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Viel Spaß beim Lesen Chickas *-* Hoffe es gefällt euch :D <33

Die Rückreise zum Royal Palace ging einfacher als gedacht. Die Dunkelheit verbarg mich vor unerwünschten Blicken und gab mir die nötige Sicherheit um mich unauffällig fortbewegen zu können. Als ich vor dem riesigen Metallzaun stehenblieb rief ich Harper an, damit er den Strom wieder ausschaltete. Dabei achtete ich diesmal darauf, dass man nicht einmal meine Schritte hören konnte. Aber die Erinnerungen kamen wieder hoch.

Blut.

>> Ahhh! Mach dass es aufhört! <<

Blut.

Ein Schuss ging durch ihn hindurch.

Blut floss aus seinem Mund.

Abrupt blieb ich stehen und atmete schwer. Ich merkte wie mir der kalte Schweiß an der Stirn klebte.

Langsam ein und ausatmen El, sagte ich zu mir selbst. Ein und aus.

Ich quetschte mich durch die Metallstäbe hindurch und schlich hinter Bäumen und Büschen hin und her. Als ich vor dem Gebäude ankam, an dem ich hochklettern musste, achtete ich auf die Kameras und stellte meine Armbanduhr ein.

Eins, zwei, drei, los! Ich rannte sofort zum Gebäude warf meinen Seil mit dem Haken am Ende, voller Schwung nach oben, versicherte mich, dass es sicher befestigt war und fing an die Wand hochzuklettern.

Zwei Sekunden bevor meine Armbanduhr mir mitteilen wollte, dass meine Zeit abgelaufen war, schwang ich mich in mein Zimmer, rollte mich rechtzeitig ab und stand auf.

Schon jetzt fühlte ich die Abwesenheit von Rubin. Sie war zwar nie wirklich gesprächig gewesen, genauso wie ich auch, aber trotzdem fehlte mir ihre Präsenz. Ich seufzte und schälte mich langsam aus meinen Klamotten, in denen ich mich eigentlich viel wohler fühlte als in den dummen Kleidern die ich täglich anziehen musste. Ich zog mir meine Pyjamas an und legte mich ins Bett.

Konnte Rubin jetzt überhaupt schlafen? Oder Hayley? Ich hasste mich dafür, dass ich sie wieder alleine ließ nachdem die Hoffnung in ihr aufkam, dass ich wieder zurückgekommen sei. Leider würde es noch eine Weile dauern bis ich sie wiedersehen konnte.

Was war eigentlich mit Ethan? Die Frage schwirrte mir ständig im Hinterkopf herum, ohne dass ich sie beantworten konnte. Wie war er in seine jetzige Lage gekommen? Hatte ich es irgendwie verursacht? Aber wieso sollte ich denn der Grund für seinen Zustand sein? Das würde überhaupt keinen Sinn ergeben, auch wenn ich mich schon zwei Mal fast vollkommen verwandelt hätte als er mich berührt hatte.
Was ging hier bloß vor sich? Viele Fragen schwirrten mir durch den Kopf, ohne dass ich eine Einzige davon beantworten konnte.

Müde wie ich war, fielen mir langsam die Augen zu. Mein letzter Gedanke war, dass ich Gott dafür dankte, dass wenigstens auf dem Rückweg hierher keine Komplikationen aufgetreten waren.

Dann fiel ich in einen tiefen Schlaf.

Ich sah die Beiden an und wusste bereits wie ich sie bestrafen würde. Aber war es wirklich ich oder jemand anders der mich kontrollierte?

>> Was bist du? <<, flüsterte der Wachmann vor mir. Seine Augen waren geweitet und eine pulsierende Ader war auf seiner Stirn zu sehen.

Sein Partner schreckte vor Angst zurück und wollte wegrennen, doch ich zwang ihn hier zu bleiben. Als ich ihn berührte schoss der andere auf mich. Dann noch einmal und noch einmal. Die anderen Wachmänner hier, hatten die Schüsse bestimmt schon gehört. Ich drehte mich um und schlug dem Mann ins Gesicht. Er wehrte sich, genauso wie der andere auch. Sie versuchten mich zu töten, doch wie konnte man jemanden umbringen der bereits den Tod in sich trug?

Ich wirbelte zum Hinteren herum. Er schlug mir mit seiner Waffe direkt auf meinen Mund. Ich schmeckte Blut. Hart packte ich ihn am Hals, drückte fest zu und blickte ihm direkt in die Augen. Diesmal brauchte ich ihn nicht zu berühren, wie damals bei Paul. Jetzt hatte ich mich vollkommen verwandelt. Nun kriegte er was er verdiente. Er fing an zu schreien. >> Ahh! Mach dass es aufhört! << Ich ließ ihn los. Sein Partner, den ich zu Boden geschlagen hatte, rappelte sich wieder auf und war angriffsbereit.

>> Hol ihn dir. <<, befahl ich dem anderen und er tat wie geheißen. Als würde ich sein Gehirn steuern.

Wie ein Verrückter ging er auf seinen ehemaligen Kollegen zu und fing an ihn zu verprügeln. Er hörte nicht auf. Er hörte einfach nicht auf.

>> Was ist hier los?! <<, schrie plötzlich jemand und kam auf uns zu. Mit jedem Schritt näherten sie sich uns und zückten ihre Gewähre.

>> Hör auf deinen Partner zu schlagen, sofort! <<, befahl der fremde Mann. Sie liefen an mir vorbei, als wäre ich unsichtbar.

>> Ich habe gesagt hör auf! <<, brüllte er nun voller Wut und packte ihn an der Schulter.

>> Schlag ihn. <<, hörte ich mich flüstern. Wollte ich wirklich, dass er tat was ich sagte? Ja, sagte die eine Stimme in mir. Die andere war dagegen. Letzteres verlor.

Der Wachmann ließ von seinem Kollegen ab und schlug auf den Fremden ein. Dieser jedoch hatte Verstärkung, welche ihn sofort zu Boden rangen und festhielten.

>> Was ist in dich gefahren?! <<, schrie der Mann ihn an und spuckte ihm ins Gesicht.

>> Spuck zurück. <<, befahl ich ihm. Er tat wie geheißen, was den Befehlshaber zu provozieren schien. Die Männer ließen ihn frei, sodass der Befehlshaber auf ihn einschlagen konnte.

>> Mach etwas, dass sie verdienen. <<, flüsterte ich dem Verrückten ins Ohr. Er rannte zu einer Stelle an der seine Waffe lag, schnappte es sich und erschoss seinen Kollegen und setzte noch mal an. Die anderen Wachmänner wichen zurück und versuchten irgendwie anzugreifen, aber vergeblich.

>> Lass deine Waffe sinken! <<, befahl ihm der braunhaarige Mann. Doch der Verrückte hörte nicht auf ihn. Denn ich hatte ihn verrückt gemacht. Er war nun in einer ganz anderen Welt. Er sah all die Sünden für die er verantwortlich war. Und genau wie Paul, verlor auch er den Verstand. Es war seine persönliche Hölle. Seine Bestrafung.

>> Schieß auf ihn. << Waren die Worte die über meine Lippen kamen. Er brauchte nicht nachzuladen und schoss. Der Befehlshaber wurde an der Schulter getroffen. Dann kam jemand von hinten und erschoss den Sünder, bis er in seiner eigenen Blutlache lag.

Es war dunkel, aber überall war Blut zu sehen, zu riechen, zu schmecken. Ich schmeckte Blut in meinem Mund, sah Blut überall im Garten und roch den Duft des Eisens.

>> Mr. Brandon, sind Sie okay? <<, fragte einer und kam auf ihn zu.

>> Natürlich nicht! Mir wurde in die Schulter geschossen du Idiot. Räumt hier alles auf, bevor es irgendjemand sehen kann. Ich gehe in den Krankenflügel und lege meinen Bericht bei Charles ab. <<

Alle nickten. >> Ich will nirgendswo auch nur einen einzigen Bluttropfen sehen! Verstanden? <<

>> Yes, Sir! <<, sagten alle wie aus einem Munde. Dann fingen sie an „aufzuräumen". Sie sahen mich immer noch nicht und würden es auch nicht, solange ich es ihnen nicht erlaubte.

Denn den Tod konnten nur die sehen, die der Tod zu besuchen wünschte.

Schweißgebadet wachte ich auf. Keuchend und nach Luft ringend. Beruhige dich El, es war nur ein Traum.

Nein! War es nicht, verdammte Scheiße! Es war nicht nur ein Traum!

Wütend, traurig und voller Schuldgefühle zugleich stieg ich aus dem Bett und öffnete das Fenster. Ich versuchte tief einzuatmen und mich von den schönen kleinen Punkten im Himmel ablenken zu lassen. Was wäre wenn es eine andere Welt gebe, auf der nur Frieden herrschte? Wären wir dann glücklich?

Nein, es gab immer einen Menschen der mehr wollte als er hatte. Menschen trugen diese Bosheit in sich. Aber man durfte nicht vergessen, dass man auch gleichzeitig Gutes in sich trug. Immerhin hatte Gott uns den freien Willen gegeben, um uns zu entscheiden. Gut oder Böse? Viele neigten sich dem Bösen zu, weil es so viel einfacher war den bösen Gelüsten zu folgen und nur an sich zu denken, anstatt sozial zu handeln. Immer nur ich, ich, ich, dachten solche Menschen. Ihnen war es scheißegal wie es anderen ging, oder ob andere unter ihr Handeln litten. Es ging ihnen nur um Macht und mehr Macht.

Aber wer den guten Weg wählte, würde dafür hoch belohnt werden. Immerhin war es nicht einfach immer der Gute zu sein. Alle wünschten sich einen Helden auf der Welt zu haben. Einen wie aus den alten MARVEL Comics, die es vor Jahrzehnten noch gegeben hatte. Sie wollten einen wie Iron Man oder Spiderman haben. Aber selber handelten sie wie die Schurken in all den Filmen. Es war nicht einfach der Gute zu sein, das würde es auch niemals sein. Aber Helden waren nicht Helden, weil sie den einfacheren, bösen, Pfad wählten. Nein. Man nannte sie Helden, weil sie Opfer brachten. Und in jedem guten Menschen steckte etwas Heldenhaftes. Denn jeder gute Mensch brachte durch sein gutes Handeln immer wieder Opfer dar.

Mit diesen Gedanken schloss ich das Fenster wieder und lief seufzend zum Bett. Was war aus der Welt bloß geworden?
Ich legte mich hin und deckte mich zu, weil mir auf einmal so kalt war. Ich dachte an meine Eltern und daran, welche Opfer sie gebracht hatten. Was für Helden sie doch gewesen waren. Meine Augenlider wurden immer schwerer und schwerer bis mir schließlich die Augen zufielen und ich erneut in den Schlaf sank. Ich wünschte ich würde diesmal nichts träumen.

PS: Voten und kommentieren nicht vergessen, pleeeaseee :D <33

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