Rommé!

P.o.V Erzähler

"Einmal 30,.... Dann hier den König, hier lege ich die 8 und die 7 an. Nochmal 2 bis 6 und den Buben auf den Stapel und dann mach ich Rommé, Leute!",
beendete Isa ihren Zug und lehnte sich dann grinsend in ihrem Stuhl zurück.

Der Rest am Tisch stöhnte genervt auf und warf seine Karten auf den Tisch.

"Kannst du mal aufhören zu gewinnen, Bella?",
fragte Luisa mürrisch und bis in ihren KitKat, den sie aus der Cafétéria hatte.

"Das Romméspielen liegt mir im Blut. Ich bin unbesiegbar!",
erwiderte Isa und bis ihn ihren Schokoriegel.

"Hey! Ich habe dich schon zweimal besiegt!",
hielt Beth dagegen und sammelte die Karten zusammen.

Kurz darauf ertönte die Schulklingel.
Ihre Freistunde war vorbei und endlich konnten sie nach Hause.
Es war September und noch recht warm, weshalb die Mädchentruppe entschied, zu Baskin-Robbins zu gehen.

Am Spind trafen sie noch auf Mel, welche gleich mitkam. Letztendlich waren es 9 Personen, die in das kleine Café gingen.
Beth's Freundinnen brachten ihre Freunde mit. Man könnte denken, daß das für Beth eher belastend war, doch sie hatte in der Liebe viel Trauer erlitten und hielt sich deshalb für sich.

Und da sie so eine große Truppe waren, nahmen sie sich alle etwas zum Mitnehmen mit.
Es waren am Ende 9 Milchshakes mit denen sie sich in den Park setzten.

Sie suchten sich eine freie Wiese und ließen sich nieder. Die Konstellationen waren außergewöhnlich:
Mel war mit einem Jungen names Dwayne zusammen. Er ging seit diesem Jahr in ihreKlasse und war sofort ihrer Plauderlaune verfallen.
Luisa und Shawn hatten sich im Buchladen kennengelernt. Klischeehafter ging es nicht, aber sie waren glücklich zusammen.
Isa und Eli waren das verrückteste Paar, welches Beth je getroffen hatte.
So gut wie niemand in der Schule weiß, wie die beiden sich kennengelernt hatten.
Doch am goldigsten waren immer noch Aimee und ihr Freund Finn.
Sie waren beide sehr schüchtern und es hatte ewig gedauert, ehe die beiden zusammengekommen sind. Mit Unterstützung von Isa und Luisa natürlich.

Beth saß mit geschlossenen Augen auf der Wiese und ließ sich die Sonne auf's Gesicht scheinen, als sie auf einmal ein Kitzlen an ihrem linken Bein spürte. Verwirrt sah sie auf und sah, wie Isa mit einem Filzstift bewaffnet, einen Sonnenaufgang auf ihr Bein malte.
Allgemein malte das braunhaarige Mädchen ständig auf ihrem Bein herum. Seien es Smileys, Herzen oder die Namen ihrer Idole.
Eli, ihr Freund, unterstützte sie tatkräftig dabei.

Lachend stützte sich Beth wieder auf ihre Hände und sah sich in Park um.
Mel und Dwayne hatten sich unter einen Baum gesetzt und ebenfalls die Augen geschlossen.
Luisa und Shawn hatten beide jeweils ein Buch auf dem Schoß und waren in einer anderen Welt.
Aimee und Finn machten Hausaufgaben. Sie waren ein kleines Streberpärchen. Aber ein süßes Streberpärchen.
Isa und Eli tauschten Stifte aus und verzierten weiterhin Beth's Bein.
Als Isa einen kleinen roten Stern auf ihr Schienbein malte, wurde Beth kurz traurig und schaute schnell weg, um die aufkommenden Erinnerungen loszuwerden.

Auf dem Fußweg spazierte ein älteres Paar. Die Hundewiese nebenan war wie immer gut besucht und im Ententeich herrschte auch reges Treiben.

Plötzlich sah Beth einen Schatten hinter einen Baum schlüpfen. Angespannt heftete sie ihren Blick an diese Stelle. Dann suchte sie die Baumreihe nach weiteren Bewegungen ab.
Sie fühlte sich beobachtet, selber sah sie aber niemanden.

So erging es ihr schon seit einiger Zeit. Bis jetzt hatte sie es einfach darauf geschoben, daß sie etwas paranoid war.
Doch dann sah sie wieder eine dunkle Gestalt sich durch die Büsche bewegen und Beth spannte sich an.
Isa schien das zu merken.

"Beth? Alles okay?",
fragte sie besorgt und sah von ihrem Kunstwerk auf.

"Ja ja, alles gut.",
meinte Beth, wirkte aber auf Isa alles andere als beruhigt.

Ihren neuen Freunden hatte Beth nie richtig von ihrer Vergangenheit erzählt. Die Geschichte mit Bucky kannten ausschließlich Mel, ihre Eltern und natürlich Steve und Tony.

Beth fühlte sich unwohl. Sollte wirklich jemand hinter ihr her sein, brachte sie somit auch andere in Gefahr. Sie musste hier also verschwinden, die Gruppe aufteilen, von sich fern halten.

"Ich muss dann jetzt nach Hause. Meine Eltern meinten, ich solle nochmal für sie einkaufen gehen.",
legte sich Beth schnell eine Lüge zurecht und erhob sich.

Eli und Isa schauten sofort traurig drein, als sie bei ihrer Arbeit gestört wurden. Doch Beth stand nochmal lange genug still, daß die beiden sämtliche Fotos schießen konnten.

Mel sah sie besorgt an. Sie kannte die Ängste ihrer Freundin und wollte sie deshalb nur ungern allein gehen lassen.

"Soll ich dich vielleicht begleiten?",
fragte Mel deshalb vorsichtig nach.

Beth schüttelte nur hastig den Kopf. Niemand sollte wegen ihr in Gefahr geraten.

"Ach, das geht schon. Macht euch noch einen schönen Nachmittag. Wir sehen uns ja morgen."

Damit hatte Beth sich ihre Tasche übergeworfen und verschwand aus dem Park. Seit Beth wieder zurück war, trug sie nur noch sehr selten Kopfhörer in der Öffentlichkeit. Sie fühlte sich sonst leicht angreifbar.

Hastig lief sie durch die Straßen und drehte sich immer wieder um. Ein verbessertes Gehör konnte auch eine Plage sein; sie hörte Schritte, wo keine waren, hörte ein Atmen, welches nicht ihr gehörte.
Panik breitete sich in ihr aus und sie lief noch schneller.

Als sie nochmals einen Blick hinter sich warf, erkannte sie Umrisse einer Person, die auch immer schneller wurde. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust und das Blut rauschte in ihren Ohren.

Alles in ihr raste. Sie wollte weglaufen, sich in Sicherheit bringen. Und dann sah sie einen Zufluchtsort: ein kleiner Lebensmittelladen. Schnell hatte sie diesen betreten und fühlte sich zwischen den wenigen Menschen gleich sicherer. Einige starrten sie zwar verwirrt an, doch sie ignorierte es und bewegte sich tiefer in den Laden hinein. Wahllos streifte sie durch die Regale und behielt dabei immer die Tür und die Straße in Auge.

Am Schokoladenregal nahm sie sich dann zwei Tafekn und schlenderte dann noch etwas umher bis sie sich sicher war, daß niemand mehr draußen auf sie warten würde.

An der Kasse bezahlte sie schnell und bedankte sich freundlich, ehe sie hastig aus dem Laden lief.
Auf der Straße schaute sie sich nochmal vorsichtig um.
Als sie niemanden erkennen konnte lief sie schnellen Schrittes nach Hause.

Dort schloß sie die Tür fest hinter sich und lehnte sich schweratmend dagegen. Kurz schloß sie die Augen und zog dann ihre Schuhe aus und lief durch den Flur.

Beth's Eltern waren noch nicht zu Hause, weshalb Beth hoch in ihr Zimmer ging. Dort warf sie zuerst ihre Tasche in eine Ecke und ließ sich dann bäuchlinks auf ihr Bett fallen.

Dann drehte sie ihren Kopf zur Seite und fummelte ihr Handy aus ihrer Hosentasche und wählte Steve's Nummer. Dieser ging auch bald ans Handy und der Geräuschkulisse nach zu urteilen befand er sich gerade in Tony's Labor.

"Hey Beth! Lange nichts mehr von dir gehört. Wie geht es dir?",
kam es aus dem Telefon.

Beth musste leicht über diese Ausgelassenheit schmunzeln.
Dann erinnerte sie sich wieder an den Grund ihres Anrufs und musste schlucken.

"Na ja, könnte besser sein.",
meinte sie und lachte trocken.

"Oh. Ist was passiert?",
fragte Steve sofort und sofort wurde es im Hintergrund still und kurz darauf hörte man Tony's Stimme.

"Also ich weiß nicht, ob SHIELD oder HYDRA mich doch gefunden haben oder ob ich einfach verrückt werde."

"Wurdest du etwa angegriffen?",
hörte man Tony im Hintergrund fragen.

"Nein, wurde ich nicht. Aber ich habe seit längerem das Gefühl, verfolgt zu werden. Ich fühle mich beobachtet und höre Schritte, wo eigentlich keine sind.",
erzählte Beth, legte sich auf den Rücken und fuhr sich seufzend durchs Haar.

"Das macht mir doch schon ein paar Sorgen. Vielleicht bist du auch nur etwas paranoid.",
dachte Steve laut nach.

"Das dachte ich erst auch. Aber heute im Park und auf der Straße war die ganze Zeit so eine dunkle Gestalt hinter mir. Ich fühle mich einfach nicht mehr sicher, Steve."

Verzweifelt schloß Beth die Augen und atmete tief ein und aus.

"Ich werde mich mal bei SHIELD erkundigen, ob die vielleicht eine Spur von dir haben und dich nun beschatten lassen. Versuch jetzt erstmal ruhig zu bleiben. Wo befindest du dich gerade?",
hakte Steve nach.

"Ich bin zu Hause in meinem Zimmer. Meine Eltern kommen erst in 2 Stunden nach Hause.",
erklärte Beth und stellte dann fest, daß sie gerade allein und schutzlos in diesem Haus saß.

"Wie gesagt; verhalte dich ruhig und gehe ab sofort nicht zwingend allein durch die Stadt. Ich weiß, daß du dich gut verteidigen kannst, sei aber trotzdem auf der Hut.",
ordnete Steve an und Beth nickte zustimmend, ehe ihr auffiel, daß er das gar nicht sah.

"Verstanden. Ich mach dann erstmal Hausaufgaben und versuche mich abzulenken. Ruf mich an, sobald du mehr Infos hast."

"Mach ich. Pass auf dich auf, Beth.",
verabschiedete sich Beth und auch Toby hörte man im Hintergrund.

Seufzend ließ Beth ihr Handy neben sich fallen und rieb sich übers Gesicht.
Dann erhob sie sich und angelte ihre Kopfhörer von ihrer Bettlampe, dann setzte sich mit ihrer Mappe an den Tisch.

Sie war so vertieft in ihrer Aufgaben, daß sie nicht mitbekam, wie sich jemand im Erdgeschoß durchs Fenster Zutritt ins Haus verschaffte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top