32.
Yoongi's PoV.:
Jimin's Augen waren groß wie Tennisbälle, als ich die Pistole auf ihn gerichtet hielt. Sein ganzer Körper hatte sich binnen Sekunden versteift und er schien sogar das Atmen aufgegeben zu haben. Die lebendig, rote Farbe auf seinen Wangen entwich ihm, wodurch er bleich wie eine Leiche aussah.
Natürlich hatte ich nicht vor den Kleineren umzubringen. Immerhin brauchte ich ihn noch als meinen Auftragsmörder und nebenbei stellte er auch eine extrem gute Hauswirtschaftskraft dar.
Ich wollte ihm lediglich einen kleinen Schrecken einjagen, damit er verstand, wie wütend es mich machte, dass er einfach so in meinem Zimmer herum gewühlt hatte.
Doch plötzlich schien mein Plan etwas aus dem Ruder zu laufen, denn Jimin's dunkle Augen füllten sich mit Tränen und er biss sich verzweifelt auf seiner Unterlippe herum, um diese Art von Emotionen zu unterdrücken. Doch er schaffte es nicht, dafür schien er sich in diesem Moment viel zu sehr zu fürchten, denn schließlich flossen ihm die ersten Tränen die Wange herunter.
Perplex ließ ich meine Waffe senken.
Zum Weinen hatte ich ihn jetzt nun wirklich nicht bringen wollen.
„Hey Jimin, es ist alles gut. Ich erschieß dich doch nicht", redete ich unsicher auf ihn ein, während ich einen Schritt auf ihn zu ging. Er kniff daraufhin verbittert die Augen zu und wimmerte leise auf. Sein ganzer Körper zitterte, wodurch mir erst so richtig bewusst wurde, wie gruselig ich gerade ausgesehen haben musste.
Ich klemmte die Pistole unter meinen Hosenbund, legte dann vorsichtig einen Arm auf Jimin's bebende Schulter und zog ihn langsam zu einer Umarmung zu mir heran. Mit einem lauten Schluchzen vergrub der Jüngere sein Tränen überströmtes Gesicht in meinem Hemd und krallte sich währenddessen an mir fest.
„I-Ich dachte... Ich dachte ich s-sterbe", stammelte er unter vielen Schluchzern und fügte ein vorwurfsvolles, „Du hast mich erschreckt", hinterher.
„Tut mir leid", murmelte ich gegen seinen dunklen Haarschopf und drückte ihn enger an mich.
Mein Ego tendierte des öfteren zu solchen übertriebenen Aktionen, doch dieses Mal hatte ich mich wohl selbst übertroffen.
Der zitternde Junge in meinen Armen beruhigte sich nach ein paar Minuten des einfühlsamen Kuschelns wieder und drückte sich von mir. Schniefend wischte er sich die nun roten Wangen trocken und sah mich dann schmollend an.
„Mach das nie wieder", meinte er dann kleinlaut, was mich wiederrum zum Schmunzeln brachte. Sein Anblick war einfach viel zu süß.
Jedoch nickte ich nach einer Weile zustimmend und lächelte sanft. „Mach ich nicht".
„Aber sag mal...", fing Jimin dann leise an und suchte meinen Körper verwirrt nach der Pistole ab, „Wozu brauchst du dieses Ding eigentlich?". Seufzend holte ich die Waffe hinter meinem Rücken hervor und legte sie anschaulich in meine Hand.
Ehrlich gesagt hatte ich keinen Plan, wie ich ihm die ganze Situation erklären sollte. Geschweige denn, ob ich ihm überhaupt schon die Wahrheit sagen sollte.
Ich war mir ziemlich sicher, dass er sich danach von mir abwenden und mich für verrückt erklären würde. Und das wollte ich auf keinen Fall.
Mir blieb somit nichts anderes übrig, als ihn anzulügen und zu hoffen, dass es ihm nicht auffallen würde.
„Naja, also bei mir wurde Mal eingebrochen und ich hatte keine Mittel, um mich zu verteidigen oder die Einbrecher zu bedrohen. Seitdem brauche ich einfach eine Waffe in meinem Haus. Dadurch fühle ich mich sicherer... Und hey, du bist dadurch auch sicherer. Die Pistole mag für dich vielleicht wie ein Gegenstand aussehen, der dich umbringen kann. Und theoretisch gesehen, kann sie das auch. Aber das wird sie nicht und deswegen solltest du sie auch nicht als solches ansehen. Diese Waffe ist dein Freund. Jemand, der dich vor allem Bösen beschützen kann", erklärte ich ihm, wobei ich versuchte das verängstigte Gehirn des Kleinen zu manipulieren.
„A-Aber du hast die Waffe doch erst vor kurzem bekommen... Es war an dem Tag, an dem ich das Treffen mit Jungkook hatte. Und davor habe ich doch auch schon bei dir gewohnt - da ist niemand eingebrochen", verwirrt sah Jimin mich durch seine vom Weinen gerötete Augen an. Überrascht von seiner Auffassungsgabe, hob ich die Augenbrauen an.
„Ja", gab ich langgezogen von mir und versuchte mir dabei schnell eine zweite Lüge einfallen zu lassen, „Das lag daran, dass der Einbruch vor deinem Einzug war. Die Waffe kommt ganz aus China, das braucht so seine drei Wochen...".
Jimin nickte verstehend. „Und sie ist wirklich nur zu deinem Schutz?", hakte er dann noch einmal nach. Seine Fragerei fing an mir auf die Nerven zu gehen, weswegen ich ein ungeduldiges Seufzen von mir gab.
„Ja, glaubst du etwa ich will damit Menschen abschlachten?", erwiderte ich, eine Spur zu harsch. Mein Gegenüber zuckte merklich zusammen und senkte dann schüchtern seinen Kopf. „N-Nein, natürlich nicht. Aber es ist nun Mal eine Waffe und die ist dafür da, um Lebewesen umzubringen", nuschelte er leise.
Wieder musste ich seufzen. Er vertraute mir nicht richtig und das machte mich beinahe verrückt. Er sollte aufhören, sich so sehr den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich musste ihn irgendwie davon ablenken und mir kam auch schon eine Idee, wie genau ich das anstellen würde. Eine ziemlich blöde Idee, aber ich war mir mehr als nur sicher, dass sie bei einem naiven Jungen wie Jimin anschlagen würde.
„Jimin", sagte ich sanft und beugte mich etwas zu dem Kleineren herunter, „Ich verspreche dir, dass ich mit dieser Waffe keiner Menschenseele etwas zuleide tun werde. Sie wird nur zu meinem und deinen Schutz dienen. Und jetzt hör auf darüber nach zu denken, dein hübscher Kopf bekommt doch nur Kopfschmerzen". Vorsichtig legte ich meine freie Hand unter sein Kinn und drückte es hoch, sodass mir die braunen Augen meines Gegenübers entgegen blickten. Er blinzelte perplex, als er bemerkte wie nah wir uns standen. Seine Nase berührte fast die meine und ich konnte seine unregelmäßigen Atemzüge auf meinen Lippen spüren.
„Vergiss es einfach", wisperte ich nochmal leise, umschloss sein Gesicht mit beiden Händen - wobei die Waffe wahrscheinlich unangenehm gegen seine Wange drückte - und näherte mich dann seinen sündhaft gutaussehenden Lippen. Ganz sachte strich ich über dessen zarte Haut. Dann verstärkte ich den Druck langsam.
Wenn es etwas gab, womit man Jimin um den Finger wickeln konnte, dann waren es schleimige Komplimente und süße Berührungen. Sie konnten ihn betäuben, wie eine Art Gift. Das war mir schon in den ersten Tagen unseres Zusammenlebens aufgefallen.
Und wenn er die vorherigen Minuten nicht vergessen wollte, beziehungsweise meinen Wörtern keinen Glauben schenken konnte, dann musste ich ihn eben mit diesem gefährlichen Gift einlullen.
Durch meine halb geöffneten Augen konnte ich direkt in die weit aufgerissenen von Jimin sehen und ich bemerkte auch gleich den tiefroten Schimmer auf seinen Wangen.
Achtlos ließ ich die Pistole zu Boden fallen, wanderte mit beiden Händen zu den schmalen Hüften des Schwarzhaarigen und presste ihn daran enger an mich. Nebenbei fing ich an meine Lippen langsam und rhythmisch gegen seine zu bewegen und er erwiderte den Kuss sofort. Es ließ mich etwas grinsen, doch schnell konzentrierte ich mich wieder auf unsere Lippen, die sich leidenschaftliche aneinander schmiegten.
Er küsste wirklich gut. So gut, dass es mein Herz ein paar tackte schneller schlagen ließ. Seine Lippen schmeckten nach Minz-Zahnpasta und fühlten sich weich auf den meinen an.
Ich saugte mich gierig an seiner Unterlippe fest, was den Jüngeren leise keuchen ließ. Dann drehte ich uns beide in Richtung Sofa und mit etwas Druck gegen Jimin's Körper, dirigierte ich ihn näher an das Polster heran.
Als er die Sofakante in seinen Kniekehlen spüren konnte, knickte er etwas ein und setzte sich schließlich hin. Um dabei nicht von meinen Lippen weg zu kommen, legte er beide seiner Hände in meinen Nacken und zog mich gleich mit sich.
Sachte drückte ich seinen Körper weiter nach hinten. Als er komplett auf dem Polster lag, stützte ich mich mit beiden Händen neben seinem Kopf ab und legte etwas den Kopf schief, um unseren Kuss zu vertiefen.
Mein ganzer Körper stand mittlerweile unter Strom und ich konnte zwischen den einzelnen Küssen kaum Luft holen. Dennoch wollte ich das ganze nicht abbrechen, denn dafür fühlte es sich gerade zu gut an.
Ein tiefes brummen entkam meiner Kehle, als ich mit meiner Zunge seine Unterlippe streifte, er mir daraufhin gleich mit seiner Zunge entgegenkam und sie an stupste. Seine Mundhöhle war feucht und warm, der Geschmack von Minze verstärkte sich.
Jimin seufzte angetan auf, als ich an seiner Zunge zu saugen begann. Seine Hände krallten sich in meinen Haaren fest, was zugegebenermaßen etwas weh tat, und er rutschte mir seiner Hüfte unter mir herum, wodurch ich die Erregung in seiner Hose spüren konnte.
Das war für mich der Moment, um langsam von seinen Lippen ab zu lassen. Nicht, weil ich nicht weitergehen wollte, sondern weil ich glaubte, dass es noch nicht die Zeit für weitere Handlungen war.
Jimin sah mich aus seinen großen, dunklen Augen mit einem verklärten Blick an. Seine Rot geschwollenen Lippen standen leicht auf und er nahm dadurch all die Luft zu sich, die er in den vorherigen Minuten nicht hatte einatmen können. Aber auch ich musste erst einmal Sauerstoff zu mir nehmen.
„W-Warum-...?", murmelte der Jüngere zögerlich in die Stille hinein. Ihm erklären, dass ich das nur gemacht hatte um ihn um den Finger zu wickeln, konnte ich nicht. Also legte ich mich einfach leise seufzend neben ihn, zog ihn in meine Arme und raunte: „Frag nicht".
Daraufhin blieb Jimin brav still und kuschelte sich einfach weiter in meinen Armen an mich heran.
Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und vergrub meine Nase in den schwarzen Haaren des kleineren.
Yoongi hat echt tolle Einfälle, um Jimin um den Finger zu wickeln xD
But tbh wäre ich genauso naiv wie Jimin. Ich meine, stellt euch mal vor da steht so ein Min Yoongi vor euch und versucht euch derart bei sich zu behalten <(⇀‸↼‶)>
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