Norden.

Beschwingt läuft sie in ihren neongrünen Turnschuhen an den Häusern vorbei.
Sanftes Licht fällt auf die Straße.
Es ist Abend.
Und schon dunkel.
Ihre pinken Haare scheinen regelrecht zu leuchten.
Und ein dickes Grinsen liegt auf ihrem Gesicht.

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Osten.

Mit einer geübten Handbewegung streicht sie sich eine dunkelbraune Strähne hinters Ohr.
Ihre unzähligen Armreifen klappern,
während sie sich das Blumenhaarband richtet.
Ein kleiner Schauer läuft ihr über den Rücken.
Es ist Abend.
Und kühl.
Das bodenlange Sommerkleid mit dem hellrosa Muster flattert um ihre Beine,
als sie schnellen Schrittes weiter durch die düstere Gasse läuft.

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Süden.

Fröhlich kramt sie in ihrer braunen Umhängetasche und zieht einen kleinen Spiegel hervor.
Nochmals checkt sie ihre Frisur ab.
Passt alles.
Zufrieden schließt sie ihre Tasche wieder und macht vor Freude einen kleinen Sprung.
Es ist Abend.
Und ihr Lachen schallt durch die Gasse.
Prallt an den grauen Hauswänden ab und kehrt zu ihr zurück.
Dankbar saugt sie es tief in sich auf und setzt ihren Weg voller Erwartungen fort.

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Westen.

Ihre Zöpfe fliegen auf ihren Schultern hin und her,
während sie völlig gehetzt an den Geschäften vorbei rennt.
Sie hat es eilig.
In wenigen Minuten beginnt das Konzert.
Und bis ins Zentrum hat sie noch ein gutes Stückchen Weg vor sich.
Schwer atmend biegt sie um die Ecke.
Es ist Abend.
Und die Straßen sind verlassen.
Doch von weitem kann sie es schon hören.
Es hat bereits begonnen.
Und sie ist mal wieder zu spät.
Doch die Vorfreude lässt sie schweben und treibt sie voran.

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Aus allen Himmelsrichtungen kommen sie.
Strömen auf den Platz im Zentrum.
Füllen die Leere mit Verbundenheit.
Und die nächtliche Kälte mit wohliger Wärme.

Und sie sind alle verschieden.
Einzigartig.
Alle anders.

Und als leise Töne das erste klangvolle Lied ankündigen,
zeigt sich mal wieder,
dass Musik Menschen verbinden kann.

Sie bewegen sich gemeinsam.
Atmen die gleiche Luft.
Sind alle außer Puste,
und singen dennoch lauthals mit.

Sie gehen in der Masse unter.
Tauchen auf.
Atmen tief ein.
Und stürzen sich erneut in die Fluten.

Sie sind so verschieden.
Und doch scheinen an diesem Abend alle gleich zu sein.
Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht,
das Kommen belohnt.

Und als sie sich wieder voneinander abwenden
und in die vier Himmelsrichtungen den Weg nach Hause antreten,
nehmen alle ein Stückchen mit.

Ein Stückchen
dieses großartigen Abends.

Ein Stückchen wohliger Verbundenheit.