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Ich saß heute in der Uni und habe an RoL weitergeschrieben, haha :D  xDD Viel Spaß beim Lesen *-*  <33 Habe aber das Kapitel noch nicht korrigiert, also falls irgendwelche Fehler auftauchen tut es mir leid >.<

Als ich den Flur betrat, sah ich ein paar Männer im Anzug in die Richtung rennen in die Ethan getragen wurden war. Ich wusste bereits wo sich der Krankenflügel befand und versuchte unauffällig dorthin zu gelangen.

>> Was ist mit ihm passiert? <<, hörte ich eine besorgte aber zugleich wütende Stimme sagen. Ich erkannte die Stimme sofort. Es war Charles.

>> Er ist vor einer Zimmertür zusammengebrochen. Sein Atem ist sehr flach. <<, kam die Antwort.

>> Was noch? <<, fragte er wütend nach.

Der Mann schwieg.

>> Was noch?! <<, schrie Charles ihn diesmal an und blieb stehen. Ich hob meinen Blick und sah wie er den Unbekannten am Kragen packte und gegen die Wand drückte.

>> Sir... er... er... man kann all seine Adern sehen. <<, erklärte er leise. >> Alle. <<

Charles ließ ihn los. Seine Augen weiteten sich für einen kurzen Augenblick. Sofort wandte ich meinen Blick ab, damit er sich mein Gesicht nicht merkte und ging langsam vor.

Der Flur hatte keine Stellen hinter denen ich mich verstecken konnte. Wie denn auch? Charles und sein was auch immer waren direkt nach mir auf dem Flur aufgetaucht. Hinter ihm waren fünf weitere Männer.

>> Wer sind Sie? <<, hörte ich ihn plötzlich fragen und ich wusste, dass er mich meinte.

Starr blieb ich stehen und versuchte mich zu beruhigen. Ich musste mich unter Kontrolle halten, wie sehr ich mich auch vor ihm ekelte und ihn hasste.

Langsam drehte ich mich um und hob meinen Blick und sah ihm in seine leuchtend blauen Augen. Naja... in sein Auge. Das andere war bedeckt.

>> Ich bin Eliza. <<, antwortete ich. >> Eliza Diás. <<

Der harte Blick in seinen Augen wich und er lächelte leicht. Trotzdem sah ich ihm seine Skepsis und Distanz an.

>> Eliza Diás. <<, wiederholte er. >> Natürlich. Von ihnen habe ich viel gehört. Vor allem in den letzten Tagen. <<

Ein wenig überrascht hob ich die Augenbrauen. Wieso das denn? , dachte ich mir

>> Ich hoffe nur Positives. <<, erwiderte ich lächelnd. Seine Mundwinkel hoben sich nun noch weiter. Ich versuchte nicht auf seine riesige und tiefe Narbe zu achten und sah ihm deshalb durchgehend ins Auge. Es war etwas schwierig, aber ich hatte mich unter Kontrolle.

>> Also, meine Liebe. <<, setzte er an. Der Hass in mir brachte mein Blut zum Kochen. >> Was machen Sie hier? <<

Ich fragte mich, ob er es nicht eilig hatte. Immerhin lag sein einziger Sohn momentan auf einem Krankenbett und wurde wahrscheinlich behandelt. Wie konnte er jetzt so ruhig bleiben und sich mit mir unterhalten, statt zu seinem Sohn zu eilen?
Naja, man nannte ihn wohl nicht umsonst den höchsten Anhänger Iblis'.

>> Ich bin eine...Freundin von Ethan. Er ist vor meiner Tür zusammengebrochen. Meine Dienerin hat ihn gehört und ohnmächtig vorgefunden. <<, erklärte ich.
Charles' Blick wurde wieder ein wenig kälter. Dann wich dieser Ausdruck einem wütenden Blick.

>> Haben Sie gesehen was passiert ist oder warum er zusammengebrochen sein könnte? <<, fragte er mich.

>> Wir waren verabredet. <<, log ich. >> Er wollte mich abholen und hat an die Tür geklopft. Plötzlich ist er gegen die Tür gefallen und hat angefangen zu schreien. <<, erklärte ich. >> Als meine Dienerin daraufhin die Tür öffnete haben wir ihn so vorgefunden. <<

Charles blickte kurz starr auf einen Punkt hinter meinem Kopf. Ich hielt mich schwer um mich nicht umzudrehen.

>> Vielen Dank für Ihre Hilfe. <<, sagte er mit einer gepressten Stimme und sah mich dann wieder an. Er hob seine Hände um sie auf meine Schultern zu legen und für einen kurzen Moment überlegte ich zurückzuweichen, aber es wäre zu auffällig, es wäre zu riskant gewesen, weshalb ich ihn ließ. Ich ließ die Hände des Vergewaltigers meiner Mutter auf meine Schultern legen. Die Hände, die ihr die Kehle durchgeschnitten und meinem Vater sein Messer ins Knie gerammt hatten.

Ich hielt mich schwer zurück, um nicht zusammen zu zucken und nickte bloß. Ich zwang mich zu einem Lächeln, aber spürte wie der Hass in mir stieg und versuchte aus seinem Käfig auszubrechen. Mein Blut kochte vor Wut und ich spürte wie sich mein Inneres verdunkelte.

Ich fühlte Rache. Ich wollte mich rächen, jetzt sofort. Doch bevor ich mich von dem Hassgefühl in mir leiten ließ, zog Charles seine Hände wieder zurück. Es war als würde eine schwere Last von mir abfallen. Ich atmete leise auf. Wieso hatte ich mich vorhin so...dunkel gefühlt?

>> Ich muss jetzt zu meinem Sohn. Wenn Sie mich entschuldigen würden. <<, informierte er mich ganz höflich und wandte sich schon von mir ab.

>> Ich würde Sie gerne begleiten. <<, hörte ich mich selber sagen und biss mir auf die Zunge. Wieso hatte ich das gesagt?

Ein wenig überrascht drehte sich Charles wieder zu mir und sah mir in die Augen. Die Skepsis in seinem Blick war durchgehend vorhanden.

>> Immerhin haben Sie ihn gefunden. <<, erwiderte er. >> Also können Sie auch gerne mitkommen. << Er lächelte mich an, aber es erreichte nicht seine Augen. Er war böse. Man konnte es selbst in seinen Augen sehen. Pure Bosheit.

Ich nickte bloß und zwang mir wieder ein Lächeln auf mein Gesicht.

Die schwarz gekleideten Männer um mich herum warteten geduldig, bis wir schließlich losliefen und uns auf den Weg zu Ethan machten.
Charles lief mit schnellen Schritten und ich hielt mich wirklich schwer zurück, um ihn nicht jetzt schon umzubringen.
Je näher wir der Krankenstation kamen, desto mehr Schritte waren zu hören. Manche riefen anderen etwas zu. Ärzte liefen hektisch herum und blieben wie angewurzelt stehen, wenn Charles an ihnen vorbeilief. Sie begrüßten ihn mit einem knappen Nicken und verschwanden dann wieder.

>> Wo ist mein Sohn? <<, fragte er einen der Ärzte.

>> Hier eure Hoheit. <<

Ernsthaft jetzt? Eure Hoheit? Fühlte er sich irgendwie cool weil er so genannt wurde? Bzw. weil er all seine Mitarbeiter dazu zwang ihn so zu nennen?

Ich wollte die Augen verdrehen, aber hielt mich zurück. Wir folgten dem Arzt und betraten den Raum in dem sich Ethan befand.

Ich blieb kurz stehen als ich ihn so sah. Sie hatten seinen Oberkörper frei gemacht und ein Laken auf seine Beine und sein Unterleib gelegt. Verschiedene Geräte waren durch Schläuche mit Ethans Körper verbunden. Er zitterte stark und man konnte all seine Adern sehen. Ich folgte den anderen zu seinem Bett und blieb davor stehen.

Charles sah auf seinen Sohn herunter und betrachtete ihn. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Wo war Ethans Mutter eigentlich abgeblieben?

>> Wo ist er?! <<, hörte ich plötzlich eine schrille Stimme schreien und wusste sofort wer es war. Lindsey. Charles sah auf und blickte zur Tür.

Die nervige Blondine kam mit ihren hochhackigen Schuhen hereingestürmt und lief direkt zu Ethan. Sie hatte ihre Hand vor den Mund gelegt und Tränen standen ihr in den Augen.

>> Wer hat ihm das angetan? <<, schrie sie hysterisch und beugte sich sofort zu Ethan herunter. Ihre Finger berührten sein Gesicht, während ihre langen blonden Haare Ethans muskulöse Brust streiften.

>> Miss, Sie müssen... <<, setzte der Arzt an.

>> Ich muss gar nichts! <<, schrie sie ihn verzogen an. >> Lassen Sie mich in Ruhe und bringen sie Ethan wieder zum Leben. <<

Wie dumm konnte man eigentlich sein? Sah sie nicht das Gerät auf dem man Ethans Herzschläge sehen und messen konnte?

Der Arzt erwiderte jedoch nichts daraufhin, sondern sah sie sekundenlang an bevor er nickte.

>> Ich lasse Sie in Ruhe. <<, wiederholte er wie ein Roboter und verließ den Raum.

>> Ethan, Schatz. Werde wieder gesund, Baby. <<, flüsterte Lindsey ihm zu. Ich spürte etwas Komisches in mir aufsteigen. Es war eine Mischung aus Wut und...und irgendetwas mir Unbekanntem. Ich wollte sie von Ethan wegstoßen und sie gegen die Wand klatschen. Was fiel ihr eigentlich ein? Immerhin war Ethan nicht ansprechbar und sie nutzte die Gelegenheit sofort aus, um Ethan anzufassen oder was auch immer.

Ich wollte sie gerade wegschubsen, als sie sich herunter beugte um Ethan einen Kuss zu geben, als sich plötzlich jemand räusperte. Sie sah auf.

>> Schön, dass du so höflich bist und mich begrüßt Lindsey. <<, sagte Charles und sah sie mit einem kalten Blick an. Sein Ton triefte vor Sarkasmus.

>> Oh, hallo Charles. <<, erwiderte sie mit einem gespielt unschuldigen Ton und sah ihn aus großen Augen an. >> Ich wollte nicht unhöflich sein, nur... <<

>> Nur, dass du jeden anderen in diesem Raum übersiehst und versuchst meinen Sohn zu küssen, während er ohnmächtig ist? <<

Lindsey blieb still und wandte wütend ihren Blick ab. Wahrscheinlich gefiel es ihr nicht, wie Charles mit ihr sprach. Sie war wohl etwas anderes gewohnt.

>> Und nicht nur das. <<, redete er weiter. >> Dann schickst du auch noch den Arzt weg der Ethan behandelt? Du weißt aber schon, dass dein Schatz... <<, der Sarkasmus war nicht zu überhören. >> ...nur dann gesund werden kann, wenn sein Arzt ihn behandelt? <<

>> Ja, ich wollte bloß... <<, wollte Lindsey ihm widersprechen, als Charles ihr erneut das Wort abschnitt.

>> Bloß was? <<, fragte er wütend. Sein Blick war noch kälter, wenn dies überhaupt ging.
Dann wandte er sich plötzlich mir zu, mit einem netten Lächeln und einem etwas weicherem Blick.

>> Eliza, könntest du uns vielleicht für einen Moment entschuldigen? Ich komme gleich wieder. <<, sagte er an mich gewandt.

>> Natürlich. <<, sagte ich und nickte.

Erst da schien mich Lindsey bemerkt zu haben. Ihre Augen weiteten sich und ein wütender Ausdruck schlich sich in ihre Augen.

Was denn? Bist du etwa neidisch? , ging es mir durch den Kopf. Bevor sie den Raum zusammen mit Charles verließ, lächelte ich sie provokant an.

Als die Beiden weg waren näherte ich mich Ethan und beugte mich etwas zu ihm herunter. Wieso hatte sich Charles nicht gewundert, dass dies mit Ethans Adern geschah? Und warum hatte er es mich sehen lassen? Es schien ihn nicht gestört zu haben. Aber wieso?

Ich hörte gedämpfte Stimmen aus dem Nebenzimmer kommen und spitzte die Ohren.

>> Ethan will dich nicht haben und noch weniger will ich dich. Also pass das nächste Mal besser auf, was du tust oder vorhast zu tun. <<

Von Lindsey war nichts zu hören.

>> Und was sollte das mit dem Arzt vorhin? Auch noch vor einer Zweitklassigen! Ich werde wohl mit deinem Vater sprechen müssen. Du kannst nicht vor allen Leuten deine Gaben anwenden! <<

Das war es also gewesen. Das war der Grund warum der Arzt sich komisch verhalten hatte. Wie ein Roboter.

Trotz allem konnte ich meine Schadenfreude irgendwie nicht zurückhalten und grinste in mich hinein. Es tat gut Lindsey so sprachlos zu erleben.

Charles schimpfte noch weiter mit ihr, aber plötzlich regte sich Ethan, sodass ich mich auf ihn konzentrierte und mich ihm sofort näherte.

Ich sah auf das Gerät und bemerkte, dass Ethans Herz nun gleichmäßiger verlief. Ich sah ihn an. Langsam öffnete er seine Augen, sodass die Grasgrüne darin mir entgegenblickte.

>> Ethan. <<, flüsterte ich und runzelte besorgt die Stirn. Er schien zunächst in die Leere zu starren, doch als ich ihn unbewusst am Arm berührte, traf sein Blick den meinen.

>> Eliza. <<, erwiderte er schwach. Ethan versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht verzog sich zu einem schmerzvollen Ausdruck. Plötzlich spürte ich wie die Adern abschwollen und langsam aber sicher normaler wurden.
Er sah an sich herunter. Sein Herz fing an schneller zu schlagen.

>> Es tut weh. <<, flüsterte er.

Irgendein Gerät fing an zu piepen und plötzlich rannten zwei Ärzte herein. Ich wollte einen Schritt zurücktreten, doch Ethan hielt mich schwach an der Hand fest.

>> Bleib hier. <<, flüsterte er, bevor seine Augen zu fielen und er wieder ohnmächtig wurde. Seine Finger streiften meine Hand, als die Seine von meiner abließ und schwach herunter hing.

>> Was ist passiert? <<, rief Charles und kam hineingestürmt.

>> Eure Hoheit wir müssen Sie und ihre Begleitung bitten den Raum zu verlassen. <<, sagte einer der Ärzte.

>> Wie kannst du es wagen, mir... <<, setzte Charles an. Ich wusste nicht was mich in dem Moment dazu brachte zu tun was ich tat, aber wahrscheinlich war es Ethans schmerzerfüllter Gesichtsausdruck der mich dazu trieb.

>> Er will Sie nicht beleidigen. Aber die Ärzte brauchen Platz um Ethan zu behandeln. <<, unterbrach ich Charles. Überrascht sah er mich an.
Lindsey, die hinter ihm stand, funkelte mich an. Dann grinste sie böse.

>> Sir, bitte. <<, sagte der Arzt.

Charles sah mich immer noch an. Schließlich nickte er und verließ den Raum. Ich folgte ihm.

Bevor wir jedoch auf den Flur traten, sah ich wie das Grinsen aus Lindseys Gesicht wich. Hatte sie eine andere Reaktion von Charles erwartet, weil ich ihn unterbrochen hatte?

Die Tür wurde hinter uns geschlossen und gedämpfte Stimmen waren zu hören. Die Ärzte hatten uns immer noch nicht gesagt was mit Ethan eigentlich los war. Oder hatten sie es nur mir verschwiegen? Vielleicht war es ja etwas, das häufiger auftrat und jeder wusste bereits um was es ging?

>> Lindsey, geh und hol deinen Bruder. <<, befahl Charles ihr. Sie sah wütend aus.

>> Warum kann sie das nicht tun? <<, fragte sie ihn und kreuzte ihre Arme vor der Brust.

>> Weil ich es dir befohlen habe und nicht ihr. <<, erwiderte er mit einem kalten und genervten Blick. >> Woher soll sie außerdem wissen wo dein Bruder ist? <<, fragte er sie dann. >> Wie kann ein solch intelligenter Mann wie dein Vater nur so eine dumme Tochter haben. <<

Okay, das war wirklich fies. Lindsey funkelte mich zwar an aber ich sah sie ohne Ausdruck an. Konnte es sein, dass sie ständig unter dem Schatten ihres Bruders aufwachsen musste und deshalb so arrogant war und immer versuchte alles zu bekommen was sie wollte, damit es ja nicht ihr Bruder bekam?

Lindsey wandte sich von uns ab und verließ den Krankenflügel. Dabei klackerten ihre Schuhe jedes Mal wenn sie den Boden trafen. Ich wusste nicht ob sie es mit Absicht tat, aber ihr Hinterteil wackelte heftig von rechts nach links, während sie lief. Dann noch ihr eng anliegendes Kleid.

Ekel stieg in mir auf als ich bemerkte, dass Charles ihr mit Lust hinterher starrte. Unauffällig distanzierte ich mich weiter von ihm und wandte den Blick ab. Trotz meiner Hass- und Rachegefühle die sich in mir aufgestaut hatten, war ich irgendwie stolz auf mich, dass ich mich so unter Kontrolle hielt. Ich dankte Gott dafür, dass er es mir ermöglichte. Sonst hätte ich dem Scheißkerl wahrscheinlich schon längst die Kehle durchgeschnitten.

>> Was ist da drin passiert? <<, hörte ich ihn plötzlich fragen. Er stellte sich vor mich und sah mich mit einem analysierenden Blick an.

>> Ich stand neben Ethans Liege und habe gesehen wie sein Herz plötzlich angefangen hat gleichmäßiger zu schlagen. Dann hat er seine Augen geöffnet und mir gesagt, dass es ihm wehtut. <<, erklärte ich.

Charles verengte seine Augen. >> Hat er gesagt, was ihm wehtut? <<

>> Nein. <<, antwortete ich. >> Er hatte keine Chance dazu, da er wieder ohnmächtig geworden ist. Dann sind auch schon die Ärzte hereingekommen. <<

Charles blieb eine Weile still und lief auf und ab. Ich konnte es nicht fassen. Ich war meinem Erzfeind so nah! Und trotzdem tat ich nichts.

Nein! , schimpfte ich mit mir selbst. Du hast einen Plan, also halt dich dran!

Einige Minuten später blieb Charles wieder vor mir stehen und sah mich an. Sein leuchtend blaues Auge betrachtete mich.

>> Du bist mutig. <<, stellte er dann fest. >> Das gefällt mir. <<

Ich wusste nicht wie ich seine Aussage auffassen sollte und sah ihn deshalb ein wenig verwirrt an.

>> Du scheinst stark zu sein, Eliza. Und klug. <<, redete er weiter. >> Ich habe Gerüchte gehört, dass du schon einige Male mit Ethan außerhalb der Tanzveranstaltungen gesehen wurden bist. <<

Worauf wollte er hinaus?

>> Und getanzt hast du mit ihm auch schon oft. <<, sagte er. >> Ich informiere mich über jeden, der sich meinem Sohn nähert. Aber du scheinst nicht nur Ethans Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern auch die seines besten Freundes. <<

Ich hob eine Augenbraue hoch. >> Ich denke nicht, dass es in meiner Hand liegt die Aufmerksamkeit von Leuten auf mich zu ziehen. <<, erwiderte ich. >> Mr. Bates hat sich offensichtlich selber dazu entschieden sich mir zuzuwenden. <<

Charles sah mich mit einem Lächeln an. >> Ich sage ja. Mutig. <<

Ich wusste nicht was ich daraufhin sagen sollte. Wieder betrachtete er mich.

>> Ich sage dir eins, Liebes. <<, flüsterte er plötzlich und kam auf mich zu. Bleib ruhig, bleib ruhig, dachte ich mir. >> Wenn du auch nur daran denken solltest Spielchen mit meinem Sohn zu spielen und ihm das Herz zu brechen, dann... <<

>> Soweit wird es nicht kommen, Sir. <<, unterbrach ich ihn mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Charles blieb stehen und sah mich mit gerunzelter Stirn an. Er schien verwirrt zu sein.

>> Und warum das? <<, fragte er mich.

>> Er ist Ihr Sohn. Der Sohn von Charles Creeg. Man kann sein Herz nicht brechen, sonst wäre er kein Creeg. <<

Ich ekelte mich vor mir selbst, weil ich ihm ein Kompliment gemacht hatte. Zwar war es nur vorgetäuscht aber trotzdem. Ich könnte kotzen. Jedoch schien meine Aussage Charles zu gefallen. Er lächelte mich an, bis er schließlich anfing zu grinsen.

>> Das stimmt. <<, sagte er. >> Ich sagte ja bereits. Sie sind klug. <<

Ich bedankte mich mit einem leichten Nicken und sah ihn an. Keiner von uns wandte den Blick ab.
Es war mir zwar ziemlich unangenehm, aber ihm schien es zu gefallen. Widerlicher Bastard!

>> Charles! <<, hörten wir plötzlich eine Stimme rufen. Ich drehte mich um und sah wie Leo auf uns zugerannt kam.

>> Ist es schon wieder passiert? <<, fragte er ihn, bis er mich bemerkte und sich merklich auf die Zunge biss. Er wollte nicht, dass ich es wusste. Aber ich würde herauskriegen wovon er da sprach.

>> Ich meine, wie geht es ihm. Was ist passiert? <<

Charles sah ihn mit einem wissenden Blick an. Sie verheimlichten irgendetwas. Definitiv.

>> Ich gehe dann mal. Ich hoffe, dass es ihm schnellstens besser geht. <<, sagte ich und verabschiedete mich von den Beiden. Bevor ich den Krankenflügel verließ, blickte ich Leo intensiv in die Augen. Er erwiderte meinen Blick und für einen kurzen Moment war es als würde die Zeit stehen bleiben, doch dann war der Augenblick vorüber und ich ließ die Beiden hinter mir.
Ich musste so schnell wie möglich mit Harper sprechen.

Als ich schon weiter weg war und zu meinem Zimmer eilte, hörte ich Leo nach mir rufen.
Ich drehte mich um und sah ihn an fragend an.

>> Sehen wir uns heute Abend trotzdem? <<, fragte er mich.

>> Dein Freund liegt ohnmächtig in der Notaufnahme und du fragst mich ernsthaft noch ob wir uns heute Abend trotzdem treffen werden? <<

>> Ja. Warum auch nicht? <<

Ich schnaubte. >> Du verstehst es einfach nicht oder? << Er nutzte die Apathie seines besten Freundes aus, um mich zu umgarnen? Wie verlogen konnte man bloß sein?

>> Was denn? Man lebt nur ein Mal. Daraus muss man nun mal was machen. <<, erwiderte er.

Wie sollte so ein Kerl bitteschön eine gute Seele haben?

Ich schüttelte meinen Kopf und ließ ihn dort stehen. Ich musste im Moment sowieso schon so viele Gefühle verarbeiten und jetzt kam auch noch dieser Mistkerl hinzu.

Wie konnte man nur so unmenschlich sein?

PS: Voten und kommentieren nicht vergessen bitte *-* <33

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