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Die Nacht war eine Torture gewesen. Angefangen damit, dass ich nicht -wie anfänglich gedacht- meine eigene Hütte bekam, sondern mir mit Ivan eine teilen musste. Dies wäre noch grenzwertig gewesen, hätte diese bekloppte Hütte zwei Matratzen gehabt. Aber nein! Ich hatte ihm gesagt, dass ich es vorzog, auf dem Boden zu schlafen. Jedoch war er mitten in der Nacht der Meinung, mich gegen meinen Willen auf sein Bett zu befördern. Es gab jedenfalls Krieg. Zwei knallharte Meinungen über Privatsphäre waren entstanden. Natürlich schloss sich Audrey mir an. Es gehörte sich nun mal, dass Frauen sich gegenseitig unterstützten. Es ging sogar soweit, dass sich Audrey mit ihrem Mann zoffte, da er meine Meinung und somit auch ihre in Frage stellte. Natürlich legte ich ihr ans Herz, sich nicht mit ihm zu zerstreiten. Jedoch war sie der Meinung, dass es so viel mehr Bedeutung als nur mein Problem mit Ivan beinhaltete. Ja- man konnte schon fast sagen, dass sie an meinem Zwergenaufstand einen Narren gefressen hatte. Jedenfalls stritt sich Audrey jede freie Minute mit ihrem Bruder, da sie mit mir in einer Hütte schlafen wollte. Doch nur ein Kopfschütteln genügte, um zu wissen das weitere Belagerungen zwecklos waren. Es war ein unfairer Kampf der Geschlechter. Aber mich stimmte es froh. Denn die Frauen gewannen ohne weitere Problematiken. Sie hörten auf zu kochen, wuschen nur noch ihre Wäsche und schwiegen. So war es uns ein leichtes zu gewinnen. Nur einzig und alleine ich, bekam meinen Gewinn nicht. Und dies war nun Mal im übertragenen Sinne Audrey. So schmollten wir weiter, während wir nach Wegen suchten, ihren Bruder auf die Palme zu bringen. Und es klappte, und wie es klappte. Einmal gossen wir Wasser in seine Schuhe, worauf sie am nächsteb Morgen nichts weiter als Eisblöcke waren. Sein Blick war unbeschreiblich gewesen. Seufzend drehte ich mich unter meiner Decke, bis ich leise Stimmen flüstern hörte. Ich beschloss zu lauschen. "Hey Drash! Ich schließe mich euch an. Wann geht's los?" murmelte die eine Stimme angetrunken. Jedoch hielt einer dagegen. "Bist du des Wahnsinns? Wenn dich jemand gehört haben sollte, bin ich tot. Ich hoffe doch sehr, dass du weißt, dass ein Angriff auf das Lager kein Kinderspiel ist!"
Ein Hicksen ertönte. "Aber ich weiß das du je-" wieder ein Hicksen. "..jeden gebrauchen kannst"
Außer vereinzelnten Geräuschen, die aus der Kehle des angetrunkenen Mannes kamen, war es still. Dann grummelte es.
"Morgen früh bei Sonnenaufgang geht es los. Wenn alle noch schlafen geht es schneller. Nun mach dich vom Acker und schlaf deinen Rausch aus Fredery!"
Eilende Schritten stapften am Zelt vorbei, doch die Füße des Drash blieben dort wo sie waren. Dann ertönte ein raues Lachen. "Und du mein Lieber wirst der Erste sein" dann entfernte er sich und ich hätte schwören können, dass er in meine Richtung geschaut hatte. Ivan...er wollte Ivan umbringen. Ich musste ihn warnen! Doch wenn ich jetzt rausging, lief ich in Gefahr, entdeckt zu werden. Ich werde wohl oder übel warten müssen, bis mich jemand suchen kam. Einige Zeit lang nestelte ich nervös an der Decke herum und kaute unruhig auf meiner Lippe herum. Jede Sekunde zählte und ich saß hier, vollkommen durcheinander und überlegte, was nun jetzt das Schlaueste wäre. So legte ich mich hin und grübelte. Natürlich wartete ich ungeduldig auf Ivan. Irgendwann, wo ich meine Lider fast nicht mehr aufhalten konnte, da kam er in die Hütte. Zu meinem Glück schien er nicht angetrunken. "Ivan!" mit einem Ruck stand ich vor ihm und ließ ihn somit einige Zentimeter nach hinten stolpern. "Du musst dir das anhören!" meinte ich aufgeregt und wollte schon loslegen, da unterbrach er mich mit einem Gähnen. "Jetzt nicht. Das kann bis morgen warten." meinte er bloß und zog sich sein Shirt aus. Dies geflissentlich ignorierend baute ich mich auf. "Aber-" "Lass mich schlafen verdammt! Was ist dein Problem? Ich werde jetzt schlafen und mir keine Tratschgeschichten anhören! Gute Nacht." mit diesen Worten vergrub er sich in seinen Decken. Verdammt! Das konnte doch einfach nicht wahr sein!
Schluckend trat ich näher an sein Bett. Wenn ich ihm nicht bescheid geben würde, wären wir morgen alle tot! Ich zog ihm die Decke weg und verschränkte meine Arme.
Doch bevor ich wieder ein Ton sagen konnte, schubste er mich so heftig nach hinten, dass ich gegen die nächste Wand knallte.
Und genau in diesem Moment meldete sich der Teufel in mir.
Ich musste ihm nicht bescheid sagen. Er könnte für seine Tat schmoren. Du könntest so tun als würdest du nie etwas gewusst haben... "WAS!?" schrie er sauer als ich noch immer gedankenverloren vor seinem Bett stand. Sofort rüstete sich mein Ego auf. Kinn erhoben, Schultern gerade und mit einem emotionslosen Gesicht ging ich wieder einen Schritt zurück.
"Nun gut. Dann lasse ich dich in Ruhe schlafen. Dabei hatte ich wirklich gedacht, dass dir etwas an deinem Leben liegt." sadistisch lächelnd ließ ich eine dramatische Pause entstehen. "Dann genieß deine letzte Nacht Ivan. Oh ich gehe mich mal von Audrey verabschieden! Mach's gut. Vielleicht sieht man sich mal wieder. Kleiner Tipp am Rande. Damit ist die Hölle gemeint." trocken lachte ich auf, ging in Richtung Tür und betete innerlich, dass mein Plan aufging. Schon fast gab ich meine Hoffnungen auf, als eine Hand meine festhielt. "Was meinst du damit!?" mit großen Augen starrte er mich an. "Ach jetzt auf einmal? Vorher wolltest du doch auch nichts davon wissen. Geh wieder in dein Bett und schlafe weiter. Idiot!" fauche ich angepisst woraufhin er nur ein mahnendes "Sofort" von sich gab.
"Morgen bei Sonnenaufgang wärst du ermordet worden, dein Dorf niedergebrannt und vieles mehr, aber ich kann das verstehen. Schlaf ist wichtiger." knurrte ich erbost. Ich war einfach erschüttert, wie der Boss dieses Dorfes so unvorsichtig sein konnte. "Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!" schimpfte er und rüttelte mich an den Schultern. "So ein Drash hat sich mit einem anderen unterhalten. Die wollten morgen das Dorf kapern. Sind schätze ich mal paar mehr als nur die Zwei.
Jedenfalls meinten sie auch, dass du der erste wärst, der umgebracht werden würde" bevor ich jedoch zu Ende gesprochen hatte, sah man nur noch die Hüttentür zugehen. Nicht einmal ein Danke hatte er für mich übrig!

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