Poesie des Regens - Kristallmond


Poesie des Regens

Anzahl der zur Bewertung herangezogenen Kapitel: 5 Kapitel

Anzahl bisheriger Kapitel: 5 Kapitel


Titel

Poesie des Regens. Beginnen wir mit dem Titel des Buches, in den ich mich ehrlich gesagt direkt verliebt habe.

Erstens ist es ein deutscher Titel, was bei deutschen Büchern meistens doch eher die Seltenheit ist und deswegen finde ich ihn umso schöner.

Zweitens klingt der Titel selbst sehr poetisch und erinnert mich beinahe an ein Gedicht. Der Titel hat mir auf jeden Fall direkt Lust gemacht, das Buch lesen zu wollen. Ich bin schon gespannt, ob er abstrakt ist oder wie genau er sich in den Buchseiten wiederfinden lässt. Vielleicht magst du mir erklären, wieso du ihn ausgewählt hast? Musst du natürlich nicht, aber mich würde es wirklich interessieren.


Cover

Das Cover des Buches ist in Black and White gehalten, was ich ziemlich gelungen finde. Außerdem sieht man Tom Felton, den Schauspieler Draco Malfoys, auf dem Cover. Deswegen vermute ich jetzt einfach mal, dass es sich um eine Harry Potter Fanfiction handeln wird.

Das Bild selbst finde ich gut gewählt. Malfoy hat einen nachdenklichen Gesichtsausdruck und schaut halb an dem Leser vorbei, was ich wirklich gelungen finde. Die Schriftarten sind auch gut gewählt und eingearbeitet.

Am Cover habe ich nichts auszusetzen. Ich finde es eigentlich ganz schön, aber irgendeine Kleinigkeit stört mich dann doch. Es hat irgendwie nichts, womit es aus der Masse heraussticht, aber das muss auch nicht immer unbedingt sein.

Ich finde auf jeden Fall, dass das Cover mit dem Titel der Geschichte harmoniert.


Kurzbeschreibung

Als ich die Kurzbeschreibung gelesen habe, war ich sehr zwiegespalten. Einerseits bekommt man einen Überblick über die Handlung und weiß grob, worauf man sich bei der Geschichte einlassen wird. Interessant finde ich hierbei vor allem, dass Draco Malfoy anscheinend in dieser Story auf der „guten Seite" stehen wird.

Andererseits konnte ich mich vor allem mit dem ersten Satz (Rain ist eine ganz normale, 22 Jahre junge Frau mit alltäglichen Problemen.) nicht so ganz anfreunden.

Diesen Satz habe ich schon so oft gelesen und er bringt mich meistens dazu, die Geschichte erst gar nicht anzufangen zu lesen. Er ist ziemlich nichtssagend. Und viel wichtiger: Er könnte auf so viele andere Mädchen aus anderen Geschichten zutreffen. Außerdem klingt er direkt sehr nach einem Mary Sue Charakter.

Wenn in der Kurzbeschreibung nicht erwähnt wird, dass der Hauptcharakter irgendwelche Superkräfte, Zauberkräfte oder ähnliches besitzt, dann gehe ich als Leser automatisch davon aus, dass es sich bei dem Charakter um einen ganz normalen Menschen mit alltäglichen Problemen handelt.

Ich würde die Infos und Beschreibung von Rain eher in die kommenden Sätze mit einbinden oder sie einfach ganz wegfallen lassen. Diese Informationen wird (oder sollte) man ohnehin in den ersten Kapiteln erhalten.

Wähle lieber einen Einleitungssatz, der den Leser direkt fesselt.

Unsicher bin ich mir auch dabei, ob du die Todesser überhaupt näher beschreiben solltest. Ich gehe davon aus, dass die meisten Leser mit der Harry-Potter-Welt vertraut sind und demnach auch wissen, was Todesser sind. Dies Information finde ich nicht unbedingt notwendig, es stört aber wahrscheinlich auch nicht, wenn sie genannt wird.

Insgesamt finde ich die Kurzbeschreibung allerdings gelungen, weil man direkt weiß, worauf man sich bei der Geschichte einlassen wird.


Prolog/Einleitung

Die Geschichte besitzt keinen Prolog, sondern startet direkt mit dem ersten Kapitel. Das finde ich jedoch passend. Nicht jede Geschichte benötigt einen Prolog.

Ich finde den ersten Satz übrigens gut gelungen. Er lässt sich gut lesen und man wird direkt in die Szene hereingeholt.

Du beschreibst eine ganz normale Alltagssituation – das Einkaufen -, schaffst es aber dennoch durch deine Wortwahl, den ganzen Prozess nicht uninteressant erscheinen zu lassen.

Im dritten Absatz verwendest du das Wort „halt", was ich persönlich nie gelungen finde. Ich bin der Meinung, dass es in Geschichten nichts zu suchen hat und den Lesefluss hindert. Ich würde es eventuell ganz weglassen oder mit dem Wort „eben" ersetzen.

Im letzten Satz dieses Abschnittes würde ich noch ein „Dies" hinzufügen. (Sprich: Dies war nie förderlich...) Das lässt den Satz meiner Meinung nach flüssiger klingen.

Sehr gut finde ich, dass du es schaffst, ohne wörtliche Rede oder sonstige Kommunikation einfach nur die Szene zu beschreiben. Durch die Beschreibung erfährt man einige Hintergrundinfos, die aber geschickt in die Beschreibung der Umgebung und Handlung eingebunden werden.

Dies überzeugt mich umso mehr davon, dass du den ersten Satz der Kurzbeschreibung eigentlich nicht notwendig hast. Durch die Beschreibung der Situation erfährt man schon, dass es sich bei Rain um einen „normalen" Menschen handelt.

In Rains Gedankengänge konnte ich mich gut einfinden und mich auch mit einigen von ihnen identifizieren.

Du bringst ihre Gefühle und Reaktionen (zum Beispiel ihre Angst, als plötzlich die Straßenlaterne flackert und explodiert) verständlich rüber.

Auch die anschließende Szene des Angriffs und ihre Schmerzen sowie Verwirrung finde ich sehr gut in Worte gefasst.

Insgesamt finde ich das erste Kapitel gelungen, allerdings wirkt es etwas kurz. Deswegen würde ich mir vielleicht überlegen, das Ganze doch als Prolog auszugeben.

Auch da du ohnehin in deinen Author Notes erwähnst, dass die nächsten Kapitel länger werden und dieses erste Kapitel einfach nur eine Einführung darstellen soll.

Gut finde ich auch, dass du dort den Leser darüber informierst, dass die Geschichte in der Zukunft spielen wird und etwas mehr über die Welt erzählst. Eventuell hätte man das Datum auch direkt in die Geschichte einbinden können, aber das ist Geschmackssache.

Auch finde ich es wirklich positiv, dass du sogar die Wirkung und die ausgelösten Schmerzen des Cruciato-Fluchs recherchiert hast. Dies zeugt von einer durchdachten Geschichte. Die Schmerzen konnte man im Kapitel übrigens wirklich gut nachvollziehen.


Inhalt/Handlung

Zwischen dem ersten und zweiten Kapitel passiert ein kurzer Zeitsprung. Am Ende des ersten Kapitels ist Rain in Ohnmacht gefallen und das zweite Kapitel startet nun damit, dass sie daraus wieder erwacht.

Das Erwachen an sich und die darauffolgende Unsicherheit sowie Verwirrtheit finde ich gut formuliert. Die Gedankengänge sind wieder gut nachvollziehbar.

Die Beschreibung der ersten Person, die ihr nach dem Aufwachen auffällt – Draco? – , hilft dem Leser, ein Bild zu bekommen.

Du beschreibst, dass Kingsley „am Telefonieren war". Diese Formulierung finde ich immer sehr schmerzhaft und klingt in meinen Ohren einfach falsch. Ich würde lieber schreiben, dass Kingsley „telefonierte".

Während der folgenden Szene erklärt Kingsley, einer der Zauberer, etwas mehr über die Welt der Zauberei sowie über den vorangegangen Angriff. Dabei finde ich es vor allem positiv, dass Rain kritisch an die Sache herangeht und nicht direkt alles als gegeben hinnimmt. Stattdessen zweifelt sie an den Aussagen und bringt auch ihre Verwirrung über Wörter wie „Heiler" und das St-Mungos Hospital gut zum Ausdruck.

Auch die erste wirkliche Begegnung zwischen ihr und Draco finde ich sehr gut und anschaulich beschrieben.

Während des weiteren Verlaufs erfährt man mehr über Voldemort und auch Rain akzeptiert, dass es die Welt der Zauberei anscheinend wirklich zu geben scheint. Diesen Prozess finde ich sehr gut beschrieben. Er wirkt keinesfalls unrealistisch.

Das Kapitel endet mit einem weiteren Angriff und auch dieser sehr beschaulich ausgearbeitet.

Das zweite Kapitel lässt sich sehr gut lesen, ist interessant und gibt einem wichtige Infos für den weiteren Verlauf der Geschichte sowie macht uns mit den Protagonisten weiter bekannt.

Im dritten Kapitel erfährt man mehr über Dracos Leben sowie sein Haus und seinen Hauselfen Gimpy. In diesem Kapitel stellt Gimpy allerdings Rain eine Frage und ich bin mir nicht ganz so sicher, ob ich dies so gut finde. Ich kenne Hauselfen aus den Harry Potter Romanen meistens so, dass sie Menschen keine Fragen zu persönlichen und privaten Dingen stellen.

Im vierten Kapitel beschließt Rain, sich bei Draco aus Rache zu bedanken. Dies konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Inwieweit soll ein Dank als Rache angesehen werden? Das finde ich unrealistisch und merkwürdig. Auch ihre kurze Erklärung dazu war für mich unverständlich.

Auch die daraufhin folgende Überraschung Dracos finde ich etwas überzogen dargestellt. Sicher glaube ich, dass ihn Rains Dankbarkeit überrascht, aber meiner Meinung nach, hast du diese Überraschung zu sehr in den Fokus gesetzt.

Im fünften Kapitel finde ich Rains Angebot, selbst das Frühstück vorzubereiten, echt süß. Die Reaktion der Hauselfen allerdings fällt mir auch schwer nachzuvollziehen. Zumindest in Hogwarts war es doch damals so, dass die Hauselfen beleidigt waren und dennoch weitergearbeitet haben, als Hermine ihnen ein ähnliches Angebot gemacht hat. Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Rain sagt auf jeden Fall, dass die Hauselfen etwas tun sollen, was ihnen Spaß macht an ihrem freien Tag. Aber genau dieses Kochen, Putzen und so weiter ist es doch, woran diese Freude finden.

Ich finde es gut, dass du Rains Eltern nicht vergessen hast. Du hast daran gedacht, diese Lücke und das Vermissen ihrer Tochter sehr gut durch eine Reise zu tarnen. Hier hätte ich mir eventuell noch gewünscht, dass das Telefonat zwischen ihr und ihren Eltern etwas länger gewesen wäre beziehungsweise, dass Rain etwas mehr Widerstand gehabt hätte. Dafür, dass du erst schreibst, dass Weihnachten für ihre Eltern heilig sind, sind diese doch zu wenig enttäuscht. Sicherlich können sie sich für ihre Tochter über diese Reise freuen, aber ein bisschen Enttäuschung hätte ich doch ganz schön gefunden.

Die Kapitel sind alle lesenswert und haben Inhalt, der nicht langweilig ist und nur zum Lückenfüllen dient.

Die ganze Geschichte durchzieht ein Schreibstil, der wirklich sehr angenehm zu lesen ist. Ich bin so gut wie nie über Formulierungen gestolpert und fand die Länge der Sätze genau passend.

Die Kapitel lassen sich flüssig lesen und haben auch eine sehr gute Länge.

Ich fühle mich beinahe schon schlecht, weil ich nicht mehr kritisiert habe, aber ich habe nichts Wirkliches gefunden.


Charaktere

Sowohl den Charakter von Draco als auch den Rain finde ich gut ausgearbeitet. Sie wirken real und nicht wie wahllos heruntergeschrieben.

Rain kommt mir so vor, als würde sie sich nicht davor scheuen, ihre Meinung zu äußern und auch Draco ist niemand, der Konflikten aus dem Weg geht. Mit den beiden wird man in den folgenden Kapiteln sicherlich noch einigen Spaß haben, denn diese Mischung ist explosiv.

Gut finde ich es auch, dass die beiden sich nicht direkt verstehen und innerhalb der ersten drei Sätze ineinander verlieben. Das macht die ganze Geschichte realistischer.

Draco wirkt mitunter verwöhnt und unnahbar, was wahrscheinlich absichtlich so dargestellt wird. Auch dies wirkt realistisch und bildet einen Gegenpool zu Rain.

Kingsley, der eigentlich nur eine Nebenperson darstellt, wirkt für den Leser greifbar und auf mich schon seit der Begegnung im Krankenhaus sehr sympathisch sowie überlegt.

Dracos Hauselfen Gimpy habe ich ohnehin direkt ins Herz geschlossen, was auch daran liegen könnte, dass ich Hauselfen immer schon niedlich fand. Alleine dass er Rain direkt mit einem Lächeln begrüßt hat, hat mich zum Lächeln gebracht.


Rechtschreibung und Grammatik

Rechtschreib- und Grammatikfehler habe ich so gut wie keine entdeckt.

Einzig, dass du manchmal Sätze mit drei Punkten (...) enden lässt, finde ich etwas störend. Diese würde ich durch einen Punkt ersetzen, was das Ganze meiner Meinung nach seriöser wirken lässt.

Auch von doppelten Fragezeichen würde ich dir abraten. Diese habe ich nur einmal bemerkt, aber sie sind mir direkt negativ ins Auge gefallen.

Wie oben schon erwähnt, würde ich auch Formulierungen wie „Am Telefonieren", „Am Schlafen" verändern.


Fazit

Poesie des Regens ist eine Geschichte, die sehr gut ausgearbeitet wurde. Sie hat keine Längen, kann durch einen erfrischenden Schreibstil und eine originelle Idee überzeugen. Auch die Umsetzung dieser Idee ist sehr gut gelungen.

Vor allem deine Art, die Umgebung und Situation alleine durch eine Beschreibung lebendig wirken zu lassen, hat mich sehr beeindruckt.

Für alle Harry Potter Fans, die auf der Suche nach einer ungewöhnlichen, aber wirklich lesenswerten Geschichte sind, ist Poesie des Regens wirklich weiterzuempfehlen. Diese Geschichte verdient es, gelesen zu werden und auch ich werde sie sicherlich weiterverfolgen.

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