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Khhhalllloooo meine lieben Sträucher! Wie versprochen (naja okay..war zwar kein Versprechen aber egal xD) kommt jetzt ein etwas längeres Kapitel (6 Wordseiten höhö). Hoffe es gefällt euch! *-* Ihr werdet in dem heutigen Kapitel nämlich eine neue Seite von Harper entdecken. Mal schauen wie ihr sie findet ^^

PS: Wer brutale und blutige Szenen nicht aushält, bitte nicht lesen!!! Und wenn doch...dann auf EIGENE Gefahr (auch wenn ich das Kapitel jetzt nicht soooo schlimm finde) 

Viel Spaß beim Lesen! :D <3

>> Seid ihr bereit? <<, flüsterte ich ins Mikrofon.

>> Positiv. <<, ertönte es in meinem Ohr. Ich nickte und gab den Jungs ein Zeichen sich zu verteilen. Royce, Trevor, Blake, und noch ein paar andere waren mit mir zusammen in Jimmys Haus. Drei weitere befanden sich außerhalb und Nil begab sich auf das Dach. Versteckt mit Giftpfeil und Bogen.

Nachdem jeder seine Position eingenommen hatte, warteten wir nur noch darauf, dass Charles' Männer die Tür einbrachen. Ich spürte wie die Hitze in mir stieg und ein nervöser Knoten sich in meinem Magen bildete.

Wir hatten solche Aktionen eigentlich schon öfters geplant und erfolgreich durchgeführt, jedoch hieß das nicht dass man sich an solche Situationen schnell gewöhnte. Immerhin konnte jederzeit etwas schief laufen, was wir alle natürlich nicht hofften.

Das war eines der Gründe warum ich El so bewunderte. Immerhin war sie wortwörtlich im feindlichen Lager undercover und spielte ihre Rolle perfekt. Kein einziges Mal hatte sie ihre Maske fallen lassen, egal wie schlecht es ihr ging. Ich wusste, dass sie sich immer wieder tagelang die Knochen brechen musste, weil sie Charles und die anderen davon überzeugen musste sie sei normal. Zumindest das was man heutzutage unter normal verstand.

>> Unbekannte Person gesichtet. <<, ertönte es in meinem Ohr. Nicht nur in meinem. Jeder hatte es mitgekriegt, da wir alle miteinander verbunden waren. Die Meldung riss mich aus meinen Gedanken und zwang mich dazu mich wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren.

>> Sieht nach ob es mehrere sind die sich verteilt haben. <<

>> Schon dabei Chef. <<

Royce und ich tauschten einen wissenden Blick aus. Er war zwar etwas weiter entfernt, aber dennoch konnten wir uns sehen. Die Nachtsichtbrillen vereinfachten es uns.

>> Drei unbekannte Personen auf zwölf Uhr. <<

>> Die anderen müssen verteilt sein. <<

>> Nil? Wie sieht es aus. <<

>> Unklar. <<, kam es seinerseits.

>> Kannst du keine weiteren Personen sichten? <<

>> Noch nicht. <<, antwortete er. Ich runzelte die Stirn.

Bleib ruhig, mahnte ich mich innerlich und versuchte leise aber dennoch tief auszuatmen. Immerhin konnten vier von uns hinunter in den Eingangsbereich springen und somit hinter Charles' Männer landen, ohne dass sie es schnell genug bemerkten.

>> Alle Mann auf Position! <<, hörten wir plötzlich Nil energisch flüstern. >> Die drei gesichteten Unbekannten sind C-Dolls. Zwei weitere sind unterwegs. << Wir nannten Charles' Männer C-Dolls unter uns.

Ich spürte wie das Adrenalin sich langsam seinen Weg durch meine Adern bahnte und mir den nötigen Kick gab, um mich nicht von meiner Nervosität lähmen zu lassen.

>> Das Gleiche hier drüben. <<, ertönte in meinem Ohr. Das war Dizz der sich in einem der anderen Häuser befand.

>> Haus D ebenfalls. <<

>> Das Gleiche bei Haus F. <<

Nach und nach meldete jeder, dass sie unbekannte Personen sichteten und nach einigen Sekunden stand fest, dass es definitiv C-Dolls waren.

Ich nickte Jimmy zu, der sich unten befand, aber zu mir hinauf sah und auf mein Kommando wartete. >> Verstanden. <<, flüsterte er ins Mikrofon und ging ins Wohnzimmer. Kurz danach hörten wir wie er den Wasserhahn aufdrehte und es laufen ließ. Abgesehen davon schaltete er kleine Ecklampen an, um Außenstehenden den Eindruck eines bewohnten Hauses zu vermitteln. Die anderen Häuser taten das Gleiche, aber unauffällig sodass es keine Skepsis erregte.

>> Kommt schon ihr Bastarde. <<, flüsterte ich und meinte damit die C-Dolls. Jeder hörte mich, aber keiner sagte etwas, da alle auf die Ein-und Ausgänge konzentriert waren.

Mein Magen zog sich wieder leicht zusammen. Das Adrenalin wollte endlich freigelassen werden, länger konnte ich es nicht mehr unterdrücken. Schweißperlen sammelten sich auf meiner Stirn, aber ich rührte mich nicht vom Fleck. Es konnte jeden Moment soweit sein.

Es war wirklich unangenehm mit den Gasmasken, den Nachtsichtbrillen und all der anderen Ausrüstung. Einerseits waren sie eine Last, aber andererseits brauchten wir diese Dinge. Immerhin mussten wir mit allem rechnen. Was wenn die C-Dolls zuerst Betäubungs- oder Tränengas in das Haus warfen?

>> Sie kommen. Macht euch bereit. <<, hörte ich Nils und die Stimme von den anderen Bogenschützen in das Mikrofon flüstern.

Mein Körper spannte sich an und ich machte mich auf alles gefasst. Da es jedem in diesem Raum so erging, war die Spannung fast schon greifbar.

Plötzlich hörten wir wie die Vordertür eingetreten wurde. Einer von uns zuckte leicht, aber rührte sich nicht weiter vom Fleck.

>> Sie sind hier. <<, hörte ich mehrere Stimmen gleichzeitig ins Mikrofon flüstern. Alle Häuser wurden also gleichzeitig angegriffen. Das war gut. Gut für uns.

Wir sahen zu wie die C-Dolls mit dunkler schwerer Ausrüstung und mit ihren Waffen hineinstürmten. Sie hatten Kopfbedeckungen auf, aber keinen Gesichtsschutz. Sofort sah ich zu Royce rüber und machte ihn darauf aufmerksam. Er nickte.

Keiner von uns rührte sich. Wir sahen Charles Männer dabei zu wie sie leise zu den anderen Räumen durchdrangen.

Wie dumm konnte man bloß sein? Zuerst machten sie so einen Krach, danach suchten sie das Haus leise ab? Wo steckte denn der Sinn dahinter?

Als die letzten beiden C-Dolls das Haus betreten wollten, wurden sie durch Nil ausgeschaltet, ohne dass es ihre Kameraden bemerkten, und einer unserer Männer schaffte sie weg.

Ich grinste zufrieden.

>> Jetzt. <<, befahl ich als auch die Letzten das Wohnzimmer betreten wollten und gab ein Zeichen, woraufhin zwei unserer Männer, unter anderem auch Trevor, hinunter sprangen. Sie landeten ohne Aufmerksamkeit auf sich zu erregen und packten die C-Dolls von hinten. Bevor sie ein Geräusch von sich geben konnten schalteten sie sie aus und gaben uns ein Zeichen.

Royce und ich tauschten einen kurzen Blick aus bevor wir gleichzeitig vom Geländer sprangen.

Ich spürte wie die Luft kurz an mir vorbeizischte bevor ich landete. Drei Männer befanden sich vor uns.

Schließlich ließ ich mein Adrenalin freien Lauf und packte einen der Männer von hinten, während ich seinen Mund zuhielt. Royce und Trevor taten es mir im gleichen Moment nach. Durch den Hörer in meinem Ohr bekam ich nebenher noch mit was in den anderen Häusern geschah. Sie hatten gleichzeitig mit dem Angriff gestartet. Gut so.

Ich zerrte den C-Doll nach hinten, drehte ihn zu mir um, gab ihm eine heftige Kopfnuss, wodurch seine Stirn anfing zu bluten und brach ihm dann das Genick.

Ich spürte ein Stechen in meinem Herzen. Ich konnte mich immer noch nicht damit abfinden jemandem das Leben zu nehmen, was eigentlich gut so war. Das hielt mich davon ab emotionskalt zu werden und somit andere mit Leichtigkeit umzubringen.

>> Hey! <<, schrie einer von Charles' Männern und zeigte auf mich. Bevor er ein weiteres Wort sagen konnte, schlug ihn jemand und er wandte sich widerwillig von mir ab.

Mittlerweile hatten die C-Dolls gemerkt was vor sich ging und kämpften mit unseren Männern. Nicht mal zwei Sekunden vergingen bevor einer von Charles' möchtegern Soldaten sich vor mir aufbaute und ausholte. Ich wich ihm geschickt aus, indem ich mich ein wenig nach hinten fallen ließ, währenddessen mein Messer herausholte und ihm damit ins Knie stach. Der Mann schrie schmerzerfüllt auf und versuchte mich zu packen, aber stattdessen drehte ich das Messer während es immer noch in seinem Knie steckte, woraufhin der Mann auf den Boden sank, und zog es dann heraus.

Ich bewegte mich schnell und geschickt. Als mein Feind vor mir kniete war sein Rücken zu mir gewandt. Ich trat in diesen und er fiel zu Boden. Kurz danach rappelte er sich wütend auf und schnappte nach mir. Doch ich ließ es nicht zu und verletzte stattdessen seine Handfläche mit meinem Messer. Abermals schrie er wütend auf.

Um dem ein Ende zu bereiten kickte ich zuerst in seine linke Schulter, dann wieder in seinen Rücken, sodass er den Halt verlor und brach ihm schließlich das Genick.

>> Ein Mann außer Gefecht. <<, hörte ich in meinem Ohr.

>> Zwei Mann außer Gefecht. <<, teilte ich ebenso mit. Die anderen taten es uns gleich.

Plötzlich gingen die kleinen Lichter im Wohnzimmer aus und die C-Dolls schienen etwas unorganisiert zu sein. Wir nutzten die Gelegenheit und schalteten einen nach dem anderen aus.

Es gab nur ein paar die es rechtzeitig geschafft hatten ihre Nachsichtbrillen aufzusetzen, sodass sie um ihr Leben kämpften.

Irgendwie war es traurig, dass sie für solch einen grausamen Mann starben. Ob sie lebten oder starben machte Charles nichts aus. Selbst die Überlebenden würde er wahrscheinlich foltern oder auf eine qualvolle Art und Weise umbringen, da sie nicht schaffen würden was von ihnen verlangt wurde.

Ich sah wie einer unserer Männer in Schwierigkeiten steckte und eilte ihm deshalb zur Hilfe. Wie ich bemerkte, war ihm sein Arm gebrochen worden. Doch bevor der C-Doll weiter zuschlagen konnte, packte ich ihn von hinten und schleuderte ihn mit aller Kraft an die Wand.

Ich hörte wie etwas zerbrach. Ein paar Sekunden später rappelte er sich wieder auf und kam auf mich zugerannt. So schnell es ging packte ich meine Waffe heraus und drückte ab.

Ich traf den Mann an der Seite, doch es schien ihn nicht zu stören. Verwirrt drückte ich nochmal ab, diesmal in sein Knie.

Er fiel zu Boden und brüllte wütend. Ich ging auf ihn zu und packte ihn am Hals, damit er nicht mehr so herumbrüllen konnte. Ich hätte ihm auch einfach in den Kopf schießen können, aber ich tat es nicht. Warum auch immer. Ich schlug ihm mit meiner Faust in sein Gesicht und spürte wie etwas brach. Es war seine Nase.

>> Versteck dich ruhig hinter deiner Maske. <<, flüsterte er auf einmal. Er grinste wie ein Verrückter, während seine Lippen und Zähne blutüberströmt waren. >> Aber er wird herausfinden wer du bist. <<, redete er leise weiter. >> Und er wird dir nehmen was dir am Kostbarsten ist. <<

>> Halt deine verdammte Klappe oder ich werde... <<

>> Was wirst du? <<, unterbrach er mich. >> Ich werde so oder so sterben und du hast es eilig, also kannst du mir nicht drohen mich zu quälen. <<, sagte er. >> Also drück schon ab. << Er spuckte Blut auf den Boden und grinste mich dann wieder an. Seine Zähne waren immer noch blutig.

>> Mach sch- <<

Bevor er weiterreden konnte drückte ich ab und ließ ihn zu Boden fallen. Ich versuchte die aufkommenden Reuegefühle die schon länger an mir nagten, zu ignorieren und sah mich kurz um.

Alle C-Dolls lagen tot auf dem Boden. Meine Männer standen außer Atem über ihnen und versuchten wahrscheinlich genau das gleiche Gefühl, das mein Herz zu erdrücken drohte, zu ignorieren.

>> Lagebericht? <<, fragte ich in das Mikrofon.

>> Haus B ist sauber. <<

>> Haus C auch. <<

>> Haus F wird es gleich sein. << Ein kurzes Rascheln ertönte, daraufhin folgte ein Schuss. >> Jep, sauber. <<
Ich nickte, obwohl sie mich nicht sehen konnten.

>> Was ist mit D und E? <<, fragte ich, doch es kam keine Antwort.

>> Lasst jeweils drei Mann zurück, damit sie sich um die Leichen kümmern können. Der Rest verteilt sich auf die Häuser D und E. Die Bogenschützen bleiben dort wo sie sind und geben uns Bescheid, wenn sie etwas Auffälliges bemerken. <<, befahl ich.

>> Alles klar Chef. <<, sagte fast jeder gleichzeitig.

>> Was ist mit Haus A? <<, fragte jemand. >> Alles okay bei dir Harp? <<

Ich schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus. Dann öffnete ich sie wieder.

>> Alles ist sauber. <<, antwortete ich schließlich. Auch wenn das Haus mit Blut verdreckt ist, dachte ich mir. Blut das an meinen Händen klebt.

Nachdem Royce und ich festgelegt hatten wer die Leichen entsorgen sollte, machten wir uns mit den anderen auf den Weg zu den beiden übriggebliebenen Häusern.

Leise und schnell bewegten wir uns in der Dunkelheit, sodass uns keiner bemerkt hätte wenn sie hier herumgeirrt wären.

Da wir schon abgeklärt hatten wer von den anderen Häusern zum Zielobjekt D gehen würde, nahmen meine Männer und ich uns E vor.

Schon von weitem waren Schüsse zu hören, jedoch würde sowieso keiner von den Bewohnern hier etwas unternehmen. Sie hatten viel zu viel Angst um in solche Situationen zu geraten. Was in dieser Gegend, nein... in diesem Land besser so war. Sie retteten sich damit ihr Leben.

Ich gab den Jungs ein Zeichen und sie verteilten sich alle so, dass sie jeden Ein-und Ausgang als Überraschungseffekt nutzen konnte.

Als Royce das Kommando gab traten wir die Türen und Fenster ein. Wir befanden uns sofort in einem Chaos wieder.

Wir verteilten uns und rannten unseren Kameraden zur Hilfe. Ich sah wie ein C-Doll auf einen meinen Männer schoss, dieser sich zum Glück rechtzeitig hinter einem Bücherregal in Sicherheit brachte und zwischendurch auf den C-Doll schoss. Da ich mich in der Nähe des Bücherregals befand, ging ich zu meinem Kameraden. Zuerst wirkte er erschrocken, aber als er bemerkte, dass ich es war entspannte er sich. Ich nickte ihm bloß zu, dann lugte ich zwischen den Regalen hindurch und sah den C-Doll auf uns zukommen. Er schoss immer wieder auf das Regal, sodass es zu stürzen drohte. Jede Vibration die durch den Schuss entstand, ging durch mich hindurch.

Sein Gesicht war nicht geschützt, abgesehen von der Augenpartie die durch die Nachtsichtbrille bedeckt war. Ansonsten wies seine Rüstung keine Schwachpunkte auf. Verwirrt bemerkte ich, dass alle C-Dolls in diesem Haus eine andere Rüstung trugen als die, die wir besiegt hatten.

Also bleibt nur noch sein Gesicht übrig, dachte ich mir und bereitete mich innerlich darauf vor.

Ich gab meinem Kameraden ein Zeichen. Er nickte und ich zählte von eins bis drei, bevor wir gleichzeitig unser Versteck aufgaben und auf unseren Feind schossen.

Während mein Kamerad ihn am Kinn traf, schoss ich auf seinen Mund. Der Mann sackte sofort zusammen und fiel zu Boden. Das viele Blut das sich auf dem Boden ausbreitete, versuchte ich zu ignorieren.

>> Danke Harp. <<, hörte ich mein Gegenüber sagen. Ich erkannte von seiner Stimme, dass es Clint war.

Ich nickte bloß, klopfte ihm kurz auf die Schulter und sah mich dann um. In diesem Moment spürte ich wie sehr mein Herz eigentlich raste und mir der Schweiß von der Stirn tropfte. Mein Atem ging etwas unregelmäßig, aber ich ließ mich davon nicht abhalten.

>> Trev! <<, hörte ich plötzlich jemanden schreien. Ich rannte in die Richtung aus der die Stimme kam. Mein Herz drohte aus der Brust zu fallen als ich sah wie jemand Trevor auf den Boden schmiss. Dieser jemand zückte seine Pistole und presste sie gegen Trevors Schutzweste.

Von dieser Nähe würde seine Weste den Schuss nicht abwehren können.

Ohne zu überlegen zielte ich auf den Hals meines Feindes und drückte ab. Doch noch ein Schuss war zu hören.

Innerhalb von einer Sekunde kippte der Mann seitlich um. Eine weitere Person und ich stießen den Mann von Trevor hinunter und versuchten ihm hoch zu helfen.

Mit Erschrecken stellte ich fest, dass Trevors Weste blutgetränkt war. Mein Herz klopfte wie wild und ich riss hektisch die Schutzweste von seinem Oberkörper.

>> Trevor sag etwas! <<, rief jemand der Trevors Kopf auf seinen Beinen ruhen ließ.

Scheiße! Nein, nein, nein! , rief ich innerlich. Ich schmiss die Schutzweste zur Seite und riss ein Stück von Trevors T-Shirt ab um die Blutung zu stoppen, aber es war zu viel.

Der Bastard musste vorhin im selben Moment wie ich abgedrückt haben!

>> Trevor! Du musst leben! Hast du verstanden?! <<, rief ich und band das Stück Stoff um sein Unterleib. Es war seine Niere. Der Bastard hatte seine Niere abgeschossen.

>> Du weißt, dass ich nichts versprechen kann. <<, hörte ich Trevor leise sagen. Er versuchte zu grinsen und zog sein Gesicht dann schmerzerfüllt zusammen.

>> Ich brauche kein Versprechen, sondern Durchhaltevermögen. <<, antwortete ich besorgt. Er lachte leise und begann dann zu husten.

>> Harp. <<, sagte er dann. >> Sag Kat, dass ich sie liebe okay? <<

>> Das wirst du ihr selber sagen müssen, Trev. <<, erwiderte ich. Mein Herz raste wie verrückt und die Wut in mir mischte sich mit Trauer.

Er hustete kurz und versuchte dann wieder zu grinsen. >> Du weißt genauso gut wie ich, dass ich das nicht überstehen werde Harp. Also sei kein Idiot. <<, sagte er. >> Die Ärzte unter uns kämpfen gerade um ihr Leben. Also sag Kat, dass ich sie liebe...immer geliebt habe und immer lieben werde. << Die letzten Worte flüsterte er nur noch. >> Sag ihr... <<, er hustete und ich sah wie das Stück Stoff, dass ich um sein Unterleib gebunden hatte, nun blutgetränkt war. >> Sag ihr, dass ich sie vom Himmel aus glücklich sehen will. <<

Erst als die Tränen meine Wange herunterliefen bemerkte ich, dass ich weinte.

Ich nahm Trevors Hand in die meine, setzte meine Gasmaske und Nachtsichtbrille ab damit er mir ins Gesicht blicken konnte.

>> Sei kein Weichei Harp. <<, scherzte er leise. >> Heul nicht. <<

>> So solltest du nicht gehen Trev. So sollte dein Abschied nicht sein. <<, erwiderte ich bloß.

>> Gott weiß es am besten. <<, sagte er lächelnd. >> Meine Zeit ist wohl gekommen. << Durch den Mondschein, der den Raum ein wenig erhellte, sah ich wie eine Träne über seine Wange rann.

>> Nein! Du kannst nicht...- <<

>> Sag ihr, dass ich sie liebe. <<, bat er mich abermals.

Ich spürte wie Trevor seinen Griff um meine Hand ein letztes Mal verstärkte, bevor er wieder ganz schwach wurde und Trevors Augen an Glanz verloren, während seine Lippen immer noch lächelten.

>> Nein...nein...nein. <<, murmelte ich. >> Nein! <<, schrie ich dann wütend. Ich nahm nur am Rande wahr, dass mein Gegenüber Trevors Kopf von seinem Bein langsam auf den Boden legte und aufstand.

>> Trevor hat die Hölle gerade eben verlassen, Gentleman. <<, ertönte es in meinem Ohr. Es war Tens Stimme. Ich hob meinen Blick und sah ihn an. Er rührte sich nicht vom Fleck.

Es war als wäre die Zeit stehen geblieben und das ganze Chaos...das ganze Blutbad um mich herum würde nicht mehr existieren.

Eine tiefe Trauer umschlang mein Herz und drohte mich zu ersticken. Dann fiel mir plötzlich El ein und etwas dass sie mir schon vor Jahren gesagt hatte. Wozu traurig sein wenn man die Trauer in Wut, Wut in Hass und diese wiederum in Rache umwandeln kann?

Ich setzte meine Gasmaske wieder auf, genauso wie meine Nachtsichtbrille und abrupt schien die Uhr weiter zu ticken.

Ten nickte mir bloß zu, bevor er zu jemandem rannte um ihm zu helfen. Ich tat es ihm gleich und ging mit neugeladener Wut auf meine Feinde zu.

Zwei C-Dolls versuchten einen unserer Männer zu umzingeln und prügelten auf ihn ein. Ich packte einen von ihnen, schmiss ihn auf den Boden, trat fest auf sein Gesicht und schoss ihm dann in die Stirn. Blut spritzte auf meine Rüstung, aber ich ignorierte es und wehrte den Schlag vom anderen C-Doll ab, der sich nun mir zugewandt hatte.

Als seine Faust mich jedoch am Bauch traf, verlor ich ein wenig mein Gleichgewicht. Er nutzte es aus und zückte seine Waffe. So schnell es ging trat ich ihm diese aus der Hand und kickte in sein Kinn.

Den Rest erledigte einer unserer Männer indem er ihm das Genick brach.

Plötzlich spürte ich wie etwas Kaltes durch mich hindurch ging und mir kurz den Atem raubte. Ein starker Schmerz als würde die Stelle brennen, breitete sich in meinem Körper aus und ich fiel auf meine Knie, wobei meine Pistole mir aus der Hand fiel.

Als ich meine Hand auf meinen Rücken legte presste ich meine Lippen aufeinander um nicht zu schreien. Jemand hatte mir in den Rücken geschossen.

Ich versuchte mich aufzurichten, aber jemand trat mir genau in die Schusswunde und diesmal schrie ich auf vor Schmerzen. Ich fiel auf den Boden und spürte wie der Schmerz zunahm.

>> Fuck! <<, schrie ich und drehte mich so, dass ich meinen Angreifer sehen konnte. >> Dafür wirst du büßen! <<

>> Das werden wir ja sehen. <<, sagte der C-Doll und kam auf mich zu.

Bevor ich meine zweite Pistole herausholen konnte – da die Erste weiter entfernt auf dem Boden lag – trat er auf meine Hand und hinderte mich somit daran sie zu benutzen. Ich keuchte leise auf und sah in die Augen meines Feindes.

Sie waren blau und so eiskalt wie der Winter im Südpol höchstpersönlich.

>> Wirst du jetzt heulen weil ich dir wehtue? <<, fragte er belustigt.

>> Stehst du etwa auf so einen Sadistenscheiß? <<, entgegnete ich. >> Wenn ja, kann ich dich ja gerne zum Heulen bringen. <<

Er grinste mich bloß an und verstärkte den Druck auf meiner Hand. Ich hielt kurz die Luft an und versuchte dabei die höllischen Schmerzen in meinem Rücken zu ignorieren.

Unauffällig griff ich mit meiner anderen Hand an meinen Oberschenkel und zog mein Messer hervor.

>> Gefällt dir das? <<, fragte ich ihn um ihn abzulenken. >> Andere zu quälen? <<

Er grinste dreckig. >> Und wie. <<, antwortete er.

>> Dann wird dir das jetzt sicher auch gefallen. <<, erwiderte ich und schleuderte das Messer gezielt auf sein Auge.

Blut spritzte an die Wand als es ihn traf und er vor Schmerzen aufbrüllte. Jetzt steckte zwar mein Messer in seinem Auge fest sodass ich es nicht zurückholen konnte, aber das war es wert gewesen.

Ohne weitere Zeit zu verlieren rappelte ich mich auf und humpelte mehr oder weniger zu meiner Pistole, die immer noch auf dem Boden lag.

In dem Moment als ich sie in die Hand nahm und mich aufrichtete, ertönte ein Schuss in meiner Nähe. Ich merkte wie mich etwas am Bauch traf und ich deshalb abermals auf den Boden fiel.

Plötzlich war ein lautes Gebrüll zu hören und reflexartig wandte ich meinen Kopf in die Richtung, genauso wie mein Angreifer.

Wie in Zeitlupe hörte ich mein Herz langsamer schlagen, meinen Puls in meinen Ohren niedriger und meinen Atem schwerer werden.

Genau in dem Moment sah ich wie eine dunkle Gestalt mit riesigen blutbefleckten Flügeln den Raum betrat. Ihre Haare waren pechschwarz wie die Dunkelheit selbst und umrahmten ihr weißes Gesicht. Die Adern traten überall an ihrem Körper hervor und ihre Hände sahen aus wie Krallen. Als sie ihren Mund aufmachte um einem C-Doll den Kopf abzureißen, sah ich ihre spitzen blutigen Zähne.

Und als sie ihre Augen auf mich richtete, weiteten sie sich. Ihr Glaskörper leuchtete Rot in der Dunkelheit und ihre rabenschwarzen Augen sahen mich an.

Für andere war sie ein Monster, aber für mich war sie wunderschön.

Sie war meine El.

Und war das Letzte das ich sah, bevor mir schwarz vor Augen wurde.

PS: Uuuuund wie fandet ihr es?? :D Voten und kommentieren nicht vergessen, pleaaasee :D <33


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