Soulmates - Time is on your Side - Band 1 - Nathi_Lina_66
Anzahl der zur Bewertung herangezogenen Kapitel: 5 Kapitel
Anzahl bisheriger Kapitel: 5 Kapitel
Titel
Es tut mir leid, dass ich direkt negativ starten muss, doch ich muss ehrlich sein. Der Titel deiner Geschichte spricht mich persönlich überhaupt nicht an. Dies hat mehrere Gründe, die ich dir nun erläutern werde.
Erst einmal ist er mir etwas zu lang. Mich persönlich sprechen kürzere, prägnantere Titel einfach mehr an. Dies ist allerdings Geschmackssache, weswegen ich dies erst einmal nicht negativ auslege.
Was mir überhaupt nicht gefällt ist der Titel Soulmates an sich, denn ich empfinde ihn als klischeehaft. Eine wirklich gute Geschichte könnte einen besseren vertragen. (Diese Kritik nehme ich zurück, falls sich die Geschichte mit wirklichen Seelenverwandten beschäftigen wird, welche beispielsweise über ein Tattoo oder Ähnliches verbunden werden.)
Außerdem finde ich es eigentlich nie wirklich gelungen, wenn ein Titel sich aus zwei verschiedenen Teilen zusammensetzt. Hier kann ich dies aber noch nachvollziehen, da es sich um eine Reihe handelt und es deswegen einmal den Reihentitel sowie den Titel des ersten Buches gibt. Eventuell fände ich es dennoch gelungener, wenn du dies kürzer gestalten würdest. Beispielsweise in folgender Art „Time is on your Side [Soulmates 1]".
Wie gesagt, ich würde an deiner Stelle lieber einen anderen Titel wählen, aber natürlich ist dies nur meine persönliche Meinung. Ich fände einen deutschen Titel übrigens um einiges ansprechender und auch einen kürzeren fände ich besser. Ein Beispiel wäre etwas in die Richtung „Zeitenliebe" oder eventuell auch „Your Time", denn dein Titel ist mir einfach zu lang.
Cover
Das Cover hingegen gefällt mir gleich sehr viel besser als dein Titel. Das Bild ist schön und auch die Gestaltung wirkt nicht zu überladen. Ansprechend finde ich ebenfalls die Skyline am unteren Rand, die etwas Farbe reinbringt. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn das Mädchen zum rechten Rand hin nicht ausbleichen würde. Die Farben wirken alle sehr harmonisch und auch die meisten Schriftarten wirken gut gewählt. Einzig die Schriftart des Wortes „Soulmates" ist nicht mein persönlicher Favorit, allerdings wird dieser auch oft auf echten Buchcovern genutzt, weswegen er in Ordnung geht. Auch stört es mich etwas, dass das „S" des Wortes Soulmates etwas verschluckt wird. Das hätte man besser positionieren können.
Insgesamt gesehen ist das Cover ganz hübsch, einige Kleinigkeiten könnte man jedoch verbessern.
Kurzbeschreibung
"ஜღKindheitserinnerungen - sie begleiten uns ein Leben lang.
Versteckte Gefühle, tief verletzt im Herzen verankert.
Doch egal, was Dir dein Verstand sagt - dein Herz kennt den richtigen Weg.ღஜ
Als Karena ihre Sandkastenliebe Timo an der Uni wieder trifft, fällt sie aus allen Wolken. Er, der sie damals hat eiskalt sitzen lassen!
Um nicht erneut verletzt zu werden, hält sie Abstand zu ihm.
Doch dann fährt ausgerechnet Timo bei einer gemeinsamen Studentenfahrt mit. Zunächst ist keiner der beiden begeistert von der Idee. Ohne es jedoch zu wollen, nähern sie sich zaghaft an.
Wird Karena Timo ein zweites Mal vertrauen können?"
Bei der Kurzbeschreibung stören mich diese verschnörkelten Schriftzeichen sehr. (Ebenfalls bei den Titeln deiner Geschichte). Ich persönlich würde es gelungener finden, wenn du auf diese verzichten würdest. Stattdessen könntest du das Zitat beispielsweise in Anführungszeichen setzen, das wäre gelungener.
Sehr gut gefällt mir das Zitat am Anfang. Es ist sehr poetisch angehaucht und genau nach meinem Geschmack. Die ersten Zeilen haben mich direkt neugierig auf die Geschichte gemacht und ich freue mich als Leser schon darauf, in die Geschichte zu starten.
Die folgende Kurzbeschreibung ist in Ordnung, allerdings auch nicht besonders außergewöhnlich. Es ist nichts, was ich nicht schon einmal gelesen habe, gibt aber zumindest erste Einblicke in die Idee der Geschichte.
Insgesamt finde ich die Kurzbeschreibung gelungen, sie erfüllt auf jeden Fall seinen Zweck.
Prolog/Einleitung
Das Buch beginnt erneut mit dem Klappentext. Hat dies einen tieferen Sinn, denn eigentlich ist der Text doch genau der gleiche wie auf dem eigentlichen Klappentext? Ich finde das eigene Kapitel für den erneuten Klappentext etwas überflüssig, aber das ist Geschmackssache.
Die eigentliche Geschichte beginnt direkt mit dem ersten Kapitel. Auch in dieser Geschichte wird auf einen Prolog verzichtet, was ich ganz erfrischend finde. Denn ein Prolog ist keinesfalls immer nötig und ich finde es immer ganz interessant zu sehen, wie ein Autor direkt mit dem ersten Kapitel startet.
Der erste Satz wirkt direkt erfrischend und macht den Leser neugierig. Auch erfährt man bereits erste Informationen über die Hauptperson, die anscheinend Studentin ist und die Universität Heidelberg besucht. Dies finde ich gut, da man sich bereits ein erstes Bild der Person machen kann. Auch fragt man sich als Leser direkt, warum sie so schlechte Laune hat. Hat dies mit ihrem Studium zu tun? Oder ist eventuell etwas Einschneidendes passiert?
Du schreibst im ersten Kapitel ziemlich am Anfang, dass die Hauptperson laut lacht, obwohl ihre Laune immer noch auf dem Nullpunkt ist. Ich verstehe, was du damit sagen willst, finde es aber etwas unglücklich formuliert. Ich hätte beispielsweise Folgendes besser gefunden: „Ich lachte laut, als sich die Arme meiner besten Freundin um mich schließen. Dennoch kann auch dieser kurze Lichtblick meine Laune nicht langfristig bessern, sie findet sich immer noch gefährlich nahe dem Nullpunkt."
Außerdem erfährt man im ersten Kapitel etwas mehr über die Familie der Hauptperson, was ihr ein paar Eigenschaften verleiht und für den Leser greifbar macht. Das ist prinzipiell sehr gut gedacht, allerdings ist es mir für den Anfang des ersten Kapitels etwas zu viel Beschreibung. Ich fände es schöner, wenn man nur einer der Informationen bekommt und die anderen im Laufe der Geschichte durch Beschreibung und Handlung eingebaut werden würden.
Die Schreibweise „Jassi" habe ich übrigens noch nie gesehen und finde sie wirklich ganz interessant, es gibt der besten Freundin einen coolen Touch ;)
Etwas, was mich direkt am Anfang gewundert hat, ist folgendes: Hat die Hauptperson ein so entspanntes Studium, dass sie während der ganzen Ferien fröhlich verreisen kann? Das könnte ich mir aufgrund meiner Klausuren, die auch in den Semesterferien anfallen, gar nicht leisten. Abgesehen davon, dass man ja eigentlich auch viele Tage mit Lernen verbringt. (Mein Bruder, der gerade über seinen Matheunterlagen sitzt, grummelt bestätigend). Auch von meinen Freunden kenne ich dies nicht anders. Dies wirkt für mich auf den ersten Blick etwas unrealistisch, hängt aber davon ab, was sie überhaupt studiert.
Außerdem verstehe ich ihre Wohnverhältnisse nicht so wirklich. Ihre Eltern scheinen in derselben Stadt zu wohnen, sie aber eigentlich im Studentenwohnheim? Warum wohnt sie nicht noch zuhause? Oder wohnen die Eltern in einer anderen Stadt? Das finde ich etwas verwirrend.
Die nächsten Szenen plaudern die beiden Freundinnen immer mal wieder über ihre Ferien und berichten dabei aber nicht über bestimmte Ereignisse, sondern über allgemeine Fakten. Da frage ich mich als Leser, ob die beiden als beste Freunde nicht zumindest ab und an während der Ferien miteinander kommuniziert haben? Angeblich beste Freunde sollten doch zumindest über vieles bereits Bescheid wissen. Doch dies ist hier nicht der Fall und ich kaufe Jassi sowie der Hauptperson ihre beste Freundschaft nicht wirklich ab.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin selbst jemand, der in den Ferien kaum Kontakt zu seinen Freunden hält. Aber zumindest mit meiner besten Freundin tausche ich mich doch ab und an aus. Jassie und die Hauptperson wirken jedoch nicht so, als wüssten sie viel über das Leben der anderen.
Was mich ebenfalls stört, ist Folgendes: Man braucht unwahrscheinlich lange, bis man überhaupt den Namen der Hauptperson erfährt. Es wäre schon, wenn dieser früher eingebaut wird. Jassi könnte ihre Freundin beispielsweise ganz am Anfang direkt namentlich begrüßen.
Mit einem Namen fällt es auch den Lesern leichter, sich mit der Hauptperson zu identifizieren und sie sich bildlich vorzustellen. Ein Name gibt einem Charakter etwas Greifbares.
Auch springst du mir viel zu sehr zwischen einzelnen Themen hinterher. Erst geht es um Jassis Punkneigung, dann um den Urlaub, dann plötzlich um Wohnsituationen und wieder zurück zum Urlaub, bevor auf einmal eine weitere Beschreibung zum Thema Punk Rock kommt. Eine neue Freundin kommt hinzu und dann geht es schon wieder um die Wohnsituation. Versuch am besten, die Themen nacheinander abzuhandeln und nicht so sehr zu vermischen, dann fällt es dem Leser einfacher zu folgen.
Leider finde ich es auch etwas klischeehaft, dass die Eltern der Oberzicke der Uni und die der Hauptperson miteinander konkurrieren. Ich meine, wie wahrscheinlich ist dies schon? Und zufälligerweise ist dieses andere Mädchen dann auch noch eine Zicke? Ich fände es zumindest schöner, wenn es sich hierbei um zwei unterschiedliche Mädchen handeln würde. Einmal eines, dass die Oberzicke verkörpert. Dann ein anderes, dessen Eltern ebenfalls eine Schönheitsklinik besitzen.
Schließlich wird dann eine meiner Fragen beantwortet. Die Hauptperson (Name immer noch unbekannt) ist zuhause ausgezogen, weil sie ihren Bruder nicht ausstehen kann. Wie finanziert sie sich dies? Geht sie arbeiten? Ich hoffe doch sehr, dass ihre Eltern ihr das Wohnheim nicht einfach finanzieren, denn ihr Grund ist für mich nicht Grund genug zum Ausziehen und sie wirkt auf mich etwas verwöhnt.
Auch scheinen alle Anwesenden unheimlich viel Zeit haben, eine Unterhaltung zu führen, während sie laut ihren eigenen Worten schon viel zu spät sind. Bietet es sich da nicht eher an, direkt zur Vorlesung zu gehen? Sie hätten auch währenddessen oder in der darauffolgenden Pause ihr Gespräch führen können. Da hapert es bei mir etwas in der Logik. Vielleicht schreibst du dies noch einmal um.
Nicht wirklich gelungen finde ich die ganzen Gedanken über ihr Singleleben. Dann wird auch noch zufällig Timo erwähnt. Das ist nicht gut gelungen. Erst einmal gibt es viel zu viel Beschreibung, es wäre besser, wenn man dies durch Handlung und direkte Rede erfahren würde. Zweitens finde ich es nicht gut, dass Timo direkt erwähnt wird. Es wäre besser, wenn sie sich erst Gedanken über ihn macht, wenn sie ihn sieht. So wirkt dies völlig zusammenhangslos und an den Haaren herbeigezogen.
Auch die Ansichten der Hauptperson über Beziehungen hätte man gut durch Handlungen zeigen können. Mir ist dies einfach alles viel zu sehr Beschreibung.
Mir wird die Hauptperson, die inzwischen endlich den Namen Rena erhalten hat, spätestens dann unwahrscheinlich unsympathisch, als sie sich plötzlich darüber Gedanken macht, dass andere sie als heiße Braut abstempeln. Auch ihre Beteuerung („An mir ist nichts Besonderes.") rettet die Situation nicht mehr. Diesen Abschnitt würde ich ganz löschen.
Auch ist Rena anscheinend nicht nur kein Streber und geht nie zur Vorlesung, sondern beherrscht den Stoff dann auch noch ohne viel Nachholbedarf in wenigen Tagen. Ich studiere nicht Germanistik, weswegen ich mir zu dem Umfang des Stoffs kein Urteil erlauben kann, aber ich glaube, dass dies auch in diesem Studium nicht möglich ist. In der echten Welt würde Rena mit dieser Einstellung gnadenlos scheitern. Sympathiepunkte gewinnt sie so zumindest bei mir ganz und gar nicht.
Insgesamt passiert mir im ersten Kapitel leider zu wenig und es ist viel zu viel Beschreibung vorhanden. Ich würde dir raten, die eigentliche Beschreibung über die Zeit in die Geschichte einzubinden und nicht direkt im ersten Kapitel so viele Tatsachen zu schaffen. Ich als Leser habe im ersten Kapitel wenig gefunden, was mich neugierig gemacht hat. Im Gegenteil, ich bin leider etwas genervt von der Hauptperson gewesen. Gerade da du auf einen Prolog verzichtet hast, wäre es gut, wenn du versuchst, im ersten Kapitel etwas zu schreiben, dass die Leser direkt fesselt. Bis jetzt klingt es für mich leider nach einer typischen Highschool Story, die sich nun eben auf der Universität abspielt. Auch wirken die Charaktere meiner Meinung nach nicht reif genug, ich kaufe ihnen ihren Studentenstatus nur schwer ab.
Insgesamt gesehen wäre es besser, wenn du direkt mit der letzten Szene einsteigst, um etwas Spannung zu erzeugen, das meiste des ersten Kapitels ist nicht wirklich notwendig. Beispielsweise könntest du die Szene im Hörsaal dafür viel besser ausbauen.
Ich würde dir auch ans Herz legen, eventuell doch einen Prolog zu schreiben. Denn der Leser muss zwingend im ersten Kapitel gefesselt werden, wenn kein Prolog vorhanden ist und das hat bei mir nicht funktioniert.
Inhalt/Handlung
Das zweite Kapitel fängt damit an, dass Karena auf dem Weg nach Hause zu ihrem Studentenwohnheim ist. Daran habe ich erst einmal nichts auszusetzen, denn die Szene kann man durchaus als Einstieg wählen. Sie ist ebenfalls nicht wirklich spannend, aber erst einmal nicht weiter störend.
Was mich dafür aber umso mehr gestört hat: Im ersten Kapitel heißt es, dass Karena alle Vorlesungen schwänzt und so gut wie nie lernen muss. Im zweiten Kapitel schreibst du, dass Karena nie auf Partys geht und andauernd lernt. Außerdem wird sie deshalb als Streber bezeichnet. Das ist ein krasser Widerspruch und du musst dich zwingend für eine Version entscheiden.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich übrigens keine der Varianten besonders gelungen und würde das Mittelmaß bevorzugen, sprich: Karena, die oft lernt und dennoch schlau ist sowie ab und an ein paar Partys besucht. Wahlweise kannst du die Partys auch durch irgendein anderes Hobby ersetzen. Das würde der Person mehr Hintergrund geben. Gerade ungewöhnliche Hobbys (Karate, Kickboxen, Rudern,...) lassen die Person greifbar und interessant erscheinen.
Dann erwähnst du im zweiten Kapitel schon wieder, dass ihre Eltern Schönheitschirurgen sind und sie kein Interesse daran hat. Das hast du bereits im ersten Kapitel (schon zu oft) gemacht und hier würde ich es gänzlich streichen.
Auch finde ich es nicht gut, dass Karena ihren Bruder dafür kritisiert, dass er in der Uni ein absoluter Streber ist. Wenn sie denn jetzt auf einmal selbst einer ist, wirft man das doch niemand anderem vor?
Danach folgt eine Rückblende, in der auch Timo wieder vorkommt. An sich finde ich die Rückblende nicht schlecht, doch sie ist nicht wirklich passend platziert. Auch werden hier wieder diese schnörkeligen Schriftzeichen verwendet, auf die ich verzichten würde.
Karena scheint sich übrigens nie sicher zu sein, was sie eigentlich wirklich will. Erst will sie ins Bett, dann doch zu den Studenten, doch dann reizt sie das Bett wieder sehr. Dann begegnet sie plötzlich Jonas und geht dann doch nicht ins Wohnheim. Mir ist das zu viel hin und her. Bitte fokussiere dich auf eine klare Linie.
Auch kaufe ich dir diese Schwiegersohngeschichte nicht wirklich ab. Karenas Eltern wirken sehr klischeehaft und ich finde sie nicht wirklich gut entwickelt. Ein paar Ecken und Kanten wären sehr schön.
Der nächste Widerspruch kommt dann, als sie sich zu ihrem Bruder, den sie angeblich so sehr hasst, und seinen Freunden setzt, die ebenfalls bei ihren Freunden sind. Ich dachte, sie kann die Freunde ihres Bruders nicht ausstehen? Warum verbringen die beiden Freundeskreise dann Zeit zusammen? Das ist mir nicht schlüssig.
Dann taucht auch noch – was für ein Zufall – der Junge auf, mit dem sie zusammengestoßen ist. Das ist viel zu klischeehaft. Besser wäre es, wenn sie sich woanders erneut begegnen. Dass es sich bei dem Jungen auch noch um Timo handelt und Karena ihn nicht erkennt, ist auf jeden Fall zu viel des Guten. Selbst wenn man sich einige Jahre nicht gesehen hat, kann sich niemand so sehr verändern, dass man ihn nicht wiedererkennt. Vor allem, wenn man vorher eng befreundet gewesen ist. Timo ist ihre erste große Liebe, dessen Merkmale prägt man sich doch ein und auch die Augenfarbe ändert sich nicht. Klar, man wird älter. Aber niemand macht so eine große Veränderung durch, dass man ihn plötzlich gar nicht mehr erkennt.
Man erfährt, dass Karena anscheinend 3 Tage in einem Café arbeitet, was ihr Pluspunkte bringt. Das ist gut gewählt und macht sie interessanter, vor allem hat man dadurch eine Erklärung, wie sie sich ihr Wohnheim finanziert.
Wie alt sollen Timo und Karena bei der zweiten Rückblende sein? Sollten sie jünger als 12 sein, dann halte ich es übertrieben, dass ihre Eltern so schockiert darüber sind, dass sie im gleichen Bett schlafen. Das sind Kinder, die werden dort nichts anstellen.
Insgesamt passiert mir leider auch in Kapitel 2 viel zu wenig. Das Tempo deiner Geschichte ist viel zu langsam und sie entwickelt sich nicht weiter, sondern tritt lange auf der Stelle.
In Kapitel 3 gehen Timo und Karena einen Kaffeetrinken. Am Ende des Treffens bekommt Karena dann plötzlich Schmetterlinge und das geht mir VIEL zu schnell! Baue die Beziehung der beiden langsam auf, sie hat ihn ja gerade noch gehasst.
Du neigst leider dazu, viel zu sehr zu beschreiben und zu erzählen. Die meisten Kapitel wirken eher wie eine Nacherzählung der Vergangenheit, man ist nie wirklich in der jetzigen Zeit anwesend.
Außerdem solltest du bei jeder Szene überlegen, ob sie die Geschichte vorantreibt und wichtig ist. Wenn dem nicht so ist, dann streiche sie bitte. Die meisten Szenen empfinde ich als unnötig und sie helfen der Geschichte nicht, sie verlängern sie nur unnötig. Deswegen ist auch das Tempo der Geschichte besonders am Anfang sehr schleichend.
Auch stört es mich sehr, dass Timo und Karena plötzlich andauernd aufeinander treffen. Das sind zu viele Zufälle und ist nicht glaubhaft.
Dein Schreibstil ist nicht schlecht, dennoch neigst du dazu, oft etwas umgangssprachlich zu schreiben. Gerade die drei Punkte, die du dauernd verwendest, haben mich gestört. Mehr dazu im Unterpunkt „Grammatik".
Eigentlich liebe ich Rückblenden, aber du müsstest diese besser in die Geschichte hineinarbeiten, so wirkt es doch sehr abgehakt und gewollt.
Du baust auch die Beziehung zwischen Karena und Timo viel zu gewollt auf. Weniger ist mehr, du musst den beiden Zeit geben, dass sich ihre Beziehung entwickeln kann und vor allem nicht so offensichtlich schreiben.
Deine Kapitel haben eine sehr schöne Länge, du musst nur mehr (interessante) Handlung reinbauen, aber die Länge ist dir gelungen.
Charaktere
Erst einmal muss ich dir ein großes Kompliment zu deinen gewählten Namen machen! Der Name Timo ist nicht gewöhnlich und auch nicht völlig außergewöhnlich, was ich persönlich immer sehr ansprechend finde. Ich kann diese ganzen abgedrehten Namen (zB Skye, Hope oder irgendwelche Fantasiespinnungen) nicht mehr hören und finde es immer sehr erfrischend, einfach einmal einen realistischen Namen zu sehen.
Dasselbe gilt für Karena. Den Namen habe ich persönlich noch nie gehört und er ist außergewöhnlich, ohne aber klischeehaft zu wirken.
Der Charakter von Simon wirft viele Fragezeichen auf, denn du gibst ihm andauernd neue Eigenschaften, die sich aber oft widersprechen.
Dies passiert dir auch bei den anderen Charakteren und deine Personen wirken oft nicht greifbar, sondern eher flach.
Ich würde dir raten, die für jeden Charakter eine Liste anzulegen, in der du die Charaktereigenschaften notierst und diese dann in die Geschichte einflechtest. So kann man sicherstellen, dass man wirklich die richtigen Eigenschaften verwendet und sich nicht selbst widerspricht. Auch hierbei bietet es sich an, die Eigenschaften nicht über Beschreibung, sondern über Handlung einzubringen. Jemand, der ungeduldig ist, stampft eventuell oft mit dem Fuß auf. Jemand, der verträumt ist, läuft eventuell gegen eine Straßenlaterne. Weniger ist mehr und es ist immer gut, wenn der Leser selbst interpretieren kann und nicht direkt alles als Beschreibung vor die Nase gesetzt bekommt.
Leider bin ich mit allen Charakteren nicht wirklich warm geworden, besonders Karena hat mich manchmal einfach nur den Kopf schütteln lassen. Sie ist mir nicht wirklich sympathisch. Ich weiß nicht, ob das nur mir so geht oder ob das deine Absicht ist, weil du vielleicht planst, dass sie im Laufe der weiteren Geschichte eine Wandlung durchmacht. Mit meinem jetzigen Wissen empfinde ich sie leider als nervig und nicht erwachsen. Sie kann sich nie wirklich entscheiden, ihre Gedanken springen und ihre Ansichten sind auch widersprüchlich. Konzentriere dich bitte darauf, ihr mehr Inhalt zu verpassen.
Bei Begegnung mit Timo reagiert sie sehr schnippisch auf ihn, was sie direkt unsympathisch erscheinen lässt. Mag sein, dass Timo ihr das Herz gebrochen hat (wie alt soll sie da eigentlich gewesen sein?). Aber das empfinde ich als unnötig. Gerade weil du schreibst, dass Karena noch nicht einmal ein Handy hatte, als Timo gegangen ist. Das bedeutet, sie ist sicherlich nicht älter als 12 gewesen. Da kann einem niemand so sehr das Herz zerbrechen, dass man selbst im Studentenalter noch so sehr deswegen verletzt ist.
Fast ausnahmslos alle Charaktere benehmen sich nicht wie Studenten, hätte man mir das nicht immer wieder auf die Nase gebunden, dann hätte ich sie auf 13-14 Jahre eingeschätzt. Auch Karenas Gedanken wirken nicht erwachsen, da müsstest du noch einiges nachbessern.
Rechtschreibung und Grammatik
Die Rechtschreibung beherrschst du sicher, nur wenige Fehler schleichen sich ein, die man jedoch beim Korrigieren übersehen kann. Ich hoffe jedoch, dass du dieser vor der Veröffentlichung noch einmal alle ausgebessert hast.
Du neigst dazu, manchmal sehr viele einzelne, kurze Sätze durch Kommata aneinander zu reihen. Ich würde dir raten, daraus lieber etwas längere, eigenständige Sätze zu basteln.
Außerdem solltest du dazu verzichten, die drei Punkte („...") überhaupt zu verwenden. Ein Gedankenstrich ist stattdessen deutlich besser geeignet. Gerade im Fließtext stören diese den Lesefluss und da solltest du gänzlich auf sie verzichten. Ein einziger Punkt genügt.
Wörter wie „Natürlich" in bestimmten Kontexten und „total" würde ich auch vermeiden, das hört sich stilistisch nicht wirklich gut an. Du schreibst beispielsweise: „Natürlich waren wir Kinder total aufgeregt [...]". Das liest sich nicht schön, abgesehen davon, dass Kinder nie über sich selbst als „wir Kinder" reden würden. Besser wäre beispielsweise: Vor Aufregung hüpften wir neben unseren Eltern her und konnten sie nicht schnell genug über die Kirmes ziehen.
Du schreibst: „Ha Ha!", lachte ich. Das sollte man meiner Meinung nach nie tun, denn es ist einfach furchtbar. Schreibe doch lieber etwas in die Richtung von: Ich lache herzhaft. Wörtliche Rede ist empfehlenswert, aber nicht wenn solche Ausrufe einfach aufgeschrieben werden.
Fazit
Da dieses Buch eine Leseprobe ist, habe ich bewusst davon abgesehen, mir vorher ihre Bewertungen auf anderen Plattformen anzusehen. Mir ist es wichtig gewesen, mich nicht davon beeinflussen zu lassen und ohne Vorkenntnisse an die Kritik zu gehen.
Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, ich hätte es als Leser nicht zu Ende gelesen.
Die Grundidee hat aber dennoch sicherlich einiges an Potenzial und ich glaube, dass du das Buch durch Überarbeiten schon um einiges verbessern könntest.
Dennoch hat es mich nicht einmal wirklich gepackt, meine Neugierde ist nicht aufgekommen und auch die Entwicklung ging mir einerseits viel zu schleichend, dann viel zu schnell. Auch wirkte es für mich bis zum Ende wie eine HighSchool-Geschichte von Jugendlichen in der Pubertät, nicht einmal habe ich den Studentenstatus gesehen. Darf ich fragen, ob du selbst schon studierst? Dann sieh dich am besten Mal auf deiner Uni um und beobachte einige Leute, lausche Gesprächen.
Ich schätze, man hat im Laufe der Geschichte gemerkt, dass mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat. Aber ich bitte dich, dies nicht als persönliche Kritik zu sehen und zu bedenken, dass dies auch subjektiv ist. Viele andere Leser scheinen dein Buch sehr gelungen zu finden und man merkt auch, dass du sehr viel Herz in deine Geschichte gesteckt hast. Ich hoffe, du verlierst den Spaß am Schreiben nicht und kannst meine Kritik nachvollziehen. Falls etwas unklar ist, dann frage ruhig.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top