Epilog
Gewidmet an
Sie hatte mich mal per DM angeschrieben und mir ein sehr schönes Feedback für diese Geschichte gegeben. Seit dem haben wir Nummern ausgetauscht und doch sehr viele Gemeinsamkeiten gefunden. Doch ein Unterschied ist, daß sie sehr gut zeichnen kann und ich sehr gut schreiben (behaupte ich jetzt mal). Das heutige Bild hat sie für mich gezeichnet und ich habe ihr versprochen, dieses in einem meiner Kapitel zu veröffentlichen. Und ich fand, daß der Epilog DAS perfekte Kapitel für eine Widmung wäre.
Und da haben wir es auch. Der Epilog. Mit diesem Kapitel endet die Geschichte von Beth und Bucky und ich bedanke mich bei jedem, der von Anfang an dabei war und auch bei denen, die neu dazugekommen sind und Gefallen an meinen Worten gefunden haben.
P.o.V. Erzähler
Ein Jahr war es nun her, daß Beth und Bucky das Angebot von Director Nick Fury angenommen hatten. Nachdem Beth alles mit ihren Eltern abgeklärt hatte, willigten diese ein ihre Tochter in die Nähe des Leuchtturms ziehen zu lassen. Da beide nicht viel besaßen, gab es auch nicht viel zu schleppen. Aber so hatten sie zumindest ausreichend Spaß beim Möbelkauf. Steve und Tony unterstützten die beiden überall wo sie nur konnten.
Aber auch die beiden hatten sich eine Wohnung im US-Staat New York gemietet. Seine Firma, 'Stark Industries' hatte Tony an seine langjährige Assistentin und Freundin Pepper Potts überschrieben, da er sich mehr SHIELD widmen wollte. Während Tony auf eine moderne, große Wohnung im Zentrum ihrer Kleinstadt bestand, reichte den beiden jungen Erwachsenen eine kleine Räumlichkeit in den kleineren Mehrgeschossern am Rande.
Es war still und gemütlich und direkt gegenüber gab es ein kleines Café, welches zur Feier des Umzugs besucht wurde.
Auch John stattete ihnen in dieser Zeit mehrere Besuche ab, aber auch Nat, Bruce oder Wanda ließen sich gern blicken. In den Sommerferien lebte Mel kurzzeitig bei ihnen.
Director Fury hatte Wort gehalten und ließ die beiden neuen Rekruten in den taktischen und strategischen Bereichen arbeiten. Beide wurden sie einer Gruppe zugeteilt, die immer noch gegen Hinterbliebene von HYDRA kämpfte. Hier war ihr Wissen fördernd, wenn es um Angriffstaktiken oder Absichten HYDRA's ging.
Bis jetzt konnten mehrere Übergriffe verhindert werden, da die Angriffsstrategie bereits bekannt war.
Obwohl sie nur passiv an Missionen mitwirkten, ließen sich die beiden regelmäßige Trainigsstunden nicht entgehen. Vor allem zusammen mit Steve, welcher am Ende oft die Hoffnung aufgab, daß Beth und Bucky zusammen je wirklich diszipliniert sein konnten. Aus Dehnübungen wurden Albereien, aus Aufwärmrunden wurden Verfolgungsjagden und Übungskämpfe zu knallharten Wettbewerben auf Leben und Tod, beziehungsweise, der Verlierer war dran mit Staubsaugen oder Abwaschen. Aber immerhin blieben sie in Form.
In ihrem kleinen gemeinsamen Heim hatte sich bald auch ein dritter Bewohner eingeschlichen. Gegen Bucky's Hundeblick, als er Beth die kleine weiße Katze entgegenhielt, konnte sie nichts machen und nun lebte die kleine Alpine das Leben einer Schlosskatze, da Bucky sie regelrecht verwöhnte.
"Du verwöhnst sie echt zu sehr.",
lachte Beth als Bucky Alpine ein kleines Leckerli gab.
"Aber schau' doch mal, wie süß sie guckt.",
kommentierte dieser und strich dem weißen Fellknäul liebevoll über den Kopf.
"Was bekomme ich, wenn ich süß gucke?",
fragte Beth neckend und sah durch ihre Wimpern unschuldig zu Bucky auf.
"Mich.",
meinte dieser grinsend und zog seine Freundin in einen langanhaltenden Kuss.
Mit leichtem Kichern vertiefte Beth den Kuss und presste ihren Körper an Bucky's, sodass kein Blatt mehr zwischengepasst hätte. An ihren Hüften zog Bucky die Kleinere ebenfalls so nah es ging an sich heran. Beth's Hände vergruben sich in seinem Haar und Bucky schob sie soweit zurück, bis sie an die Küchenzeile stießen und er sie kurzfristig raufhob.
Leidenschaftliche Küsse wurden ausgetauscht. Hände erforschten den Körper des jeweils anderen. Herzschlag an Herzschlag. Ein Puls jenseits der Grünzone. Angestrengtes Atmen, erstes Aufkommen von Schweißperlen und dann...
...ein Klopfen an der Tür?
Die ersten Male wurde es noch ignoriert, doch dann wurde das Klopfen fordernder.
"Irgendwer muss immer den Moment ruinieren.",
beschwerte sich Bucky leicht außer Atem, aber immer noch halb an Beth's Lippen klebend.
"Vielleicht geht die Person ja weg.",
sagte Beth mit noch halb geschlossenen Augen und den Händen in Bucky's Haaren.
Doch es klopfte weiter und bald erklang auch schon ein erster Protest:
"Ich weiß, daß ihr da seid. Macht mal auf."
"Wir sollten wohl echt aufmachen.",
sagte Bucky, machte aber nicht wirklich Anstalten sich loszulösen.
"Hast Recht.",
meinte Beth nur und konnte auch nicht ablassen.
Es klopfte erneut, Proteste rangen durch die Tür und die beiden Verliebten stöhnten innerlich auf.
Widerwillig lösten sie sich voneinander und brachten ihre Klamotten wieder an den ursprünglichen Platz. Während Bucky sich der Tür widmete, hüpfte Beth leichtfüßig von der Küchenzeile und band ihr loses Haar zusammen. Bucky gab es letzten Endes auf, sein zerzaustes Haar irgendwie zu richten und öffnete dann die Tür.
"Steve, Wanda. Was eine Überraschung.",
grüßte Bucky und versuchte nicht wirklich zu verstecken, daß der Besuch unpassend war.
"Hey, Buck. Wanda, Tony und ich wollten in die Stadt gehen. Wollt ihr vielleicht mit, es ist ja echt schönes Wetter.",
antwortete Steve fröhlich grinsend und war sich seiner Unpassentheit mehr als bewusst.
"Ich frag' mal Beth.",
sagte Bucky und wollte gerade in die Wohnung gehen, doch Wanda kam ihm zuvor.
"Das mach' ich schon.",
sagte diese und lief an ihm vorbei in die Wohnung.
"Gaanz schlechter Zeitpunkt, Steve.",
meinte Bucky dann etwas leiser, als er Wanda's und Beth's Stimme in der Wohnung vernahm.
"Ich weiß.",
meinte Steve schmunzelnd und deutete auf Bucky's Vogelnest auf dem Kopf.
Peinlich berührt, aber auch leicht entnervt versuchte Bucky seine Haare erneut erfolglos zu richten. Steve fing nun an zu Lachen und Bucky verdrehte nur die Augen.
"Hast du unser Vorhaben schon vergessen?",
fragte Steve dann ebenfalls leise.
Kurz sah Bucky ihn verwirrt an und hatte echt keinen Plan, was der Blonde von ihm wollte. In seinem Kopf ging Bucky sämtliche Situationen durch, in denen er und Steve über dieses 'Vorhaben' gesprochen hatten. Doch er hörte schon bald auf zu überlegen, da er nur Beth im Kopf hatte.
"Bitte erleuchte mich. Ich steh' im Dunkeln."
"Kleiner Tipp: Der Händler hat angerufen und gesagt, daß er fertig ist mit anpassen.",
flüsterte Steve kaum hörbar.
Noch immer runzelte Bucky die Stirn, doch eine kleine Geste von Steve brachte deutlich Licht ins Dunkeln.
"Ahh! Der Händler, der den-.",
rief Bucky aus, doch wurde grob unterbrochen.
"Denkst du, ich flüster', weil ich Lust drauf habe?",
flüster-rief Steve leicht amüsiert und sah zu seinem besten Freund.
"Will Steve nicht reinkommen? Wir müssen uns nochmal umziehen, bevor wir los können.",
mischte sich Beth plötzlich ein und sah etwas verwirrt zu den beiden Jungs.
"Ja, klar. Komm' rein.",
sagte Bucky dann komisch und ließ den Blonden in den Wohnungsflur.
Wanda saß bereits mit einer Tasse Kaffee in der Küche und wartete mit einer zweiten Tasse auf Steve. Während die beiden also in der Küche saßen und Kaffee tranken, fanden sich Beth und Bucky im gemeinsamen Schlafzimmer wieder. Als Beth sich ihr Shirt über den Kopf zog, konnte Bucky nicht ganz widerstehen und hatte bald seine Hände wieder um ihre Taille geschlungen. Sie lehnte sich wohlwollend in den Kontakt, registrierte aber bald, daß sie Gäste hatten und eigentlich was anderes machen sollten.
"Buck, wir müssen echt fertig werden. Wir haben's den beiden versprochen."
"Aber ich kann mich gerade echt nicht auf's Einkaufen konzentrieren.",
meckerte Bucky und vergrub sein Gesicht in Beth's Haaren.
"Ich weiß, daß wir beide gerade anderes im Kopf haben.",
meinte Beth schelmisch grinsend und griff dann in den geöffneten Schrank vor sich.
"Aber wir beide halten jetzt die paar Stunden aus und heute Abend hast du mich ganz für dich allein.",
sagte Beth, drehte sich in der Umarmung und gab Bucky einen flüchtigen Kuss bevor sie sich das Shirt überzog.
Etwas schmollend stand Bucky noch kurz vor dem Schrank, bevor auch er sich ein neues Shirt und eine Jeans rausnahm und diese gegen seine Jogginghose und Tanktop tauschte. Im Bad fand er Beth in einem luftigen Shirt und einfachen Jeans, welche ihre Haare nochmals kämmte und zu einem ordentlichen Zopf band. Sie packte noch eine kleine Tasche für Portemonnaies, Taschentücher, Wohnungsschlüssel und anderem Kram.
Dann traten beide in die Küche.
"Wir können dann los.",
verkündete Beth, woraufhin Wanda und Steve die leeren Tassen in die Spüle stellten.
Bucky verabschiedete sich von Alpine und dann verließen die vier auch schon die Wohnung. Auf der Straße trafen sie auf Tony, der noch einen Termin hatte und erst jetzt zu ihnen gestoßen kam. Zu fünft machten sie sich nun auf den Weg in die nicht weit entfernte Innenstadt. Auf dem Weg dorthin trafen sie 'zufällig' noch Edwin Jarvis, welcher sich an Wanda hing.
Dann teilte sich die große Truppe auf. Bucky, Steve und Tony wollten zu einem kleinen Elektronikladen, da Tony und Bucky ein kleines Projekt am laufen hatten. Wanda, Edwin und Beth machten es sich währenddessen in einem kleinen Café gemütlich. Bei Kaffee und viel Sonne unterhielten sie sich über die verschiedensten Dinge und wie es Beth mit ihrem jetzigen Leben erging.
Cut to Bucky, Steve und Tony
"Das letzte Mal, daß ich so nervös war, war als ich Beth's Eltern getroffen habe.",
sagte Bucky sichtlich nervös und trat von einem Fuß auf den anderen.
"Dann stell' dir erstmal vor, wie das sein wird, wenn du vor all den Leuten stehst und-",
fing Tony an, doch wurde unterbrochen.
"Mach' ihm nicht solche Angst, Tones. Alles wird gut, Buck. Du schaffst das.",
sprach Steve und legte seinem besten Freund eine Hand auf die Schulter.
Bucky lächelte schwach, doch konnte immer noch nicht still stehen. Nach circa 5 Minuten des Wartens, was sich für Bucky wie 5 Stunden anfühlte, betrat ein älterer Mann den Raum und legte das begehrte Stück auf den Tresen. Wie kleine Kinder um Süßigkeiten, drängten sich die drei Männer um das kleine Geschenk.
"Und? Wer ist der Glückliche von euch dreien?",
fragte der Ladenbesitzer mit einem warmen Lächeln.
"Das bin dann wohl ich.",
sagte Bucky zögerlich und sah immer noch total nervös zu dem älteren Herrn.
"Nicht so nervös, Jungchen. Wenn sie wirklich die Richtige ist, wird alles gut gehen. Meine Roswita und ich sind jetzt seit 54 Jahren verheiratet und ich habe nie meine Entscheidung bereut, denn sie war die Richtige. Wie ist der Name der Angebeteten?"
"Beth. Uhm... Elizabeth und sie ist das Beste was mir je passiert ist.",
sprach Bucky, der langsam an Mut gewann.
"Ist sie schön?",
fragte der Mann mit einem neckischen Unterton.
"Ich habe nie was schöneres gesehen.",
fing Bucky an zu schwärmen und auch Steve und Tony mussten amüsiert lächeln.
"Dann hol' sie dir, Jungchen. So eine Frau findest du bestimmt nie wieder.",
sagte der Mann, legte den Ring in eine kleine Samtbox und überreichte sie Bucky.
Bucky trug die kleine, dunkelblaue Box wie ein zerbrechliches Glas vor sich her und betrachtete immer mal wieder den Ring. Er konnte es selbst kaum glauben, daß er das hier wirklich machte. Er würde dem Mädchen einen Antrag machen, das mit ihm so viel durchgestanden hatte: Gedächtnisschwund, Injektion unbekannter Substanzen, Einbrüche, Ausbrüche, legale Sachen, nicht so legale Sachen, Schokoladenkriege, Kissenschlachten, Verletzungen, Verluste, Brooklyn, Washington DC, Sibirien, SHIELD, HYDRA. Er hatte sie durch Städte getragen und würde sie noch weiter durch die Welt tragen. Sich immer wieder Kugeln für sie einfangen. Schokolade mit ihr teilen. Nudeln kochen. Kleine Kämpfe veranstalten. Sie immer an erster Stelle haben und immer an ihrer Seite sein.
Vor 3 Jahren hätte Bucky nie gedacht, daß das mal sein Leben werden könnte. Er sah sich mehr als Vollzeit-Assassine bei HYDRA. Doch Beth holte ihn da raus. Sie stellte sich gegen die Welt, um seine zu retten. Er wusste wirklich nicht, wie er sich richtig bedanken könnte. Was sie für ihn tat, ist unvergleichlich. Bucky würde ihr die Welt schenken, wenn er könnte. Und dieser Ring in seiner Hand war für seine Welt, in der er sein konnte, wie er wollte.
In einer kleinen schattigen Gasse machten sie Halt und sowohl Steve als auch Tony holten ihre Handys raus, um nochmal die Lage und das Vorhaben komplett durchzugehen.
Mel und Sam waren bereits im Stadtpark und hielten einen schönen Ort am See von Passanten frei. Tony würde Beth's Eltern vom Bahnhof abholen und ebenfalls zum Ort des Geschehens bringen. Steve würde mit Bucky sich demnächst auf den Weg zum Park machen. Wanda und Edwin sollten Beth solange beschäftigen, bis Steve ihnen das OK gab, damit auch sie in den Park kamen.
Nachdem sämtlich Statusabfragen gemacht wurden, teilte sich die Dreiergruppe auf und Tony fuhr zum Bahnhof, während die anderen beiden zum Park liefen. Dort trafen sie auf der Lichtung am See die restlichen Gäste. Und Bucky musste zugeben, daß die Location im Schein der Nachmittagssonne noch schöner aussah, als bei ihrem ersten Besuch.
Der See glitzerte seicht und die Zweige der großen Weide am Ufer wehten sanft im Spätsommer-Wind.
Zur überschwänglichen Begrüßung fiel Mel ihm grinsend um den Hals. Sie war nicht weniger aufgeregt als er. Sam schien die Situation ziemlich gelassen zu handhaben, denn er stand lässig gegen die große Weide gelehnt.
Kurz darauf trafen auch Mr und Mrs Ballington ein. Bucky kam mal wieder mit einer förmlichen Begrüßung um die Ecke, was Mr Ballington herzlich lachen ließ. Beth's Eltern akzeptierten ihn so wie er war und Respekt war das Mindeste was er ihnen bieten konnte. Am liebsten wäre er vor seinen zukünftigen Schwiegereltern auf die Knie gegangen, aber das war dann wohl doch etwas zu übertrieben.
"Ich glaub's immer noch nicht, daß wir uns auf der Verlobungsfeier meines kleinen Mädchens befinden.",
schniefte Mrs Ballington, welche seit der Mitteilung kaum noch über etwas anderes mit ihren Kolleginnen erzählen konnte und echt Mühe hatte, nichts ihrer Tochter zu erzählen.
"Ich kann's auch noch nicht ganz glauben.",
gestand Bucky und sah die beiden leicht lächelnd an.
"Ach, Gottchen. Ich brauche mehr Taschentücher. Was soll das erst für ein Drama auf der Hochzeit werden.",
meinte Laura Ballington und schnäuzte in ihr Taschentuch; Thomas Ballington legte seiner Frau nur amüsiert einen Arm um die Schultern.
"Wir könnten nicht stolzer auf dich sein, James.",
warf nun Thomas ein und sah zuversichtlich zu Bucky.
Dieser wollte etwas erwidern, doch wurde von Steve unterbrochen, der die Ankunft von Wanda, Edwin und dem Ehrengast verkündete. Also stellten sich Mel und Beth's Eltern auf die eine und Steve, Tony und Sam auf die andere Seite der großen Weide und Bucky stand nervös davor.
Wanda hatte Beth die Augen verbunden und ihr von einer schönen Überraschung erzählt. Das junge Mädchen war mehr als verwirrt, da dies ja nur ein spontaner Ausflug sein sollte und somit geplante Events nicht üblich waren. Doch sie ließ sich vertrauenswürdig von Wanda durch die Stadt und den Park führen, auch wenn sie bald nicht mehr genau wusste, wo sie waren.
Um zum See zu gelangen mussten sie erst über einen unebenen Pfad und durch ein kleines Gebüsch, da der Ort doch gut versteckt lag. Und das war der härteste Teil für Beth, denn sie stolperte über gefühlt jedes Stöckchen und klammerte sich regelrecht an Wanda fest, um nicht in den Untiefen der Dunkelheit verloren zu gehen.
"Also, Wanda - wenn du es überhaupt noch bist - ich habe jetzt völlig die Orientierung verloren. Falls du mich gerade entführst, kann ich sagen, daß du erfolgreich bist. Bitte rede mit mir.",
sagte Beth nach einer Weile und langsam keimte doch etwas Panik in ihr auf.
"Keine Sorge, ich bin noch da. Und in gewisser Weise entführen wir dich, aber du brauchst keine Angst zu haben.",
beruhigte sie Wanda und legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie weiterhin sicher zu führen.
"Das ist ja sehr beruhigend.",
hörte man Beth sarkastisch sagen und bald erschienen die drei auf der Lichtung.
Die restlichen Anwesenden hielten automatisch die Luft an, um sich nicht zu verraten. Als Beth merkte, daß sie stehen blieben, reckte sie die Hände nach vorne, um mögliche Hindernisse zu erkennen oder sich vor irgendwelchen Albereien zu schützen. Doch es kam nichts und es war ziemlich ruhig.
Sie zuckte leicht zusammen, als Wanda den Knoten der Augenbinde löste und Beth erstmal die Augen zusammenkneifen musste wegen des starken Lichteinfalls. Da ihr die Nachmittagssonne direkt ins Gesicht schien, drehte sie sich kurzzeitig vom Geschehen weg, um ihre Augen zu massieren. Dabei sah sie auch direkt zu Wanda.
"Ich glaub' ich bin blind.",
meinte Beth stöhnend während sie sich die Augen rieb.
"Dann dreh' dich erstmal um, du wirst deinen Augen nicht trauen.",
sagte Wanda leicht amüsiert und gab Beth einen kleinen Stoß.
Zögerlich drehte sich das junge Mädchen und konnte wirklich nicht glauben, was sie sah; ein kleine, von Bäumen umrandete Lichtung, ein schimmernder See, welcher die Nachmittagssonne spiegelte. Und daneben ihre liebsten Leute vor einer im Wind wehenden Weide. Erstaunt sah sie sich um; da waren Steve, Tony und Sam, aber auch Mel und ihre Eltern. Bucky sah sie nervös lächelnd vor der Weide stehen.
"Was ist das alles hier?",
fragte Beth ungläubig und lief langsam auf die Menschen zu, die sie in den letzten Jahren zu ihrer Familie gemacht hatte.
Auf ihrem Weg zu Bucky sah sie Mel aufgeregt hin und her wippen, Sam, Tony und Steve strahlten ebenfalls über beide Ohren, Mr Ballington sah stolz drein und Mrs Ballington war ununterbrochen am Schluchzen. Irgendwann stand sie dann fragend vor Bucky und hatte die ganze Situation noch nicht wirklich durchschaut. Ihr fehlten echt die Worte, weshalb Bucky die Initiative ergriff:
"Da ich nicht so gut im Reden halten bin, hoffe ich, daß du mein Wortgehacktes verstehen wirst.",
fing Bucky sehr nervös an und atmete noch einmal tief durch.
"Beth. Als ich dich vor drei Jahren das erste Mal in der Turnhalle gesehen hatte, habe ich noch nicht geglaubt, daß ich mich mal Hals über Kopf in einen Menschen verlieben würde. Doch dein Optimismus und deine positive Aura haben es mir irgendwie angetan. Ich konnte es nie wirklich beschreiben oder einordnen. Du bist mir nie wirklich aus dem Kopf gegangen, selbst, als ich nicht mal mehr wusste, wer ich selber war, hatte ich das Gefühl, daß etwas... daß jemand fehlte. Du warst es, die mich immer aufgebaut hat, die an mich geglaubt hat und mich nie aufgegeben hat, da du den Menschen in mir gesehen hast und nicht das von HYDRA erschaffene Monster. Ich werde nie vergessen, wie Steve mir erzählt hat, daß du Fury zusammengefaltet hast, nur um mich aus Sibirien zu holen, ohne überhaupt zu wissen, ob ich noch da war. Mein Gott, du hast dich gegen SHIELD und HYDRA aufgelehnt, nur um meinen Hintern zu retten. Ständig habe ich das Gefühl, daß ich dich gar nicht verdient hätte, weil du so viel für mich getan hast und ich all das gar nicht zurückgeben könnte. Aber du hast mir immer etwas anderes eingeredet, mir Mut gemacht und mir meinen Wert mitgeteilt. Dafür kann ich dir nie genug danken.
Am liebsten würde ich dir jede Minute sagen, wie viel du mir bedeutest und wie sehr ich dich doch liebe. Doch gerade in diesem Moment möchte ich dir nur eines sagen.",
redete sich Bucky die Gefühle von der Seele; sein Herz schlug so laut, daß er glaubte, jeder konnte es hören.
Beth konnte kaum die Tränen zurückhalten, die ihr nun unaufhörlich die Wangen hinunterliefen. Ihrer Mutter ging es nicht besser und auch Mr Ballington wischte sich klammheimlich eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Buck, ich-",
versuchte Beth zu sagen, doch ihr fehlten mehr als nur die Worte.
Als Bucky ihre linke Hand ergriff und langsam auf ein Knie niedersank, musste Beth sich erstmal die Tränen aus dem Gesicht wischen, um die Aktion vor ihr zu erkennen. Ihre Gefühle waren im völligen Chaos und sie konnte sich kaum noch zusammenhalten. Auch Bucky zitterte leicht, als er nochmals tief Luft holte und nach der kleinen Box in seiner Hosentasche griff. Nervös holte er den Ring raus und präsentierte ihn Beth.
"Beth. Ich werde nie jemanden so lieben wie dich. Dich möchte ich immer an meiner Seite wissen. Ich würde dich durch die ganze Welt tragen und nie möchte ich dich loslassen. Deshalb frage ich dich nun hier: Willst du mich heiraten?"
Abwartend sah Bucky zu Beth auf, die angestrengt mit den Tränen kämpfte und allgemein mit der Situation total überfordert war. Sie wusste genau was sie wollte, doch sie brauchte erst den Atem, um ihr Verlangen auszusprechen.
"Ja! Verdammt, ja ich will!",
brachte Beth endlich hervor und ließ sich ebenfalls auf die Knie fallen, um Bucky in einen leidenschaftlichen Kuss zu ziehen.
Um sie herum waren sofort Applaus und Jubelrufe zu hören. Mel quiekte vor Freude und Mrs Ballington war nun endgültig aufgelöst und musste von ihrem Mann auf den Beinen gehalten werden.
Vorsichtig steckte Bucky seiner Beth den Ring an den Finger und umarmte sie nochmals dankbar und nun auch mit Tränen in den Augen. Letzten Endes gab es eine große Gruppenumarmung, da sich alle an das frisch verlobte Paar klammerten.
"Wie findest du ihn?",
fragte Bucky unsicher als sie alle auf der Wiese saßen und Beth den Ring bewunderte.
"Er ist wunderschön, Buck.",
sagte Beth verzückt und betrachtete den roségoldenen Ring, dessen Steine in der Sonne hell funkelten.
"Ich kann es immer noch nicht glauben, daß mein kleines Mädchen schon so erwachsen ist.",
warf Mrs Ballington schniefend ein, nahm die Hand ihrer Tochter und strich ihr mit der anderen über die Wange.
"Ich glaube, ich werde alt.",
fügte sie noch hinzu und brach erneut in Tränen aus.
"Ach, Mom. Ich fang hier auch noch an mit Weinen.",
erwiderte Beth gerührt und schlang die Arme um ihre Mutter, welche sich - mal wieder weinend - an ihrer Tochter festklammerte.
Man erzählte noch eine Weile über das vorangegangene Ereignis; darüber, wie lange die Jungs gebraucht hatten den perfekten Ring zu finden und wie schwierig es doch für alle war, diese ganze Aktion vor Beth geheim zu halten.
Um diesen einzigartigen Moment festzuhalten, schoss Edwin noch ein Foto von der gemischten Familie, welche noch nicht einmal wirklich vollständig war.
Die Sonne war schon fast hinter dem See verschwunden, da beschloss die Truppe den Park zu verlassen, da es doch recht kalt wurde. Um den Abend angemessen ausklingen zu lassen, sollten sich alle bei Steve und Tony in der Wohnung treffen, um auf die frisch Verlobten anzustoßen. Davor sollten alle nochmal nach Hause gehen und sich frisch machen. Beziehungsweise, gingen Beth's Eltern und Mel in ihr Hotel, da sie nicht wirklich nach Hause fahren konnten, um sich nochmal umzuziehen. Sam hatte sich bei Tony und Steve einquartiert und würde sich da fertig machen.
Am Ausgangstor des Parkes trennten sich dann ihre Wege und Beth und Bucky liefen zu sich nach Hause. Beth besah sich immer wieder den Ring an ihrem Finger, während Bucky sie fest im Arm hielt. In ihrer Wohnung angekommen, wartete Alpine schon ungeduldig auf ihr Abendessen, welches sie auch direkt bekam. Als nun langsam Ruhe einkehrte konnte Beth nicht anderes, als ihren Verlobten nochmals ausgiebig zu küssen, welcher das erfreut hinnahm.
"Ich liebe dich, Beth Ballington.",
hauchte Bucky gegen ihre Lippen und hielt sie weiterhin fest im Arm.
"Und ich liebe dich, Bucky Barnes.",
erwiderte Beth ebenfalls leise und gab Bucky noch einen kurzen Kuss.
"Meow",
tönte es kurz darauf vom Küchenboden und ließ die beiden Verliebten herzlich auflachen bei dem Anblick der leicht eifersüchtigen Katze.
Während Beth sich im Bad die restlichen salzigen Tränen aus dem Gesicht wusch, zog Bucky sich ein frisches Hemd an, da sein T-Shirt doch etwas verschwitzt war. Im Schrankspiegel konnte Bucky Beth sehen, wie sie im Bad stand und verträumt ihren Ring betrachtete. Sie konnte immer noch nicht ganz glauben, was passiert war.
Das junge Mädchen zuckte leicht zusammen, als Bucky plötzlich hinter ihr stand. Sanft schloss er seine Arme um ihre Taille und legte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. Mit geschlossenen Augen lehnte sich Beth in die Umarmung und hielt sich an Bucky's verschränkten Armen fest.
"Denkst du, sie werden uns auf der Party vermissen?",
fragte Bucky leise in Beth's Ohr und küsste sie sanft auf die Schulter.
Da Beth genau wusste, worauf er hinaus wollte, lächelte sie und legte ihren Kopf auf der Schulter des Braunhaarigen ab. Dieser verteilte weitere Küsse ihren Hals hinauf und platzierte dann einen weiteren länger anhaltenden auf ihrer Wange. Noch ein Kuss folgte auf ihre Schläfe und Beth atmete entspannt aus und ließ sich mehr und mehr auf ihn ein.
"Die Party ist ja wegen uns... Wird wohl nicht so schlimm sein, wenn wir nicht auftauchen.",
meinte dann Beth, drehte sich leicht in seiner Umarmung und küsste ihn zurück.
Was im Badezimmer begann wurde bald ins Schlafzimmer verlegt. Bucky's frisches Hemd lag bald auf dem Zimmerboden und auch Beth's T-Shirt folgte bald. Ein Spur aus Kleidungsstücken führte zum Bett auf welchem gerade zwei Verliebte die Welt um sich herum vergaßen.
Das Klopfen an der Wohnungstür wurde ignoriert und auch das klingelnde Handy wurde in der Küche links liegen gelassen.
"Sie sind jetzt schon eine halbe Stunde zu spät.",
stellte Tony fest, welcher besorgt auf die Uhr sah.
"Vielleicht brauchen sie ja etwas länger zum Umziehen.",
mutmaßte Sam, der mit Steve auf der Couch saß.
"Hoffentlich ist ihnen nichts passiert.",
warf Wanda etwas besorgt ein und tauschte einen Blick mit Mrs Ballington aus.
"Es wird schon nichts dramatisches sein.",
versuchte Steve die Stimmung zu beruhigen, war dennoch der erste der aufsprang, als es an der Tür klopfte.
"Da seid ihr ja end-",
setzte der Blonde an, doch stockte, als wer anders an der Tür stand.
"Hey, Steve. Falls du auf die beiden Kids gehofft hast, kannst du lange warten. Ich wollte bei ihnen vorbeischauen, um zu gratulieren, aber was soll ich sagen; das Klopfen wurde ignoriert und auch das klingelnde Handy in der Wohnung. Die beiden haben wohl gerade etwas anderes zu tun.",
berichtete John amüsiert grinsend.
"Konnte ich mir irgendwie denken.",
sagte Steve nachdenklich und kratzte sich kurz am Kopf.
"Komm doch rein. Du bist herzlich willkommen.",
fügte Steve hinzu und ließ den Freund von Bucky und Beth in die Wohnung.
Die anderen Gäste waren sichtlich enttäuscht, daß Beth und Bucky nicht aufgekreuzt waren, dennoch begrüßten sie John mit offenen Armen.
So kam es, daß Beth's und Bucky's Verlobungsfeier ohne die beiden gefeiert wurde.
Bei den Verlobten hingegen war es ruhig. Alpine hatte sich am Fußende zusammengerollt während Beth auf Bucky's Brust lag und dieser kleine Kreise auf ihren Rücken zeichnete. Durch diese sachten Berührungen war Beth schon halb weggedriftet und träumte bereits von einem gemeinsamen Leben mit ihrem Bucky an ihrer Seite.
Der Braunhaarige hingegen lag noch lang wach und konnte sein Glück kaum fassen.
Mit einem letzten 'Ich liebe dich' löschte Bucky spät in der Nacht das letzte Licht im Zimmer und hielt seine Freundin dicht bei sich als auch er friedlich einschlief und den nächsten Morgen mit ihr kaum erwarten konnte.
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Obwohl ich es schon am Anfang gesagt habe, kann ich nicht anders als mich nochmals zu bedanken. Tatsächlich gibt es kaum ein aufregenderes Gefühl als eine Geschichte auf Wattpad abzuschließen, in die man so viel Mühe, Fantasie und Computerakku gesteckt hat.
Ich kann euch leider noch nicht wirklich sagen, wie es weitergeht. Die nächsten zwei Wochen schreibe ich noch Klausuren und ab dem 26. Juli sind bei mir auch schon Sommerferien.
Bevor ich groß eine eigene Idee hochladen und weiterschreiben werde, halte ich mich erstmal an der Übersetzung des zweiten Teils der 'Gegensätze ziehen sich an' - Story. Ihr werdet bestimmt bald wieder von mir hören.
Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und nochmals Danke.
LG
Eure
ZuUnkreativ 😜
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