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Tadaaaa :D Hoffe euch gefällt das Kapitel *-* Viel Spaß beim Lesen! <33
Als wir auf der Lichtung ankamen hatte der Regen ein wenig nachgelassen. Ich versuchte mich immer wieder daran zu erinnern, dass ich vortäuschen musste Schmerzen zu haben. Denn sie hatten wieder nachgelassen und die Wunden waren geheilt. Wenn ich daran dachte mir die Knochen wieder brechen zu müssen, spürte ich einen Druck auf meinem Herzen, weshalb ich laut und tief ausatmen musste.
Ethan sah mich ein wenig fragend an, aber ich schüttelte bloß den Kopf und er half mir mich hinzusetzen. Der Boden war zwar nass, aber es störte mich wenig. Ich bestand ja nicht aus Zucker, sodass ich schmelzen würde.
>> Okay...also...ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll. <<, stotterte Ethan leise und sah auf den Boden. Plötzlich schien all das Selbstvertrauen, das er noch vor einigen Minuten gehabt hatte, verschwunden zu sein. Ich hob fragend die Augenbrauen und wartete geduldig. Wenn ich jetzt Druck auf ihn ausüben würde, würde er mir sein Geheimnis vielleicht gar nicht verraten.
Ich war wirklich gespannt was es war. Was würde er mir sagen oder zeigen? Und was bedeutete das für unsere Beziehung? Hieß es, dass er mir tatsächlich vertraute oder dass er nur so tat, um mich hinters Licht zu führen?
Nein, ging es mir durch den Kopf. Nein, ich habe gespürt dass er eine gute Seele hat.
Das heißt aber nicht, dass er bedingungslos gut handelt. Immerhin würde er doch alles tun um die Menschen zu beschützen die er liebt, oder nicht? Was würde er tun wenn er wüsste, dass du hier bist um seine Familie umzubringen...um seinem Vater das Leben zu nehmen? , fragte mich die andere Stimme in mir. Die Stimme, die mich immerzu an meine Rache und all den Hass in mir erinnerte.
>> Willst du nicht fragen? Oder mich dazu bringen es dir zu sagen? <<, hörte ich plötzlich Ethans Stimme sagen und hob deshalb meinen Kopf. Ich hatte schon fast vergessen, dass ich eigentlich auf das Entpuppen seines Geheimnisses wartete. So vertieft war ich in meinen Gedanken.
>> Ich werde dich sicherlich nicht zwingen. Wenn du etwas zu sagen hast, dann solltest du es von Herzen wollen. <<, erwiderte ich und meinte es auch wirklich so.
Ein wenig überrascht sah er mich an und setzte sich dann lächelnd gegenüber mich. Ich erwiderte sein Lächeln und erschrak nicht, als er meine Hände in die Seinen nahm und auf sie hinabblickte.
>> Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung? <<, fragte er mich nach einer Weile und ich nickte. Obwohl er mein Nicken nicht sah fuhr er fort.
>> Weißt du noch wie ich bereits damals gesagt habe, dass du etwas Besonderes bist? Dass du anders bist? <<
>> Ja. <<, antwortete ich leise. Würde er mir endlich meine Frage beantworten, die ich ihm schon damals tausend Mal gestellt hatte? Nämlich warum er so dachte.
>> Ich habe es nicht gesagt um mit dir zu flirten oder um deine Aufmerksamkeit zu kriegen. <<, erklärte er, wobei er immer noch unsere ineinander verschränkten Hände betrachtete. >> Ich habe es gesagt weil es tatsächlich so ist. << Nun blickte er endlich auf und sah mir in die Augen. Seine grünen Augen schienen dunkler zu sein als sonst. Vielleicht lag es am Wetter oder vielleicht spiegelte sich bloß das Gras auf der Lichtung, in seinen Augen wider.
>> Wie meinst du das? <<, fragte ich ihn sanft.
>> Nun ja... ich...ich... <<, stotterte er und stoppte dann. Ich wartete geduldig. Ethan strich mit seiner rechten Hand durch seine nussbraunen Haare und atmete tief aus, während er meinen Blick mied. Was ging in ihm bloß vor? Warum war es für ihn so schwer mir sein Geheimnis zu verraten? Und worauf wollte er hinaus? Hatte er mich als etwas Besonderes empfunden weil er mich davor vielleicht recherchiert hatte? Mein Herz fing plötzlich an zu rasen. Was wenn er von meiner wahren Identität wusste.
Calm down, ging es mir durch den Kopf. Es war wieder meine rationale Stimme die mich zur Vernunft brachte. Er weiß nichts über mich. Sonst würden wir hier nicht friedlich herumsitzen.
Okay, was meinte er dann damit?
Würde ich ihm mein Geheimnis verraten? , fragte ich mich selbst. Wohl eher nicht. Wieso erwarte ich dann von ihm, dass er mir seins anvertraut?
>> Ethan. Egal was es ist. Dein Geheimnis ist bei mir sicher. <<, sagte ich schließlich und sobald die Worte ausgesprochen waren wusste ich, dass ich sie auch so meinte. Ich würde es tatsächlich niemandem verraten. Aber warum?
Weil er bereits ein Teil meines Herzens ist, dachte ich mir und gab es abermals zu, dass ich es nicht geschafft hatte ihn von mir fernzuhalten so wie ich es anfangs gewollt und geplant hatte.
Ethan sah mich daraufhin an und lächelte leicht. Es war ein trauriges Lächeln. Dann seufzte er leise, blickte wieder auf unsere Hände und sah mir abermals in die Augen.
>> Ich kann es spüren, weißt du. <<, sagte er und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ich sah ihn fragend an. Was konnte er spüren?
>> Wie du bist, wer du bist. <<
Mein Herz fing an schneller zu schlagen als ich seine Worte wahrnahm. Wer du bist, hallte es in meinem Kopf wieder. Was meinte er damit? Hatte ich vorhin etwa doch rechtbehalten? Wusste er vielleicht wirklich wer ich war? Shit! Was mache ich jetzt?!
Bleib ruhig El, bleib ruhig. Gib dich nicht preis. Sieh was passiert. Was er noch zu sagen hat.
Ich schluckte die aufsteigende Nervosität in mir herunter und versuchte das Adrenalin zu stoppen, das bereits seinen Weg durch meine Adern bahnte.
>> Was genau meinst du? <<, fragte ich vorsichtig und leise, sodass er nicht heraushören konnte, dass etwas nicht stimmte.
Als er seine Hand hob um meine Wange zu berühren, hielt ich mich schwer um nicht auszuweichen. Aber ich durfte nun mal nichts Ungewöhnliches tun.
>> Weißt du, jeder Mensch strahlt eine Energie aus. Besser gesagt eine bestimmte Aura. <<, antwortete er und zog seine Hand schließlich zurück. >> Du kennst es ja, wenn man jemanden trifft und die Person entweder sofort sympathisch oder unsympathisch findet. <<
>> Ja. <<, bestätigte ich.
>> Nun... ich.. <<, setzte er an aber stoppte dann wieder. Schließlich stand er auf, stützte seine Hände auf seinem Becken ab und betrachtete die grauen Wolken, die über uns hingen wie eine dunkle Decke.
Einige Sekunden später tat ich es Ethan nach und stand ebenfalls auf. Ich berührte ihn sanft am Rücken und strich über seinen Arm bis ich seine Hand in die meine nahm. Überrascht sah er mich an.
>> Was ist es, das dir solch eine Last bereitet Ethan? <<, fragte ich ihn sanft und versuchte dabei meine Neugier zu verbergen.
>> Ich vertraue dir El. Ich tue es wirklich. <<, sagte er und ging dabei nicht auf meine Frage ein. >> Aber wirst du es verstehen, wenn ich es dir verrate? Wenn ich dir mein Geheimnis anvertraue? Werde ich dann immer noch der Gleiche in deinen Augen sein? <<
Das war also seine Sorge? Dass ich ihn dann nicht mehr mögen oder akzeptieren würde?
Er hat Angst, dass ich ihn von mir stoßen werde.
>> Ethan. <<, setzte ich an. >> Egal was es ist. Ich werde dich niemals als jemand anderes sehen, als derjenige für den ich mich bereits vom ersten Moment an entschieden hatte. << Und das war nicht einmal gelogen. Immerhin hatte ich es schon immer auf ihn abgesehen. >> Ich werde dich immer akzeptieren, egal was ist. Wir haben uns geschworen füreinander da zu sein. In guten wie in schlechten Zeiten. Uns zu respektieren und uns zu ehren. Brauchst du denn mehr als diesen Schwur um zu wissen, dass ich dich, egal was kommt, immer akzeptieren werde? <<
Ethans Mundwinkel hoben sich leicht und seine dunkelgrünen Augen funkelten etwas. Er verschränkte seine rechte Hand mit meiner Linken und kam einen Schritt auf mich zu, sodass sich nur noch wenige Zentimeter zwischen uns befanden.
>> Nein. Ich brauche nichts anderes als diesen Schwur. <<, antwortete er und beugte sich dann zu mir herunter, um mich hinter mein Ohrläppchen zu küssen. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und ich schloss die Augen. Wir verweilten einige Sekunden in dieser Position, bevor er meinen Duft ein letztes Mal einatmete und sich wieder aufrichtete.
>> Ich kann die Aura von Menschen spüren und sehen El. <<, sagte er plötzlich während er mir dabei direkt in die Augen blickte. Etwas überrascht sah ich ihn an. >> Es ist wie eine farbige Hülle die jeder mit sich trägt. Diese Hülle zeigt mir das wahre Ich eines Menschen. <<, erklärte er und mein Herz fing an zu rasen. Wie detailliert konnte er denn die Auren der anderen spüren? Konnte er herausfinden wie ich wirklich hieß, wer ich wirklich war? Spiegelten sich der Hass, die Rache und die Wut nicht in meiner schwarzen Seele wider?
>> Und du... <<, sagte er wobei sein Blick über meinen Körper wanderte und dann wieder an meinen Augen hängen blieb. >> Du bist etwas Besonderes Eliza. So jemanden wie dich habe ich noch nie getroffen. <<
>> Warum? <<, fragte ich ihn schließlich. >> Was siehst du in mir? <<
Ethan kam mir wieder näher und blieb dicht vor mir stehen. >> Du strahlst Mut aus...du strahlst Stärke aus...du bist voller Trauer und Wut zugleich, aber trotzdem weißt du wie man lächelnd durchs Leben geht. <<, erklärte er. >> Du bist ehrlich und gerecht. Du trägst Mut und Angst in dir zugleich. Angst davor verletzt zu werden, Angst davor jemanden hineinzulassen...hinein in dein Herz. Du hast Angst zu lieben und trotzdem hast du viel Liebe zu geben. Aber das ist nicht alles. <<
Ich hielt mich schwer um nicht zu zittern. Er sah so viel in mir, das ich niemals selbst zugegeben hätte. Dinge, die ich tief in mir vergraben hatte um nie wieder an sie denken zu müssen. Er grub sie alle aus. Stück für Stück. Und ich wusste nicht mehr was ich denken sollte. Ob ich weinen oder lachen sollte. Das war also seine Gabe. Er konnte die Auren von anderen spüren. Ihren Charakter, aber nicht ob sie logen oder nicht. Ob sie etwas vortäuschten oder nicht. Ethan meinte ich wäre ehrlich und gerecht. Wenn es so wäre, würde ich ihn nicht anlügen...ich würde ihn nicht ungerecht behandeln...ihn bloß ausnutzen.
Eine Trauer baute sich zusammen mit der Nervosität in meinem Magen auf und schwoll zu einem riesigen Tumor an, der mich von innen heraus zu zerreißen drohte. Ich spürte wie es auf meinem Herzen lastete und mich außer Atem ließ. Wie es mich umschlang und festhielt, damit ich mich nicht bewegen konnte. Ich spürte die aufkommenden Tränen, aber blinzelte sie erfolgreich weg. Ich hatte nicht mehr geweint seit ich sechs Jahre alt gewesen war. Und dieser Junge...dieser Mann vor mir brachte mich dazu wieder Gefühle zu zeigen. Gefühle die ich tief in mir vergraben und vergessen hatte. Zuerst hatte er mein Herz erobert und jetzt ließ er mich vergessen zu wem ich über all diese Jahre hinweg geworden war.
Ich spürte wie Ethan mit seinem Handrücken über meine Wange strich, bevor ich kurz meine Augen schloss. >> Das ist aber nicht alles warum du so besonders bist. <<, flüsterte er und ich öffnete meine Augen. >> Deine Aura hat keine Form wie die der anderen. <<, erklärte er. >> Es ist als würdest du mich vollkommen umhüllen und mich vor jeder Bosheit beschützen, die es auf dieser Welt gibt. << Er sah mir tief in die Augen und beugte sich zu mir herunter. Er legte seine Stirn auf die meine und blickte mich weiterhin an. >> Du leuchtest heller als die Sonne es jemals könnte. Du schenkst mir Geborgenheit und Sicherheit. Du berührst mich so sanft wie es kein anderer könnte und du vervollständigst mich wie kein anderer. <<
Trauer und Glück zugleich stiegen in mir auf und bildeten eine Gänsehaut auf meinem Körper. Niemals hatte jemand solch schöne Dinge zu mir gesagt. Niemals.
>> Es ist die Wahrheit El. Das ist es, wie sich deine Aura anfühlt. So hell und anziehend. So sicher und liebevoll. Ich wünschte du könntest es spüren. <<, er seufzte leise und schloss kurz die Augen.
>> Wahrlich, du bist meine Seelenpartnerin. Du bist die Person die ich für immer und ewig lieben werde. Die ich, egal was kommt, respektieren, akzeptieren und ehren werde. <<, flüsterte er weiterhin. Da ich meine Augen ebenfalls geschlossen hatte, fühlte es sich noch intensiver an seinen Worten zu lauschen.
>> Ich liebe dich El. <<, hauchte er.
>> Ich liebe dich auch Ethan. <<
Und ich spürte wie seine Lippen sanft auf meine trafen.
PS: Und, wie fandet ihr es? Voten und kommentieren nicht vergessen, pleeeaseee :D <33
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