Blindspot -Memorys- (Fanfiction)
Blindspot -Memorys- (Fanfiction)
Anzahl der zur Bewertung herangezogenen Kapitel: 5 Kapitel
Anzahl bisheriger Kapitel: 8 Kapitel
Kurze Anmerkung: Das bewertete Buch ist eine Fanfiction zu der Fernsehserie Blindspot. Da ich diese nie gesehen habe und auch die Charaktere sowie besondere Handlungen und wichtige Informationen, die in dieser eventuell gegeben werden, dementsprechend nicht kenne, bitte ich euch, mir nicht böse zu sein, sollte ich etwas kritisieren, was aufgrund des Hintergrundes eventuell dennoch völlig stimmig ist.
Titel
Der Titel selbst hätte mich selbst wahrscheinlich nie dazu verleitet, ihn anzuklicken. Dies hat mehrere Gründe – abgesehen davon, dass es sich um eine Fanfiction zu einem mir unbekannten Genre handelt. Zum einen finde ich persönlich, dass solche Angaben wie „Fanfiction" sowie das Thema, worüber die Fanfiktion handelt – in diesem Fall Blindspot -, immer etwas überflüssig sind. Vor allem, wenn man gleich beides nennt. Das ist doppelt gemoppelt (OT: Gibt es jemanden, der diese Aussage kennt, oder ist dies nur meine Mutter?).
Es reicht aus, wenn man eins von beiden erwähnt, wenn man es denn überhaupt tut. Spätestens in der Inhaltsangabe wird man feststellen, dass es sich um eine Blindspot-Fanfiktion handelt. Und wenn man diese dann nicht lesen möchte, dann steht es dem Leser immer noch frei, die Geschichte nicht zu lesen.
Meiner Meinung nach reicht es allemal, wenn du nur das Wort Blindspot in dem Titel lässt. Denn dass es sich um eine Fanfiktion handelt, sollte danach allen klar sein. Spätestens, wenn sie den Klappentext lesen oder einen Blick auf das Genre lesen. Außerdem werden deine Follower und Leser sowie die Autoren, dessen Bücher du liest, wahrscheinlich ebenfalls unter anderem in diesem Fanfiktion-Genre unterwegs sein und demnach wissen, worauf sie sich einlassen.
Abgesehen davon, fände ich es empfehlenswert, wenn du zuerst den eigentlichen Titel nennen würdest und dann erst das Blindspot. (Beispielsweise in dieser Art: Memorys – Blindspot)
Außerdem solltest du den Titel noch einmal überarbeiten. Die Mehrzahl des englischen Wortes Memory ist eigentlich Memories. Im Englischen wird im Regelfall das -y durch ein –ies im Plural ersetzt.
Den eigentlichen Titel an sich finde ich aber ganz gut gewählt, wenn man den Klappentext gelesen hat. Er nimmt Bezug zur Geschichte auf und ist meiner Meinung deshalb passend.
Cover
Das Cover ist in Schwarz-Weiß gestaltet worden, was ich zunächst für passend halte. Außerdem sind daraufhin zwei Personen abgebildet. In deiner Kurzbeschreibung ist von Tattoo-Fällen die Rede, weswegen ich die tätowierte Person, die auf dem Cover im Vordergrund zu sehen ist, treffend gewählt finde. Der Mann im Hintergrund sagt mir erst einmal nichts und ich erkenne keine tiefere Bedeutung dahinter, aber dies mag auch daran liegen, dass ich den Inhalt der Serie nicht kenne. Sollte er einer der Hauptdarsteller sein, so ist auch dies passend.
Das Cover wirkt auf jeden Fall geheimnisvoll. Die Schriftgröße des Titels und des Autors sollte man eventuell noch einmal etwas überarbeiten, da sie nicht wirklich lesbar ist.
Die Schriftart ist ebenfalls nicht ganz nach meinem Geschmack, aber über Geschmäcker kann man sich bekanntlich streiten.
Kurzbeschreibung
Die Kurzbeschreibung wirkt informativ und gibt auch direkt einen Eindruck über das, was einen in der Geschichte erwarten wird. Ich nehme an, bei Blindspot handelt es sich um eine Krimiserie? Die Kurzbeschreibung würde auf jeden Fall dazu passen, da man Informationen über einen neuen Fall bekommt, den der Special Agent lösen muss.
Auch die Formulierungen klingen professionell. Besser fände ich es allerdings, wenn du die Sätze etwas kürzen würdest. Ich schreibe selbst gerne Schachtelsätze und habe auch eigentlich kein Problem damit, diese beim Lesen nachzuvollziehen. Allerdings wirken deine Sätze wirklich sehr lang und man muss sehr mitdenken, um den Sinn hinter ihnen gänzlich zu verstehen. Besser wäre, wenn du lieber aus den zwei sehr langen Sätzen etwas kürzere basteln würdest.
Die Kurzbeschreibung endet mit einer Frage. Eigentlich finde ich dies nie so wirklich gut, aber in deiner Beschreibung wirkt dies sehr passend und hat mir gefallen.
Insgesamt halte ich die Kurzbeschreibung für sehr gelungen und sie hat mich neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht.
Prolog/Einleitung
Die Fanfiktion hat keinen Prolog, sondern startet direkt mit dem ersten Kapitel. Anscheinend scheint dies in letzter Zeit immer häufiger zu passieren, denn mir ist das jetzt bei gefühlt jeder Kritik passiert. Auch hier schreibe ich wieder, dass ich dies eigentlich gut und abwechslungsreich finde. So startet man direkt mit der eigentlichen Geschichte und wird in die Handlung geworfen.
Als ich den allerersten Satz gelesen habe, habe ich kurz befürchtet, dass dies eine typische Szene a la Wir-betrachten-uns-im-Spiegel-und beschreiben-erst-einmal-unser-Aussehen-während-wir-uns-die-Haare-kämmen werden würde, die den Leser zumeist so sehr langweilt, dass er versucht ist, das Buch direkt wieder zu verlassen. Hier aber handelt es sich (gottseidank) nicht darum. Gemeinsam mit dem folgenden Satz macht er neugierig auf das Kommende und auch die Szene, die sich im ersten Kapitel zu Anfang abspielt, finde ich sehr gut beschrieben.
Mich interessiert direkt, warum dieser Mann eine Narbe im Gesicht hat, aber eventuell ist dies einer der Charaktere, die auch schon in der Serie bekannt sind.
Fragen wie „Wir tun doch das Richtige, oder?" und Aussagen wie „Du bist so ähnlich" haben mich dann vollends in die Geschichte hereingezogen.
Auch der folgende Dialog hat mir direkt mehr Fragen in den Kopf gepflanzt und mich neugierig gemacht. Warum baut dieser Mann auf sie? Was hat es mit der Spritze auf sich? Und wieso genau wird die Frau in eine Tasche gesteckt? Was ist beim letzten Mal falsch gelaufen? Ich gerate bei solchen Dingen direkt ins Grübeln und finde dies in der Geschichte sehr gut gemacht.
Die Situation, die aus Kurts Sicht beschrieben wird, finde ich gut getroffen. Durch die längeren Sätze entsteht bei mir als Leser ein Gefühl der Hektik, was auch gut zur Situation passt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass du ein paar mehr Absätze gesetzt hättest, da es für mich beim Lesen etwas anstrengend gewesen ist, so viele Sätze hintereinander ohne jegliche Abgrenzung voneinander zu lesen.
Das Kapitel lässt sich sehr flüssig lesen und auch die Verfolgungsszene wirkt realistisch und gut beschrieben. Man konnte die Handlung bildlich nachvollziehen.
Danach steht ein nächster Sichtwechsel an, wobei man dieses Mal aus Natashas Sicht in die Geschichte blickt. Auch hier ist die Situation selbst wieder sehr gut in Worte gefasst, allerdings fehlen mir ein paar Absätze, um das Lesen zu erleichtern. Dieser Blocksatz ist anstrengend.
Das Kapitel endet mit einem sehr gut gewähltem Cliffhänger, der den Leser direkt weiterlesen lassen will.
Eventuell hätte man einen Prolog vorausstellen können, worin man über die Situation des ersten Fundes oder ähnlichem hätte berichten können. Es schadet aber keinesfalls, dass diese Geschichte keinen Prolog besitzt. Und je länger ich darüber nachdenke, vermisse ich ihn auch nicht. Das erste Kapitel hat direkt viele Fragen aufgeworfen und mich dazu gebracht, weiterlesen zu wollen.
Allerdings würde ich eventuell darüber nachdenken, Graces Sicht als Prolog zu verpacken und dann das erste Kapitel mit Kurts Sicht zu beginnen.
Ich finde solche Sichtwechsel inmitten eines Kapitels zumeist etwas verwirrend. Besser wäre es, wenn es pro Kapitel immer nur eine Sichtweise geben würde.
Inhalt/Handlung
Das zweite Kapitel startet dieses Mal mit Kurts Sichtweise. Hier hast du im ersten Satz glaube ich ein Komma zu viel gesetzt. Das Komma vor dem Wort „über" sollte nicht dort sein. Richtig wäre: "Mit verschränkten Armen stand ich hinter Reade und verfolgte genau wie er über die Bildschirme, die einen unserer Verhörräume zeigten, wie Naz und Patterson das Mädchen befragten."
Auch im Folgenden ist mir zum Teil aufgefallen, dass du Kommata anscheinend manchmal zu sehr zu lieben scheinst. Du setzt sie manchmal an Stellen, an denen sie überflüssig sind und lässt den Leser dadurch über die Sätze stolpern. Dies passiert dir nicht sehr oft, aber vielleicht wäre es dennoch hilfreich, die entsprechenden Stellen zu korrigieren.
Die Szene des Verhörs und die allgemeine Arbeit des FBI (?) ist nachzuvollziehen und meiner bescheidenen Ansicht nach auch sehr realistisch dargestellt.
Die darauffolgende Befreiungsaktion, die Jane gestartet hat, finde ich hingegen etwas zu einfach. Dadurch, dass du Jane erst als eine sehr geschwächte Person beschreibst, hat sie sich etwas zu schnell befreit. Ich weiß natürlich nicht, ob Jane normalerweise eine Kampfsportlerin ist, aber selbst wenn dem so sein sollte, überwältigt man nicht drei erwachsene Männer, die wahrscheinlich ebenfalls einiges an Kampferfahrung aufzuweisen haben, mit so wenig Widerstand. Hier wäre es besser, wenn du die Szene noch etwas länger schreiben und eventuell von mehr Kämpfen und einer am Ende nur knapp gelungenen Flucht schreiben würdest.
Im dritten Kapitel gibt es erneut einen Sichtwechsel zu einer mir bis dahin vollkommen unbekannten Person. So langsam finde ich diese Sichtwechsel doch sehr störend. Dadurch, dass man nur immer kurz aus einer Sicht liest, bekommt man als Leser nicht die Chance, eine Beziehung zu der Person aufzubauen und bestimmte Handlungen und Denkweisen nachzuvollziehen.
Auch dachte ich während der ersten Kapitel, dass Jane einer der „Bösen" ist, während es sich im dritten Kapitel nun so anhört, als wolle Kurt sie beschützen. Dies hat mich etwas verwirrt, könnte aber auch an meinem Mangel an Wissen über die Serie liegen.
Außerdem dachte ich nach dem Klappentext, dass Grace sich wirklich an nichts erinnern kann, während sie im dritten Kapitel plötzlich weiß, wer Jane ist und auch Roman kennt. Was genau stimmt denn nun? Wurden nur einige Erinnerungen gelöscht? Oder habe ich dort etwas falsch verstanden?
Die Tatsache, dass Kurt dem fremden Mädchen, das er vorhin noch verdächtigt hat, einfach seine Waffe aushändigt, war für mich nicht nachvollziehbar.
Die Kapitel haben eine sehr gute Länge und lassen sich gut lesen. Der Schreibstil ist wirklich ansprechend und hat mich durch die Geschichte gezogen.
Obwohl ich von so vielen mir unbekannten Namen und Charakteren zunächst etwas überwältigt war, so habe ich Spaß daran gehabt, die Kapitel zu lesen.
Wie im Oberen schon erwähnt, bin ich persönlich kein Fan davon, wenn es mehrere Sichten in einem Kapitel gibt. Allerdings lese ich auch keine Kriminalromane oder ähnliches, weshalb es durchaus sein kann, dass dies eine übliche Vorgehensweise in diesem Genre darstellt.
Mir wäre es auch lieber, wenn es nur zwei oder höchstens drei verschiedene Sichten geben würde. Ich finde es beim Lesen schöner, nicht direkt die Denkweise einer Person durch die Ich-Perspektive erfahren zu können, sondern wenn ich durch andere Charaktere darauf hingewiesen werde. So habe ich als Leser nicht direkt den ganzen Überblick und kann mir durch Gesten und Sätze der anderen Personen selbst eine Meinung über diese bilden. Auch bleiben dem Leser dadurch bestimmte Dinge länger verborgen.
Charaktere
Kurt wirkt auf mich sehr verschlossen und teils auch ziemlich überfordert beziehungsweise aggressiv, wie zum Beispiel in der Szene im Verhörraum. Dies ist sehr gut in Worte gefasst und baut ihm einen Charakter, aus dem er auch nicht ausbricht. Ich vermute, dass er eine etwas schwierige Vergangenheit hat und dir ist es gelungen, ihn nicht als einen 0815-Charakter enden zu lassen.
Auch Natasha und die restlichen Personen finde ich gut beschrieben. Vor allem bei der Erstgenannten gefällt es mir, dass sie sehr strategisch und stark herüberkommt und keine dieser üblichen klischeehaften Eigenschaften besitzt, die einer Frau in Gefahrensituationen immer angehängt werden (sprich: ängstlich, hilflos, auf andere angewiesen,...). Das hat mich diese Frau direkt mögen lassen.
Auch die störrische Grace hat einen guten Charakter bekommen und wirkt direkt für den Leser greifbar.
Rechtschreibung und Grammatik
Ab und an hast du vergessen ein paar Wörter groß zu schreiben (beispielsweise im zweiten Kapitel die Wörter „angst" und „die blonde"). Abgesehen davon habe ich so gut wie keine Rechtschreibfehler entdecken können.
Auch die Grammatik beherrschst du sicher.
Fazit
Bitte sei mir nicht böse, dass ich anfangs so viele Kritikpunkte genannt habe. Es gab auch einiges Positives, aber meiner Meinung nach hilft einem Kritik in solchen Situationen weiter, als andauernd nur zu hören, wie toll alles ist.
Du solltest versuchen, ein paar mehr Absätze zu setzen. Der Blocksatz hat (zumindest mir) das Lesen etwas erschwert.
Auch habe ich es meist etwas schwierig gefunden, bestimmte Dinge zu kritisieren, einfach weil ich weder die Serie kenne noch Krimis lese. Deswegen hoffe ich, dass du mir verzeihst, sollte ich etwas kritisiert haben, was eigentlich vollkommen legitim ist. Dies ist dann auf meine Unsicherheit zu schieben.
Die Handlung selbst ist meiner Meinung nach meistens realistisch und nachvollziehbar. Allerdings ist auch dies etwas schwer zu beurteilen, wenn man bedenkt, dass ich die Charaktere aus der Serie eben nicht wirklich einschätzen kann.
Die Geschichte finde ich insgesamt sehr gut geschrieben. Vor allem überzeugen dein wirklich flüssig zu lesender Schreibstil und die Tatsache, dass du es beherrschst, Situationen gut beschreiben zu können. Für Zuschauer der Serie Blindspot ist diese Fanfiktion wärmstens weiterzuempfehlen und du hast mich in Versuchung gebracht, die Serie selbst einmal anzuschauen.
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