fünfzehn
pov: cengiz' großmutter
Ich tippte einen Buben mit grünen Haaren an. Warum taten die jungen Leute das? Schmierten sich Farbe in die Haare, nur um anders zu sein. Dabei war jeder Mensch unterschiedlich, auch ohne Regenbogenkopf. Der junge Mann drehte sich zu mir um. Tätowiert war er auch noch, na der wollte sich wohl von jeder Gruppe abheben, den konnte man ja in gar keine Schublade stecken. Aber was soll's, vielleicht wollte er ja genau das. Ein freundliches Lächeln hatte er trotzdem. Anscheinend war er also doch kein Mensch, der gegen alles und jeden war. Ich sollte aufhören, Leute nach ihrem Äußeren zu beurteilen. "Kann ich Ihnen helfen, Frau Dogrul?" Ich nickte stürmisch. "Allerdings, mein Junge. Du bist ein Freund der beiden, nicht wahr?", fragte ich auf die zwei Tutteltäubchen, die ich seit Beginn der Hochzeit meines Enkels versuchte, zusammenzubringen, deutend. Er nickte leicht verwirrt. "Sag mir, sind die beiden in einer Beziehung?" Diesmal schüttelte er den Kopf. Hatte er etwa verlernt zu sprechen? "Sind sie in Beziehungen mit anderen Personen?" Er zuckte mit den Schultern. Ich seufzte. "An welchem Geschlecht sind sie interessiert?" Der Grünschopf zog ein seltsames Gesicht. "Warum wollen Sie das denn eigentlich wissen?" "Ganz einfach, mein Lieber. Ich sehe, dass die beiden dasselbe füreinander empfinden, wie mein Kleiner für seine Sahra. Hätte er mich damals nicht um Rat gebeten, hätte er seine Chance bei Sahra wahrscheinlich verpasst und wir wären heute nicht hier. Und ich möchte nicht, dass die beiden Buben, blind wie sie sind, ihre Chance verpassen." Ich erinnerte mich an den Namen meines Gegenübers. Thaddeus. Er nickte langsam. "Ich helfe Ihnen."
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