kennt ihn hier keiner?" "Wie bitte?" "Ach nichts, weißt du was? Ich bring' den Mantel jetzt doch hoch. Danke, Arvid, bis dann!" "Ja passt gerne!"
Frida konnte nicht mehr darüber nachdenken. Es machte sie vollkommen unkonzentriert und sie begann Fehler bei der Arbeit zu machen. Deshalb nahm sie sich vor, ab jetzt nicht mehr über diese Sache mit Henrik nachzudenken. Sie hatte ihn ja auch mit dieser Frau gesehen und es sah für sie so aus, als ob sie ein Paar gewesen sind. Das wäre sowieso zu schön gewesen, um wahr zu sein, dass ein reicher Johnsen, wer auch immer er gewesen ist, sich für eine kleine nichtssagende Reinigungskraft interessieren könnte? Also hat Frida nun Frieden damit geschlossen. Außerdem war sie auch irgendwie sauer auf Henrik gewesen, weil er ihr anscheinend ja was vorspielte und ihr nicht gleich von Anfang an gesagt hat, wer er ist. Sie beendete ihre Schicht und ging danach direkt in ihre Kammer, sie war fix und fertig, nach dem Duschen fiel sie nur noch ins Bett.
Am morgen, fand sie einen Zettel an ihrer Kammertür. Dort stand eine Nachricht von Olav drauf. Frida, du kannst heute frei machen. Kommt von ganz oben und ich soll danke für die Doppelschicht von gestern sagen. Merkwürdig fand sie das aber gerade schon. (Gedanken) Warum macht sich Olav die Mühe und kommt in den Keller, um mir diesen Zettel zu hinterlassen und warum immer dieser Hinweis, dass es von ganz oben kommt? Sie möchte eigentlich gleich in die Lobby, um das Bild hinter Türchen 6 zu sehen, aber doch auch wieder nicht, weil sie Angst davor hat. Aber es lässt ihr einfach keine Ruhe und sie geht los.
"OMG Fridaa, was ähm, nein?" Das Bild, welches sie oben betrachtete, machte ihr Angst. Es war wohl ein Streit? Sie wollte doch gar keinen Streit. Frida versteckte sich sofort, damit sie keiner sieht. Sie hat ja anfangs gedacht, dass diese Bilder nur mit Henrik zu tun haben, aber gestern bei dem Handkuss hat sie gesehen, dass auch andere Personen unmittelbar damit zu tun haben können. Deshalb nahm sie sich nach diesem Türchen nun vor, ihr Tag in ihrer Kammer zu verbringen, damit sie keine Person trifft, um den Streit zu vermeiden.
Einige Stunden später.
Frida saß gerade am Tisch, hörte Weihnachtsmusik und aß ein paar Plätzchen, da klopfte es an ihrer Tür. Sie sprang schmatzend auf und rief. "Einen Moment bitte, ich komme gleich." Dann öffnete sie mit Elan die Tür und riss die Augen auf. "Henrikkkk?" "Hallo Frida!" "Ähm, sie blickte aus dem Zimmer, nach links und rechts und dann zog sie ihn in ihre Kammer. "Komm rein, dich darf hier keiner sehen." Nun schloss sie von innen die Tür und stand nun mit dem Rücken zu Henrik vor der Tür und sofort kam ihr der Umriss des Streitbildes aus dem Kalender. Sie kniff sich die Augen zu und presste die Lippen aufeinander.
"Frida?" "Mhh?" "Dreh dich mal bitte um?" "Aha!" Langsam dreht sie sich und dann blickt sie direkt auf Henrik. Er steht da, in seinem Anzug und starrt sie fragend an. "Sag bitte etwas?" "Was soll ich denn sagen, Mister Johnsen ha?" Er nickt und erwidert. "Ich habe gehofft, dass du mein Hinweis entdeckst!" "Hinweis welcher Hinweis?" "Na den Mantel und ja, die Anweisungen von ganz oben." "Puhh ha ich ähm?" Frida war verwirrt. "Du hast mir also die Doppelschicht gestern reingewürgt? Aber warum, ich dachte, wir haben eine Verabredung. Ach so ja, du wolltest wahrscheinlich lieber mit einer anderen dort hin und rede dich bloß jetzt nicht heraus Henrik. Ich hab dich gesehen, mit ihr gestern."
Er stand da, schüttelte den Kopf und Frida hatte das Gefühl, dass er sich irgendwie darüber lustig machte. "Findest du das jetzt wirklich lustig?" "Nein, oder eigentlich doch." "Ha du bist, ach mhh?" "Frida, ich finde nicht das lustig, was du meinst." "Sondern was dann?" "Ich fühle mich geschmeichelt, dass du eifersüchtig bist, aber das brauchst du gar nicht zu sein. Die Frau, die du gestern gesehen hast, ist meine Schwester." Frida presste die Lippen aufeinander und irgendwie fiel ihr ein Stein vom Herzen. "Sie ist unangemeldet einfach aus Trondheim hergekommen. Ich konnte sie nicht alleine lassen. Dann habe ich einfach, die Anweisung gegeben, dass man dir überbringt, dass du eine Doppelschicht machen musst. Na ja und da du in der siebten Etage warst, habe ich dir den Mantel im Flur hinterlegt."
"Aber, aber das ist doch?" "Frida, es tut mir ja leid, aber was hätte ich machen sollen?" "Wie, ähm, warum kennt dich hier keiner? Vor allem Olav nicht? Du stehst im System nur als Henrik J. drinnen?" "Ja, das ist, so gewollt von mir." "Aber, wer bist du eigentlich und was ist Kasper Johnsen für dich?" "Haha, Kasper ist mein Bruder. Er ist das Vorzeigegesicht unserer Familie. Ich mag es nicht, öffentlich aufzutreten. Ich bin lieber anonym und das klappt ja wie du siehst ziemlich gut." "Wie gibst du denn dann Anweisungen?" "Per Telefon!" "Das ist doch, ähm?" "Frida ich ähm?" Er kam einen Schritt näher auf sie zu, sie aber ging direkt einen Schritt nach hinten und guckte ihn erschrocken an. "Was ähm machst du?"
"Hey, ich bin gekommen, weil ich dir sagen wollte, dass ich für zwei Tage weg muss. Ich komme aber am 09.12. wieder zurück und dann würde ich gerne unsere Verabredung nachholen." "Ähm, ich weiß nicht ...?" "Bitte Frida, lass uns so miteinander umgehen, wie vorher, bevor du wusstest, wer ich bin." Frida hob die Schultern und dann nickte sie. "OK!" "Gut so." Jetzt nahm er ihre Hand und küsste ihren Handrücken. Erschrocken zog sie ihre Hand zurück. "Ähm?" "Ich muss jetzt los, Frida. Hier, nimm das, damit du mich erreichen kannst." "Was ähm ist das?" Er grinste und verließ ihre Kammer. Als sie auf die Visitenkarte guckte, sah sie, dass dort seine Nummer stand und ein kleines Herz hatte er daneben gemalt. Sie lächelte und ließ sich fröhlich und glücklich auf ihr Bett fallen.
Ende von Teil 1!
Das war nun Teil 1 der Geschichte. Im nächsten Kapitel könnt ihr dann Teil 2 lesen.
Das war eine fiktive Geschichte und somit frei von mir erfunden.
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