HeartFlash - Ich brauche dich - lafabolous91
HeartFlash – Ich brauche Dich – lafabulous91
Anzahl der zur Bewertung herangezogenen Kapitel: 5 Kapitel
Anzahl bisheriger Kapitel: Prolog + 38 Kapitel
Liebe lafabulous91,
Hier kommt nun das Review zu deiner Geschichte HeartFlash – Ich brauche dich. Ich hoffe, du kannst meine Kritik nachvollziehen. Falls Unklarheiten entstehen oder du fragen hast, dann stelle sie bitte direkt. Über ein Feedback würde ich mich außerdem sehr freuen!
Titel
Du hast mir gesagt, dass deine Geschichte dem Genre Romantik zugeordnet werden kann. Deswegen finde ich den Sinn des Titels durchaus nachvollziehbar.
Der Titel (HeartFlash – Ich brauche dich) an sich gefällt mir aber leider gar nicht. Dies hat mehrere Gründe, die ich dir nun erläutern will.
Erstens finde ich es persönlich nicht gelungen, wenn ein Titel aus zwei unterschiedlichen Sprachen besteht. Entweder man wählt einen deutschen Titel oder einen englischen Titel – von einem Mix der beiden Sprachen rate ich dringend ab!
Zweitens ist mir der Titel einfach viel zu lang, ich würde deswegen an deiner Stelle die Geschichte entweder ‚Heart Flash' oder ‚Ich brauche dich' nennen. Wobei ich auch kein großer Fan von diesen bin, weil sie für mich etwas nichtssagend klingen. Vielleicht findest du ja noch einen besseren?
Drittens finde ich den Titel nicht gelungen, weil du mir geschrieben hast, dass deine Geschiche neben Liebe und Erotik (wozu die Titel zumindest passen würden) ebenfalls Elemente eines Thrillers beinhalten. Dazu passt der Titel meiner Meinung nach überhaupt nicht.
Außerdem würde ich dir – falls du dich dazu entschließt, den Titel beizubehalten – dazu raten, den Grammatikfehler zu korrigieren. ‚HeartFlash' ist schlicht und einfach falsch, entweder setzt du ein Leerzeichen zwischen die beiden Wörter oder schreibst sie zusammenhängend, wobei das ‚F' dann kleingeschrieben werden muss.
Insgesamt bin ich leider von dem Titel überhaupt nicht überzeugt, aber ich bin mir sicher, dass du einen tollen finden kannst, falls du dich dazu entschließen solltest, ihn zu ändern!
Cover
Die Idee des Covers finde ich eigentlich ganz gut. Du hast für dein Cover ein Frauengesicht gewählt, was man auch auf realen Büchern oft findet. Das Bild des Gesichts hat durchaus Potenzial.
Allerdings ist mir dein Cover insgesamt etwas zu unübersichtlich und zu überfüllt.
Durch die ganzen Farben und den vielen Text sowie den Aufdruck, den du dem Cover verpasst hast, ist man als Leser sehr schnell überfordert. Ich würde dir raten, das Cover schlichter zu halten und mich auf das wesentliche zu konzentrieren.
Die Farben sind grundsätzlich gut gewählt und auch Teil einer Farbgruppe, was immer positiv ist. Allerdings sind es mir einfach zu viele Farben und mich stört auch das Bild im Hintergrund.
Was sollen die Wolken beziehungsweise der Rauch ausdrücken? Haben diese eine besondere Bedeutung? Ansonsten würde ich darüber nachdenken, darauf zu verzichten.
Den Banner/Ausdruck kann man leider gar nicht wirklich erkennen. Ich vermute, dass es sich um ein Liebespaar handelt? Er ist leider viel zu klein, sodass man das Bild und auch die Aufschrift nicht erkennen kann. Falls es sich um einen gewonnen Award handelt, dann kannst du ihn natürlich auch drauf lassen. Meiner Meinung nach trägt dieser jedoch dazu bei, dass das Cover zu überladen wirkt.
Die Schriftarten des Titels sind in Ordnung, die deines Autorennamens ist nicht mein Geschmack, aber das ist persönliches Empfinden. Ich würde dir raten, bei den Schriften einheitlicher vorzugehen, denn du benutzt beispielsweise gleich drei verschiedene Schattenfarben. Auch von rotem Schatten rate ich allgemein ab, am besten ist es, wenn man sich auf weißen, schwarzen oder grauen konzentriert.
Insgesamt gesehen hat das Cover meiner Meinung nach Potenzial, muss allerdings dringend überarbeitet werden. Falls du dir das selbst nicht zutraust, bin ich mir sicher, dass du eine wunderbare Coverfee hier auf Wattpad finden kannst. Zur Orientierung habe ich einige Coverbücher in einer Leseliste auf meinem Profil, bei denen du vorbeischauen und ein Cover anfragen könntest.
Kurzbeschreibung
„Vergangenheiten bergen Geheimnisse.
Das ist auch der Grund, warum Braden Blackster, nur schwer vertraut.
Wird ihm ein leidenschaftliches Verhältnis, die Augen öffnen?
Gefesselt von einer Frau, die ihn nicht kalt lässt,
stürzt er sich ins Gefühlschaos, die mit Intrigen und intensiven Gefühlen einhergehen.
Liebe, Erotik und einen Hauch von Thriller, erzählen Euch die Geschichte,
von Braden Blackster und Anabell McDaniels."
Konzentrieren wir uns erst einmal auf die positiven Aspekte deines Klappentextes, den ich eigentlich ganz gelungen finde. Du hast einen spannenden ersten Satz gewählt und man bekommt einen Einblick, worüber die Geschichte handeln wird.
Dein Klappentext macht neugierig auf die Geschichte und ich freue mich schon darauf, denn als ich das Wort Intrigen gelesen habe, musste ich unwillkürlich an Gossip Girl denken. Nun hoffe ich, in deiner Geschichte in eine ähnliche Welt entführt zu werden.
Die Zeitformen des Klappentexts stimmen und du hast keine Rechtschreibfehler, was für einen Klappentext eigentlich selbstverständlich sein sollte. Dennoch ist dies oft nicht der Fall und deswegen mache ich dir dafür ein Kompliment.
Meiner Meinung nach ist die Formatierung deines Klappentexts manchmal nicht wirklich gelungen. Ich würde beispielsweise den Satz „Gefesselt [...]" nicht durch einen Zeilenumbruch durchbrechen, sondern den Satz in eine Zeile schreiben.
Im zweiten Satz setzt du ein Komma, was dort nichts zu suchen hat. Richtig wäre: „Das ist auch der Grund, warum Braden [KEIN KOMMA] nur schwer vertraut."
Außerdem redest du vom Gefühlchaos und benutzt dabei einen Relativsatz, der grammatikalisch nicht korrekt ist. Richtig ist: „Gefesselt von einer Frau, die ihn nicht kalt lässt, stürzt er sich ins Gefühlschaos, DAS mit Intrigen und intensiven Gefühlen EINHERGEHT."
Der letzte Satz deines Klappentextes benötigt eine komplette Überarbeitung. Liebe und Erotik können eventuell eine Geschichte erzählen, ein Hauch von Thriller kann dies jedoch meiner Meinung nach nicht, weswegen das Verb falsch ist und der Satz somit letztendlich keinen Sinn ergibt.
Insgesamt erfüllt der Klappentext seinen Zweck, erklärt den Leser den Inhalt der Geschichte und weckt ihre Neugierde. Allerdings solltest du ihn grammatikalisch noch einmal überarbeiten.
Was mir noch aufgefallen ist: Du redest nach dem eigentlichen Klappentext über ein Impressung – ich bin mir sicher, dass du Impressum meinst ;)
Prolog/Einleitung
Deine Geschichte startet mit einem Prolog, was ich abwechslungsreich finde, da ich in letzter Zeit oft Geschichten ohne diesen reviewt habe.
Ich finde es gut, dass du erwähnst, dass der Prolog 23 Jahre zuvor stattgefunden hat, so gibst du deinem Leser eine Hilfe und er kann das Geschehen direkt richtig einordnen.
Meiner Meinung nach ist dein erster Satz jedoch leider nicht gelungen. „Bumm! Bumm! Klatsch!" sind einfach nur Geräusche, die man eigentlich gar nicht aufschreiben sollte. Besser ist es, wenn du diese einfach beschreibst. Beispielsweise könntest du so in die Geschichte starten:
„Ein lautes Knallen riss mich aus meinem Schlaf. Es gibt Menschen, die wären davon wahrscheinlich irritiert gewesen. Es gibt Menschen, die deswegen Angst bekommen hätten. Es gibt Menschen, die angefangen hätten zu weinen. Ich bin selbst einer dieser Menschen gewesen. Vor langer Zeit.
Doch mittlerweile bringen mich die lauten Geräusche nur noch dazu, mühsam die Augen zu öffnen."
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Geräusche wie ‚Bumm', ‚Autsch' oder ähnliches sollte man umschreiben.
Ein Prolog eignet sich sehr gut dazu, eine außergewöhnliche Situation oder Szene zu schreiben und die hast du auf jeden Fall gewählt.
Jedoch musst du meiner Meinung nach viel mehr Beschreibungen und Details liefern. Du schreibst über eine durchaus ernste Szene – häusliche Gewalt und dann Selbstmord (?) –, doch als Leser ist man gar nicht im Geschehen drinnen, weil man keine weiteren Details bekommt. In ungefähr 30-40 kurzen Sätzen wird eine Person geschlagen, eine wird angeschrieben und dann ist der Vater plötzlich tot. Das sind alles sehr mitreißende, einschneidende Ergebnisse, die leider in deinem Prolog viel zu blass bleiben.
Du musst mehr auf die Charaktere eingehen und sie näher beschreiben. Konzentriere dich auf die Gefühlswelten derer, lass die Charaktere lebendig werden. Baue Beschreibungen des Hauses ein, beschreibe die Gedankenwelt der Hauptperson besser. Du musst die Szene weiter ausbauen.
Ich weiß nicht, wie alt du bist und auch nicht, ob du je Opfer von häuslicher Gewalt geworden bist (ich bete, dass dem nicht so ist). Dann musst du jedoch besser recherchieren und dich in die Gedankenwelten einlesen, um diese möglichst authentisch übermitteln zu können.
Außerdem würde ich mich an deiner Stelle entweder auf den Suizid oder auf die häusliche Gewalt konzentrieren, denn so jagt ein schreckliches Ereignis das nächste und sie haben gar keine Zeit, auf den Leser zu wirken.
Du machst nach jedem einzelnen Satz einen Absatz. Ich weiß nicht, ob du das im Prolog extra so gemacht hast (aus welchem Grund?) oder ob sich dies auch in deiner Geschichte fortsetzt. Ich würde dir auf jeden Fall dazu raten, weniger Absätze zu setzen und sinnzusammenhängende Sätze hintereinander zu setzen.
Nicht ganz klar wird mir außerdem, warum der letzte Satz plötzlich kursiv gedruckt ist? Über eine Erklärung hierzu wäre ich dir dankbar.
Leider ist mir auch die Reaktion der Mutter am Ende nicht verständlich. Ihr Mann hat sie anscheinend jeden Abend geschlagen und hat sich dann umgebracht. Doch anstatt ihre Tochter zu trösten, sagt sie ihr, dass sie sie hasst. Das ist für mich nicht verständlich und ich hätte es besser gefunden, wenn du Mutter entweder völlig überfordert ist oder einfach trauert bzw. froh ist, dass ihr Mann tot ist und sich deswegen jedoch schuldig fühlt. Das sind alles Reaktionen, die ich persönlich realistischer finde.
Insgesamt ist die Szene des Prologs gut gewählt worden, weil es sich sicherlich um ein einschneidendes Ereignis im Leben der Hauptperson handelt. Jedoch musst du daran arbeiten, dieses auch authentisch zu vermitteln und die Grundidee weiter ausbauen.
Inhalt/Handlung
Das erste Kapitel startet mit Bradens Sicht und ist in der Ich-Perspektive geschrieben, was ich persönlich immer gut finde. Es macht es dem Autor einfach, Gefühle zu übermitteln und die Leser bekommen leichter eine Bindung zu dem Charakter.
Ich bin etwas irritiert gewesen, wie du Bradens Sicht angekündigt hast. Meiner Meinung nach ist das Herz fehl am Platz und ich würde dir zudem dazu raten, zumindest auf fettgedruckte oder kursive Schrift zurückgreifen. Es gibt sehr viele tolle Möglichkeiten, die Sicht anzukündigen.
Hier nur drei Beispiele:
B R A D E N
|| Braden ||
Braden || [Text]
Dadurch, dass du alles in der gleichen Schrift wie das eigentliche Kapitel geschrieben hast, ist man als Leser kurz verwirrt und es ist wirklich nicht aufwendig, die Sicht richtig anzukündigen.
Im ersten Kapitel erfährt man direkt, dass Braden anscheinend einen guten Job hat und in Kalifornien lebt. Man wird in seinen Arbeitsalltag hineingeworfen, was sich als Einstieg anbietet, um den Charakter besser kennenzulernen.
Außerdem bekommt man kurz seinen besten Freund Jason vorgestellt, der mir jedoch ebenso wie Braden nicht sympathisch wird.
Dann wendet er sich wieder seiner Arbeit zu, was jedoch ebenfalls zu kurz kommt. Leider erfährt man gar nicht, woran er arbeitet und was eigentlich genau sein Job ist. Hier bietet es sich an, die Situation genauer zu beschreiben.
Gleiches zählt ebenso für seinen Nachhauseweg sowie die Begegnung mit seiner Sekretärin und seinem Buttler.
Meiner Meinung nach solltest du die Situationen genauer beschreiben, eventuell ein paar Smalltalks einbauen oder sein Haus genauer beschreiben. Du könntest auf seine Einrichtung eingehen oder sein Wohnviertel. Es gibt so viele Möglichkeiten, um die Geschichte lebendiger wirken zu lassen.
Du solltest versuchen die Welt aus Bradens Perspektive zu sehen und den Leser durch seine Sicht in das Geschehen zu entführen. Gerade durch die gewählte Ich-Perspektive ließe sich das gut umsetzen und du solltest davon Gebrauch machen.
Dem ersten Kapitel fehlt es leider an dieser Lebendigkeit, doch ich bin mir sicher, dass du diese leicht einarbeiten kannst.
Das zweite Kapitel startet aus Annabels Sicht. Sie ist mit ihrer besten Freundin, dem Model Anni, unterwegs, welche feiern gehen will, sich dann jedoch überreden lässt, dies nicht zu tun. Die beiden haben eine gemeinsame Wohnung, wie man erfährt.
Allerdings verstehe ich nicht, warum Anni mit Anabel zusammen wohnt, wenn ihr Vater so reich ist? Warum genau leben sie in einer WG? Warum hat Anni keine eigene Wohnung?
Außerdem bin ich sehr verwirrt, weil die Mädchen erst feiern gehen wollen, dann auf einmal doch nicht und dann doch wieder? Dieser Sinneswandel ist mir viel zu schnell, du solltest mehr Dialoge verwenden und Einblicke in die Gedanken erlauben.
Die Handlung eilt auch im zweiten Kapitel viel zu schnell, als Leser hat man kaum Möglichkeit, hinterherzukommen.
Im Kapitel 3 erfährt man dann etwas über Bradens Klubbesuch und ich muss leider sagen, dass ich mit seinem Charakter überhaupt nicht warm werde. Auch sein Freund Jason wird als absoluter Frauenheld dargestellt, was ich zu flach finde. Meiner Meinung nach solltest du versuchen, ihre Charaktere besser auszuarbeiten.
Mitten im Kapitel wechselst du dann plötzlich die Sicht. Ich finde es immer besser, wenn man pro Kapitel nur eine Sichtweise verwendet.
Braden und Bell lernen sich auf der Tanzfläche kennen, wobei du aufpassen solltest, dass dies nicht zu sehr nach einem Porno klingt. Ich persönlich finde die Szene etwas zu vulgär, vor allem, was die Wortwahl angeht. Nach dem Tanzen geht es für die beiden dann an die Bar.
Ich finde es gut, dass die beiden sich in einem Klub begegnen, denn es ist durchaus realistisch und nicht an den Haaren herangezogen. Allerdings kann ich Bells Handlungen während des Kapitels nicht nachvollziehen. Erst wirft sie sich allen Männern an den Hals, Braden ebenso und dann geht sie, bevor sie miteinander woanders hinfahren? Ich dachte, dies ist genau das, was Bell will? Sie ist mir nicht schlüssig genug.
In Kapitel 4 schweifen Bradens Gedanken, der vorher noch behauptet hat, keine Frau würde ihn lange interessieren, plötzlich nur noch um Bell. Das ist mir zu viel des Guten. Ich würde dir zu einem langsameren Aufbau raten, denn dein Tempo entwickelt sich viel zu schnell.
Dann folgt wieder Anabells Sicht, die sich für mich leider wie ein Porno liest. Tut mir leid, wenn ich das so hart sage. Vielleicht bin ich in der Erotikliteratur auch einfach nicht belesen und das ist einfach in dieser Sparte so. Da ich dort allerdings nicht unterwegs bin, empfinde ich das als störend.
Kapitel 5 startet und der Nachrichtenwechsel zwischen Braden und Jason lässt mich die Sitrn runzeln. Braden ist bereits 29 Jahre alt (wenn ich mich richtig erinnere?) und ich schätze, Jason ist ebenfalls in seinem Alter. Da halte ich die ganzen Smileys für fehl am Platz.
Leider fehlen deinen Kapiteln alle die Details und Beschreibungen, die eine gute Geschichte ausmachen. Du schreibst zu wenige Sätze und musst Situationen dringend genauer beschreiben. Beschreibe wie die Umgebung aussieht, gehe auf die Gefühle deiner Charaktere ein und gebe den Lesern Einblicke in ihre Gedankenwelt. Benutze Adjektive, um alles lebendiger erscheinen zu lassen und versuche, den Lesern Bilder in den Kopf zu malen. Ich bin sicher, dass du das hinbekommst, wenn du die Kapitel etwas ausbaust und mehr Wörter schreibst.
Deine Kapitel sind mir insgesamt viel zu kurz. Meiner Meinung nach solltest du viele Szenen sehr viel genauer beschreiben und so den Charakteren sowie der Situation die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln. Bis jetzt bleiben diese nämlich deswegen leider viel zu blass.
Wenn die Handlung bzw. die Szene der Handlung in mehreren Kapiteln dieselbe ist, dann bietet es sich an, diese zu einem Kapitel zusammenzufassen.
Auch entwickelt sich die Beziehung zwischen den beiden Charakteren meiner Meinung nach viel zu schnell. Ich hätte mir einen langsameren Aufbau mit mehr Nebenhandlungen und Einblicken in den Alltag gewünscht. Beispielsweise ist Braden vor seiner Begegnung mit Bell überzeugt von One Night Stands, doch sobald er sie trifft, will er nur noch sie. Das geht mir zu schnell.
Dein Schreibstil kann ebenfalls noch perfektioniert werden. Du nutzt meistens kurze Hauptsätze und es bietet sich an, ebenfalls auf Nebensätze zurückzugreifen, um Variationen zu bieten. Dadurch hat man unzählige Möglichkeiten, die auch die Beschreibung sehr viel einfacher machen.
Bis jetzt wirkt dein Text aufgrund der kürzeren Sätze leider meist sehr abgehackt. Du bemühst dich und baust ab und an einen Relativsatz sowie einen anderen Nebensatz ein, dies ist jedoch zu wenig.
Ebenfalls ratsam ist es, wenn du dir einmal verschiedene Satzanfänge anschaust (die liebe @StephVi hat dazu beispielsweise ein Kapitel in ihrem Ratgeber) und dich auch mit Verbindungswörtern auseinandersetzt, die den Text flüssiger gestalten.
Charaktere
Braden wird mir direkt nach den ersten Abschnitten unsympathisch, weil er dran denkt, dass er „Weiber aufreißen und kräftig durchficken" möchte. Das sind Wörter, die ich sehr herablassend finde und von Menschen, die diese benutzen, habe ich keine hohe Meinung. Ich weiß nicht, ob du dies beabsichtig hast, dennoch wird Braden mir dadurch sehr unsympathisch.
Leider redet Braden ebenso vulgär über „ficken" und ähnliches, was ich sehr abturnend finde.
Bell wird mir dadurch sympathisch, dass sie einen Job im Café hat, denn dies ermöglicht es dem Leser, ihr eine Eigenschaft zuzusprechen. Jedoch bleibt sie leider ebenfalls wie Braden in den ersten Kapiteln etwas blass. Außerdem verhält sie sich oft sehr wie eine Schlampe (das ist politisch nicht das korrekte Wort, das ist mir bewusst, ich habe gerade nur kein passenderes im Kopf) und wirft sich Braden geradezu an den Hals. Das alleine finde ich vollkommen okay und überhaupt nicht schlimm, doch ihr Charakter ist mir nicht tief genug.
Durch die kurzen Kapitel haben deine Charaktere leider gar keine Chance, sich wirklich zu entwickeln und zu dreidimensionalen Personen zu werden, was ich sehr schade finde. Ich bin mit ihnen allen nicht wirklich warm geworden, bin mir aber sicher, dass sie Potenzial haben, wenn du sie weiterausarbeiten wirst.
Dafür bietet es sich beispielsweise an, eine Tabelle auszuarbeiten, in der man alle Eigenschaften der Personen festhält und diese dann regelmäßig durch Handlung in die Geschichte einbringt. Außerdem gibt es sehr viele gute Gestiken, um bestimmte Charakterzüge zu vermitteln.
Man sollte immer versuchen, Charaktere nicht perfekt darzustellen. Jeder von ihnen sollte gute sowie schlechte Eigenschaften und Verhaltensweisen verpasst bekommen. Wenn man sich nicht sicher ist, wie genau man bestimmte Emotionen übermitteln soll, kann man dies auch einfach googelen. Dort gibt es immer gute Ideen.
Rechtschreibung und Grammatik
Die Rechtschreibung beherrschst du meistens, es schleichen sich nur ab und an ein paar Flüchtigkeitsfehler ein.
Du solltest dich jedoch noch einmal mit der Kommasetzung auseinander setzen, denn du neigst dazu, mehr Komma zu setzen, als nötig ist.
Beispiel aus dem ersten Kapitel: „Schnell renne ich in mein Versteck, im Wandschrank." Dort darf kein Komma gesetzt werden, denn es ist ein einfacher Hauptsatz.
Außerdem beendest du sehr viele Sätze mit Ausrufezeichen. Meiner Meinung nach sollte man darauf als Autor in den seltensten Fällen zurückgreifen und stattdessen lieber durch ausführlichere Beschreibung die Gefühle vermitteln. Ausrufezeichen wirken schnell ausgelutscht, wenn sie andauernd benutzt werden. Beispiele dafür sind zB „Showtime Ladies!" und „Freitag ist es soweit!" – beides könnte man durch nähere Beschreibung sehr viel besser herüberbringen.
Beispielsweise so:
Ich habe mich schon die ganze Woche auf den Freitagabend gefreut, denn dann beginnt endlich meine neue Stelle. Mein neuer Job im Brighton Club lässt mich schon die ganze Woche vor Aufregung zittern und meine Handflächen schwitzen, weil ich es nicht erwarten kann.
Durch Beschreibung kann man die Gefühle viel besser herüberbringen als durch einen einfachen Ausrufesatz, oder?
Du neigst dazu, in deinem Text einige Sätze beziehungsweise Wörter in kursiver Schrift zu schreiben. Den Sinn dahinter habe ich jedoch nicht verstanden, gibt es da einen?
Außerdem setzt du die wörtliche Rede falsch ein. Die Art, die du benutzt (mit den Anführungszeichen oben sowohl am Anfang als auch am Ende) ist die amerikanische Version, die jedoch im Deutschen falsch ist. Ich weiß, dass dies bei Wattpad leider so ist, wenn man direkt dort schreibt, jedoch finde ich das nicht gelungen. Ich würde dir raten, die Anführungszeichen unten nachträglich in den Text zu kopieren. Noch besser ist es natürlich, wenn man den Text bei Word vorschreibt und dann hochlädt. So kann man ihn ebenso noch einmal abseits von Wattpad sichern, was dann förderlich ist, wenn Wattpad wieder einmal spinnt.
Du neigst außerdem dazu, Ausdrücke wie „Wow" und „Yeeeeees" auszuschreiben. Dies sollte man meiner Meinung nach nie tun und die Gefühle lieber durch Gestik und Mimik sowie gewählterer Worte vermitteln. Außerdem ist es unprofessionell, wenn man wie bei dem „Yes" gleich mehrmals den Buchstaben „e" benutzt. Das ist vielleicht bei Whatsappnachrichten eine Möglichkeit, seine Gefühle zu übermitteln, aber in keinem geschriebenen Wort.
Fazit
Die Grundidee dieser Geschichte ist sicherlich nichts Neues, doch könnte man sicherlich einiges aus ihr herausholen, wenn man sie gut ausarbeitet. Dafür braucht es jedoch vielschichtige Charaktere und etwas mehr Handlung, was mir in deiner Geschichte bis jetzt leider fehlt.
Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, ich hätte es als Leser nicht zu Ende gelesen.
Das mag auch daran liegen, dass ich mich mit Erotikbüchern ohnehin schwer tue, doch mir fehlt insgesamt als Leser einfach etwas in dieser Geschichte.
Dennoch bin ich überzeugt, dass du einige treue Leser gewinnen wirst, wahrscheinlich umso mehr, wenn du die Geschichte etwas überarbeitest.
Ich bitte dich, die Kritik keinesfalls persönlich zunehmen und wünsche dir noch sehr viel Spaß am
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