Alle wieder vereint
Fröhliche Weihnachten und Gesundheit an euch und eure Familien. 😁💫🌲
Und wieder ein weiteres Kapitel. Trotz der neuen Gefahr wird auch dieses Buch bald ein Ende finden und diesmal ein endgültiges.
Keine Sorge, ich habe einige neue Ideen und werde hoffentlich bald wieder etwas hochladen, doch erstmal werden wir unseren beiden Hauptcharakteren ein Ende schenken. 😁
Happy End oder Sad End? Ich werde nichts verraten. 🙃
(Heute mal ein etwas anderes Bild ☺️)
Frohes Fest wünscht
Eure
ZuUnkreativ 😜
P.o.V Erzähler
"Setzen Sie sich doch, Mr. Barnes.",
sagte Fury erstaunlich freundlich und deutete auf den leeren Metallstuhl gegenüber seines Schreibtischs.
Argwöhnisch musterte der junge den dargebotenen Platz und überlegte eine Weile. Bei dem blanken und lieblosen Metall keimten einige, eher unangenehme Erinnerungen hoch. Auch wenn das nur ein normaler Stuhl war, wollte er lieber verzichten. Er fühlte sich schon schutzlos genug und auf so einem Stuhl würde es definitiv nicht besser werden.
"Vielen Dank, aber ich lehne ab. Ich habe eher negative Erfahrungen auf metallenen Stühlen gemacht.",
antwortete er ehrlich und sah Fury durchdringend an.
"Wollen Sie die ganze Zeit über stehen?"
"Wenn es sein muss, ja."
Der Direktor nahm diese Einstellung schulterzuckend hin. Ihm war bewusst, daß der junge Mann vor ihm Beth erstmal nicht allein lassen würde und somit bestand auch nur eine geringe Gefahr, daß er flüchten würde.
Mit einer einfachen Handbewegung forderte er den nebenstehenden Agenten auf, die Handschellen zu entfernen. Doch dieser zögerte und wagte es sich erst nicht, da Bucky immer noch etwas düster dreinschaute. Erst ein fordernder Blick vom Direktor ließ ihn mit zittrigen Händen auf ihn zugehen und verkrampft die Handschellen entfernen.
"Sie zeigen mir gegenüber ziemlich viel Vertrauen. Was lässt Sie denken, daß ich Sie und Ihren Handlanger nicht überwältigen werde, um dann die Flucht zu ergreifen?",
fragte Bucky mit fester Stimme und machte demonstrativ einen Schritt nach vorn, was den Agenten direkt reagieren ließ.
Doch Fury bleib tiefenentspannt und machte dem Agenten mit einer leichten Handbewegung klar, daß alles gut sei. Er selber hatte keine Miene bei der Drohung verzogen, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch, ehe er zu einer Antwort ansetzte.
"Allein die bloße Anwesenheit des Mädchens hier bei SHIELD, hindert Sie daran Chaos zu erzeugen und zu flüchten. So weit ich gehört habe, haben Sie sich regelrecht für sie geopfert, damit sie hier wegkommt. Sie würden also wenn dann, nicht ohne Ihre kleine Freundin von hier verschwinden."
Von sich selbst überzeugt lehnte sich Fury etwas nach vorn, um nach dem Glas vor sich zu greifen und entspannt einen Schluck zu trinken. Dabei ließ er den Jungen nie aus den Augen.
Als er seinem Gegenüber ebenfalls etwas zu Trinken anbot, lehnte dieser dankend ab. Fury beließ es dabei und setzte sich wieder normal hin, um sich dann vielsagend auf den Schreibtisch abzustützen.
"Ihnen ist bewusst, daß Sie ein hartes Urteil erwartet? Mir wurde von den Gehirnwäschen und der Fremdüberzeugung HYDRA's berichtet. Nach Miss Ballingtons Aussage, trifft auch Sie nur ein kleiner Anteil an Schuld, jedoch sieht die Regierung das anders. Ganz frei heraus, die würden Sie am liebsten in ein Sicherheitsgefängnis unter dem Meeresspiegel stecken und den Schlüssel wegwerfen."
"Die wollen mich nicht nur hinter Gittern sehen. Was ich getan habe ist unverzeihlich und nicht rückgängig zu machen. Deshalb bin ich bereit, jegliche Schuld und Strafe zu ertragen, solange Beth unversehrt bleibt.",
stellte Bucky seinen Standpunkt klar und ging noch einen Schritt auf den Schreibtisch des SHIELD-Direktors zu.
"Dem Mädchen passiert nichts, keine Sorge. Die Entscheidung habe ich der Regierung schon abgenommen. Sie wird lediglich eine Zeit lang unter Beobachtung stehen, zum Schutz, versteht sich."
"Und zur Kontrolle nehme ich an. So ganz vertrauen Sie ihr auch nicht.",
entgegnete Bucky leicht gereizt; ihm brauchte der Direktor echt nichts vor machen.
"Ich vertraue nur mir selbst. Das ist das Sicherste. Doch nun kommen wir zu Ihnen. Miss Ballington hat in einer Konferenz ihren Standpunkt deutlich gemacht. Die Kleine hat echt Feuer und genügend Gründe gebracht, weshalb ich mal die Regierung in die Warteschleife schalten werde und ihre Strafe nochmal überdenken werde."
"Sie werden ganz schönen Ärger auf sich ziehen.",
stellte Bucky fest, da er es tatsächlich sehr leichtsinnig fand, daß der Direktor für ihn den Kopf hinhielt.
"Ich bin Vorsitzender einer Organisation auf die die Regierung angewiesen ist. Sie sind mein Gefangener und ich habe das Recht über Sie zu bestimmen. Und deshalb werde ich Ihnen etwas zur Wahl stellen.",
erklärte der Direktor und erhob sich, um sich vor die große Fensterwand zu stellen.
Es herrschte eine Zeit lang Stille, da Fury sich die weite Stadt unter ihm ansah und sein Angebot sacken lassen wollte. Daß er gegen die Vorschriften der Regierung verstieß war ihm tierisch egal. Hatte er es nicht schon so oft gemacht? Doch war es das Richtige Vorgehen? Der Junge hatte einige hohe Leute getötet und das noch vor Elizabeth dazugekommen war. Doch Nick kannte die Umstände, die fehlende Wahl und Ausweglosigkeit. HYDRA hatte den Jungen sein Leben lang geprägt, aber er bewies, daß er in der Lage war sich zu ändern.
Also fasste Fury einen Entschluss:
"Sie bekommen die Möglichkeit, jetzt diesen Raum zu verlassen, aus dem SHIELD-HQ zu flüchten und ein Leben ohne Gefangenschaft zu führen. Meine Leute bekommen den Auftrag, Ihnen 24 Stunden Zeit zu geben, doch dann wird man Sie im Namen der Regierung regelrecht jagen lassen. Sie wären vogelfrei, keine Grenzen. Aber zu einer Auswahl gehören mehr Möglichkeiten."
Wieder herrschte eine lange Stille. Bucky rührte sich nicht vom Fleck. Er starrte nur auf dem ihm zugewandten Rücken des Direktors und bewunderte dessen Art, gelassen zu bleiben und den Mut, dem Winter Soldier bedenkenlos den Rücken zuzudrehen.
Ein verlockendes Angebot. Aber ein Leben auf der Flucht und ohne Beth? Von der Regierung gejagt, ohne Unterstützung? Und es befanden sich immer noch HYDRA-Agenten da draußen.
"Da Sie nicht überstürzt den Raum verlassen haben, werde ich Ihnen das zweite Angebot unterbreiten. Ein Mann mit Ihren Fähigkeiten und Erfahrungen mit so jungen Jahren ist Gold wert. Nahkampf- und Waffenerfahrung, Undercover-Fähigkeiten, treffsicher, leichtfüßig. Sie könnten Romanoff Konkurrenz machen."
"Worauf wollen Sie hinaus? Mich in eines Ihrer Sonderkommandos stecken? Die Leute, die uns angegriffen haben trugen SHIELD-Logos, doch ihre Taktik glich der HYDRA's. Das Letzte, was ich will ist mich einer weiteren Gruppe anzuschließen, die sich selber nicht treu ist. Da gehe ich lieber in Ihr Unterwasseraquarium für Kleinkriminelle.",
stellte Bucky klar und zwang mit seiner Aussage den Direktor dazu, sich mit einem verwirrten Blick umzudrehen.
Bucky wusste sofort, was dem älteren Mann durch den Kopf ging und sprach dies auch direkt an.
"Sie haben richtig gehört. HYDRA-Agenten haben uns im Namen SHIELD's überfallen. Und so wie es scheint, haben Sie es nicht mitbekommen. Oder irre ich mich?"
Bucky wusste, daß seine Worte mehr als nur riskant waren. Doch er wollte Antworten. Er wurde angegriffen, Beth wurde verletzt und wäre fast gestorben. Es lag etwas in der Luft und es war toxisches Gas. Doch wenn er ehrlich zu sich war, das Angebot Fury's wäre die beste Lösung. Er wäre Beth immer nah, doch es bestand ein gravierendes Risiko: HYDRA.
"Ich danke Ihnen, Mr Barnes. Agent Dorbs wird Sie auf die Krankenstation bringen. Miss Ballington wird wohl demnächst aufwachen. Bleiben Sie dort. Verlassen Sie diesen Bereich unter keinen Umständen. Ich werde Rogers und Romanoff zu Ihnen schicken. Vermeiden Sie erstmal Kontakt zu Ihnen unbekannten Agenten. Verständigen Sie sich mit mir über Agent Romanoff. Ich werde etwas klären müssen und mich hoffentlich bald bei Ihnen melden."
Wieder wandte sich Fury ab und forderte mit einer abwertenden Handbewegung die beiden Männer zum Gehen auf. Etwas verwirrt schaute Bucky noch dem Direktor hinter her, ehe er sich an den eben genannten Agent Dorbs wandte und ihm durch die vielen lange Gänge des Triskelions folgte. Seine Gedanken ließen sich nicht ordnen. Das Einzige, was er in seinem inneren Geschrei heraushörte war, daß überall Gefahr lauerte. Sofort fokussierte er sich auf den vor sich laufenden Agenten. Er studierte ihn gründlich, doch seine Anspannung und das leichte Schwitzen verrieten ihm, daß er durchaus Angst vor Bucky hatte und sich am liebsten mit auf der Krankenstation verbarrikadieren würde.
Trotz des vielen Argwohns, kamen sie auf der Krankenstation an und nachdem sie nach Beth gefragt hatten, wurden sie von einer netten Schwester zu ihrem Zimmer geführt. Die Tür wurde von zwei grimmig dreinschauenden Agenten bewacht, doch sie schienen eine Nachricht von Fury bekommen zu haben, da sie ohne Worte die Tür für den Jungen öffneten. Agent Dorbs wurde gebeten, draußen zu bleiben und sich wieder bei Fury zu melden. Der Zutritt war nicht jedem gestattet.
Bucky sah sich erst in dem großen Krankenzimmer um. Er fand einige leere Betten vor, nur das hintere in der Ecke war belegt. Mit seiner Beth. Doch als er den Mann auf dem Stuhl neben ihr sah, spannte er sich an und schaute möglichst einschüchternd auf den fremden Mann.
Dieser hob bloß unbeeindruckt den Kopf und da sah Bucky irgendetwas Bekanntes, doch er konnte es nicht deuten. Auch nicht, als der Mann mit ihm sprach:
"Du musst dann wohl James sein. Beth wird jede Sekunde aufwachen und wird sich bestimmt echt freuen, dich zu sehen. Steve und Tony müssten auch bald aufkreuzen. Ach ja, ich bin Sam. Wir wurden uns noch nicht offiziell vorgestellt, aber ich bin der Typ, der Beth damals angeschossen hat und möchte mich nun aufrichtig entschuldigen. So hatte ich mir eigentlich kein Treffen vorgestellt, doch ich möchte wenigstens meine Entschuldigung aussprechen. Du musst mir nicht verzeihen, aber mich wenigstens akzeptieren.",
fing Sam an zu erklären und streckte zum Ende hin Bucky seine Hand entgegen.
Dieser Mann hatte Beth angeschossen, sie tödlich verletzt und erwartet jetzt, daß ihm einfach so verzogen wird. Bucky würde ihm am liebsten schlagen, doch er wusste, daß die damalige Mission von Steve und diesem Sam nicht offiziell war und auch er einiges riskiert hatte. Dieser dunkelhäutige Mann hatte ihm eine zweite Chance gegeben und trat ihm in diesem Augenblick ohne Vorurteile und als Mensch entgegen.
"Sie lebt, daß ist das Wichtigste für mich. Du akzeptierst mich, ich habe keine andere Wahl, als dir zu verzeihen.",
äußerte sich Bucky und griff achtsam nach der ihm dargebotenen Hand; immer noch unsicher über sich selbst.
"Ach, fühl dich nicht gezwungen. Du hättest mir auch ein blaues Auge verpassen können und ich hätte mich geehrt gefühlt.",
witzelte Sam und auch Bucky musste leicht grinsen.
"Es ist echt schön zu sehen, daß ihr euch versteht. Die anderen wirst du auch mögen, Buck. Verspreche ich dir.",
klang plötzlich eine schwache Stimme hinter ihnen und Bucky lief aufgeregt zu Beth's Bett.
"Beth! Du bist wach. Ich dachte, du lässt mich allein. Mach das nie wieder, nochmal trage ich dich nicht durch D.C.!"
"Du brauchst dich nicht zu beschweren. Ich dachte monatelang, du wärst tot. Da wirst du es auch ertragen, wenn ich kurz bewusstlos bin.",
gab Beth zurück und schien langsam immer wacher zu werden.
Darauf konnte Bucky nichts erwidern, da sie einfach Recht hatte. Allgemein fehlten ihm die Worte. Seine Freundin war am Leben und in Sicherheit. Doch was am wichtigsten war; sie war bei ihm. Erleichtert umfasste er ihre Hände und lehnte seine Stirn an ihre. Schwach kam der Händedruck zurück und ein ebenfalls erleichtertes Ausatmen war zu hören. Es vergingen einige Minuten, ehe sie sich lösten und weiterhin in den Augen des jeweils anderen versanken.
"Was hat Fury eigentlich entschieden? Lebenslange Frondienste und Abwasch in der Krankenhausküche?",
sprach Beth die unumgängliche Frage an und sah die Unsicherheit auf Bucky's Gesicht.
"Da Fury wenig auf die Meinung der Regierung hält, lande ich erstmal nicht in ihrem Unterwasserknast. Kurioserweise hat er mich vor die Wahl gestellt. Ein Leben in Freiheit, aber immer auf der Flucht und für die Regierung wäre ich vogelfrei. Und du wärst nicht bei mir.
Oder ich trete SHIELD bei. Aber ich möchte keine Organisation gegen die nächste eintauschen. Dann habe ich ihm von dem Übergriff auf uns erzählt. Er sprach nicht weiter und hat mich hierher bringen lassen. Steve und noch wer sollen hier her kommen und wir dürfen den Bereich unter keinen Umständen verlassen. Unsere Vermutung, daß wir von hinterbliebenen HYDRA-Agenten überfallen wurden und diese auch SHIELD infiltriert haben scheint wahr zu sein. Fury möchte sich zuerst um dieses Problem kümmern und meldet sich dann. Aber ich kann bei dir sein und das ist mir gerade am wichtigsten."
Stille. Jeder schien die neuen Informationen zu verarbeiten. Sie waren ausschlaggebend und konnten mehr verursachen als zu erwarten war. Schon wieder waren die beiden Jugendlichen in Gefahr und in unmittelbarer Umgebung von HYDRA. Würde man ihnen jemals ein 'normales' Leben gönnen?
Diese Frage würde wohl unbeantwortet bleiben, da niemand wusste, was kommen würde. Zuerst mussten sie auf neuen Anweisungen des SHIELD-Direktors warten und die könnten auf sich warten lassen.
"Ich habe notfalls ein Gästezimmer, solltet ihr untertauchen müssen.",
warf Sam plötzlich in den Raum und setzte sich wieder gelassen auf seinen Stuhl.
"Doch ich habe nur ein Bad. Also überlegt es euch gut."
Diese Aussage brachte die beiden Jugendlichen leicht zum Lachen und es tat gut. Trotz der momentan sehr angespannten Situation konnten sie sich einige Scherze erlauben, um sich auch mal abzulenken. Unter anderen Umständen wären sie vielleicht bereits tot oder zumindest wieder in Gefangenschaft von HYDRA. Nun waren sie hauptsächlich von Leuten umgeben, die sie kannten und die sich angeregt um sie sorgten.
"Wie kommt es eigentlich, daß du hier bist, Sam?",
fragte irgendwann Beth, welche immer noch Bucky's Hand hielt, der auf der Bettkante saß.
"Nachdem du vor circa einem Monat verschwunden warst, habe ich die meiste Zeit hier verbracht, um euch zu finden. Ich fühle mich immer noch etwas verantwortlich, daß ich euch nicht im Auge behalten konnte. Heute war wieder eine dieser Nächte, in denen ich über SHIELD auf die Verkehrskameras zugegriffen habe, um, wie immer, hoffnungslos kein Zeichen von euch zu finden. Natürlich habe ich die Aufruhr im Foyer mitbekommen und bin dann direkt zur Krankenstation gelaufen. Es hat echt gedauert, die Leute zu überzeugen, daß ich zu dir gehöre. Und jetzt diene ich als Bodyguard und Babysitter.",
eröffnete Sam und brachte am Ende wieder alle zum Lachen.
Sie unterhielten sich gut 45 Minuten über vergangene Geschehnisse und wie es den beiden Jugendlichen in ihrem 'Versteck' ergangen war. Sam war sichtlich erleichtert, daß die beiden sich so gut erholten, trotz alle dem, was sie bisher durchgemacht hatten.
Nach dieser dreiviertel Stunde wurde vorsichtig die Tür geöffnet und ein blonder Haarschopf kam zum Vorschein. Kurz darauf trat Steve ein gefolgt von einem sehr verschlafenen Tony. Als letzterer die Tür wieder schließen wollte, stürzte eine aufgeregte Melanie hinein, die alles und jeden beiseite schob und regelrecht Beth in die Arme sprang. Selbst Bucky musste schnell ausweichen und saß nun neben dem Krankenbett.
Steve wollte gerade verwundert das Wort ergreifen, als die Tür nochmals aufschwang und eine junge, rothaarige Frau eintrat, welche leicht säuerlich dreinschaute. Wahrscheinlich wegen Melanie. Doch als sie die vielen Leute entdeckte, blieb auch sie überrascht stehen. Beth war von der Attacke total überrumpelt und Bucky war kurz davor in die Offensive zu gehen, da er die ganzen Leute einfach nicht kannte und der letzte Überfall eher negativ auslief.
Lange Zeit herrschte Stille, ehe Sam, welcher immer noch entspannt auf seinem Stuhl saß, die Ruhe unterbrach:
"Wenn ich jemals im Krankenhaus liege, hätte ich bitte auch so viel Besuch."
Er erhielt sowohl entnervte, als auch amüsierte Blicke, doch ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Auch nicht, als die noch unbekannte Frau streng das Wort ergriff:
"Ich hätte jetzt bitte sämtliche Namen der Anwesenden, damit ich weiß, mit wem Fury mich eingeteilt hat und welchen Bezug sie zu dieser ganzen Sache hier haben."
Sie warf einen forschenden Blick in den Raum, welcher am Ende bei Sam hängen blieb.
Dieser grinste bloß und verschränkte entspannt die Arme.
"Sam Wilson der Name. Und wie können wir dich nennen, Ginger?",
fragte er zuckersüß und die Frau kam direkt ein paar gefährliche Schritte auf ihn zu, wurde aber von Steve zurückgehalten.
"Das ist Natasha Romanoff. Fury hat sie ebenfalls zum Schutz von den beiden eingeteilt.",
erklärte der Blonde seelenruhig und Natasha verschränkte nur die Arme.
"Wieso sie hier ist, kann ich mir denken. Mich verwundert tatsächlich deine Anwesenheit, Mel. Nicht, daß ich was dagegen hätte.",
meinte Beth und blickte auf das Mädchen herab, welches sich immer noch wortlos an sie klammerte.
"Hallo?! Du warst einen Monat verschwunden. Ich bin regelrecht vom Schlimmsten ausgegangen und habe DC seit dem nicht verlassen."
"Jetzt bin ich ja wieder da. Alles ist gut. Was haben deine Eltern dazu gesagt, daß du einen Monat hierbleibts, trotz der Gefahr?",
hinterfragte Beth und strich Mel beruhigend über den Rücken, da sich bei ihrer Freundin leichte Tränen bildeten.
"Ihnen und auch deinen Eltern hat man nicht erzählt, daß du weg bist. Ich musste ihnen erzählen, daß es dir gut geht, aber noch etwas erholen musst und meine Anwesenheit sehr fördernd wäre. Es gab nichts Schlimmeres, als sie die ganze Zeit anzulügen, da sie ständig mit dir sprechen wollten. Ich meine, ich wusste nicht, ob es dir gut geht. Du wurdest von diesem Typen angegriffen und warst auf einmal verschwunden."
Nun konnte sie die Tränen nicht zurückhalten und schluchzte unaufhaltsam los.
"Und diesen Typen hat sie eiskalt K.O. geschlagen. Die Beule ging nicht so schnell weg, genauso wie die Kopfschmerzen.",
meinte Bucky trocken, welcher sich vom Boden erhoben hatte und sich den Staub von T-Shirt und Hose klopfte.
"Du bist dieser Typ?!",
fragte Mel erschrocken und wurde kreidebleich.
"Glaub mir, ich bin auch nicht stolz drauf. Aber sie hat mir damit echt den Hintern gerettet.",
gab Bucky zurück und nahm einen Platz auf der anderen Seite des Bettes ein.
Mel hielt dennoch Abstand und setzte sich im Bett auf. Beth fühlte sich sehr geborgen, als sie von ihren beiden liebsten Personen umringt war. Und allgemein genoss sie die Anwesenheit der anderen Personen, die zu ihrem Wohl hier waren. Vielleicht konnte doch noch einiges gut ausgehen.
"Und was machen wir jetzt? Hier abhängen und uns dramatische Lebensgeschichten erzählen? Dafür bin ich ehrlich gesagt nicht mitten in der Nacht aufgestanden.",
meinte Tony mit einem Gähnen am Ende und lehnte sich gegen Steve, welcher darauf eine Antwort gab.
"Wir können nur abwarten. Fury gab uns den Auftrag, die beiden zu beschützen. HYDRA scheint nun auch SHIELD infiltriert zu haben und gerade die sollten wir von diesem Zimmer fern halten. Also werden wir auf weitere Anweisungen warten und uns die Zeit irgendwie vertreiben."
"Wer von uns darf eigentlich das Zimmer verlassen?",
fragte Sam in die Runde, da er bestimmt nicht Tag und Nacht hier sitzen würde.
"Eigentlich alle außer eben Beth und Bucky.",
stellte Steve klar und blickte ebenfalls durch den Raum.
"Ich glaube, damit kann ich Leben.",
meinte Bucky schulterzuckend und blickte darauf zu Beth.
"Ich kann eh nicht laufen. Richte dir schon mal dein Bett.",
erwiderte sie und deutete auf ihre Beine unter der Decke.
"Dann werden Natasha und ich mal die Wachen vor der Tür ablösen und die anderen können nach Hause und sich erstmal schlafen legen. Wir treffen uns morgen wieder hier und sehen, wie es weitergeht.",
legte Steve fest und erhielt zustimmende Antworten.
Tony war daraufhin der erste, der den Raum verließ, natürlich nicht ohne sich von Steve zu verabschieden. Natasha folgte ihm, um schonmal mit den Wachen zu reden. Auch Sam stand auf und warf sich seine Jacke über. Nur Mel saß noch verloren da und wusste nicht weiter.
"Wenn du magst, kannst du mit zu mir. Ich habe noch nen Zimmer frei. Hier bei SHIELD ist es momentan wohl nicht so sicher. Keine Sorge, wir kommen morgen wieder.",
bot Sam dem eingeschüchterten Mädchen an, welche darauf fragend zu Beth schaute.
"Geh ruhig. Sam ist in Ordnung. Uns wird nichts passieren, Steve passt ja auf uns auf.",
versicherte Beth und drückte aufmunternd Mel's Hand, welche daraufhin zögerlich aufstand.
"Ich komme morgen wieder und du wirst mich den ganzen Tag nicht los."
"Na, das hoffe ich mal.",
stimmte Beth leicht lachend zu und ließ Mel's Hand los.
Nun verließen auch Mel und Sam den Raum und nur noch Steve war übrig.
"Wenn ihr etwas braucht, ich bin direkt vor der Tür. Versucht ein bisschen zu schlafen.",
sagte der große Mann und schloß hinter sich die Tür.
Beth wollte sich gerade an Bucky wenden, welcher plötzlich aufstand und durch den Raum zu einem der Betten ging. Verwirrt sah Beth mit an, wie er die Bremsen an den Rädern löste und das Krankenbett neben Beth's schob. Dramatisch ließ er sich auf die weiße Bettdecke fallen und entlockte Beth somit ein kleines Lachen, was ihn ebenfalls zum Grinsen brachte.
"Und da sind wir wieder. Von Gefahr umgeben und in der Gewalt von SHIELD. Wird das je ein Ende finden?",
meinte Bucky und griff über den kleinen Abstand der Betten hinweg nach Beth's Hand, welche selbstverständlich das kühle Metall ergriff.
"Aber ein Leben ohne all dies wäre doch langweilig. Und immerhin sind wir zusammen und das ist es doch, was zählt."
Mal wieder konnte Bucky nur lächeln und sein Glück kaum fassen. Sie waren zusammen. Er konnte bedenkenlos ihre Hand halten und ihr Lächeln bewundern wie am ersten Tag. In solchen Momenten konnte er SHIELD und HYDRA ausblenden und sich auf die wirklich wichtigen Dinge fokussieren: diese tiefblauen Augen vor ihm.
Er legte sich auf die Seite, ohne ihre Hand loszulassen. Mit der anderen Hand strich er ihr behutsam durchs Haar und sah mit an, wie sich ihre Züge entspannten und sie müde wurde.
"Ich liebe dich, Buck.",
sagte Beth schon fast am Schlafen und verschränkte ihre Finger mit den metallenen Bucky's.
Diese vier Worte ließen Bucky's Herz in der Brust hämmern wie verrückt. Er konnte sein Glück kaum fassen, weshalb er ein bisschen länger brauchte, um zu antworten.
"Ich dich auch, Beth.",
flüsterte er und strich ihr nochmals durch Haar.
Erst nach längerer Zeit fielen auch ihm die Augen zu und sie schliefen beide händehaltend ein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top