Du bist noch nicht aus dem Schneider!
P.o.V Erzähler
Langsam wurde er wach und er spürte die Kälte des Schnees unter sich. Der weiße Schnee blendete ihn genauso wie die Sonne. Er wollte sich eine Hand vor die Augen halten und er bemerkte die Einschränkung. Mit Hilfe seines Metallarmes und der verbesserten Stärke hatte er sich schnell aus den Handschellen befreit und stand auf.
Aufmerksam schaute er sich um. Er befand sich noch an der selben Stelle, wo er mit La Bête eingekesselt wurde.
Da durchfuhr ihn der Schock:
La Bête war nicht mehr da! Man hatte sie mitgenommen!
Panisch schaute er sich um und entdeckte am Rand der Senke die Fußspuren der bereits abgezogenen Truppe. Die Einheit zu verfolgen wäre sinnlos, da diese bestimmt schon längst wieder in den USA waren.
Also seufzte er ergeben und schulterte den Rucksack. Dann nahm er den Tracker aus seiner Hosentasche und schaltete diesen ein, damit HYDRA ihn schneller finden konnte.
Eigentlich wollte er nicht zurück zur Basis, da er wusste, daß es mächtigen Ärger geben würde. Aber ohne deren Hilfe würden sie La Bête auch nicht zurückbekommen.
Da er in dieser Senke eher ungünstig stand, lief er los und suchte einen Weg, um auf die Klippe zu kommen. Dort würde man ihn schneller und einfacher finden.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Der Junge hat den Tracker eingeschaltet. Entweder sind sie schon fertig oder etwas ist dazwischen gekommen.",
stellte Johnson fest und wandte sich an Schmidt.
"Fliegt dort erstmal hin, dann sehen wir ja, was da los ist. Aber so schnell können sie nicht fertig sein.",
überlegte Schmidt, doch Johnson trat bereits salutierend ab.
Mit einer kleinen Gruppe weiterer Agenten machte er einen kleinen Jet bereit, um die Jugendlichen im Wald zu finden.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ubiytsa fand recht zügig einen Weg und kletterte nun eine angeschrägte Felswand hinauf. Sein verletzter Arm war ihm dabei kaum eine Hilfe. Quälend langsam kam er voran und zog sich mit letzter Kraft über den Klippenrand. Erschöpft blieb er auf dem Rücken liegen und starrte in den blauen Himmel. Er setzte sich auf und hörte kurz darauf das Rauschen eines Jets. Gründlich suchte er den Himmel ab und erkannte einen Jet, der auf ihn zukam. An der Unterseite erkannte er das Symbol von HYDRA.
Kurz hob er den rechten Arm, um sich zu erkennen zu geben, doch senkte diesen schnell, da der Schmerz zurückkam. Der kleine Jet landete einige Meter von ihm entfernt im Schnee und die Klappe öffnete sich, als mehrere bewaffnete Agenten herausströmten und ihn einkreisten.
Er offenbarte seine leeren Hände, um zu zeigen, daß er nicht angreifen würde. Dann trat Johnson vor und musterte ihn.
"Wo ist La Bête, Soldat?",
fragte er sofort, da er ja eigentlich zwei Personen abholen sollte.
"Es war ein Hinterhalt. Eine SHIELD-Einheit ist plötzlich im Lager aufgetaucht und hat sie entdeckt. Wir konnten zwar in den Wald flüchten, aber sie drängten uns an die Felswand da unten. Sie haben uns beide betäubt und als ich wieder aufwachte, war sie weg.",
schilderte Ubiytsa die Geschichte und sah Johnson mit einer entschuldigenden Miene an.
Johnson atmete tief ein und aus. Er wusste, daß der Junge, der vor ihm im Schnee saß, nichts für den Verlust des Mädchens konnte, doch er wusste, daß er den Groll von Schmidt abbekommen würde.
"Du scheinst verletzt zu sein. Wir bringen dich erstmal zurück zur Basis und dann musst du nochmal Schmidt das erzählen, was du mir gerade erzählt hast, verstanden?"
Ubiytsa nickte und erhob sich. Dabei hielt er sich weiterhin den Arm und lief dann an Johnson vorbei in den Flieger. Der Rest der Gruppe folgte ihm und nur wenige Minuten später hoben sie auch schon ab. Während des Fluges kümmerte sich einer der anwesenden Sanitäter nochmals um seine Wunde. Dabei starrte er nur in die Leere und hoffte, daß man ihn nicht all zu sehr für sein Versagen bestraffen würde.
Als sie in der Lagerhalle ausstiegen, trug Ubiytsa bereits einen neuen Verband. Er, Johnson und noch zwei weitere Agenten liefen nun durch die Gänge auf dem Weg zu Bernhardt Schmidt's Büro.
Davor blieben sie stehen und Johnson wandte sich nochmal an den Braunhaarigen:
"Du wartest erstmal draußen. Ich werde Schmidt erklären, was Sache ist und hole dich dann. Damit er dir nicht gleich den Kopf abschlägt."
Ubiytsa nickte nur und Johnson wandte sich wieder der Tür zu und klopfte an. Kurz darauf ertönte ein 'Herein' und Johnson betrat den Raum. Nun stand Ubiytsa im Flur und hörte dem Gespräch hinter der Tür zu, welches immer angeregter und lauter wurde.
Auf einmal wurde etwas umgeworfen. Johnson hatte ihm wohl gerade von den Vorkommnissen erzählt und Schmidt schien wohl alles andere als erfreut darüber.
Plötzlich wurde die Bürotür vor ihm aufgerissen und Schmidt stand ihm wütend gegenüber. Ubiytsa versuchte so gut wie möglich seine Angst zu verbergen. Schwer atmend hob Schmidt den Zeigefinger und schien irgendetwas sagen zu wollen, doch irgendetwas hinderte ihn daran. Dann wandte er sich dem Gang zu und lief los. Kurz blieb er noch einmal stehen und drehte sich zu dem Jungen um:
"Du bist noch nicht aus dem Schneider! Wir beide unterhalten uns nochmal!"
Ubiytsa schaute ihn nur mit großen Augen an, als Schmidt schon auf dem Absatz kehrt machte und weiter den Gang hinunterlief. Verwirrt blinzelte Ubiytsa ein paar mal, als auch schon Johnson neben ihm auftauchte.
"Ich bring dich erstmal in dein Zimmer. Dort liegen frische Sachen und etwas zu essen. Wenn du magst kannst du auch duschen gehen. Ich werde mich um Schmidt kümmern."
"Danke.",
war alles, was der leicht eingeschüchterte Junge hervorbrachte.
Johnson schmunzelte nur etwas und klopfte dem jungen Assassinen auf die Schulter, ehe auch er im Gang verschwand. So viel Zuneigung und Nettigkeit war Ubiytsa gar nicht gewohnt, weshalb er bei dem Schulterklopfer stark zusammenzuckte. Doch er war froh, daß es wenigstens noch eine gute Seele in seinem Leben gab.
Er begab sich also in seine 'Zimmer', wo er neue Sachen vorfand und tatsächlich etwas zu essen. Die zwar dünne Suppe war sogar noch warm. Also aß er zuerst die Suppe und das warme Gericht verbreitete sich wärmend in seinem Körper. Dann nahm er sich die neuen Sachen und begab sich wieder auf den Gang.
Diesmal ging er eine kleine Treppe nach oben in die 'Wohnräume' der höher angesehenen Agenten und Soldaten. Scheinbar hatte Johnson bescheid gesagt, daß er duschen gehen durfte, denn niemand hielt in auf, als er in die große Gemeinschaftsdusche ging. Trotz der kargen Verhältnisse befanden sich hier mehrere Duschkabinen nebeneinander.
Ubiytsa nahm sich ein Handtuch aus dem Schrank am Eingang und ging zur letzten Kabine. Direkt anbei befand sich eine Nische mit einer Bank, wo er seine Sachen ordentlich hinlegte und das Handtuch an einen Haken hing. Ganz allein in diesem gekachelten Raum duschte er also einmal ausgiebig, da so eine warme Dusche doch eine Seltenheit für ihn war.
Als er fertig war, zog er sich die neuen Sachen an, welche aus einer Trainingshose und einem schlichten Shirt bestanden. Standardmäßig zog er sich Socken und die Combat-Stiefel an. Das benutze Handtuch und seine alte Kleidung steckte er in die Wäscheklappe auf dem Gang, welche direkt in den Keller in die Wäscherei führte.
Auf dem Weg zurück in sein Zimmer wurde er von Johnson abgefangen, der ihn mit in Schmidt's Büro nahm. Es hieß, sie würden nun die Mission auswerten. Darauf musste Ubiytsa schlucken. Obwohl er wirklich nicht viel gegen die Entführung hätte tun können, würde Schmidt trotzdem an jemanden seine Wut rauslassen wollen. Und schon standen sie im Büro ihres Vorgesetzten, welcher sie mit funkelnden Augen zu durchbohren versuchte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top