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Hallöchen meine Lieben :D Sorry, dass ich so lange nicht geupdated habe >.< Ich hatte wirklich viel um die Ohren. Ich hoffe ihr wisst noch, wie das letzte Kapitel geendet hat *-*Hoffe das Kapitel gefällt euch *-* Viel Spaß beim Lesen! <33 :D
>> Ich habe endlich herauskriegen können wo sich dein Zimmer befindet. <<
Mit diesen Worten begrüßte mich Leo, während er mich schief angrinste. Ich öffnete den Mund, aber brachte nichts heraus. Das konnte nicht sein. Ich muss mich täuschen, dachte ich mir. Ja, ich muss mich ganz sicher täuschen. Leo kann keine gute Seele haben. Er kann es nicht sein, nein!
>> Ist irgendetwas? <<, fragte er mich. Sein Grinsen war nun verschwunden. Er musterte meinen Blick.
>> I-Ich.. <<, setzte ich an, doch wusste nicht was ich sagen sollte. Hatte ich mich geirrt? War Leo doch die bessere Person? Besser als Ethan? Hatte ich mich wirklich vertan?
Nein! , rief ich mir selbst zu. Nein! Ich habe ihn jahrelang studiert und ausspioniert! Leo kann keine gute Seele haben! Er ist ein Betrüger, Lügner, Fremdgeher, Playboy, Dieb und eine arrogante Person. Alles negative Eigenschaften! Ich muss mich irren!
>> D-Du... <<, stotterte ich und kniff leicht die Augen zusammen als könnte ich ihn so besser erkennen. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Nein! Was? Leo? Nein...das..
>> Alles in Ordnung? <<, fragte er mich nun. Als er Anstalten machte mich an der Schulter zu berühren wich ich reflexartig zurück. Er sah mich ein wenig überrascht an und zog seine Hand zurück.
>> Ich wollte nur... <<
>> Schon gut. Tut mir leid. <<, unterbrach ich Leo. >> Ich war irgendwie nicht ganz bei mir. <<, erklärte ich. >> Habe geschlafen. <<, fügte ich noch eine Lüge hinzu. Eigentlich hasste ich es zu lügen. Aber unter diesen Snobs durfte ich nicht auffällig wirken.
Warte mal? , dachte ich mir plötzlich. Ich sollte doch eigentlich sauer auf Leo sein, weil er mir die Sache mit Lindsey verschwiegen hat!
Ich räusperte mich und stellte mich noch gerader hin als vorher und sah Leo direkt in die Augen.
>> Weißt du was? Nein. Es tut mir nicht leid. <<, sagte ich schließlich. Er sah mich überrascht an.
>> Ich sollte nicht einmal mit dir reden. Also verschwinde. <<, fügte ich barsch hinzu und knallte die Tür vor seiner Nase zu.
Sein Gesichtsausdruck in diesem Moment, war unbezahlbar. Offener Mund und noch überraschter Blick als vorhin.
>> Was habe ich denn getan? <<, hörte ich ihn durch die Tür fragen. Er klang ein wenig...verzweifelt?
Rubin sah mich mit einem fragenden Blick an. Ich schüttelte einfach nur den Kopf.
>> Ich hätte dich nicht für so dumm gehalten. <<, erwiderte ich auf Leos Frage hin und musste grinsen als Rubin zu kichern anfing.
>> Also hattest du mich für dumm genug gehalten, aber nicht für so dumm? <<
>> Ganz richtig. <<, antwortete ich.
>> Können wir nicht einfach darüber reden? <<, fragte er. >> Sag mir doch was ich falsch gemacht habe. <<
>> Äh, nein? <<, widersprach ich ihm. >> Du solltest schon selber draufkommen. <<
Irgendwie machte es Spaß ihn so zappeln zu lassen. Rubin lachte leise auf und ich versuchte mir das Grinsen zu verkneifen.
Dann fiel mein Blick auf meine Hände und ich bemerkte erst da, dass sie immer noch voller Blut waren. Schnell ging ich ins Badezimmer und wusch es ab, während Leo weiter redete.
>> Okay, lass mich überlegen. Bist du sauer weil ich mit dir Tango getanzt habe? <<
Ich antwortete nicht. War er wirklich so blöd?
>> Nein, warte. Das kann nicht sein. <<
>> Blitzmerker. <<, flüsterte ich.
Einige Sekunden war es still, bevor er wieder anfing zu raten.
>> Hat es was mit gestern zu tun? <<, fragte er schließlich. Jetzt klang er ein wenig ernster. Vielleicht hatte er es jetzt endlich kapiert.
Ich verließ das Bad und näherte mich der Tür.
>> Hat es was mit der Warnung wegen Lindsey zu tun? <<, fragte er nun und wartete auf meine Antwort.
Seufzend öffnete ich die Tür und sah ihn mit einem strengen und wütenden Blick an.
>> Du hast mir nicht gesagt, dass sie deine Schwester ist. << So, nun musste er nicht mehr raten. Ich hatte das ach so schwierige Rätsel für ihn gelöst.
Leo öffnete seinen Mund und schloss ihn sogleich wieder. Wahrscheinlich hatte ich ihm die Sprache verschlagen.
Ich hob meine linke Augenbraue nach oben und betrachtete ihn mit einem arroganten Blick.
>> Dachtest wohl nicht, dass ich schlau genug bin und es irgendwann herauskriegen würde, oder? <<
>> I-Ich... <<, stotterte Leo und verstummte dann wieder. Er sah mich ein paar Sekunden lang still an und senkte dann seinen Blick.
>> Ich wollte nicht, dass du es weißt. <<, sagte er schließlich.
>> Warum? <<
>> Weil ich mir schon denken konnte, dass du so reagierst. <<, antwortete er. Ich glaubte ihm nicht. Irgendetwas stimmte an seiner Stimme nicht. Er log mich an. Ich war mir sicher.
>> Lüg mich nicht an, Leo. <<
Überrascht hob er seinen Blick und runzelte die Stirn. >> Ich lüge nicht. << Düüüd. Noch eine Lüge.
>> Du solltest deine erste Lüge nicht noch mit einer zweiten Lüge bestärken. Meinst du nicht auch? Komm wieder, wenn du lernst mir die Wahrheit zu sagen. <<
Seine Augen weiteten sich leicht, als ich die Tür wieder vor seiner Nase zuknallte.
Er konnte keine gute Seele haben. Wie war das möglich? Immerhin hatte er mich jetzt gerade eben ohne Grund bereits zwei Mal angelogen. Was war sein Problem?
Ähm..vielleicht, dass er eine böse Seele hat? , ging es mir durch den Kopf.
Einige Sekunden lang blieb es still hinter der Tür. Rubin sah mich fragend an. War er denn gegangen? Nein, ich hatte keine Schritte gehört.
>> Wie du willst. <<, hörte ich ihn schließlich sagen. Ich hätte gedacht er würde mir jetzt die Wahrheit sagen, aber stattdessen ging er davon.
So viel zu meinem Gespür für gute Seelen.
>> Was war das denn? <<, fragte Rubin mich mit hochgezogenen Augenbrauen. >> Wieso bist du vorhin so zur Tür gerast? <<
Ich war überrascht über ihre Neugier. Normalerweise fragte sie kaum etwas und wenn, dann eher zurückhaltender.
>> I-ich...habe etwas gespürt. <<, erklärte ich. >> Während meiner...Verwandlung. <<, fügte ich vorsichtig hinzu.
Rubin runzelte die Stirn.
>> Ich habe jemanden auf uns zukommen sehen. Bzw. gespürt. Jemanden mit einer guten und unschuldigen Seele. <<, redete ich weiter.
>> Aber Leo hat doch bestimmt nicht... <<
>> Das ist ja das Problem. <<, unterbrach ich sie. >> Ich muss mich geirrt haben, aber bei so etwas irre ich mich nie. Das ist mir noch nie passiert. <<, erklärte ich nachdenklich. Ich erinnerte mich an alle Male, an denen mir so etwas passiert war. Bei keinen von solchen Momenten hatte ich mich getäuscht. Konnte Leo seine wahre Identität vielleicht vor anderen verbergen? Hatte er auch eine Gabe, sowie seine Schwester? Aber wieso sollte er diese Gabe bei mir anwenden, wenn er doch überhaupt nicht wusste wer ich wirklich war?
Ich war verwirrt. Irgendetwas stimmte hier nicht.
>> Ich gehe jetzt wieder runter. <<, informierte ich Rubin nachdenklich.
>> Okay. Ich bleibe hier. <<
Ich nickte, nahm meine kleine Tasche und verließ den Raum. Rubin lächelte mich ein letztes Mal an, bevor ich die Tür zuzog.
Diesmal nahm ich die Treppen, um hinunter zu gelangen. Im Aufzug waren mir immer viel zu viele Menschen. Doch als ich bereits ein paar Stufen hinunter gelaufen war, hörte ich ein kleines Geräusch und horchte auf. Was war das gewesen?
Ich tat so wäre ich beim Laufen umgeknickt und stützte mich deshalb am Geländer links von mir ab, sodass ich unauffällig nach hinten sehen konnte. Es war keiner da.
Als ich mich langsam wieder den Treppen zuwenden wollte, hörte ich wieder etwas und drehte mich sofort wieder in die Richtung. Es waren leichte Schritte gewesen. Ganz leise und vorsichtige Schritte die nicht erkannt werden wollten.
Ich kniff leicht die Augen zusammen und sah mich um. Ich tat so als müsste ich mich am Augenlid kratzen und aktivierte unauffällig die Scan-Kontaktlinse die ich trug. Sie scannte den gesamten Bereich an dem ich mich befand und konnte selbstverständlich durch Gegenstände hindurch sehen. Abgesehen davon zeigte sie mir alle Temperaturen um mich herum, sodass ich Menschen, die sich vor mir verstecken wollten, zusätzlich durch ihre Körpertemperatur erkannte.
Und direkt hinter der Wand, oben an den Treppen, die sich links befand, versteckte sich eine Person. Diese war männlich und hatte eine normale Körpertemperatur.
Ich tat so als hätte ich ihn nicht bemerkt und wandte mich wieder den Treppen zu, um endlich nach unten zu gelangen.
Die nächsten paar Minuten tat ich so als würde ich seine leisen Schritte hinter mir nicht hören. Als ich schließlich unten ankam, lehnte ich mich an die Wand die zum linken Flügel führte und versteckte mich somit vor meinem Verfolger.
Ich hörte seine Schritte. Er blieb unten stehen und sah sich wahrscheinlich um. Dann lief er langsam voraus, so als hätte er nichts Geheimes getan.
Dabei bemerkte er nicht, dass ich ihn nun von hinten betrachten konnte. Ich runzelte die Stirn.
War das nicht...
>> Ethan? <<, fragte ich laut und abrupt blieb er stehen. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu. Er drehte sich nur langsam zu mir.
>> Hey... <<, begrüßte er mich ein wenig...nervös? Und versuchte dabei zu grinsen.
>> Hast du mich etwa verfolgt? <<, fragte ich ihn entgeistert. Was fiel ihm ein?
Er ist Charles' Sohn. Was erwartest du? , ging es mir gleichzeitig durch den Kopf. Aber irgendwie...fühlte es sich trotzdem komisch an. Ich wusste nicht genau was es war, aber er hatte etwas getan das ich von ihm nicht erwartet hatte.
>> Nein, w-wie kommst du darauf? << Er log mich an. Und er konnte es überhaupt nicht überzeugend darstellen. Ich verkniff mir das schadenfrohe Grinsen.
>> Wieso lügt mich heute jeder an? <<
Er runzelte die Stirn. >> Ich lüge... <<
>> Spar dir die zweite Lüge. Du kannst echt nicht schauspielern, Ethan. <<, unterbrach ich ihn. Er sah mich überrascht an und öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, aber schloss ihn sogleich wieder.
Ich hob meine rechte Augenbraue und sah ihm direkt in die Augen.
>> Also, warum hast du mich verfolgt? <<, fragte ich ihn.
>> Ich... <<
>> Und lüg mich jetzt bitte nicht wieder an. <<
Ethan hielt meinem Blick stand. Eine Weile standen wir so da, bis er einen Schritt auf mich zukam.
>> Ich habe dich nicht verfolgt. <<, bestritt er jedoch.
>> Ethan, ich habe doch gesagt, dass... <<
>> Ich habe Leo verfolgt. <<, beendete er seinen Satz und unterbrach mich somit. Hatte ich mich also doch geirrt vorhin? Er hatte mich überhaupt nicht angelogen. Aber auch nicht die ganze Wahrheit gesagt, ging es mir durch den Kopf.
Was war heute los mit mir? Funktionierten meine Sinne nicht richtig? Was zur Hölle war los?!
>> Warum? <<, fragte ich ihn geradeheraus.
>> Weil ich wissen wollte, was er von dir will. <<, antwortete er und ich glaubte ihm. Er sah mich aus seinen wunderschönen grünen Augen an. Wie konnte Leo eine gute Seele haben und Ethan nicht?
>> Und wieso wolltest du das wissen? <<, hakte ich nach.
>> Es interessiert mich nun einmal. <<, antwortete er. >> Ich muss dich ja nicht um Erlaubnis bitten, wenn ich meinen besten Freund ausspionieren will, oder? <<
Okay, das kam jetzt unerwartet. Ich änderte meinen Blick. Arrogant sah ich ihn an.
>> Jemand den du ausspionierst kann nicht dein bester Freund sein. <<, erwiderte ich. >> Abgesehen davon hat hier keiner was von Erlaubnis gesagt, aber ich habe ja wohl das Recht zu wissen, warum ich in die ganze Sache hineingezogen werde und dabei in eine Opferrolle verfalle. <<
Ethan sah mich etwas überrascht an.
>> Und ich spiele nun mal nicht gerne die Opferrolle. <<, fügte ich hinzu und sah ihn abwartend an.
Er presste die Lippen aufeinander und hielt meinem festen Blick stand.
>> Wenn du nicht willst, dass du da hineingezogen wirst, dann sag mir doch einfach was er von dir will. <<, erwiderte er schließlich mit einer etwas unfreundlichen Stimme.
>> Was er von mir will? <<, wiederholte ich mit einer ebenso unfreundlichen Stimmlage.
Ethan nickte leicht.
>> Woher soll ich das denn wissen? Schon mal die Idee gehabt deinen tollen besten Freund mal selber darauf anzusprechen? Immerhin reden normale Menschen über so etwas. <<
>> Tja, wir sind nun mal keine normalen Menschen. <<
Jetzt hatte er sich definitiv verplappert. Nachdem er merkte, was er gesagt hatte weiteten sich kurz seine Augen. Ethan versuchte ein Pokerface aufzusetzen, aber ich hatte ihn längst durchschaut.
>> Was seid ihr denn dann? <<, hakte ich mit einem Schmunzeln nach.
>> Du weißt wie ich das gemeint habe. <<
>> Tu ich das? <<
Ethan sah mir in die Augen. >> Versuchst du mir irgendetwas zu unterstellen? <<
>> Nein, wie kommst du darauf? <<, fragte ich ihn und grinste dabei frech. >> Schon klar, ihr seid nicht normal. Weil ihr ja die Tollsten auf der Erde seid. <<, fügte ich noch hinzu, damit es nicht zu verdächtig wurde. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich ein wenig.
>> Ich habe nicht gesagt, dass ich toll bin. <<, widersprach er und diesmal schlich sich ein Lächeln in sein ernstes Gesicht.
>> Das sehen viele anders. <<, erwiderte ich bloß und wandte mich dann zum Gehen.
Plötzlich spürte ich wie er mich an meinem Handgelenk festhielt und mich zu sich zog. Er sah mir mit einem forschenden Blick in die Augen.
>> Ich weiß nicht was es ist, aber ich werde es herauskriegen. <<, flüsterte er und betrachtete dabei intensiv meine Augen.
>> Ich auch. <<, entgegnete ich, sodass er mich etwas überrascht und verwirrt zugleich ansah.
>> Was meinst du damit? <<
>> Das gleiche was du meinst. <<
Ethan runzelte die Stirn. Seine grünen Augen verrieten mir, dass Panik in ihm aufstieg. Bloß warum, war die Frage.
Diesmal sah ich ihn forschend an.
>> Weißt du deine Augen... <<, sagte ich und bemerkte, dass er sich sofort versteifte. Sein Griff um mein Handgelenk wurde fester.
>> Was ist mit ihnen? <<, fragte er mich.
Ich sah ihn einige Sekunden lang bloß an, bis ich ihn anlächelte und mich von seinem Griff löste.
>> Wir haben noch eine lange Woche vor uns. <<, sagte ich und ging rückwärts auf den Ballsaal zu. >> Vielleicht erfährst du ja dann was ich damit gemeint habe. <<, fügte ich noch hinzu, wandte ihm schließlich den Rücken zu und ließ ihn dort stehen.
Ich spürte seine schnellen Schritte hinter mir, bis er mich erreichte und neben mir herlief.
>> Du magst es mich jedes Mal so stehen zu lassen, oder? <<, fragte er mich. Ich sah nach vorne.
>> Habe ich das etwa gesagt? <<
>> Nein, aber man sieht es dir an. Du amüsierst dich somit. <<
Diesmal sah ich ihn an und lächelte frech. >> Ich gebe es zu. Es ist amüsant dich so zu sehen. <<
Er hob die Augenbrauen und erwiderte mein Lächeln.
>> Mich wie zu sehen? <<, hakte Ethan nach.
>> Na so überrascht und verwirrt zugleich. <<
Gespielt empört öffnete er seinen Mund. >> Ich? Verwirrt? Niemals! <<
Er hatte mich tatsächlich zum Grinsen gebracht. Ethan sah mir fest in die Augen und grinste jetzt ebenfalls.
>> Willkommen meine Damen und Herren! <<, hörte wir jemanden rufen und blickten gleichzeitig in die Richtung aus der die Stimme kam.
Es war der Moderator.
>> Heute ist der dritte Tag unseres Festes und noch hat sich keiner von unseren beiden Prinzen für jemanden entschieden. <<, verkündete er. Wir standen nun in der Menge und ich sah mich um. Die reichen Mädchen um mich herum schienen enttäuscht zu sein.
Keiner von ihnen bemerkte, dass Ethan unter ihnen war. Jeder schaute konzentriert zu dem Moderator.
>> Nicht jeder ist geeignet für solch großartige Männer. <<, rief er ins Mikrofon. Ich hob meine linke Augenbraue und verdrehte dann die Augen. Was war bloß los mit diesen Leuten. Es gab nichts an Leo und Ethan derart zu verehren.
>> Also, wer wird sie davon überzeugen, dass sie die Richtige ist? Wer wird es schaffen ihre Herzen zu erobern? Wird es ihnen allein durch die intimen Tänze gelingen? << Bei seinem letzten Satz vertiefte er seine Stimme und versuchte dabei erotisch zu klingen.
Ich schüttelte leicht den Kopf und bemerkte erst da, dass Ethan mich von der Seite betrachtete. Ich sah ihn fragend an, aber er grinste bloß und hielt meinem Blick stand.
>> Wer ist die Eine? <<, hörte ich den Mann im Hintergrund sagen. >> Werden Ethan und Leo ihre Seelenpartner finden? <<
Ethan kam mir näher und ich blickte zu ihm hoch. Sein Grinsen war nun zu einem Lächeln geworden. Sein Blick war so intensiv und löste etwas in mir aus. Etwas Komisches, das ich so nicht kannte. Ein Gefühl das mir fremd war.
>> Lasst die Suche beginnen! <<
Ich hörte wie jeder um uns herum klatschte, aber sie kamen mir so weit weg vor. Als wäre die Zeit stehen geblieben, sodass ich nur Ethans wunderschönen grünen Augen vor mir sah. Ich wusste, dass er etwas in den Meinen suchte. Forschend blickten wir uns gegenseitig in die Augen und wären auch Stunden vergangen, hätte ich nicht genug von seinen dunkelgrünen Augen bekommen.
Doch plötzlich tickte die Uhr weiter und ich nahm all die Geräusche um uns herum wahr. Ethan stellte sich wieder gerade hin und ich räusperte mich.
Wir hatten uns zwar bloß angesehen, aber der Moment war so...intensiv gewesen, dass es mich noch immer nicht losließ.
>> Ich schätze du musst wieder auf die Bühne. <<, brachte ich schließlich hervor, aber sah ihn dabei nicht an.
>> Warum? <<, fragte er.
>> Weil du eine Tanzpartnerin finden musst. <<, antwortete ich und wandte mich ihm diesmal zu.
>> Ich habe sie doch schon gefunden. <<, erwiderte er und lächelte mich an. Ich sah ihn ein wenig überrascht an, doch er ließ mir keine Zeit um etwas zu sagen, denn die Musik begann und wir nahmen unsere Tanzhaltung ein.
Es war der gleiche Tanz wie gestern. Ich erinnerte mich wieder an den seltsamen elektrischen Schlag, den ich bei unserer Berührung gespürt hatte. Würde es heute auch passieren?
Er hob seine rechte Hand in die Luft und ich tat dasselbe mit meiner linken. Unsere Hände und Körper waren ganz nah, doch wir berührten uns nicht. Ethan lächelte mich an.
>> Du tanzt wunderschön, weißt du das? <<
Ich erwiderte sein Lächeln und runzelte die Stirn ein wenig.
>> Das meinst du doch nicht so. <<, sagte ich.
>> Ich meine es ernst. Du kannst es wirklich gut. Wer hat dir das Tanzen beigebracht? <<, fragte er mich. >> Dein Onkel? <<
>> Ja. <<, log ich und ließ mir nichts anmerken. Irgendwie tat es mir trotzdem leid, dass ich ihn anlügen musste.
>> Was ist mit deinen Eltern? <<, fragte er schließlich.
Ungewollt musste ich an meine biologischen Eltern denken und nicht an die fiktiven.
>> Sie...sind gestorben als ich sehr klein war. <<, antwortete ich und sah ihn dabei nicht an.
>> Oh, das...es tut mir sehr leid. Ich wusste nicht, dass... <<
>> Schon okay. <<, unterbrach ich ihn und zwang mir ein Lächeln aufs Gesicht. Dabei schlug mein Herz schneller und ich musste wieder daran denken, dass sein Vater der Mörder meiner Eltern war. Charles' Blut floss durch seine Adern, was bedeutete, dass solange Ethan lebte, ein Teil von Charles weiterleben würde.
>> Eliza, alles okay? <<, hörte ich ihn fragen. Seine Stimme klang besorgt.
Ich hob meinen Blick und sah ihn an. >> Ich habe nur... <<
>> Ich wollte dich nicht traurig machen. <<, unterbrach er mich. >> Es tut mir leid. Wirklich. <<
Sagte er die Wahrheit? Mein Gefühl bejahte es, doch meine Logik sagte etwas anderes.
Die Melodie des Liedes änderte sich, sodass ich mich von ihm entfernte und auf meinen neuen Tanzpartner wartete.
Aber Ethan machte keine Anstalten zu gehen. Er sah mich an.
>> Sollten wir nicht...? <<
>> Sollten wir? <<, fragte er mit einem frechen Lächeln auf den Lippen und einer gehobenen Augenbraue.
>> Aber die Regeln... <<
>> Man muss sich nicht immer an solche Regeln halten. <<, unterbrach er mich. >> Geht es nicht darum, dass ich meine Seelenverwandte finde? <<
Ich sah ihn bloß an.
>> Was wenn sie direkt vor mir steht und ich es aber noch nicht weiß? <<
Ungewollt musste ich lächeln. Meinte er das etwa ernst?
>> Aber um es herauszukriegen, muss ich noch ein wenig länger mit ihr tanzen. <<, sagte er und hob diesmal seine linke Hand in die Luft.
Wir tanzten ein weiteres Mal, während wir die empörten Menschen um uns herum ignorierten.
>> Wie kommst du darauf, dass ich deine Seelenverwandte sein könnte? <<, fragte ich ihn.
>> Ist so ein Gefühl. <<, meinte er und grinste. Ich erwiderte es und wieder verloren wir uns gegenseitig in unseren Augen.
Abermals schien die Zeit stehengeblieben zu sein, sodass ich niemanden außer Ethan wahrnahm. Wieso fühlte ich mich so komisch, wenn er bei mir war? Ich fühlte Dinge die ich nicht zuordnen konnte. Sie waren mir fremd und ich hatte...Angst vor ihnen? War es Angst oder doch nur Nervosität?
>> Was genau sagt dir dein Gefühl denn? <<, hakte ich sanft nach.
>> Dass du jemand bist, den ich definitiv nicht gehen lassen sollte. <<, antwortete er. Ethan sah mich diesmal ernst an.
>> Und du glaubst deinem Gefühl? <<
>> Ja. <<
>> Warum? <<
>> Sie hat mich bis jetzt noch nie getäuscht. <<
Ich nickte und hielt seinem ernsten Blick stand. >> Was sagt dein Gefühl dir noch? <<
>> Dass du anders bist. <<, antwortete er. >> Dass du etwas Besonderes bist. <<
Ich fühlte eine Art Kribbeln in meinem Bauch, aber versuchte es zu ignorieren. Vergeblich.
>> Was sagt dir dein Gefühl? <<, fragte mich diesmal Ethan.
Ich sah ihn nachdenklich an. >> Willst du das wirklich wissen? <<
Ich hörte im Hintergrund wie sich die Melodie wieder änderte.
>> Ja. <<, antwortete Ethan.
Ich betrachtete sein Gesicht. >> Gut, du wolltest es so... <<, setzte ich an, doch wurde von jemandem unterbrochen.
>> Auch wenn du Charles' Sohn bist, solltest du dich dennoch an die Tanzregeln halten, liebster Ethan. <<
Wir drehten uns zu der Stimme und blickten in Leos Gesicht. Er grinste, wie so oft.
Ethan sah plötzlich so genervt aus. >> Natürlich. <<, sagte er bloß, lächelte mich ein letztes Mal an und ging zu Leos Tanzpartnerin.
>> Na? Hast du mich vermisst? <<, fragt er mich grinsend.
>> Nicht im Geringsten. <<
Leo lachte kurz auf und hob seine Hand in die Luft und ich tat es ihm nach.
>> Du kannst wirklich gut tanzen. <<, kommentierte er grinsend.
>> Vielen Dank. <<, entgegnete ich mit gespielter Höflichkeit.
>> Also, Eliza. <<, setzte er an. Ich sah ihn überrascht an. Woher kannte er jetzt meinen Namen?
>> Ich habe mir überlegt, dass wir mal einen Abend ausgehen sollten. Was sagst du dazu? <<
Verwirrt runzelte ich die Stirn.
>> Meinst du etwa sowas wie ein Date? <<
>> Ja, genau das meine ich. <<, antwortete er gelassen.
Als wir uns umkreisten sah ich mit wem Ethan tanzte. Lindsey. Wieder stieg ein mir fremdes Gefühl in mir auf. Er schien sich zu amüsieren. Immerhin lachte er mit der blonden Zicke. Plötzlich bemerkte sie mich und verzog ihre Lippen zu einem schadenfrohen Lächeln. Dann strich sie Ethan über die Schultern, obwohl sie das streng genommen während dem Tanz nicht durfte, und sah mich mit einem siegessicheren Blick an. Sie flüsterte Ethan etwas zu und er grinste.
>> Gut. <<, sagte ich und sah wieder Leo an.
>> Gut, was? <<
>> Okay. Ich mache mit. <<
>> Das heißt du akzeptierst meinen Vorschlag mit dem Date? <<, fragte er mich mit hochgezogenen Augenbrauen.
>> Ja, warum klingst du so überrascht? <<
>> Ich hatte irgendwie gedacht es würde länger dauern dich dazu zu überzeugen. <<
Ich grinste ihn frech an. >> Tja, du kennst mich wohl nicht so gut, wie du dachtest. <<
>> Scheint so. <<, erwiderte er mit einem ebenso frechen Grinsen. Flirtend ließ er seinen Blick über meinen Körper wandern. So unangenehm mir das auch war, sagte ich nichts dazu sondern betrachtete aus dem Augenwinkel Ethan.
>> Dann hast du ja eine perfekte Gelegenheit um mir zu erklären warum du mir nicht gesagt hast, dass Lindsey deine Schwester ist. <<, sagte ich zu Leo.
Er hob seine rechte Augenbraue. >> Hatten wir das nicht geklärt? <<
>> Nein, du hast mich zwei Mal angelogen und bist dann gegangen ohne dich zu entschuldigen. <<, erinnerte ich ihn mit einem vorwurfsvollen Lächeln. >> Das Date ist deine Chance es wieder gutzumachen. <<
>> Wer weiß? Vielleicht hatte ich unser Date genau deswegen geplant. <<
Ich grinste ihn schief an. >> Glaube ich kaum. <<
>> Und warum? <<, fragte er. >> Glaubst du mich denn so gut zu kennen? << Seine Blicke waren erotisch. Ich hielt mich schwer um nicht zu lachen.
>> Ich erkenne ja wohl, wenn ein Mann mich begehrt. <<, sagte ich. >> Und bei dir sind es nicht nur deine Blicke die dich verraten. <<
Überrascht sah er mich an und biss sich dann auf die Unterlippe. Die Tanzmelodie änderte sich.
>> Du bist nicht nur eine gute Tänzerin, sondern auch eine gute Beobachterin. <<, meinte Leo. Plötzlich beugte er sich zu mir herunter, verschränkte seine Hände mit den meinen und näherte sich mir. >> Heute Abend um 21 Uhr. <<, flüsterte er mir ins Ohr, wobei seine Lippen mein Ohrläppchen berührten und eine Gänsehaut bei mir auslösten.
Dann löste er sich von mir und ging grinsend zur nächsten Tanzpartnerin. Ich musste ungewollt lächeln und biss mir auf die Unterlippe. Als ich meinen Blick über die Menge schweifen ließ, traf Ethans Blick den meinen.
Und er sah alles andere als gelassen aus.
PS: Voten und kommentieren nicht vergessen Chickas <33 xD
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