Ich bereue nichts!
P.o.V. Erzähler
Ganze drei Monate vergingen, ehe die Truppe, welche bei Tony wohnte, erneut Nachrichten von Direktor Fury erhielt. Das Triskelion in Washington D.C. konnte nicht gerettet werden. Sämtliche Kämpfe hatten viel von der ehemaligen SHIELD-Einrichtung zerstört und der Standort musste auch aus Sicherheitsgründen aufgegeben werden. Fury stellte das Gebäude an die Regierung über, welche dieses nun in ein multifunktionales und modernes Krankenhaus umbaute.
Natürlich war SHIELD damit nicht endgültig Geschichte. In ganz Amerika waren weitere Stützpunkte verteilt und somit bezog man nun einen davon als neues Hauptquartier. Erste Informationen verrieten, daß sich dieser im Staat New York befand und unter dem Schutz der Regierung stand.
Steve war also öfters nicht da, weil er sich in dem neuen HQ befand, welches sich 'Leuchtturm' nannte. Auch Tony und Bruce statteten der neuen Einrichtung ab und an einen Besuch ab. Trotz der mehrmaligen Zusammenarbeit wurde Beth und Bucky der Zutritt und der genaue Standort des HQ vorenthalten. Doch wirklich störte sie das nicht. Es ging sie ja auch eigentlich nichts an, da sie ja keine offiziellen Mitglieder waren. So verbrachten sie ihre Zeit allein lieber mit anderen Dingen:
"Denkst du wirklich, daß deine Eltern mich mögen werden?",
fragte Bucky nervös und fuhr sich durchs Haar.
Er hatte es in letzter Zeit wieder wachsen lassen und Beth versicherte ihm immer wieder, daß es ihm stand, da es seine Augen zum Ausdruck brachte. Und auch weil Beth es sehr attraktiv fand, aber niemals zugeben würde.
"Aber natürlich. Immerhin hast du mir das Leben gerettet.",
versicherte ihm Beth und richtete seinen Hemdkragen, da auch sie sehr nervös war.
"Ich habe dich aber auch oft genug verletzt.",
fügte der Brünette hinzu und umfasste Beth's Hände auf seiner Brust.
Etwas traurig sah er auf sie herunter und suchte ihren Blick. Auch sie sah zu ihm auf und hatte ebenfalls einen etwas betrübten Blick im Gesicht. Doch kurz darauf schüttelte sie den Kopf und setzte ein sanftes Lächeln auf. Sie ließ ihre Hände aus Bucky's gleiten und umfasste sanft sein Gesicht und strich ihm mit den Daumen über die Wange.
"Aber jetzt stehen wir beide hier. Unversehrt und ich werde dich nicht wieder verlieren. Am Ende wird alles gut. Wir hatten zwar nicht den besten Start, aber sieh doch was draus geworden ist. Wir hatten gute und, naja, weniger gute Zeiten. Mal waren wir Bonnie und Clyde, mal war der eine tot oder der andere lit unter einer starken Amnesie. Und doch haben wir immer wieder zueinander gefunden. Sei es in New York, DC oder Sibirien, wir waren doch irgendwie immer zusammen. Wir haben eine kleine Familie, die zu uns hält, die sich in Gefahr begibt, um unsere Hintern zu retten. Leute, die uns so akzeptieren, wie wir sind, selbst wenn wir sie mal fast umgebracht haben. Wir sind nicht perfekt und werden es wahrscheinlich auch nie sein, doch wir haben einen Wert. Du hast einen Wert, welcher für mich so unschätzbar groß ist, daß ein Verlust mich zu Boden bringen würde. Du bist mein ein und alles, jemand, der mit mir bis zum Ende durchhält und sich von mir K.O. schlagen lässt und es mir nicht einmal übel nimmt. Du hast mich durch Wälder, Tunnel und Städte getragen, mich vor SHIELD und HYDRA beschützt und Schokoladenkriege überlebt. Das ist mehr, als ich es mir je von einem Menschen wünschen geschweige denn vorstellen könnte. Ich sehe das Gute in dir und ich habe auch das Gute in dir gesehen. Und meine Eltern werden das auch.",
erklärte Beth und sah Bucky durchgehend in die Augen.
"Ich wäre fast dazu geneigt in Tränen auszubrechen, aber ich habe einen Ruf.",
sagte Bucky mit leiser Stimme und umfasste ebenfalls Beth's Gesicht.
"Womit habe ich dich bloß verdient?"
"Keine Ahnung, wie du das gemacht hast, aber es hat funktioniert.",
gestand Beth und stellte sich leicht auf die Zehnspitzen, um Bucky einen Kuss zu geben.
Wegen dieser Antwort lächelte Bucky leicht in den Kuss hinein und zog Beth an der Hüfte näher zu sich heran. Sie hingegen legte ihre Arme um seinen Hals und vertiefte den Kuss. Es war ein zeitloser Moment. Alles um sie herum verschwamm und es war, als würde die Zeit still stehen.
"Wollt ihr denn eigentlich auch mal reinkommen? Dein Vater und ich stehen schon seit 10 Minuten am Fenster und warten auf euch.",
riss eine Stimme die beiden aus ihrem Moment.
Bucky ließ erschrocken von Beth ab und auch sie fand wieder ruckartig in die Realität zurück. Auf der Veranda vom Haus der Ballington's stand Mrs Ballington und besah amüsiert das junge Paar. Die beiden Jugendlichen standen schon eine Weile davor und hatten darüber diskutiert, ob sie klopfen sollten oder nicht. Naja, ihre Entscheidung wurde ihnen nun abgenommen. Peinlich berührt und mit hochroten Wangen, fuhr sich Bucky mit einer Hand über den Nacken und zog auch seine nicht menschliche Hand von Beth zurück, welche ebenfalls erschrocken ihre Hände zu sich gezogen hatte.
"Mum!",
rief sie kurz darauf erfreut und lief zu ihrer Mutter auf die Veranda.
Mit glitzernden Augen umarmte Mrs Ballington ihre Tochter innig und hielt sie fest bei sich. Bucky stand immer noch auf der Straße während Mr Ballington raustrat und sich der Umarmung anschloss. Aus dem Hintergrund heraus besah sich Bucky die glückliche Familienvereinigung und ihn durchströmte eine leichte Trauer, da er nie so eine liebevolle Familie hatte. Doch er fing automatisch an zu lächeln, als er Beth so glücklich sah.
Erst nach einigen Minuten sah Beth auf und sah Bucky leicht lächelnd abseits stehen. Zaghaft löste sie sich aus der Gruppenumarmung und sah zu ihren Eltern.
"Mum, Dad, ich möchte euch Bucky vorstellen. Er war die erste Person, die ich in der Schule getroffen habe und all diesen Trouble mit mir durchgestanden hat.",
fing Beth an und wandte sich an Bucky.
Da Mrs Ballington weiterhin an ihrer Tochter festhielt, war es Beth's Vater, welcher auf den nervösen Jungen zuging. Die beiden Männer waren sich fast auf Augenhöhe, weshalb Bucky den Rücken durchstreckte, um nicht so ängstlich auszusehen, wie er es gerade war. Bucky überwand sich und reichte Mr Ballington förmlich die Hand.
"Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Sir.",
presste Bucky mit einem zaghaften Lächeln hervor.
"Nenn' mich Thomas, Junge. Die Förmlichkeiten können wir uns sparen.",
antwortete Beth's Vater freundlich und zog den überraschten Jungen in eine halbe Umarmung.
"Bucky ist ein sehr interessanter Name.",
stellte Mrs Ballington fest und reichte Bucky ebenfalls die Hand.
"Das stimmt. Es ist ein Spitzname. Meine richtiger Name ist James Buchanan Barnes. Doch mein Freund, Steve, fand diesen etwas lang und kam mit einem Kürzel um die Ecke.",
erklärte Bucky mit einem leichten Lächeln. Nervös war er aber immer noch.
"Steve, wie in Steve Rogers? Er ist ein guter Freund von Beth.",
fragte Thomas und sah kurz zu Beth, welche zu einer Antwort ansetzte.
"Genau. Ich habe ihn durch Bucky kennengelernt. Die beiden kennen sich schon sehr lange."
"Aber das sind Geschichten für später. Dein Vater und ich wollten eigentlich bei dem schönen Wetter in den Park gehen und Eis essen. Aber scheinbar wird jetzt ein Familienausflug daraus.",
meinte Beth's Mutter erfreut und hakte sich bei ihrem Mann unter.
Auch Beth hakte sich bei Bucky ein und gemeinsam ging die kleine Familie in den Park. Eine warme Junibriese wehte über die großen Grünflächen und viele Spaziergänger ließen sich die Sonne auf die Nase scheinen. Jeweils mit einer Kugel Eis setzte sich die kleine Truppe auf eine Baumbank unter einer großen Eiche. Es wurden Geschichten erzählt von den letzten Monaten, die die beiden Jugendlichen durchlebt hatten und das man nun nach einem Neuanfang strebte. Beth beobachtete, daß ihre Eltern von der freundlichen Art von Bucky ganz verzückt waren und ihn zu mögen schienen. Auch Bucky fühlte sich immer wohler in diesem kleinen Kreis. Ihm gefiel das Gefühl in einer Familie zu sein.
Als dieser schöne Tag vorüber war, lag Beth in ihre Decke gewickelt in ihrem Bett, während Bucky halb zugedeckt auf dem Feldbett an der gegenüberliegenden Wand lag. Beth schlief schon tief und fest, doch Bucky lag noch wach auf dem Rücken und starrte die Decke an. Wie würde es nun weitergehen? Er wusste es wirklich nicht. Beth hatte es verdient, ihren Schulabschluss zu machen und dann auf eine ansehnliche Universität zu gehen. Vielleicht an die Stanford Universität oder sogar Harvard. Sie würde das super meistern und dann später in der Chef-Etage eines großen Unternehmen arbeiten. Bucky sah sie schon in einer strahlenden Zukunft, was ihm doch ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.
Doch was war mit ihm? Er hatte nie eine anständige Schulbildung genossen und seine einzige Errungenschaft war es, auf die Liste der Staatsfeinde gesetzt zu werden. Jetzt, wo SHIELD zum Teil unter der Befehlsgewalt der Regierung stand, würde man ihn wohl doch noch in ein Hochsicherheitsgefängnis stecken und diesmal konnte es weder Steve noch Direktor Fury verhindern. Selbst wenn man ihn begnadigen würde, wer würde einem Ex-Assassinen schon einen Job anbieten? Doch was den Brünetten am meisten bedrückte war, daß er Beth nie das Leben bieten könnte, welches sie verdiente. Vielleicht sollte er einfach auswandern und ein neues Leben anfangen. So wäre er zumindest keine Last für Beth.
Da ihn diese Gedanken doch sehr plagten, schüttelte Bucky den Kopf und seufzte. Kurz darauf vernahm er ein Rascheln neben sich. Er richtete seinen Blick auf das Deckenknäul ihm gegenüber. Im seichten Licht der Straßenlaterne erkannte er Beth's oberer Gesichtshälfte unter der Decke hervorlunzen. Sie schien friedlich zu schlafen und vielleicht auch von einer großen Zukunft zu träumen. Wer weiß? Vielleicht ergab sich ja ein Wunder und die beiden könnten auch künftig zusammenbleiben.
An diesen Gedanken hielt Bucky fest. Beth hatte ihm versprochen, daß am Ende alles gut wird. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende. Sie hatten beide noch ihr ganzes Leben vor sich und Bucky versprach sich, das beste draus zu machen. Dies war noch nicht das Ende, sie befanden sich gerade mal am Start des Lebensweges.
Mit diesen Hoffnungen in Gedanken fand Bucky dann doch etwas Schlaf.
Am nächsten morgen nach dem Frühstück verabschiedeten sich die beiden von Beth's Eltern, da sie leider nicht bleiben konnten. Es standen noch zu viele Fragen offen, als daß sie sich einfach niederlassen konnten. Auch befand sich ihr Hab und Gut noch bei Tony und da lebten sie auch offiziell im Moment. Mrs Ballington hatte Tränen in den Augen, als sie ihre Tochter erneut gehen lassen musste; selbst Mr Ballington hatte zu kämpfen. Aber auch Beth hielt lange an ihren Eltern fest. Selbst Bucky verabschiedete man nach so kurzer Zeit schon herzlichst und Mr Ballington umarmte ihn dankbar. Beth freute sich sehr darüber, daß sie einander so gut verstanden.
Nach der Abschiedszeremonie lief das junge Paar Hand in Hand durch die kleine Siedlung, in der Beth lebte. Es war Sonntag und Beth wusste, daß man im Brooklyn-Fight-Club gerade vom letzten nächtlichen Kampf aufräumte. Also entschieden sie sich, Beth's Kumpel Ron zu besuchen, welcher für die Aufräumaktion zuständig war. Auch wollte Bucky gerne den Ort kennenlernen, wo Beth das Kämpfen gelernt hatte. Es war kaum jemand auf der Straße unterwegs, weshalb es auch niemanden störte, wenn man durch die hochgekrempelten Ärmel Bucky's bionischen Arm sah. Er war ein Teil von ihm und so akzeptierte er ihn auch.
Im Gegensatz zu manch anderen, liefen die beiden entspannt den langen, dunklen Tunnel entlang. Sie waren einfach daran gewohnt. Auch die große Metalltür weckte hauptsächlich Erinnerungen anstatt Angst. Nach einem einfachen Klopfen drang von drinnen eine gedämpfte Stimme, die sie darauf verwies, daß der Club nicht geöffnet war. Beth erkannte die Stimme sofort und klopfte direkt noch einmal. Innerhalb hörte man ein genervtes Stöhnen und Schritte, die auf die Tür zukamen. Während die schwere Tür aufgeschlossen wurde, fing die Person dahinter an, aufgebracht zu reden:
"Verdammt, der Club hat nicht auf! Kommt wieder um-"
"Hi, Ron. Lange nicht gesehen, was?",
grüßte Beth ihren Trainingspartner, welcher verdutzt inne hielt.
"Ist es nicht Sitte, die Gäste hereinzubitten? Hier unten herrscht ein ganz schön kühler Luftzug.",
fuhr Beth fort und Ron ließ die beiden wortlos durch, wobei er Bucky doch etwas verwundert ansah.
Während Ron die Tür schloß sah sich Beth die vertraute Umgebung an. Auch Bucky staunte nicht schlecht über den großen Raum. Vor allem der Ring in der Mitte war sehr eindrucksvoll und Bucky wüsste gern, was Steve zu all dem hier sagen würde. Es würde ihm bestimmt gefallen.
Bevor sie sich mit Ron unterhalten konnten, ging dieser hinter die Bar und kippte sich einen Scotch ein, welchen er in einem Zug ausleerte. Er hatte sich das Schlimmste ausgedacht, was mit Beth passiert war, seit sie plötzlich verschwunden war.
"Du lebst.",
war das einzige, was Ron gerade sagen konnte.
"So wie es scheint, tu ich das.",
meinte Beth leicht amüsiert und sah prüfend an sich herunter.
"Du musst mir jetzt echt alles erzählen, was passiert ist. Seit November habe ich nichts mehr von dir gehört."
Und auch hier durften die beiden Jugendlichen ihre Geschichte von den letzten Monaten nochmal wiederholen. Ron hörte gebannt zu und stellte auch viele Gegenfragen, da er sich einiges einfach nicht erklären konnte. Wie beispielsweise Beth für zwei Monate in Sibirien verschollen sein konnte und dann nochmals für einen Monat untergetaucht war. Auch Bucky wurde in das Gespräch mit einbezogen, da er doch eine wichtige Rolle in Beth's Geschichte spielte. Immer wieder warf Ron verwirrte, erstaunte und geschockte Blicke zwischen den beiden hin und her, da es einfach unglaublich klang.
Gegen Mittag verabschiedeten sich die beiden, da ab 1 Uhr die ersten Mitglieder auftauchen würden und die beiden die Geschichte nicht noch hundertmale erzählen wollten. Aber auch durch den Greul auf Steve's Club in DC, wo Bucky theoretisch gesehen ein Mitglied war. Sie verabschiedeten sich von Ron und versprachen ihn vielleicht nochmal zu besuchen.
"Und was jetzt? Unser Zug nach DC fährt erst 16 Uhr, wir haben also noch vier Stunden Zeit.",
fragte Bucky und sah auf seine Uhr.
"Also ich habe Hunger. Am Park gibt's ne leckere Pizzeria.",
schlug Beth vor und sah erwartungsvoll zu ihrem Freund auf.
"Wieso nicht. Schließlich habe ich noch nie Pizza gegessen."
"Du hast noch nie Pizza gegessen? Das ist eine Lebenslücke! Wir müssen da echt was nachholen.",
rief Beth fassungslos aus, griff Bucky bei der Hand und zog ihn zum Park.
Die Schlange in der kleinen Pizzeria war länger als erwartet. Wenigstens hatten sie somit genug Zeit, um was auszuwählen. Nach langem hin und her, entschieden sie sich klassisch für eine große Pizza Salami, die sie sich teilen würden.
Gesagt. Getan. Bestellt. Bezahlt.
10 Minuten später war die Pizza fertig, welche sie sich mit in den Park nahmen, um dort unter den Bäumen zu essen.
Beth wollte Bucky unbedingt die Wiese zeigen, wo sie sich immer mit ihren Freunden getroffen hatte, da es einfach ein sehr schöner Platz war. Dort stand eine große Eiche, welche an sehr heißen Tagen kühlen Schatten spendete und das Gras drumherum war immer schön grün und erstaunlich weich. Als die Eiche in Sicht kam, erkannten sie beide schon von weitem, daß der Platz von anderen besetzt war.
Beth war leicht enttäuscht aber verstand auch, weshalb dieser traumhafte Platz besetzt war.
"Dann müssen wir uns wohl ein anderes Plätzchen suchen. Zum Glück ist der Park groß genug.",
meinte Beth etwas enttäuscht aber immer noch euphorisch und zuversichtlich.
Aufmunternd nahm Bucky ihre Hand und lächelte sie warm an. Auch sie lächelte zurück und wollte sich gerade auf die Zehenspitzen stellen, um ihn zu küssen, als plötzlich:
"Beth!"
Überrascht drehte sich die angesprochene um und sah das Unheil auf sich zustürmen. Da beide ungefähr wussten, was passieren würde, ließ Bucky ihre Hand los, balancierte den Pizzakarton in der rechten Hand und stützte Beth mit seiner linken Körperhälfte. Beth wäre definitiv umgefallen, bei der Gewalt mit der Mel ihr in die Arme sprang.
"Wir haben uns doch nur drei Monate nicht gesehen und in der Zeit bist du auch nicht leichter geworden.",
sagte Beth etwas angestrengt als Mel sich immer noch an sie klammerte.
"Langsam habe ich Angst, daß Mel mir meine Freundin ausspannt.",
sagte Bucky mehr zu sich selber, entlockte Beth dennoch ein Lachen.
"Drei Monate, drei Jahre, eine Ewigkeit. Ist doch alles dasselbe. Wieso hast du mir nichts davon gesagt, daß du in Brooklyn bist?"
Und da war Mel's Wasserfall-Syndrom wieder.
"Wir waren nur für zwei Tage hier, um meine Eltern und Ron zu besuchen. Wenn diese ganze Sache irgendwann endlich mal durch ist, hätte ich dir schon Bescheid gesagt.",
gab Beth zu und zupfte sich ihre Kleidung zurecht.
"Ah, Besuch bei den Schwiegereltern. Muss auch sein. Aber egal. Wollt ihr mit rüber kommen? Die ganze Truppe ist da, dann sind wir endlich mal wieder vollständig.",
plapperte Mel weiter und sah die Neuankömmlinge abwartend an.
"Wieso nicht? Hauptsache die Pizza wird nicht kalt.",
willigte Beth ein, nachdem sie einige Blicke mit Bucky getauscht hatte, welcher der Idee auch nicht abgeneigt war.
Auch der Rest der Truppe, Dwayne, Isa und Eli, Luisa und Shawn, Aimee und Finn, begrüßten sie herzlich und nahmen Bucky selbstverständlich in der Gruppe auf.
Die Pizza wurde dann doch kalt, da sich die beiden vor Fragen kaum retten konnten. Isa verewigte sich natürlich wieder auf Beth's Bein und auch Bucky's Arm bekam einige kleine Verzierungen ab.
Als es bereits 15.30 Uhr war, wollte sich das 'neue' Pärchen verabschieden, um pünktlich am Bahnhof zu sein, um den Zug zu erwischen. Doch sie lösten mehr die Wanderung der Pinguine aus, da nun alle aufstanden, ihre Sachen zusammenpackten und nun eine ganze Horde durch die Stadt zog auf dem Weg zum Bahnhof.
Da sie doch eine recht quirlige Truppe waren, erregten sie viel Aufmerksamkeit, sowohl in der Stadt als auch am Bahnhof. Als dann endlich der Zug einrollte war die Trauer groß. Vor allem Mel wollte Beth gar nicht loslassen; Dwayne musste sie letzten Endes festhalten, damit sie nicht hinterher in den Zug sprang.
Beide mussten sie fest versprechen wiederzukommen, bevor sie in den Zug steigen konnten. Sie fanden einen Platz am Fenster, um der Truppe noch zum Abschied winken zu können. Sobald der Zug langsam anfuhr, folgte die Truppe diesem bis er endgültig den Bahnhof verlassen hatte.
"Eine... außergewöhnliche Truppe.",
stellte Bucky fest, als er ihr Gepäck in den Halterungen über ihnen verstaute.
"Du kannst ruhig sagen, daß sie verrückt sind. Sie würden es als Kompliment sehen.",
gab Beth zurück und platzierte die Pizza mittig auf dem Tisch zwischen ihnen; sie hatte echt Hunger.
"Und ich habe die Verrückteste abbekommen.",
witzelte Bucky und setzte sich Beth gegenüber.
"Scheinst es ja nicht bereut zu haben.",
konterte Beth mit einem breiten Grinsen und öffnete den Karton.
"Ich bereue nichts!",
sagte Bucky dramatisch bevor er sich ein Stück von der kalten Pizza nahm.
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